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Tür mit einem rechteckigen Holzrahmen und beidseitigen Deckplatten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Tür mit einem rechteckigen Holzrahmen und beidseitigen
Deckplatten, zwischen die Gruppen von Versteifungsmitteln eingeleimt sind, welche
aus mit Zapfen in die Rahmenlängsteile eingreifenden Stäben bestehen und von denen
eine Gruppe eine zwischen den Rahmenlängsteilen hin und her geführte Zickzacklinie
und Felder in der Form spitzwinkliger Dreiecke bildet, deren Winkel an der Spitze
zweckmäßig etwa 3o' beträgt. Bei bekannten Türen dieser Art hat sich gezeigt, daß
sie trotz der Zickzackversteifung aus Stäben nur geringe Verwindungssteifigkeit
besitzen und sich insbesondere unter dem Einfluß der Witterung und bei erhöhter
Wärme und Feuchtigkeit der Luft verziehen. Dies gilt ebenso bei bekannten Türen
anderer Art, bei denen die Versteifungsmittel aus in der Türlängsrichtung verlaufenden
Lamellen aus Holz oder Pappe bestehen. In beiden Fällen kann die nicht ausreichende
Verwindungssteifigkeit nur teilweise durch Verstärkung der Türteile oder Versteifungsteile,
d. h. durch unerwünschte Erhöhung des Gewichtes ausgeglichen werden.
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Die Erfindung bezweckt, bei Türen der erstgenannten Art eine im Verhältnis
zum Gewicht besonders hohe Verwindungssteifigkeit zu schaffen. Gemäß der Erfindung
wird dies dadurch erreicht, daß eine zweite Gruppe von Stäben, die kürzer sind als
die die Zickzacklinie bildenden Stäbe, sich in die von der Zickzacklinie gebildeten
Felder, von
deren Grundlinie ausgehend, hinein und über die Längsmittellinie
der Tür hinaus erstrecken, ohne die Stäbe der Zickzacklinie zu berühren. Diese Anordnung
und Bemessung der kürzeren Stäbe hat sich überraschenderweise als außerordentlich
günstig für die Verwindungssteifigkeit erwiesen. Man hat bisher geglaubt, eine solche
Steifigkeit durch Abstützung aller Versteifungsstäbe gegeneinander und möglichst
spitzwinklige Anordnung in Zickzackform zu erreichen. Tatsächlich dürfen aber nach
dem Grundgedanken der Erfindung, wie sich auch erwiesen hat, die Stäbe der zweiten
Gruppe nicht an die Nachbarstäbe der ersten Gruppe angeschlossen sein. Sie würden
sonst, wenn die Stäbe der Zickzacklinie bei Wärmebeanspruchung zu arbeiten. streben,
von diesen längeren Stäben mitgenommen werden und zur Erhöhung der Verwindungssteifigkeit
wenig beitragen. Überraschend ist auch, daß es für diese Steifigkeit nicht so sehr
auf besonders enge Felder und auf besonders spitze Winkel der Zickzacklinie der
längeren Stäbe. als vielmehr darauf ankommt, daß von der Basis der durch sie gebildeten
Felder eine Gruppe unabhängiger Stäbe ausgeht, die sich unbedingt über die Längsmittellinie
der Tür hinaus erstrecken.
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Diese kürzeren Stäbe sollen sich nach der Erfindung vorzugsweise etwa
8 1/o. der Gesamttürbreite über die Türmittellinie hinaus erstrecken.
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Insgesamt ergibt sich durch die Erfindung die Möglichkeit, durch verhältnismäßig
dünne Versteifungsstäbe in Verbindung mit den an diese angeleimten Sperrplatten
bei hoher Verwindungssteifigkeit das Gewicht der Tür gegenüber bekannten Türen gleicher
Größe mit gleicher VeTwindungssteifigkeit beträchtlich, größenordnungsmäßig etwa
auf die Hälfte herabzusetzen. und im gleichen Verhältnis an Holz zu sparen.
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Die Versteifungsstäbe werden mit ihren Endzapfen zweckmäßig unverleimt
und locker in durchgehende Nuten der Rahmenlängsteile bzw. der an sie angesetzten
Schloßklötze eingesetzt, wobei die Nuten tiefer sind als die Länge der Zapfen, so
daß die Zapfen Luftdurchtrittskanäle für die Belüftung der Tür frei lassen. In diesem
Zusammenhang erstreckt sich die Erfindung- auch auf das Verfahren zum Herstellen
der erfindungsgemäßen Tür, bei der das Stabwerk unverleimt in den Rahmen eingesetzt
und die zuvor auf ihre ganze Innenfläche mit Leim überzogenen, vorzugsweise dreischichtigen
Deckplatten in einer Presse auf Rahmen und Stabwerk zugleich aufgeleimt werden.
Bei der fertigen Tür wird also das Stabwerk nur durch seine Leimverbindung mit den
Deckplatten in seiner Lage gehalten, während die Zapfenverbindung der Stäbe mit
dem Rahmen in dem Maße beweglich sind, wie es das Arbeiten des Rahmenholzes bei
Feuchtigkeitsaufnahme erfordert Die erfindungsgemäßeTür bleibt daher auch bei großerFeuchtigkeitsa-ufnahme
verwindungssteif, ohne daß -sonst häufigzwischen Versteifungsmitteln und Rahmen
vorgesehene -
Leimverbindungen aufreißen. Auch vermindert die durchgehende
Leimschicht an der Innenseite der Deckplatten die Feuchtigkeitsaufnahme der Tür
aus der Luft vorteilhaft.
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In den Zeichnungen ist eine besonders zweckmäßige Ausführungsform
der Erfindung be-ispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Ansicht des
Türrahmens mit denVersteifungsmitteln, Fig.:2 in größerem Maßstab einen Schnitt
durch die linke Hälf te der Tür nach der Linie II-II der Fig. i mit - den
dazugehörigen Deckplatten und Fig. 3 in kleinerem Maßstab. den gleichen Schnitt
wie nach Fig..2 bis zum Stabende und ohne Deck-
platten.
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Die Rahmenlängsteile i aus Weichholz, z. B. Fichtenholz, sind mit
den Querrahmenteilen 2 in nicht näher gezeichneter Weise zu einem rechteckigen Rahmen
verzapft. Die Rahmenlängsteile weisen an ihren Innenseiten durchgehende Längsnuten
3 auf. In ihrem mittleren Bereich sind sie mit Schloßklötzen 4 verbunden,
so daß die Tür für beliebige Aufschlagrichtung angeschlagen werden kann. Auch die
Schloßklötze 4 sind an ihren Innenseiten mit Längsnuten 5 versehen.
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Die erste Gruppe von Versteifungsstäben 6 bildet zwischen den
Rahmenlängsteilen i eine an der rechten oberen Ecke beginnende und an der rechten
unteren Ecke endende Zickzacklinie, und zwar sind die Enden der Stäbe mit entsprechenden
Zapfen unverleimt in die Längsnuten 3 bzw. 5 eingesetzt. Die Anzahl
der Stäbe 6 ist so groß gewählt, daß die von ihnen gebildeten dreieckigen
Felder an den mit den Rahmenlängsteilen i verbundenen Spitzen einen Winkel von etwa.
3o' bilden.
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Die zweite Gruppe von Versteifungsmitteln besteht aus kürzeren Stäben
7, von denen eine Reihe mit entsprechenden Zapfen 8 in die Längsnuten
3
bzw. 5 des linken Rahmenteiles bzw. Schloßklotzes und die andere
Reihe in die Längsriuten 3 bzw. 5
des rechten Rahmenteiles bzw. Schloßklotzes
eingesetzt sind. Die Stäbe 7 eTstrecken sich etwas über dieLängsmittellinie
der Türfläche hinaus und enden dann frei, d. h. ohne Verbindung mit
dem gegenüberliegenden Rahmentell.
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Die in Fig.. 2 für eine Längsnut 5 eines Schloß-Idotzes 4 dargestellte
Verzapfung *wird bei den Längsnuten 3 und auch zwischen den Stäben
6 und den Längsnuten 3 und 5 übereinstimmend ausgeführt. Auch
die Zapfen 8 sind mit den Nuten 3
bzw. 5 nicht verleimt.
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Die Endstäbe 7" der Gruppe 7 verlaufen abweichend von den Stäben
7 nicht senkrecht zu den Rahmenlängsteilen, sondern etwas geneigt, so. daß
sie sich an dem benachbarten Stab 6 der anderen Gruppe abstützen.
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Das gesamte Stabwerk 6 und 7 kann zweckmäßig aus Weichholz,
z. B. Fichtenholz, gefertigt werden.
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Die Deckplatten bestehen aus dreischichtigen Sperrplatten
9, die aus zwei Hartholz- ' z. B. Buchenholz-Fournieren 9" und einer
Weichholzzwischenlage 9b wie üblich zusammengesetzt sind.
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Nach Fertigstellung des Stabwerks zwischen den Rahmenteilen i und
2 werden die Sperrplatten 9,
auf ihrer ganzen Innenseite
mit einer Leimschicht überzogen und unter einer Presse mit dem Rahmen und den Versteifungsstäben
6 und 7 verleimt. Demgemäß besitzen die Versteifungsst#,be selbstverständlich
die gleiche Breite wie die Rahmenteile i und :2, so, daß sie oben und unten an den
Sperrplatten 9 anliegen und durch die Verleimung mit diesen in ihrer Lage
gehalten werden.
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Die Rahmenteile:2 erhalten je eine oder mehrere Bohrungen io,
die-bei der fertigen. Tür den Luftdurchtritt von innen nach außen und umgel,--ehrt
gestatten, so daß Temperaturänderungen keine Formänderung der Tür hervorrufen. Die
Luftzirkulation innerhalb der Tür wird durch die Längsnuten 3 und
5 dadurch ermöglicht, daß die Zapfen der Stäbe gemäß Fig. 2, nicht
bis auf den Grund dieser Nuten reichen.
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Die erfindungsgemäße Tür hat nicht nur hohe Verwindungssteifigkeit
im Verhältnis zum Gewicht, sondern das in ihr eingeschlossene Luftpolster wirkt
auch besonders stark schalldämpfend..
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Ein Oberlicht oder sonstige Lichtöffnungen können ohne Beeinträchtigung
der Festigkeit und Steifigkeit der Tür in diese in an sich bekannter Weise eingebaut
werden.