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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Brot nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Maschinen sind bekannt. Sie werden zumeist in Bäckereien eingesetzt, um Kunden frisch zugeschnittenes Brot anbieten zu können. Eine bekannte Art von Brotschneidemaschinen arbeitet mit einem Kreismesser, das mittels eines Exzenters kreisförmig umläuft und hierbei aus einem Schnittspalt auftauchend jeweils eine Scheibe des langsam kontinuierlich oder getaktet vorwärts geschobenen Brots abschneidet und anschließend wieder in den Schnittspalt eintaucht. Das geschnittene Brot kann aus der Maschine genommen und auf einer sogenannten Zunge abgelegt werden, um eine Tüte über das Scheibenpaket überstülpen zu können.
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Nachteilig bei diesen bekannten Brotschneidemaschinen ist, dass der gleichmäßige Abtransport der geschnittenen Brotscheiben vom Messer weg noch nicht optimal gewährleistet ist. Eine bekannte Lösung schlägt vor, eine schiefe Ebene im Abführabschnitt vorzusehen, auf der die geschnittenen Scheiben vom Messer wegrutschen. Ein solcher Abtransport ist allerdings nicht im gewünschten Maße verlässlich.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Brotschneidemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Verfügung zu stellen, welche bessere Abtransporteigenschaften für die geschnittenen Brotscheiben aufweist.
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Diese Aufgabe wird bei einer Brotschneidemaschine der eingangs genannten Art durch die Merkmale der beiden unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung gemäß ihrem ersten Aspekt sind insbesondere darin zu sehen, dass die Schubeinrichtung, die das zu schneidende Brot zum Messer schiebt und die zuletzt geschnittene Brotscheibe um die Wegstrecke der Dicke der nächst abzuschneidenden Scheibe in den Abführabschnitt drückt, zusätzlich dazu ausgebildet ist, die zuletzt geschnittene Brotscheibe noch weiter in den Abführabschnitt zu pressen, um einen Rückstau am Messer zu verhindern. Je nach Notwendigkeit (Brotlänge, Brotart, etc.) kann diese zusätzliche Schubstrecke unterschiedlich lang sein. Im Anschluss an diesen zusätzlichen Vorschub wird das zu schneidende Brot wieder in Richtung des Zuführabschnitts gezogen, bis dass sich nur noch ein Brotstück der zu schneidenden Dicke im Abführabschnitt befindet und dann der nächste Schnitt ausgeführt werden kann. Die Schubeinrichtung führt demgemäß – gesteuert durch eine elektronische Steuerung – eine oszillierende Bewegung durch, indem sie zunächst einen Vorschubweg v in Vorschubrichtung zurücklegt, der sich zusammensetzt aus der Scheibendicke d und dem zusätzlichen Wegstück x (dem Zusatzschubweg), und der anschließenden, in die entgegengesetzte Richtung zurückgelegten Wegstrecke der Größe x. Somit entspricht der Nettovorschubweg der Scheibendicke d, so dass bei dieser Positionierung des Brots eine Scheibe mit der Dicke d abgeschnitten werden kann.
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Die Erfindung ermöglicht es somit, dass die Schubeinrichtung zwischen zwei Schneidvorgängen das ungeschnittene Brot derart über die Schnittebene schiebt, dass dieses zumindest die zuletzt geschnittene Brotscheibe, vorzugsweise alle zuvor geschnittenen Brotscheiben in Brotvorschubrichtung schiebt. Im Rahmen dieser Erfindung wird die Schnittebene des Messers als Bezugsgröße für die Schubstrecken verwendet, da das Kreismesser wegen seiner endlichen Abmessungen keine genaue Referenz bildet.
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Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Schneidvorgänge, in denen die Schubeinrichtung die Schnittfläche des Brots erst vor und dann wieder zurückbewegt, aufeinander folgen. Dies gewährleistet einen steten Vorschub des Scheibenpakets nach jedem Schneidevorgang. Alternativ wird nicht nach jedem Schneiden der zusätzliche Vorschub, d.h. zusätzlich zum Vorschub um die Scheibendicke d, ausgelöst, sondern beispielsweise nur nach jedem zweiten Schnitt. Weitere Variationen, auch innerhalb des Schneidens eines Brots sind möglich. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass beim Schneiden der zweiten Brothälfte die Zusatzschubbewegung häufiger durchgeführt wird als während des Schneidens der ersten Brothälfte, da mehr Kraft aufgebracht werden muss, je mehr Scheiben schon abgeschnitten wurden.
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Der Zusatzschubweg x beträgt vorteilhafterweise mindestens 2 mm, vorzugsweise mindestens 4 mm, bevorzugt mindestens 6 mm. Mit anderen Worten beträgt der gesamte Vorschubweg v, gemessen von der Schnittebene des Messers also mindestens 2 mm plus die vorgegebene Scheibendicke d bzw. vorzugsweise mindestens 4 mm plus die Scheibendicke d usw. Es ist hier der gewünschte zusätzliche Schubweg sowie die zum Zurücklegen des Hin- und Rückwegs benötigte Zeit sowie ggf. die Trägheit der Schubeinrichtung zu berücksichtigen. Größere unnötige Wegstrecken sollten vermieden werden.
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Die Vorteile gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt bestehen insbesondere darin, dass mit Hilfe der Schubeinrichtung eine Scheibenkompaktierung im Abführabschnitt vorgenommen werden kann, um das Brot nicht erst von Hand im Abführabschnitt zusammen schieben zu müssen bzw. um das Anheben mittels eines Hubtischs aus dem Abführabschnitt vorzubereiten.
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Die Schubstrecke am Ende des gesamten Schneidvorgangs über die Schnittebene hinaus kann je nach Brotlänge und Ausgestaltung der Vorrichtung mehrere Zentimeter betragen. Die Schubstrecke t kann im Voraus automatisch berechnet werden, indem die Brotlänge in der Vorrichtung durch entsprechende Messmittel (optische, Anschlagsensorik wie beispielsweise Taster, etc.) ermittelt wird und anhand der Messergebnisse die Schubstrecke t berechnet und nach dem Schneiden zurückgelegt wird.
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Besonders bevorzugt weist die erfindungsgemäße Schubeinrichtung Fixiermittel auf, um das Brot am messerfernen Ende zu fixieren und das Brot gegen das Messer vorzuschieben. Die Fixiermittel umfassen vorzugsweise eine ab- und aufwärts schwenkbare Kralle, die vor Beginn des Schneidvorgangs am messerfernen Ende des Brots eingestochen und nach Ende des Schneidvorgangs von der letzten Scheibe gelöst wird.
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Die Fixiermittel sind vorzugsweise an einem verschieblichen Arm angeordnet, der wiederum mit Vorteil entlang einer Schiene in und gegen die Brotvorschubrichtung verschieblich ist. Diese Ausgestaltung ist einfach zu realisieren; ein Schrittmotor mit Drehrichtungsumkehr ist ohne Weiteres einsetzbar.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ragt an der dem Messer zugewandten Kante des Bodens des Abführabschnitts eine im Wesentlichen senkrecht verlaufende starre und vorzugsweise in Bezug auf den Boden ortsfeste Wand auf. Die Wandoberkante verläuft entlang der Brotschnittbreite auf gleicher Höhe oder unterhalb der Brotauflagefläche des Bodens des Zuführabschnitts. Die vom Boden des Abführabschnitts aufragende Wand verhindert, dass der untere Scheibenbereich der zuletzt geschnittenen und nun an der Wand anliegenden Brotscheibe – d.h. vor dem Vorrücken des Brotlaibs zum Beginn des nächsten Schnitts – von den zuvor geschnittenen Scheiben gegen das Messer zurückgedrängt wird. Der anschließende Schub durch den Brotlaib befördert dann das Scheibenpaket von der Wand weg, so dass ein sauberer Schnitt- und Abtransportprozess erreicht wird. Die nachfolgend geschnittene Scheibe hat dann genügend Platz, unbehelligt von der zuvor geschnittenen vom Brotlaib abgetrennt zu werden. Der erfindungsgemäße zusätzliche Vorschub der Schubeinrichtung unterstützt diesen Vorgang und hilft, Rückstaus zwischen dem Scheibenpaket und der Wand zu vermeiden.
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Vorteilhafterweise ist die starre Wand einstückig mit dem Boden des Abführabschnitts ausgebildet. Es ist hierbei bevorzugt, wenn die starre Wand einen aufwärts gekröpften Abschnitt des Bodens des Abführabschnitts bildet. Die Dicke der Wand ist vorzugsweise geringer als diejenige einer Brotscheibe mit einer normalen Dicke von 8–12 mm. Die Wanddicke beträgt hierbei vorteilhafterweise weniger als 5 mm, vorzugsweise weniger als 3 mm, damit die abgeschnittene Scheibe nicht auf die Wandoberkante fällt, sondern in den Zwischenraum zwischen der zuvor abgeschnittenen Scheibe und der Wand. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Wand eine Höhe von 5 mm bis 20 mm besitzt, während die Höhendifferenz zwischen den Oberflächen der beiden Böden zwischen 5 mm und 25 mm beträgt. Es wird hierbei die Höhendifferenz zwischen dem Boden des Zuführabschnitts und dem Boden des Abführabschnitts gemessen.
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Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Endanschlag für die zuerst geschnittene Scheibe im Abführabschnitt auf, der mitverfahren wird, damit diese Scheibe stets an dem Endanschlag anliegt. Der Endanschlag wird entsprechend dem Brottransporttakt mitbewegt, wobei die Wegstrecke des Endanschlags pro Takt vorzugsweise etwas größer ist als die Wegstrecke, welche das Brot (netto) pro Takt zurücklegt. Hiermit wird der größeren Ausdehnung des Scheibenpakets in Schubrichtung im Vergleich zum ungeschnittenen Zustand Rechnung getragen.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Schneiden und Transportieren von Brot in einer Brotschneidevorrichtung, wobei diese Vorrichtung die vorgenannten Merkmale aufweist. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Brot nach dem Schneiden jeweils einer Scheibe um mehr als die Scheibendicke vorgeschoben, um die schon geschnittene(n) Scheibe(n) weiter in den Abführabschnitt hinein zu drücken. Anschließend wird das ungeschnittene Brot wieder zurückgezogen, bis es in den Abführabschnitt nur noch eine Scheibendicke hineinragt. Dann kann das Messer die entsprechende Scheibe abschneiden. Gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt wird das nicht mehr zu schneidende Restbrot soweit über die Schnittebene geschoben, bis das Brotscheibenpaket zwischen einem Endanschlag an der messerfernen Seite und dem besagten Restbrot derart zusammen geschoben wird, dass es anschließend aus der Vorrichtung manuell entnommen oder von einem Hubtisch noch oben gefahren werden kann.
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Gemäß einem als eigenständig anzusehenden Erfindungsaspekt wird die Kralle erst dann aus der letzten Scheibe gezogen, wenn das Scheibenpaket zusammen gepresst ist. In diesem Fall liegt das Brotende unter so hoher Reibung an der benachbarten Brotscheibe an, dass es nicht von der Kralle mit nach oben mitgenommen wird. Dies ermöglicht somit ein problemloses automatisches Lösen der Kralle von der letzten Brotscheibe. Alternativ oder zusätzlich – und ebenfalls einen eigenen Erfindungsaspekt darstellend – ist das Brot nicht nur mit einer Kralle o.ä. gehalten, sondern auch an seiner Oberseite umfangseitig, vorzugsweise quer zur Schubrichtung des Brots gehalten.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen, schematisch dargestellten Schneidevorrichtung;
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2 eine schematische Stirnseitenansicht der Ausführungsform gemäß der 1 im Schneidbetrieb;
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3 eine schematische Vorderansicht eines Details der Schneideeinrichtung, das Abschneiden einer Brotscheibe darstellend;
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4 eine schematische Vorderansicht wie in 3, die Ablage der geschnittenen Brotscheibe darstellend;
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5 eine schematische Vorderansicht wie in den 3 und 4, den Vorschub aller geschnittenen Brotscheiben darstellend, und
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6 eine schematische Vorderansicht wie in den 3–5, das Zurückfahren des Brotes darstellend.
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In den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneidevorrichtung 1 dargestellt. Die 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf die Vorrichtung 1 mit einem Gehäuse 2, in welchem insbesondere ein Zuführabschnitt 3 und ein Abführabschnitt 4 vorgesehen sind und welches durch eine Haube 17 verschließbar ist. Der Zuführabschnitt 3 umfasst einen vorzugsweise aus Edelstahl bestehenden Boden 8 mit einer ebenen Aufnahmefläche, auf welche das zu schneidende Brot B aufgelegt wird.
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Weiterhin ist im Zuführabschnitt 3 eine auf und ab schwenkbare Kralle 22 mit – vorliegend – drei Zinken an einem Schubarm 23, der senkrecht zur Schubrichtung (s. Pfeil P) des Brotes B verläuft, gekoppelt (s. auch weitere Details in den 3–6). Durch manuelles oder automatisches Herunterschwenken wird die Kralle 22 in das ihr zugewandte Ende des Brotlaibs B gedrückt. Der Schubarm 23 und mit ihm die Kralle 22 sind entlang einer in Schubrichtung (Pfeil P) verlaufenden, linearen Schiene 24 motorgetrieben (Motor nicht dargestellt) verfahrbar, um das Brot B in Richtung auf ein Kreismesser 14 zu schieben. Vor Einlegen eines neuen Brots wird der Schubarm 23 wieder in seine Ausgangsposition verfahren (die beiden Bewegungen sind durch den Doppelpfeil in 1 angedeutet). In der 1 sind drei verschiedene Positionen des Schubarms 23 dargestellt: In durchgezogenen Linien ist die Anfangsposition dargestellt, während eine mittlere und die Endposition nach Beendigung des Schneidvorgangs in gestrichelten Linien wiedergegeben sind.
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Die Kralle 22, der Schubarm 23, die Schiene 24 und der Vorschubmotor (nicht dargestellt) sind Teile einer Schubeinrichtung 21 zum Transportieren des Brots B aus dem Zuführabschnitt 3 zum Messer 14. In den 3–6 sind weitere Details der Schubeinrichtung 21 genauer dargestellt. Die Kralle 22 lagert in einem quaderförmigen Krallengehäuse 25 (in 1 der Übersichtlichkeit halber weggelassen), das an seiner dem Brot B zugewandten Seite Öffnungen (in der Seitenansicht nicht sichtbar) für jeden Zinke der Kralle 22 aufweist. Durch diese Öffnungen treten die Zinken, wenn das Brot vor Beginn des Schneidens ergriffen wird (s. Doppelpfeil in 3). Die Kralle 22 ist des Weiteren mit einer Welle 26 (ebenfalls nicht in 1 dargestellt), die parallel zum Schubarm 23 verläuft und mittels eines nicht dargestellten Motors die Kralle 22 zu verschwenken vermag, verbunden. Das von der Kralle 22 erfasste Brotende liegt zum Teil, eine untere Aussparung des Krallengehäuses 25 durchdringend, im Krallengehäuse 25, wodurch es noch besser fixiert ist. Auch hält der obere Rand der Aussparung das derart fixierte Brotende fest, wenn die Kralle 22 nach Beendigung des Schneidprozesses aus dem Brotende nach oben gezogen wird.
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Das Kreismesser 14 bewegt sich in einer vertikalen Schnittebene 13 und fährt beim Umlaufen aus einem Spalt 16, der den Zuführabschnitt 3 vom Abführabschnitt 4 trennt, heraus und wieder in diesen hinein. Die Schnittebene 13 wird vorliegend als Bezugsort für die zu beschreibenden Schubstrecken der Kralle 22 bzw. des Brotes B herangezogen, da das Kreismesser 14 selbstverständlich endliche Abmessungen, einschließlich einer meist nicht-linearen Schneidfase, aufweist und somit keine genaue Referenz darstellt.
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Wie der schematischen Darstellung gemäß der 2, in der viele Teile zwecks besserer Übersichtlichkeit nicht dargestellt wurden, zu entnehmen ist, ist das Kreismesser 14 exzentrisch um eine Welle 15 gelagert und wird von einem mit einer Steuerung 20 gesteuerten Motor 19 angetrieben. Es sind in der 2 exemplarisch drei verschiedene Positionen des Kreismessers 14 dargestellt, zwei davon mit gestrichelten Linien. Zu erkennen ist insbesondere, wie das Kreismesser 14 das Brot B in Scheiben zu schneiden vermag. Der genaue Exzentermechanismus ist nicht dargestellt; dem Fachmann sind allerdings entsprechende Konstruktionen geläufig. Sie sind vorliegend nicht erfindungswesentlich.
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Der Abführabschnitt 4 umfasst bei der dargestellten Ausführungsform einen Boden 5, der vorzugsweise aus Edelstahl besteht und ebenso wie der Boden 8 gegenüber einer Horizontalebene zur Maschinenvorderseite 1a hin geneigt ist (s. 2; in 1 nicht dargestellt). Zur Bedienerseite bzw. Maschinenvorderseite 1a hin ragt im Bereich der Vorderkante des Bodens 5 eine Seitenstütze 9 für die Brotscheiben S auf. Die Seitenstütze 9 ist vorliegend gegenüber einer Vertikalebene zur Vorderseite 1a hin geneigt (s. 2). Stützfläche 5 und Seitenstütze 9 stehen hierbei im Wesentlichen zueinander senkrecht. Gleichfalls weist der Zuführabschnitt 3 eine entsprechende Seitenstütze 10 auf, welche in der gleichen Ebene verläuft wie die Seitenstütze 9 (s. 1 und 2).
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In den 1–2 ist des Weiteren ein Pneumatikzylinder 18 dargestellt, mit dem die Haube 17 geöffnet und geschlossen werden kann. Der Pneumatikzylinder 18 ist vorliegend an die Steuerung 20 angeschlossen (Details nicht dargestellt), um beispielsweise die Haube 17 zu öffnen, wenn der Schneidvorgang abgeschlossen ist. Bei laufendem Messer 14 kann die Haube 17 hingegen nicht geöffnet werden.
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Dargestellt ist des Weiteren ein Endanschlag 28 für die zuerst geschnittene Brotscheibe, der beim Beginn des Schneidvorgangs dicht neben dem Messer 14 positioniert wird und mit Hilfe eines zur Richtung P vertikal verlaufenden, von einem Motor (nicht dargestellt) angetriebenen Arms 37 entlang einer in Richtung P verlaufenden Schiene 38 zusammen mit der Kralle 22 im Gleichtakt um den jeweils nahezu gleichen oder einen geringfügig größeren Weg und in die gleiche Richtung verschoben wird. Die zuerst geschnittene Brotscheibe S fällt gegen den Endanschlag 28, der somit den Zusammenhalt des Scheibenpakets gewährleistet. In der 1 ist der Endanschlag 28 am Ende des Schneidvorgangs dargestellt. Der Doppelpfeil im Abführabschnitt 3 signalisiert, dass der Endanschlag vor dem ersten Schneiden nahe ans Messer 14 gefahren wird.
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Gemäß der in den Figuren dargestellten Ausführungsform ist der Boden 5 zum Messer 14 hin nach oben gekröpft, so dass eine Wand 6 gebildet wird, die parallel zum Kreismesser 14 verläuft und – beim Scheibenschneiden – von diesem einen horizontalen Abstand von höchstens wenigen Millimetern aufweist (s. 3 und 4). Die Höhe der Wand 6 beträgt vorliegend ca. 5–20 mm. Die Wanddicke beträgt – bei Einstückigkeit mit dem Boden 5 – je nach Wahl des Edelstahlblechs des Bodens 5 vorzugsweise ca. 2–3 mm. Die Oberkante 7 der Wand 6 liegt entweder auf Höhe der Brotauflagefläche des Bodens 8 oder darunter. Im letzteren Fall kann ein horizontaler Spalt zwischen der Wandoberkante 7 und der Unterseite des Bodens 8 gebildet sein, die seitlich gegeneinander, d.h. in Horizontalrichtung, versetzt angeordnet sind.
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Die starre und fest mit dem Boden 5 verbundene Wand 6 verhindert, dass die zuletzt geschnittene Scheibe S in Richtung des Spalts 16 gedrängt wird. Dies ist nicht zwingend der Fall, kann aber, falls vorkommend, den Betrieb der Schneideeinrichtung empfindlich stören. Die Scheibe S wird in einem solchen Fall gegen die Wand 6 gedrückt und kann sich hier seitlich abstützen. Damit kann diese Scheibe S weder in Richtung des Brotlaibs B noch in den Schnittspalt 16 gelangen. Es ist somit eine sichere und schnelle Schnittfolge garantiert. Die Länge der Wand in Schnittrichtung gesehen ist zweckmäßigerweise mindestens so groß wie die größten Brotbreiten, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geschnitten werden sollen. Dies ist aber nicht zwingend; auch kürzere Längen können den gleichen Zweck erfüllen.
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Erfindungsgemäß ist die Schubeinrichtung 21 derart ausgebildet, dass sie den Brotlaib B während eines Schneidzyklus einerseits vor- und zurückschieben kann und andererseits nach Schneiden des kompletten Brots B die geschnittenen Scheiben S im Abführabschnitt 4 zusammenschieben kann.
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In den 3–6 sind vier verschiedene Momentaufnahmen während eines Schneidzyklus dargestellt. In der 3 ist gezeigt, wie das Kreismesser 14 – gesteuert durch die Steuerung 20 – gerade eine Scheibe S vom Brotlaib B abschneidet. Das Messer 14 taucht hierbei aus dem Spalt 16 auf und dringt von seitlich oben in den Brotlaib B ein. Die Scheibe S neigt sich leicht zum Abführabschnitt 4 und fällt dann in den Zwischenraum der Länge z, der von der zuvor geschnittenen Scheibe S und der Wand 6 gebildet ist. Dort steht die zuletzt abgeschnittene Scheibe S, durch das Schneiden und den Abwurf evtl. geringfügig geneigt, auf dem Boden 5 auf (4).
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Erfindungsgemäß schiebt die Schubeinrichtung 21 nun den Brotlaib B um eine Strecke v in Richtung des Abführabschnitts 4 (s. Pfeil V in 5). Das Messer 14 ist währenddessen wieder in den Spalt 16 abgetaucht. Die Vorschubstrecke v ist um die Strecke x größer als die vorgegebene Scheibendicke d (s. 5). Hierbei werden auch die schon abgeschnittenen Scheiben S ebenfalls in Richtung V vorgeschoben, in einem idealen System ebenfalls um die Strecke x, die im Regelfall mehrere Millimeter beträgt (beispielsweise 8–12 mm). Da das Scheibenpaket naturgemäß eine größere Länge als im ungeschnittenen Zustand aufweist, kann lediglich die Schubstrecke v des Brots präzise definiert werden. Wesentlich ist jedoch, dass zwischen der zuletzt geschnittenen Brotscheibe S und dem ungeschnittenen Brot B ein Zwischenraum entsteht, der hinreichend größer ist als die der Maschine vorgegebene Scheibendicke d, die von einem Benutzer eingegeben wurde oder in der Maschine eingestellt ist.
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Der große Vorschub um die Strecke v dient dazu, einen sicheren, unbedrängten Abwurf der nachfolgenden Scheibe S zu gewährleisten, ohne dass andere Abtransportmittel (schiefe Ebene in Schubrichtung, zusätzliche Rüttler im Abführbereich, andere aktive Einrichtungen zum Scheibentransport, etc.) notwendig wären. Der Boden 5 kann insbesondere in Schubrichtung V horizontal verlaufen, wie in den 3–6 dargestellt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel kommt hinzu, dass die Wand 6 ebenfalls noch von einer soeben abgeschnittenen Scheibe S überbrückt werden muss, damit diese in den Zwischenraum der Länge z (s. 3) fallen kann. Der zusätzliche Vorschubweg x ist im vorliegenden Fall also zweckmäßigerweise größer als die Dicke der Wand 6 plus dem Abstand dieser Wand 6 von dem Messer 14, die insgesamt 3–4 mm betragen können. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die Scheiben S sicher und schnell abtransportiert werden, einschließlich des Vermeidens eines Verklemmens von zuletzt abgeschnittenen Brotscheiben im Spalt 16.
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Um die nächste Scheibe S vom Brotlaib B abschneiden zu können, wird der Brotlaib B mit Hilfe der Schubeinrichtung 21 um die Strecke x zurückgezogen (s. Pfeil R in 6), so dass das Brot B nur noch um die Scheibendicke d über die Schnittebene 13 hinausragt. Nun kann eine Scheibe S solcher Dicke d abgeschnitten werden, wie dies in 3 gezeigt ist. Hiermit ist ein Schnittzyklus abgeschlossen.
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Die bekannten Schneidevorrichtungen schieben das Brot B hingegen lediglich um die vorgegebene Scheibendicke d weiter, um dann die nächste Scheibe S abzuschneiden. Es sind hierbei entsprechende Hilfsmittel notwendig, um genügend Platz für die nächstkommende Scheibe zu schaffen.
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Der 1 ist der zweite Erfindungsaspekt zu entnehmen. Die 1 zeigt in ihrer linken Hälfte in gestrichelten Linien das vollständige Scheibenpaket. Die erfindungsgemäß ausgestaltete Schnitteinrichtung 21 schiebt die letzte, noch von der Kralle 22 gehaltene letzte Scheibe über die Schnittebene 13 gegen die übrigen Brotscheiben S, bis das Scheibenpaket zwischen dem Endanschlag 28 und der letzten eingekrallten Scheibe kompaktiert ist, also keine nennenswerten Lücken zwischen den einzelnen Scheiben S vorhanden sind. Die Schubstrecke t, die vom Arm 23 und der Kralle 22 (auch in gestrichelten Linien dargestellt) zurückgelegt wird, kann mehrere Zentimeter betragen, aber auch kleiner sein. Die Schubstrecke t kann im Voraus automatisch berechnet worden sein, indem insbesondere die Länge des zu schneidenden Brots in der Vorrichtung automatisch mittels entsprechender Sensorik gemessen und anhand der Messergebnisse die Schubstrecke t berechnet wurde.
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Nicht nur die Schubeinrichtung 21, sondern auch der Endanschlag 28 kann im Rahmen des Zusammenschiebens der Scheiben S bewegt werden, und zwar sowohl in Gegenrichtung der Bewegung der Kralle 22 oder aber in die gleiche Richtung wie die Kralle 22. Im letzteren Fall muss die Kralle selbstverständlich einen größeren Weg zurücklegen. Wesentlich ist, dass am Ende des Schubprozesses die Scheiben S kompaktiert zusammengeschoben sind und dann – nach vorzugsweise automatischem, gesteuertem Öffnen der Haube 17 – bequem als Ganzes, d.h. ohne selbst noch die Scheiben zusammenschieben zu müssen, aus dem Abführabschnitt 4 herausnehmbar sind. Alternativ ist ein Hubtisch vorgesehen, der das Scheibenpaket aus dem Abführabschnitt 4 heraushebt, damit der Bediener sich nicht in den Abführabschnitt 4 beugen muss. Die vorbeschriebene Kompaktierung dient in diesem Fall ebenfalls zum Positionieren des Scheibenpakets, damit keine Scheiben eines losen Scheibenpakets vom Hubtisch zurück in den Abführabschnitt fallen.
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Auch kann in dem kompaktierten Zustand des Scheibenpakets die Kralle 22 aus der letzten Scheibe S gezogen werden, ohne dass diese Scheibe mitgerissen wird, da diese aufgrund der Reibung im Scheibenpaket verbleibt. Dieser Mechanismus funktioniert auch für den Fall, dass keine verschwenkbare Kralle Verwendung findet, sondern beispielsweise eine horizontal verfahrbare Kralle bzw. Gabel. Zudem verhindert die Aussparung im Krallengehäuse 25, dass das Brotende von der Kralle 22 mitgenommen wird, wenn diese herausgezogen wird.
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Die vorbeschriebenen Prozesse, sowohl für das oszillierende Schieben (Vorschub um Strecke v, Rückziehen um Strecke x) als auch der Vorschub am Ende des gesamten Schnittvorgangs, werden bevorzugt von der Steuerung 20 übernommen. Andere Steuerungskonzepte, insbesondere solche mit dezentralen Steuerungen, sind ohne Weiteres möglich.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind jederzeit möglich. So ist es z. B. nicht zwingend notwendig, nach jedem Schnitt den zusätzlichen Schub um den Vorschubweg x zu realisieren. Beispielhaft kann lediglich nach jedem zweiten oder dritten Schnitt die Schubeinrichtung 21 den zusätzlichen Vorschub x bewirken. Weitere Abwandlungen der zusätzlichen Vorschübe im Hinblick auf die Schubzeitpunkte und Schublängen in Relation zu den Schnittzeitpunkten die Schublänge liegen ohne Weiteres im Rahmen dieser Erfindung. So ist es beispielsweise möglich, dass die Schubeinrichtung 21 einen nicht-konstanten zusätzlichen Vorschub x realisiert, der Vorschubweg v also variiert, beispielsweise als Funktion der verbleibenden, zu schneidenden Brotmenge. Z. B. kann der Weg x mit abnehmender Restlänge des Brots größer werden. Auch können zur erfindungsgemäß ausgestalteten Schubeinrichtung 21 zusätzliche Transporteinrichtungen für das Brot und/oder die Brotscheiben im Rahmen der Erfindung möglich, wobei sowohl passive als auch aktive Transportmittel in Frage kommen (die in der 2 dargestellte schiefe Ebene ist ein passives Transportmittel).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidevorrichtung
- 1a
- Vorderseite der Vorrichtung
- 1b
- Rückseite der Vorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Zuführabschnitt
- 4
- Abführabschnitt
- 5
- Boden des Abführabschnitts
- 6
- Wand
- 7
- Oberkante der Wand
- 8
- Boden des Zuführabschnitts
- 9
- Seitenstütze
- 10
- Seitenstütze
- 13
- Schnittebene
- 14
- Kreismesser
- 15
- Welle
- 16
- Spalt
- 17
- Haube
- 18
- Hubzylinder
- 19
- Motor
- 20
- Steuerung
- 21
- Schubeinrichtung
- 22
- verfahrbare Kralle
- 23
- Arm
- 24
- Schiene
- 25
- Krallengehäuse
- 26
- Welle
- 28
- Endanschlag
- 37
- Arm
- 38
- Schiene
- B
- Brot
- S
- Brotscheiben