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Bauplatte mit einem versteiften Rahmen Bauplatten aus einem Rahmen,
der durch in Abständen angeordnete Stäbe ausgesteift und mit einer Isolierfüllung
versehen ist, sind bekannt. Bei diesen bekannten Platten verlaufen alle der Aussteifung
dienenden Stäbe in der gleichen Richtung; sie sind beidseitig angeordnet und gegeneinander
versetzt.
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Demgegenüber wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den vorzugsweise
hölzernen Rahmen durch Längs-und Querleisten zu vergittern, derart, daß ein aus
sich kreuzenden Stablagen entstehendes, von der Isolierfüllung eingeschlos-enesFachwerkgebildetwird.
Durch diese Maßnahme wird der Bauplatte eine hervorragende statische Festigkeit
sowie absolute Sicherheit gegen Verziehen verliehen.
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Die Gitterleisten der einen Richtung sind zweckmäßig in Mittellängsnuten
der Rahmenschenkel, die Gitterleisten der anderen Richtung in Ausnehmungen der Rahmenschenkel
eingepaßt. Die beidseitig der mittleren Leistenlage angeordneten Gitterleisten sind
vorteilhaft gegeneinander versetzt.
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Infolge der statischen Festigkeit der Vergitterung können Gitterleisten
von verhältnismäßig sehr geringer Stärke und Breite, z. B. 2 bis 2,5 cm breit und
6 bis 7 cm stark, aus den an der Kreissäge anfallenden Langholzabschnitten, also
aus Abfallholz, hergestellt werden.
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Die Platte kann ein- oder beidseitig mit einem Deckbelag aus Holzzement
(Steinholz) oder Furnier versehen sein. Bei Herstellung von Fußbodenbelägen, Wandverkleidungen
od. dgl., wo es sich also darum handelt, eine größere Fläche aus Einheiten kleinerer
Abmessungen zusammenzusetzen, sind die Rahmen-
Schenkel außenseitig
genutet, damit benachbarte Platten, wie bei der Parkettbodenverlegung, durch Federn
verbunden werden können.
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Die Herstellung der Platte geschieht zweckmäßig in der Weise, daß
in den Rahmen nacheinander die einzelnen Lagen der Gitterleisten und Füllmasseschichten
eingebracht werden. Die Platten können mit einem Kantenschutz versehen sein; der
ein- oder beiderseitig über die Plattenoberfläche überstehende, mit den Rahmenschenkeln
vernutete und beim Verlegen der Platten zu entfernende Kantenschutz kann als Formhaltung
beim Aufbringen eines Steinholzdeckbelages dienen. Das Verlegen solcher Platten
geschieht in der Weise, daß benachbarte Platten nach Entfernen des Kantenschutzes
durch Federn miteinander verbunden und die Zwischenräume der Platten, mindestens
über den Federn, vor dem völligen Zusammenstoßen der Platten mit Steinholzmasse
gefüllt werden.
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Die hierbei verwendete Kantenschutzleiste besitzt eine seitliche Feder
für den Eingriff in die äußere Rahmennut; ihr über die Plattenober- bzw. -unterseite
vorstehendes Ende verjüngt sich im Querschnitt keilförmig.
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Wird die zu verwendende Platte nicht mit anderen Platten zusammengefügt,
ist sie z. B. als Tischplatte bestimmt, so kann der Kantenschutz selbstverständlich
an der Platte verbleiben.
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Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und erläutern
das erfindungsgemäße Verfahren. Es stellt dar Fig. i eine Platte im Grundriß ohne
Belag, Fig. 2 den Querschnitt vergrößert, Fig.3 den Längsschnitt vergrößert, Fig.
4 eine Platte mit Kantenschutz im Querschnitt, 17 ig. 5 zwei nach Entfernung des
Kantenschutzes der Fig. 4 aneinanderstoßende Platten.
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Die Platte gemäß den Figuren besteht aus einem äußeren Holzrahmen
mit Längsschenkeln i und Querschenkeln 2. Die Längsschenkel i sind innenseitig je
mit einer durchgehenden Mittelnut 3 versehen; diese Mittelnuten 3 dienen der Aufnahme
von in Abständen vorgesehenen Leisten 4, die somit in der Mittelebene des Rahmens
eine Lage von Gitterstäben bilden.
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In die Querschenkel 2 des Rahmens sind Ober- und unterseitig Vertiefungen
5 eingefräst, und zwar derart, daß diese Vertiefungen der einen Seite gegenüber
den Vertiefungen der anderen Seite versetzt sind (Fig. 2). In diese Ausschnitte
öder Vertiefungen sind Leisten 6 eingepaßt, derart, daß diese Leisten mit der Ober-oder
Unterfläche des Rahmens bündig sind. Die Leisten 4 und 6 bilden somit ein in dem
Rahmen i, 2 gehaltenes, räumliches Gitterwerk von sich im rechten Winkel kreuzenden
Stäben. Die Zwischenräume werden mit einer Füllmasse 7 aus Sägespänen oder Hobelspänen
und einem anorganischen Bindemittel, z. B. Magnesit, ausgefüllt; die Masse wird
in der Presse unter Druck und nötigenfalls Wärme zum Abbinden gebracht.
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Die Herstellung der Platte geschieht in der Weise, daß die Längs-
und Querschenkel des Rahmens an der Innenseite genutet werden und der Rahmen sodann
in üblicher Weise auf Federn geleimt wird. Hierauf werden in die Ober- und Unterflächen
der Schenkel des zusammengesetzten Rahmens die Vertiefungen 5 eingefräst. Dann werden
auf der einen Seite die Leisten 6 eingepaßt; dann wird der Rahmen mit diesen Leisten
nach unten auf eine Unterlage gelegt und die unterste Schicht der Füllmasse eingebracht.
Anschließend werden die Leisten 4 der Mittellage in die Nuten 3 in Abständen von
ungefähr io bis 12 cm eingefügt und die nächste Schicht Füllmasse eingebracht. Schließlich
«erden die Leisten 6 der Oberseite eingepaßt und die letzte Schicht von Füllmasse
eingebracht. Abschließend erfolgt das Abbinden der Füllmasse in der Presse unter
Druck.
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Nach dem Trocknen der so gewonnenen Bauplatte kann, je nach dem weiteren
Verwendungszweck, einseitig oder beidseitig ein Belag entsprechend eingefärbten
Holzzements (Steinholz) aufgestrichen oder aufgepreßt werden. Der Belag kann aber
auch aus aufgeleimten Furniertafeln bestehen; die Platte läßt sich dann wie eine
Sperrholzplatte weiterverarbeiten. Dabei ist zu beachten, daß die Fasern des Furniers
quer zu den Längsleisten der Bauplatte verlaufen.
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Bei Platten für Fußböden, Wandverkleidungen od. dgl. wird der Rahmen
i, 2 mit der unteren Lage von Leisten 6 versehen; sodann werden in die Außenseiten
der Rahmenschenkel Nuten 8 eingefräst, die später zur Aufnahme der Holzfedern beim
Verlegen dienen. Zunächst aber wird an dem Rahmen ein Kantenschutz befestigt, bestehend
aus Leisten 9 mit seitlich vorspringenden Federn io, welche in die Nuten 8 passen.
Gemäß der Ausführungsform der Fig.4 sind die an den Rahmen gehefteten Kantenschutzleisten
9 an der Unterseite bündig mit dem Rahmen. Oberseitig stehen sie über den Rahmen
etwa 6 bis 7 mm vor; das vorstehende Ende ii verjüngt sich im Querschnitt keilförmig.
Nun wird der Rahmen wieder auf eine ebene Unterlage gelegt und die untere Schicht
Füllmasse eingebracht. Die Vervollständigung der Platte mit den Leistenlagen und
der Füllmasse geschieht in der gleichen Weise, wie oben erläutert; die Füllmasse
wird bündig mit der Oberseite der Lage von Stäben 6 eingestampft. Schließlich wird
der dann durch die überstehenden Enden ii der Kantenschutzleisten 9 eingeschlossene
Raum mit Aufstrichmasse 12 aus Holzzement, der beliebig eingefärbt, einfarbig oder
marmoriert sein kann, gefüllt und mittels einer Platte aus Glas, Metall od. dgl.
gepreßt, so daß nach dem Abbinden dieser Masse, je nach deren Zusammensetzung und
Verarbeitungsart, eine Oberfläche entsteht, die keiner Nacharbeit mehr bedarf.
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Die eingehefteten Kantenschutzleisten werden unmittelbar vor dem Verlegen
der Platten entfernt; die Nuten 8 aneinanderstoßender Platten dienen dann der Aufnahme
der beim Verlegen von Holzparkett üblichen Verbindungsfedern 13. In die Fugen 14
zwischen aneinanderstoßende Platten wird vor deren endgültigem Zusammenstoßen dünnflüssige
Aufstrichmasse eingegeben, so daß nach dem endgültigen Zusammenstoßen eine fugenlose
Fläche entsteht.
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Bei der Herstellung von Fußböden auf die erfindungsgemäße Art ergibt
sich neben bedeutender Arbeitsersparnis, da die Fläche keinerlei Nacharbeit
erfordert,
der Vorteil, daß der ausgelegte Raum nach dem Verlegen sofort begehbar ist, während
bei der Herstellung von Holzzementböden bisher eine Abbindezeit von 3 bis .4 Tagen
eingehalten werden mußte. Die Größen der Platten können beliebig sein; jedoch dürfte
sich die Einhaltung eines Normalmaßes von 1,8 x o,9 m empfehlen.
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Für Tischplatten und sonstige Möbelplatten ist das Verfahren dasselbe;
nur wird der Kantenschutz nicht entfernt, sondern bleibt fest geleimt.
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Wenn es die Festigkeitsbedingungen im gegebenen Fall gestatten, kann
die eine oder andere Lage von Gitterleisten in Wegfall kommen. Hierbei können die
Gitterleisten auch enger gelegt werden.
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Die erfindungsgemäße Bauplatte kann überall dort Verwendung finden,
«-o bisher Sperrholz und Schnittholz verwendet wurden, z. B. für die Herstellung
von Möbeln, Tisch- und sonstigen Platten; außerdem ist die erfindungsgemäße Platte
hervorragend als Fußbodenbelag geeignet.
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Das spezifische Gewicht der Bauplatte kann durch Verschaumung der
Füllmasse vermindert werden.