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Täfelwerk für Wände und Decken Bisher bekannte Täfelwerke dienten
als Wandverkleidungen und bestanden vorwiegend aus Holztafeln mit aufgenagelten
oder verleimten Querversteifungen und Gesimsen. Sie waren durch ein ebenfalls aufgenageltes
Stabwerk in Felder geteilt, um die Wandfläche zu beleben und die Stoßstellen der
Platten zu verdecken. Bei wertvollen Täfelungen waren die Platten nach Art von Füllungen
in lNTuten des Stabwerks eingelassen, wobei das Stabwerk in sich verzapft war, so
daß es für jede Platte einen starren Rahmen bildete. -Eine beschädigte Platte konnte
dabei nur unter mühsamer Zerlegung des Stabwerks ausgewechselt werden. Da außerdem
die Platten aus massivem Holz bestanden, waren sie ständig der Gefahr des Werfens
tind Reißens infolge wechselnder Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Als frei stehende
Wand wurden solche Täfelungen nicht verwendet, weil sie viel zu schalldurchlässig
waren und zudem eine beiderseitige Bearbeitung der Platten und Stäbe erforderlich
gewesen wäre, was eine solche ohnedies sehr teure Täfelung noch verteuert hätte:
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen und eine Täfelung zu schaffen,
die sowohl als Wandverkleidung als auch als frei stehende Wand verwendet werden
kann, die ein gutes Schallschluckvermögen hat und trotz sehr guten Aussehens nur
einen Bruchteil der bisher erforderlichen Herstellungskosten verursacht. Diese Vorteile
werden im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Tafeln aus einem mindestens auf
einer Seite furnierten Preßstoffkern bestehen, wobei das Furnier vorzugsweise in
Form mehrlagiger Sperrholzschichten aufgebracht wird, und daß.das die Platten nach
Art von in Nuten eingeschobenen Füllungen aufnehmende Stabwerk nicht mehr durch
starre
Verzapfungen,, sondern nur . durch loses Zusammeristecken, genüteter und mit Zapfen
versehener Teile zusammengehalten wird. Dabei sind die senkrechten Eckstäbe und
die als Deckenfries die-, nenden waagerechten Stäbe mit im rechten Winkel zueinander
stehenden Nuten versehen, damit sie die an ihnen unter einem rechten Winkel zusammentreffenden
Platten gleichzeitig aufnehmen können. Eine auf diese Weise hergestellte Tafelwand
kann leicht auf- und wieder abgeschlagen werden und ist auch billig in der Herstellung,
weil die Platten nur einen geringen Anteil an festem Holz aufweisen, zum größten
Teil aber aus einer Preßstoffmasse bestehen, zu deren Herstellung billige Abfälle
verwendet werden können. Gerade durch ihren Preßstoffkern aber bieten die neuen
Platten den weitercn Vorteil, daß sie gut wärme- und schallschützend wirken und
daher auch für frei stehende Trennwände brauchbar sind. Es ist zwar schon bekannt,
auf Lattenwerk aufgenagelte Holzfaserplatten zur Bildung von wärmeschützenden Wandverkleidungen
und von Zwischenwänden zu verwenden. Allein solche Wände waren infolge des brüchigen
Werkstoffes weder nagelsicher, noch konnten sie 'ihres schlechten Aussehens wegen
für repräsentative -Räume angewendet werden. Demgegenüber bietet die beiderseits
mit Furnieren verkleidete Preßstoffplatte den Vorteil, daß sie eine hohe Biegefestigkeit
hat und daß man durch Wahl geeigneter Furniere die Möglichkeit hat, die Tafelwand
den höchsten Geschmacksanforderungen anzupassen, ohne ihren Preis übermäßig zu steigern.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Fig. i ein Schaubild des Deckenteils
einer Raumecke, deren Wände und Decke mit einer Täfelung gemäß der Erfindung versehen
sind, Fig. 2 ein Bruchstück eines Deckenquerstabes, Fig. 3 und 4 je ein Schaubild
'eines gebrochenen Querfrieses für eine Einfach- und für eine Doppelwand, Fig. 5
eine ungefähr im Maßstab i : io verkleinerte Ansicht einer schichtweise aufgebrochenen
Flatte für eine Einfachwand, Fig. 6 die zugehörige Seitenansicht, Fig. 7 einen Teilschnitt
durch eine Platte im natürlichen Maßstab, Fig. 8 eine Apsicht einer Tafelwand mit
einem Schnitt durch die anschließende Eckwand und Decke, Fig. 9 bis 12 Querschnitte
durch senkrechte Eckstäbe für den Anschluß von zwei Einfachwänden, einer Einfach-
und einer Doppelwand, und von zwei Doppelwänden, Fig. 13 und 14 je einen Querschnitt
durch einen senkrecht stehenden Steilstab für eine Einfach- und für eine Doppelwand,
Fig. 15 einen Querschnitt durch einen U-Profil-Stab für eine Einfachwand, Fig. 16
und 17 je einen Querschnitt durch einen Deckenfriesstab für den Anschluß einer Einfach-und
einer Doppelwand an eine Tafeldecke, Fig. 18 und i9 je einen Querschnitt durch einen
waagerechten Querfries für eine Einfach- und eine Doppelwand, Fig. 2o und 21 bzw.
22 und 23 je eine Seitenansicht und Draufsicht der in Fig. 18 bzw. i9 im Querschnitt
gezeigten Querfriese.
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Die für die Täfelung verwendeten Tafeln i bestehen aus einer ihren
Kern bildenden Preßstoffplatte 2, die auf ihren beiden Seitenflächen mit mehreren
Furnierschichten 3, 4 und 5, 6 bekleidet ist. Die Furnierschichten werden vorzugsweise
so aufgeklebt, daß ihre Faserrichtungen einander kreuzen, so daß die Furniere zusammen
eine Sperrliolzschicht bilden (Fig. 5). Durch das Aufkleben der Furniere erhält
die Preßstoffplatte i, die z. B. aus mit Kunstharzlack getränkten Holzfasern besteht,
eine hohe Festigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen. Gleichzeitig bieten
die außenliegenden Furnierschichten die Möglichkeit, der Tafel jedes gewünschte
Aussehen zu verleihen. So kann man z. B. die Furnierschicht 4 aus einem Edelholz
herstellen und entsprechend polieren, während man die anderseitige Furnierschicht
6 aus einem einfacheren Hartholz oder gar aus einem Weichholz herstellt, das nachher
mit einer zum Raum passenden Farbe gestrichen wird oder dort, wo es die Innenseite
einer Doppelwand bildet, roh bleibt bzw. nur mit einem Konservierungsanstrich versehen
wird. Insbesondere bei den Innenseiten der Doppelwände kann man die Furniere auch
fortlassen und den Preßstoffkern mit einem konservierenden Anstrich versehen. Die
Tafeln i sind nach Art von Füllungen in ein Rahmenwerk eingefügt, das aus senkrechten
Eckpfeilern 7, aus ebenfalls senkrechten Steilstäben 8, aus durchlaufenden waagerechten
Deckenfriesstäben bzw. Sockelstäben 9, aus durchlaufenden waagerechten Deckenstäben
io und aus kurzen waagerechten Querfriesen i i und Deckenquerstäben 12 zusammengesetzt
ist. Alle diese Teile sind mit übereinstimmenden Einschiebenuten 13 versehen, in
welche die Tafeln i eingeschoben werden. je nachdem eine Einfachwand (Fig. i und
8, linke Seite) oder eine Doppelwand (Fig. i und 8, rechte Seite) gebildet werden
soll, sind die Teile des Rahmenwerks mit einer oder mit zwei parallelen Nuten 13
versehen, wobei im Falle der Doppelnut (Fig. i, io, 11, 12, 14, 17) zwischen den
beiden Parallelnuten jeweils ein Trennsteg 18 stehenbleibt, dessen Stärke der Tiefe
des Lufthohlraums zwischen den beiden die Doppelwand begrenzenden Tafeln entspricht.
Bei den Eckpfeilern 7 sind die Nuten an je zwei unter einem rechten Winkel zusammenstoßenden
Seitenflächen angeordnet (Fig. 1, 8, 9 bis 12), ebenso bei den Deckenfriesstäben
9 (Fig. 1, 8, 16, 17). Die kurzen Querfriesstäbe i i (Fig. 1, 3, 4, 20, 21 und 22,
23) und die Deckenquerstäbe 12 (Fig. 1, 2) sind an ihren Enden mit Zapfen 14 versehen,
mit denen sie wie die Tafeln i in die Nuten 13 der Rahmenteile eingeschoben werden
können, zwischen denen sie angeordnet sind (Fig.8). Da die Querfriesstäbe 14keineFestigkeitsaufgaben
zu erfüllen haben, sondern nur zum Verdecken der waagerechten
Stoßstellen
von zwei übereinanderliegenden Tafeln dienen, ist es bei Querfriesen für Doppelwände
(Fig. 4, 19, 22, 23) nicht nötig, sie mit zwei durch einen Zwischensteg getrennten
Nuten für die Kanten der beiden die Doppelwand bildenden Paralleltafeln zu versehen,
sondern man kann sich mit einer einzigen Nut 15 begnügen, deren Breite nunmehr der
Stärke von zwei Tafeln und des sie trennenden Luftraums entspricht (Fig.4, i9, 23).
Zur Erhöhung der Schall- oder Wärmeisolierung kann man natürlich auch in nicht dargestellter
Weise einen Zwischensteg vorsehen.
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Bei der Herstellung einer Tafelwand gemäß der Erfindung werden die
Tafeln i und die ihre Stoßstellen verdeckenden Profilteile einfach in die Nuten
13 der durchlaufenden Profilstäbe 7, 8 eingeschoben und die Wandfläche mittels eines
an seiren Enden mit Gehrungsschnitt 16 (Fig. i) versehenen Deckenfrieses 9 und eines
entsprechenden Sockelstabes abgeschlossen, worauf sie aufgerichtet werden kann.
Bei der Herstellung der Decke verfährt man in gleicher Weise, indem die Tafeln i
und die kurzen Deckenquerstäbe 12 zwischen dic Deckenfriese 9 und die durchlaufenden
Deckenstäbe io eingeschoben werden.
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Die Profilstäbe 7, 8, 9, io, ii und 12 können sowohl aus vollem Holz
gefräst als auch durch Verleimen von geringerwertigen Kernstücken mit edleren Deckstücken
hergestellt werden. Je nach dem Verwendungszweck des mittels der Täfelung geschaffenen
Raums können sie aber auch aus gezogenen oder gewalzten Metallprofilstäben, insbesondere
Hohlprofilen, bestehen, wobei z. B. durch die Verwendung von eloxierbaren Leichtmetalllegierungen
die eigenartigsten Raumwirkungen erzielt werden können.
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Der in Fig. 15 dargestellte U-Profil-Stab 17 kann als Sockelstab oder
auch zur Bekleidung von Türöffnungen in Einfachwänden verwendet werden.