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Die
Erfindung betrifft ein Baumodul für die Erstellung flächiger Konstruktionen,
insbesondere Wände,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der
EP 0 894 170 B1 ist
ein Baumodul für
die Erstellung flächiger
Konstruktionen, insbesondere Wände,
bekannt, mit zwei parallelen, plattenförmigen Wandteilen, deren einander
abgewandte Außenflächen zum
Bilden eines Teils der Oberflächen der
zu erstellenden Wand bestimmt sind. Zwischen den beiden Wandteilen
ist ein aus mehreren individuell hergestellten und miteinander verbundenen
Teilen zusammengesetzter Modulkern angeordnet, der fest mit den
Wandteilen verbunden, insbesondere verleimt, ist. Der Modulkern
weist mindestens einen in Längsrichtung
des Baumoduls verlaufenden Modulkernteil auf, der dazu bestimmt
ist, zwischen die Wandteile eines weiteren Baumoduls hineinzuragen und
durch Anliegen an einer Innenfläche
dieser Wandteile einen die Kräfte
in Querrichtung aufnehmenden Steckverbund zu bilden. Darüber hinaus
ist der Modulkern mit Mitteln versehen, die dazu bestimmt sind,
mit dem Modulkern eines weiteren Baumoduls einen die Kräfte in Längsrichtung
aufnehmenden Steckverbund zu bilden.
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Aus
der
EP 0 744 507 B1 ist
ein weiteres Baumodul für
die Erstellung flächiger
Konstruktionen mit zwei parallelen Platten bekannt, die über mehrere in
Längsrichtung
des Baumoduls beabstandet und zu einander parallel angeordnete Zwischenelemente miteinander
verbunden sind. Das Baumodul ist aus einzelnen Elementen, wie den
Platten und den Zwischen elementen zusammengesetzt, wobei die Zwischenelemente
auf der einen Seiten des Baumoduls die Höhe der Platten überragende
Vorsprünge
aufweisen. Die Zwischenelemente sind auf der anderen Seite des Bauteils
gegenüber
der Höhe
der Platten, Vertiefungen bildend, zurückversetzt, so dass beim Aufeinandersetzen
zweier Baumodule die Vorsprünge
des einen Baumoduls zwischen die Platten in die Vertiefungen des
anderen Baumoduls hineinragen und durch Anliegen an den Innenseiten
der Platten direkt einen schwerkraftschlüssig wirkenden Steckverbund
bilden. Hierdurch kann eine tragende sowie raumschließende Konstruktion
erstellt werden, bei welcher keine zusätzliche Verbindungsmittel zur
Aufnahme von Querkräften
notwenig sind. Auch hierbei wird die flächige Konstruktion, aus mehreren übereinander
und nebeneinander angeordneten Baumodulen gebildet.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit Problem, für
ein Baumodul eingangs erwähnter Art
eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, welche einerseits ein einfaches und schnelles Errichten
von flächigen
Konstruktionen, wie beispielsweise Wänden, erlaubt und andererseits
individuelle Zusatzfunktionen, wie beispielsweise Schall- und/oder Wärmedämmung, erfüllt.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Baumodul
mit zwei parallelen plattenförmigen
Wandteilen und einem dazwischen angeordneten Modulkern, jedes der
beiden Wandteile aus mehreren raumhohen, hochkantgestellten und massiven
Kanthölzer
auszubilden, die ohne Leim über
eine quer zur Längsrichtung
der Kanthölzer
angeordnete und in der Ebene der Wandteile verlaufende mechanische
Verstiftung zumindest kraftschlüssig miteinander
verbunden sind und/oder die jeweils mit zumindest zwei im wesentlichen
quer zur Längsrichtung
der Kanthölzer
verlaufenden und im späteren Modulkern
liegenden Querlatten zumindest kraftschlüssig verstiftet sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung werden
somit Baumodule geschaffen, welche sich an einem Computer mittels
CAD vorplanen, vorberechnen und vorfertigen lassen, wodurch sich
die eigentliche Bauzeit eines späteren
Gebäudes
deutlich reduzieren lässt.
Gleichzeitig lassen sich sowohl tragende als auch nichttragende
Baumodule herstellen, die darüber
hinaus individuell an unterschiedlichste Anforderungen, beispielsweise
hinsichtlich Schall- und/oder Wärmedämmung bzw.
Brandschutz, anpassen lassen. Die Abmessungen der Baumodule sind
dabei vorzugsweise derart gewählt,
dass zumindest für
ein bis zwei Mann eine leichte Handhabung und damit ein einfaches
Errichten der Wände
im Selbstbau möglich
ist. Vorstellbar sind aber auch größere Baumodule, mit welchen
ganze Wände
komplett herstellbar sind. Der Einsatz der erfindungsgemäßen Baumodule
reicht dabei von Ein- und Mehrfamilienhäuser über Industrie- und Verwaltungsbauten bis
hin zu Sonderbauten, Schulen, Kindergärten, Sportbauten und landwirtschaftlichen
Gebäuden. Durch
die ausschließliche
Verwendung von Massivhölzern
bei der Erstellung der Baumodule kann eine besonders ökologische,
nachhaltige sowie gesunde Bauweise erzielt werden, wodurch sich
insbesondere beim stark gestiege nen Umwelt- und Gesundheitsempfinden
Wettbewerbsvorteile erzielen lassen.
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Zweckmäßig ist
der Modulkern im wesentlich hohl und zur Aufnahme von Versorgungsleitungen und/oder
Dämmstoffen
und/oder schüttbaren
Gütern ausgebildet.
Im einfachsten Fall kann dabei das Baumodul ohne eine Füllung des
Modulkerns mit Dämmstoffen
und/oder schüttbaren
Gütern
verbaut werden, wobei die im Modulkern verbleibende Luft als Isolator wirkt.
Besonders günstig
ist beim dem erfindungsgemäßen Baumodul,
dass sämtliche
Versorgungsleitungen, wie beispielsweise elektrische Leitungen und/oder
Wasser-/Abwasserleitungen im Modulkern angeordnet werden können und
dadurch von außen nicht
sichtbar verlegt sind. Bei einem Befüllen des Modulskern mit schüttbaren
Gütern,
wie beispielsweise Lehm, oder Dämmstoffen,
wie beispielsweise Mineralfasern, dienen die beiden Wandteile eines
jeden Baumoduls als verlorene Schalung. Durch das Ausgießen des
Modulskerns mit Beton kann darüber hinaus
eine statische Tragwirkung der Wand deutlich gesteigert werden und
darüber
hinaus eine Wärmespeicherfähigkeit
sowie eine Isolierwirkung gegenüber
Schall, Wärme
und Feuer verbessert werden. Die in der Wandebene verlaufende mechanische
Verstiftung zwischen den einzelnen Kanthölzern bewirkt eine scheibenartige
Tragwirkung jedes Wandteils und macht das Baumodul besonders tragfähig und stabil.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung sind/ist
das Baumodul und/oder der Modulkern bodenseitig von einer ein- oder
mehrteiligen Schwelle abgeschlossen. Zusätzlich kann das Baumodul und/oder
der Modulkern deckenseitig von einem ein- oder mehrteiligen Einbinder abgeschlossen
sein. Der bodenseitige Abschluss des Baumoduls bzw. des Modulkerns
erlaubt ein Befüllen
des hohlen Modulkerns mit nicht rieselfähigen Dämmstoffen bereits im Stadium
der Vorfertigung, so dass das Baumodul mitsamt ausgefülltem Modulkern
auf der Baustelle angeliefert und eingebaut werden kann. Hierbei
ist insbesondere der hohe Grad der Vorfertigungsmöglichkeit
von großem
Vorteil, da hierdurch prozessbedingte Verzögerungen auf der Baustelle
vermieden werden können.
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Zweckmäßig verlaufen
die Kanthölzer
ungestoßen über die
gesamte Modulhöhe.
Hierdurch wird ein ungestörter
Kraftfluss von der Deckenseite bis zur Bodenseite des Baumoduls
gewährleistet
und zudem ein optischer Eindruck positiv beeinflusst, welcher bei gestoßenen Kanthölzern durch
die dann auftretenden stirnseitigen Fugen beeinträchtigt werden
würde.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind zwischen den Wandteilen Distanzhölzer angeordnet, wobei zumindest
ein Distanzholz an einer seitlichen Längsseite des Wandteils über dieses
hinaussteht, während
der es an der gegenüberliegenden
Seite in den Modulkern zurückversetzt
ist, so dass zwei aneinander angrenzende Baumodule in der Art einer
Nut und Feder ineinander eingreifen. Die Distanzhölzer halten
die beiden Wandteile auf Abstand und beeinflussen je nach gewählter Breite derselben
eine Dicke des zwischen den beiden Wandteilen liegenden Modulkerns.
Die randseitige Anordnung der Distanzhölzer in der Art, dass zwischen
zwei Baumodulen eine Art Nut und Feder-Verbindung entsteht, vereinfacht
das Aneinanderbauen mehrerer Baumodule und erleichtert das Erstellen
einer flächigen
Konstruktion mit einer fluchtenden Wandoberfläche.
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Zweckmäßig ist
in dem Baumodul ein quer zu den Kanthölzern verlaufender Tür- oder
Fenstersturz vorgesehen, welcher im Modulkern verläuft und mit
den Wandteilen verstiftet ist. Dies zeigt, dass das erfindungsgemäß Baumodul
sowohl als geschlossenes (ohne Fenster und Türen) wie auch als durchgängiges Baumodul
(mit Fenster und Türen)
ausgestaltet werden kann, wobei die Anordnung des Tür- oder
Fenstersturzes individuell erfolgen kann und dadurch eine hohe planerische
Flexibilität
erlaubt. Gleichzeitig ist aufgrund der nahezu frei wählbaren Abmessungen
der Kanthölzer
eine sehr feine Rasterung der Baumodule hinsichtlich Länge und
Breite möglich.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind
die Wandteile zumindest auf einer Außenseite verkleidet, insbesondere
verputzt. Hierbei kann beispielsweise ein Wärmedämmputz aufgetragen werden mit
einer dazwischenliegenden Sperrschicht, beispielsweise einem Windpapier,
welches zwar dampfdurchlässig, nicht
aber Wasser- bzw. winddurchlässig
ist. Bei einem verputzten Baumodul ist äußerlich kein Unterschied zu
einer herkömmlichen
in Massivbauweise erstellten Wand zu erkennen, so dass das erfindungsgemäße Baumodul
auch für
wertkonservative Bauherren interessant erscheinen kann. Selbstverständlich kann
das Baumodul auch außen
und innen mit unbehandelter Wandteiloberfläche verbaut werden, wodurch
ein besonders natürliches
und warmes Wohnempfinden hervorgerufen wird. Die Kanthölzer können je
nach gewünschter
Oberfläche
hierfür
entweder sägerauh,
egalisiert oder gehobelt werden, wodurch jeweils un terschiedliche
Wandoberflächen entstehen
und wodurch unterschiedlichste optische Eigenschaften von rustikal
bis hin zu edel erzielt werden können.
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Zweckmäßig weisen
die Baumodule eine Höhe
von 260cm, eine Breite von 80cm und eine Dicke von bis zu 16cm auf.
Diese Abmessungen erlauben es einem bis zwei Arbeitern die Baumodule
problemlos auf der Baustelle zu bewegen und zu montieren, ohne dass
hierfür
schweres Hebegerät,
wie beispielsweise Krane, erforderlich wären. Zur Erleichterung der
Arbeit können
selbstverständlich
geeignete Hebezeuge eingesetzt werden, wodurch das Erstellen der
flächigen
Konstruktion zusätzlich
beschleunigt wird. Denkbar sind aber auch Baumodule mit Abmessungen
einer kompletten Wand und/oder mit einer Raumhöhe bis zu 5m, was insbesondere den
Einsatz im Industriebau erleichtert.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche
oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine Seitenansicht auf
ein erfindungsgemäßes Baumodul,
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2 einen Längsschnitt
in der Schnittebene II–II
durch das Baumodul,
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3 einen Querschnitt entlang
der Schnittebene III–III
durch das Baumodul,
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4 einen Querschnitt entlang
der Schnittebene II–II,
jedoch bei einem anderen Modulaufbau,
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5 einen Ansicht von innerhalb
des Modulkerns auf ein Wandteil des Baumoduls,
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6 einen Querschnitt entlang
der Schnittebene III-III,
jedoch bei einem mit Kanthölzern
ausgefüllten
Modulkern.
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7 eine exemplarische Wand
mit mehreren Baumodulen und zusätzlichen
Tür- und
Fensteröffnungen.
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Entsprechend 1 weist ein erfindungsgemäßes Baumodul 1 für die Erstellung
flächiger
Konstruktionen 2 (vgl. 7),
insbesondere Wände, zwei
parallele plattenförmige
Wandteile 3 und 4 (vgl. 3) und einen dazwischen angeordneten
Modulkern 5 auf. Jedes der Wandteile 3 und 4 besteht
aus mehreren raumhohen, hochkant gestellten und massiven Kanthölzern 6,
welche über
eine quer zur Längsrichtung
der Kanthölzer 6 angeordnete
und in der Ebene der Wandteile 3 bzw. 4 verlaufende
mechanische Verstiftung 7 zumindest kraftschlüssig miteinander
verbunden sind. Die Verstiftung 7, die beispielsweise durch
Schrauben und/oder Dübel und/oder
Nägel und/oder
im wesentlichen U-förmigen
Klammern 14 erfolgen kann, verbindet die einzelnen Kanthölzer 6 zu
erwähntem
Wandteil 3, 4 mit einer scheibenartigen Tragwirkung.
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Abweichend
von der in 1 gezeigten
Variante ist auch eine Verbindung der Kanthölzer 6 gemäß der in 4 und 5 gezeigten Ausführungsform möglich. Hierbei
weist jedes Wandteil 3, 4 mehrere raumhohe, hochkant
gestellte und massive Kanthölzer 6 auf,
die jeweils mit zumindest zwei im wesentlichen quer zur Längsrichtung
der Kanthölzer 6 verlaufenden
und im späteren
Modulkern 5 liegenden Querlatten 13 zumindest
kraftschlüssig
verstiftet sind. Vorstellbar ist selbstverständlich auch eine Kombination aus
beiden Verbindungsarten. Auch bei der Variante gem. 4 verbleibt zwischen den beiden Wandteilen 3,4 ein
durchgängiger
Modulkern 5.
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Vorzugsweise
weisen die Baumodule 1 eine standardmäßige Höhe h von 260cm, eine Breite
b von 80cm und eine Dicke d von 16cm auf, so dass die Baumodule 1 von
Hand transportierbar und auf der Baustelle verbaubar sind. Prinzipiell
sind aber Höhen von
bis zu 500cm und eine Breitenerstreckung über die gesamte Wand 2 möglich. Die
einzelnen Kanthölzer 6 weisen
bevorzugt ein Breiten/Dickenverhältnis von
2:1 auf, bei spielsweise eine Breite von 8cm und eine Dicke von 4cm,
können
jedoch auch anders gerastert sein, wodurch sich leicht anpassbare
Breiten des Baumoduls 1 ergeben.
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Der
zwischen den beiden Wandteilen 3 und 4 liegende
Modulkern 5 ist im wesentlichen hohl und zur Aufnahme von
nicht gezeigten Versorgungsleitungen und/oder Dämmstoffen und/oder schütt-/gießbaren Gütern ausgebildet.
Dies bietet den Vorteil, dass sowohl elektrische als auch Wasser/Abwasser
führende
Leitungen innerhalb des Baumoduls 1 verlegt werden können und
dadurch von außen
nicht sichtbar sind. Darüber
hinaus sind je nach Befüllung
des Modulkerns 5 unterschiedlichste physikalische Eigenschaften,
wie Schall- und/oder Wärmedämmung sowie
unterschiedliche Tragwirkungen des Baumoduls 1 erzielbar.
Denkbar ist dabei, dass der Modulkern 5 im einfachsten
Fall leer bleibt und die so zwischen den beiden Wandteilen 3 und 4 eingeschlossene
Luft als Isolator wirkt. Darüber
hinaus kommen als Isolatoren bzw. Dämmstoffe auch andere Materialien,
wie beispielsweise Mineralfasern, Hanf, Flachs, Schafwolle, Zellulose,
etc. in Betracht.
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Eine
Befüllung
des Modulkerns 5 mit Beton und entsprechender Bewehrung
oder ein Anordnen ein oder mehrerer Wandteile 3,4 innerhalb
des Modulkerns 5 können
die statische Tragwirkung des Baumoduls 1 erheblich steigern
und gleichzeitig die Schalldämmung
sowie eine Wärmespeicherfähigkeit deutlich
verbessern (vgl. 6).
Darüber
hinaus ist durch einen Modulkern 5 aus Beton oder Vollholz
die Ausbildung einer Brandschutzwand aus den erfindungsgemäßen Baumodulen 1 möglich. Eine
Befüllung
des Modulkerns 5 hingegen mit Lehm unterstreicht eine besonders ökologische
und nachhaltige Bau weise und beeinflusst das Raumklima durch feuchteausgleichenden
Eigenschaften des Lehms besonders positiv. Selbstverständlich sind
auch andere schüttbare
Güter,
wie beispielsweise Kies, Sand oder Blähton, etc. zur Befüllung des
Modulkerns 5 denkbar.
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Bodenseitig
sind/ist das Baumodul 1 und/oder der Modulkern 5 von
einer ein- oder mehrteiligen Schwelle 8 abgeschlossen,
wogegen deckenseitig, also auf der der Schwelle 8 gegenüberliegender
Seite ein ein- oder mehrteiliger Einbinder (Rähm) 9 angeordnet ist.
Eine mehrteilige, hier dreiteilige, Schwelle ist in 4 gezeigt, wobei die Schwelle 8 podestartig
ausgebildet ist, eine komplementär
zum Baumodul 1 ausgebildete Form aufweist und in der Art
einer Feder in den Modulkern 5 eingreift. In gleicher Weise
könnte
auch der Einbinder 9 ausgebildet sein, wodurch ein gleichmäßiges Aufliegen
des Baumoduls 1 auf einem Untergrund bzw. einer darüber liegenden
Decke auf dem Baumodul 1 erreicht werden kann.
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Wie
in den 1, 2, 5 und 7 gezeigt,
verlaufen die Kanthölzer 6 ungestoßen über die
gesamte Modulhöhe
h, so dass optische Beeinträchtigungen durch
stirnseitige Fugen vermieden werden können.
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Um
die beiden Wandteile 3 und 4 in einem parallelen
Abstand zueinander zu fixieren, können zwischen diesen Distanzhölzer 10 angeordnet,
welche im wesentlichen parallel zu den Kanthölzern 6 verlaufen
und vorzugsweise deutlich kürzer
als diese sind. Um eine möglichst
gleichmäßige Aufspannwirkung
bezüglich
des Modulkerns 5 zu erreichen, sind die Distanz hölzer 10 parallel
und in Längsrichtung versetzt
zueinander angeordnet.
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Da
bei späteren
Gebäuden
die Wand 2 in der Regel von mehreren nebeneinander angeordneten Baumodulen 1 gebildet
werden kann, sollten diese einfach ähnlich eines Baukastenprinzips
aneinandersetzbar sein. Deswegen kann zumindest eines der Distanzhölzer 10 an
einer seitlichen Längsseite
des Wandteils 3,4 über dieses hinaus stehen, während es an
der gegenüberliegenden
Längsseite
in den Modulkern 5 zurückversetzt
ist, so dass zwei aneinander angrenzende Baumodule 1 in
der Art einer Nut und Feder ineinander eingreifen. Beim Aneinandersetzen der
Baumodule 1 ragen somit die Distanzhölzer 10 des Einbaumoduls 1 zwischen
die Wandteile 3 und 4 in den Modulkern 5 des
benachbarten Baumoduls 1 hinein und bilden durch Anliegen
an den Innenseiten der benachbarten Wandteile direkt einen querkraftschlüssig wirkenden
Steckverbund. Durch die in Längsrichtung
und parallel zueinander versetzt angeordneten Distanzhölzer 10 ist
ein nachträgliches
Befüllen
des Modulkerns 5 bei fertig gestellter Wand 2 von
oben möglich,
da das schüttbare
Befüllgut
nur unwesentlich an der Ausbreitung im Modulkern 5 behindert
wird.
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Gemäß 7 sind mehrere Baumodule 1 nebeneinandergesetzt,
wobei mehrere quer zu den Kanthölzern 6 verlaufende
Fensterstürze 11 sowie ein
Türsturz 12 vorgesehen
sind, welche über
die gesamte Dicke d der Wandmodule 1 verlaufen und dadurch
von beiden Seiten her sichtbar sind. Denkbar ist aber auch, dass
der jeweilige Fenster- und/oder Türsturz 11, 12 im
Modulkern 5 verläuft
und deshalb von außen
unsichtbar ist. Un abhängig
davon sind jedoch sowohl der Türsturz 12 als
auch der Fenstersturz 11 mit den Wandteilen 3 und 4 verstiftet.
Die in 7 gezeigt rechteckige
Form der Wand 2 ist dabei rein exemplarisch zu verstehen,
so dass auch die Ausbildung von Giebelwänden oder einzelnen Giebel,
beispielsweise über
einem Fenstersturz 11 herstellbar ist.
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Je
nach gewünschter
Wandoberfläche
können
die Kanthölzer 6 sägerauh,
egalisiert oder gehobelt sein und dadurch eine optischen Eindruck
von rustikal bis edel hervorrufen. Als Baumaterial für die Baumodule 1 kommen
sowohl Weichhölzer,
wie beispielsweise Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche oder Douglasie als auch
Harthölzer
in Frage. Die zulässigen Holzarten
für tragende
und aussteifende Baumodule 1 sind in Normen, beispielsweise
in der DIN 1052 und DIN 4074 oder zukünftig dem EC 5, aufgelistet. Ebenso
wird auch die Verstiftung 7 nach Norm oder bauaufsichtlicher
Zulassung ermittelt und die zuverlässige Verbindung der Kanthölzer 6 gewährleistet. Generell
kann das Baumodul 1 für
tragende oder nichttragende Wände,
also auch für
eine Nutzungsklasse 1 mit ständigen Lasten, eingesetzt werden.
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Durch
die Verstiftung 7 wird wie oben erwähnt eine Scheibenwirkung der
einzelnen Wandteile 3 und 4 erzielt, und eventuell
aufkommende vertikale Einzellasten gleichmäßig verteilt, wodurch eine Homogenisierung
des tragenden Querschnitts erzielt werden kann.
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Je
nach Anforderung können
die Oberflächen
der Wandteile 3 und 4 nicht sichtbar, aber auch ein-
oder zweiseitig sichtbar belassen werden. Denkbar ist hierbei, dass
die Wandteile 3 und 4 zumindest auf einer Außenseite
verkleidet, insbesondere verputzt, sind. Hierbei kann bei einer
bevorzugten Ausführungsform
zwischen dem Putz und dem zugehörigen
Wandteil 3,4 ein Windpapier verlaufen, welches zwar
dampfdurchlässig,
nicht aber wind- und feuchtigkeitsdurchlässig ist. Eine Dampfsperre
ist bei dem erfindungsgemäßen Baumodul 1 nicht
erforderlich.
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Das
erfindungsgemäße Baumodul 1 kann von
Ein- und Mehrfamilienhäusern über Industrie- und
Verwaltungsbauten, bis hin zu Schulen, Kindergärten, Sonderbauten, Sportbauten
und landwirtschaftlichen Gebäuden
eingesetzt werden, wodurch sich ein besonders breites Einsatzspektrum
ergibt.
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Die
gemäß den 1 bis 7 gezeigten Ausführungsformen sind dabei rein
exemplarisch zu sehen, so dass auch andere Ausführungsformen, beispielsweise
mit quer zur Längsrichtung
der Kanthölzer 6 verlaufenden
Distanzhölzer 10 von
der Erfindung umschlossen sein soll.
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Um
darüber
hinaus zwei Baumodule 1 in einem Winkel abweichend von
180° aneinander
anzuordnen, können
die jeweiligen Längsseiten
des betreffenden Baumoduls 1 entweder abgeschrägt werden
oder aber es wird zwischen zwei gewinkelt aneinander stoßende Baumodule 1 eine
Zwischenkonstruktion eingefügt,
welche zum einen die beiden Baumodule 1 zuverlässig aneinander
befestigt und zum anderen bevorzugt einen durchgehenden Modulkern 5 gewährleistet.
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Schließlich ist
auch der Einsatz des erfindungsgemäßen Baumoduls 1 in
einem nicht gezeigten Fachwerk denkbar, wobei zumindest ein Wandteil 3, 4 in
einem Gefach des durch Gurte unterteilten Fachwerks angeordnet werden
kann.