DE2260456C3 - Möbelplatte - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Möbelplattc, dercn
aus einer Spanplatte bestehende Kernlage beidseitig mit jeweils einem Furnier belegt ist und deren
Frontseite durch Ziernuten unterteilt ist.
Im Möbclbau werden im großen Umfang vorzugsweise für die Fronten Platten verwendet, deren Oberflächen
stark reliefiert sind. Derartige Platten werden beispielsweise aus einzelnen Massivholzbrettern zusammengesetzt,
die an den aneinanderstoßenden Längskanten derart abgefräst sind, daß sich nach dem
Zusammensetzen Zicmuten bilden, die die einzelnen
Bretter deutlich voneinander trennen. Diese Massivhol/.brctter
sind als Füllung in einem umgebenden Rahmen angeordnet oder aber auch mit je einem an ihren
Stirnseiten angeordneten weiteren Massivholzbrctt oder einer starken Leiste abgeschlossen und zusammengchahen.
Bei derartigen aus einzelnen Massivholzbrcucrn zusammengefügten Platten besteht die Gefahr,
daß sich die einzelnen Bretter durch das Arbeiten des Holzes unter dem Einfluß von Temperaturschwankungen
sowie Feuchtigkeitsschwankungen voneinantier lösen, daß die Fugen zwischen den Brettern klaffen
bzw. die einzelnen Bretter sich aus den seitlichen Rahmcnstückcn
oder Anleimern nach oben und unten hernusdrückcn und sich verschieden wölben oder dehnen,
so daß eine solche Möbelfronl oder -tür nicht ihr 11 rsprüngliches
Aussehen und ihre ursprüngliche Form beibehält. Der Material- und Zeitaufwand für die Herstellung
solcher Platten, die hauptsächlich als Möbeltüren dienen, ist überdies erheblich, und durch die Verwendung
von Massivholz sind die Kosten sehr hoch.
Um den Aufwand für profilierte Möbelfronten zu verringern, ist es bekannt, Sperrholzplatten mit einer
entsprechenden Oberflächenbearbeitung zu verwenden. Line bekannte Sperrholzplatte für derartige Zwekke
besteht aus mehreren Lagen. Die oberste Lage, die
die Ansichtseite bildet, ist mit gegenüber der Oberfläche leicht schräggestellten Fräs- oder Schleifscheiben
derart abgetragen, daß sich riefenartig parallel nebeneinanderiiegende
fiachsägezahni'örmige Kerben ergeben, wobei die Oberfläche der Kerben durch die verschiedenartige
Zahnung der abgetragenen Frässcheiben auch noch mit einer reliefartigen Musterung versehen
sein kann. Eine andere bekannte Platte aus profiliertem Sperrholz mit mehreren, in mindestens einer
der Außenschichten nebeneinanderliegenden und in der Faserrichtung der betreffenden Schicht verlaufenden
geraden Rillen ist derart ausgebildet, daß diese Rillen die Außenschichi des Sperrholzes in der ganzen
Stärke der Schicht durchsetzen und das Holz der mit Rillen durchsetzten Außenschieht und das der anliegenden
Schicht dieselbe Faserrichtung aufweisen, aber hinsichtlich Struktur bzw. Farbe oder Einfärbung verschieden
sind. Die Rillen in der Außenschieht des Sperrholzes können in die an die Außenschieht grenzende
Schicht sich hinein erstrecken. Abgesehen davon, daß Sperrholz aus verschiedenen Gründen im Möbelbau
nur noch in sehr geringem Umfang verwendet wird, ist bei derartigen, in der Oberfläche profilierten Sperrholzplatten
ein Aussehen nicht erreichbar, das mit den oben beschriebenen, aus Massivholzbrettern gefügten
Fronten vergleichbar ist.
Es ist daher schon versucht worden, derartige Platten aus Spanplatten herzustellen, die auf beiden Seilen
furniert sind. Für die Vorderflächen wurden dabei verhältnismäßig dicke Furniere verwendet, in denen dann
feine Ritzel oder Fugen eingearbeitet wurden, um die Unterteilung in einzelne Bretter vorzutäuschen und so
den Eindruck zu schaffen, als handele es sich um eine Platte oder Tür aus zusammengesetzten Massivholzbrettcrn.
Abgesehen davon, daß die Beschichtung der Außenfläche mit einem sehr dicken Furnier nicht nur
kostspielig ist, sondern auch technologische Schwierigkeiten bereitet, konnte der verfolgte Zweck kaum erreicht
werden, weil die in diese Furnierflächen eingearbeiteten Fugen nur äußerst schmal waren und eine sehr
geringe Tiefe aufweisen konnten, und zwar wegen der gegenüber der Gesamtplattendicke verhältnismäßig
geringen Dicke des Furniers.
Hier setzt der Gedanke der Erfindung ein, die sich die Aufgabe gestellt hat, eine Möbelplattc der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, in deren Außenfläche liefe und breite Ziernuten eingearbeitet sind, so daß sie
von einer aus Massivholzbrettern zusammengesetzten Tür oder Platte kaum zu unterscheiden ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung eine Möbelplatte der gattungsgemäßen Art dadurch
gekennzeichnet, daß die Spanplatte auf beiden Seilen jeweils einander gegenüberliegend in Ausnehmungen
etwa gleicher Querschnittsfiäche eingeleimte Leisten aufweist, die auf der Rückseite aus Weichholz, auf der
Frontseite aus mit Ziernuten versehenem, demgegenüber härterem Holz bestehen. Das Verhältnis der
Querschnittsllächen der Leisten auf der Front- und Rückseite der Platte soll dabei dem Verhältnis der entsprechenden
Holzhärten der Leisten entsprechen. Die Tiefe der Ausnehmung bzw. ihr Querschnitt für die Leiste
aus Weichholz ist geringer als die Tiefe des Querschnitts der gegenüberliegenden Leisle aus härterem
Holz. Die Tiefe der Ausnehmungen bzw. die Dicke der eingeseizten Weichholzleisten auf der Rückseite der
Spanplatte ist gleich oder geringer als auf der Frontsei-
te. abhängig von dem Festigkeitsunterschied, der auf
Front- und Rückseite verwendeten Hart- und Weichhölzer.
Der Vorteil einer Möbelplatte nach der Erfindung besteht darin, daß durch das Einsetzen von Leisten in
die Spanplatte unter das abdeckenae Furnier die Möglichkeil
gegeben ist, anschließend tiefe profilierende
Rillen oder Nuten auch verhältnismäßig großer Breite anzubringen, weshalb eine derartige Platte von den bekannten,
aus massiven Profübrettern zusammengesetzt ten Platten, nur schwer zu unterscheiden ist. Durch die
in der Rückseite der Platte angeordneten Leisten aus Weichholz ist ein Verziehen, insbesondere eine Durehwölbung,
der Spanplatte als Folge der sichtseitigen Bearbeitung und des einseitigen Einsatzes von Leisten aus
härterem Holz vermieden. Eine Platte nach der Erfindung als Möbelfront oder -tür ist völlig eben und bleibt
.dich eben.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfühmngsbeispiels niiher
erläutert.
In der Zeichnung ist perspektivisch eine Möbeltür dargestellt, die senkrecht durchgeschnitten ist. Die Möbeltür
besteht aus einer Spanplatte 1, an deren beiden Scitenkanten jeweils eine Leiste 2 aus Massivhol/ angeordnet
ist. Die Spanplatte 1 ist auf der Front- und Rückseite in gleichen Abständen und jeweils einander
gegenüberliegend mit Nuten verschen, die etwa gleiche Querschnittsflächc und gleiche Querschnittsabmessungen
haben. In diese Nuten sind auf der Rückseite Leisten
3 aus Weichholz eingeleimt, und auf der Frontseite sind Leisten 4 aus härterem Holz eingeleimt. Beide Seiten
der Spanplatte 1 sind mit Furnier beschichtet, und zwar die Rückseite mit einem Furnier 5 und die Frontseite
mit einem Furnier 6. Nach der Beschichtung mit dem Furnier wird die Platte gepreßt, d. h. in einer Presse
wird unter Einwirkung von Druck und Wärme der Leim ausgehärtet, so daß die in die Nuten eingesetzten
Leisten 3 und 4 sowie die Furniere 5 und 6 fest mit der Platte verbunden sind. Anschließend an den Preßvorgang
werden die Leisten 4 aus härterem Holz an der Frontseite mittels eines Fräsers mit Ziernuten 7 versehen.
Die Furnierbcschichtung 6 auf der Frontseite begrenzt daher diese Ziernuten unmittelbar, und die Seitenflächen
und der Grund der Zicrnuteii 7 wird durch
das härtere Holz der Leisten 4 gebildet, das zweckmäßig der Holzart entspricht, die für das Furnier verwendet
ist. Wenn auch die Rückseite der Platte mit Furnierstreifen 5 beschichtet ist, deren Stoßkanten den Fugen
7 gegenüberliegen, so vermag auch der Fachmann bei einer fertigen Tür. die an ihren Längsseiten mit starken
Leisten 2 aus Massivholz versehen ist, nicht ohne weiteres zu erkennen, ob eine solche Tür insgesamt aus
massiven Brettern zusammengesetzt ist oder aber sie aus anderem Material besteht.
Bei dem Aufbau einer Spanplatte in der vorbeschriebenen Weise sind verschiedene Punkte besonders zu
beachten. Zunächst ist es wirtschaftlich, daß auf der Front- und Rückseite die Nuten zum Hinsetzen der Leisten
3 und 4 gleiche Qucrschnittsfläche haben, weil einerseits
die gleichen Werkzeuge in gleicher Anordnung verwendet werden können, andererseits nicht darauf
geachtet zu werden braucht, in welche Nuten welche Leisten aus Weichholz oder härterem Holz ein/usei/en
sind. Die Nuten bzw. die darin eingesetzten Leisten 1 oder 4 können jedoch durchaus verschiedene Querschnittsflächen
haben. Eine Platte, die in der beschriebenen Weise gefertigt und auf der Front- und Rückseite
mit Nuten und Leisten gleicher Qüerschniilsfiäche versehen ist, hat nach dem Vorpressen an der Frontseite
eine Hohle, d. h. ihre Ränder sind nach der Frontseite zu aufgebogen. Das wird dadurch erklärt, daß bei der
Einwirkung von Druck und Hitze die Weichholzleisten auf der Rückseite sich stärker dehnen als die Leisten
aus härterem Holz auf der Frontseite und/oder die Leisten aus härterem Holz auf der Frontseite etwas
schrumpfen, weil sie aus härterem Holz bestehen. Nachdem jedoch die Nuten 7 in die Leisten 4 aus härterem
Holz an der Frontseite eingefräst sind, lieg! die Platte wieder eben, denn durch das Einfräsen der Nuten
in die Leisten aus härterem Holz wird einerseits deren Querschnittsfläche gegenüber der zunächst etwa
gleichen Querschnittsfläche der Leisten 3 aus weicherem Holz auf der Rückseite verringert und wird andererseits
der Zusammenarbeit der Fasern der Leisten aus härterem Holz durch den Frässchnitt gelockert, so
daß ihr gesamter Zusammenhang geringer ist auch durch die Verringerung der Querschnittsfläche ein entsprechend
geringerer Widerstand gegen eine Ausgleichverformung vorhanden ist. Nach dem Fräsen erfolgt
auf der Frontseite ein Zugausglcich. so daß die Platte wieder eben liegt.
Hin solcher Zugausgleich kann auch auf andere Weise erreicht werden, beispielsweise, wenn der Ausgleich
durch die gefrästen Ziernuten 7 nicht ausreichend ist. Es kann hierzu z. B. eine andere Paarung der Holzarten
der Leisten 3 und 4 vorgesehen werden. Wenn die Ziernuten 7 einen geringeren Querschnitt haben oder nur
verhältnismäßig flach eingebracht sind, kann sich ergeben, daß der Zugausglcich nicht ausreicht; es wird dann
für die Leisten der Rückseite ein im Verhältnis sehr weiches Holz verwendet, statt Abachi beispielsweise
Pappel, oder aber es müssen für die Leisten der Rückseite größere Querschnitte vorgesehen sein als für die
[,eisten der Frontseite.
Zu beachten ist hierbei im allgemeinen, daß das Verhältnis
der Querschnittsflächen der Leisten auf der Front- und Rückseite der Platte dem Verhältnis der
entsprechenden Holzhärten der Leisten entspricht. Dabei ist bei der Qucrschnittsfläche der Leiste 4 an der
Frontseite auch die Querschnittsfläche der Ziernut 7 zu berücksichtigen. Die Gesamtquerschnittslläche der Leiste
4 aus härterem Holz mit eingebrachter Zicrnut 7 ist immer gleich oder geringer als die Gesamtquerschniusfläche
der Leiste 3 aus weichcrem Holz auf der Rückseite der Platte.
Die Weichholzlcisten 3 können aus allseits geschnittenem Holz bestehen; sie können aber auch aus Schaloder
Spcrrfurnier geschnitten sein. Das Schäl- oder Sperrfurnier hat die gleiche Dicke wie die Leisten 3.
und es werden daraus die Leisten in der erforderlichen
Breite durch Sägeschnitt abgetrennt.
Hs ist jedoch zu beachten, daß auf Grund der mechanischen Beanspruchung beim Schälen ein Schälfurnier
weicher ist als eine geschnittene Leiste aus der gleichen Hol/an, so daß dementsprechend das Verhältnis der
Festigkeit der Hölzer auf der Front- und Rückseite ein anderes ist. Diese Differenz kann ausgeglichen werden
üiirch entsprechende Dimensionierung der Querschniitsfläche
der Nuten bzw. der darin eingesetzten Leisten. Bei einem sehr großen Festigkeitsunteischi^xi
der Leisten auf der Front- und Rückseite müssen die Quei'schnittsflächen der Leisten auf der Frontseite entsprechend
geringer gehalten sein, bei einem nur geringen Festigkeitsunterschied der eingesetzten Hölzer
können die Qiicrschnittsflächcn der Leisten auf der
l'roni- und Rückseite gleich sein. Die Querschnitts!!;!
dien der Leisten aus härterem Hol/ auf der I roniseiic
werden jedoch nicht größer sein als die Querschnittsflächen der Leisten aus weicherem Hol/, auf der Rückseite.
Die Querschnittsflächen auf der l-'ronl- und Rückseite
sind im allgemeinen rechteckig ausgeh: Breite ist größer als die Tiefe, sie könn
quadratisch ausgebildet sein. Line groß Breite ist unzweckmäßig, da die Spüiipl
sehr geschwächt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Möbelplatte, deren aus einer Spanplatte bestehende
Kernlage beidseitig mit jeweils einem Furnier belegt ist und deren Frontseite durch Ziernuten
unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanplatte auf beiden Seiten jeweils einander gegenüberliegend in Ausnehmungen etwa gleicher
Querschnittsfiäche eingeleimte Leisten (3 bzw. 4) aufweist, die auf der Rückseite aus Weichholz, auf
der Frontseite aus mit Ziernuten (7) versehenem, demgegenüber härterem Holz bestehen.
2. Möbelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Querschnitisflächcn der Leisten (3 bzw. 4) auf der Front- und Rückseite
der Platte dem Verhältnis aer entsprechenden Holzhärten der Leisten entspricht.
3. Möbelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Ausnehmungen bzw. ihr zo Querschnitt für die Leiste (3) aus Weichholz geringer
ist als die Tiefe des Querschnitts der gegenüberliegenden Leiste (4) aus härterem Holz.
4. Möbelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Ausnehmungen bzw. die
Dicke der eingesetzten Weichholzleisten (3) auf der Rückseite der Spanplatte gleich oder geringer ist
als auf der Frontseite, abhängig von dem Festigkciisuntcrschicd,
der auf Front- und Rückseite verwendeten Hart- und Weichhölzer.
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DE2260456A1 DE2260456A1 (de) | 1974-06-27 |
DE2260456B2 DE2260456B2 (de) | 1976-04-29 |
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