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Grubenweiche mit Aufgleiseinrichtung Bekanntlich treten gerade in
Grubenbetrieben zahlreiche Entgleisungen auf, die sich dadurch besonders schädlich
auswirken, daß der entgleiste Wagen meist durch die Weichen geschleppt wird und
hierdurch Weichenteile verbiegt, wenn nicht sogar zerstört.
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Es ist bereits eine Weiche mit Aufgleisungsmöglichkeit bekannt, die
mit einer sich über die gesamte Weiche erstreckenden Stahlgußplatte ausgerüstet
ist, die die normalen Rillen für die Führung der Räder, ähnlich wie bei einer Rillenschienenweiche,
aufweist, an welcher lediglich endseitig Abschrägungen als Auflauframpen vorgesehen
sind. Diese bekannte Weiche ist aber für die Praxis ungeeignet, da für jede vorkommende
Spurweitd, für jede Herzstückneigung, für jeden Radius j e ein besonderes Modell
angefertigt werden müßte und dies jeweils noch für die verschiedenen Weichenarten,
wie z. B. einfache Weichen, Streckenweichen, Kurvenweichen, Innenbog genweichen,
Außenbogenweichen, symmetrische Weicheneinfache Gleisverbindungen usw.
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Der Erfindung liegt nun die zweifache Aufgabe zugrunde, die besonders
leicht zerstörbaren Weichenbeile, wie insbesondere die Zungenspitzen, zu schützen
und gleichzeitig eine sichere Aufgleisung zu garantieren.
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Die Erfindung besteht darin, daß in bestimmten Bereichen der Weiche
ansteigende Auflaufflächen neben bzw. zwischen vemschiedenen Schienen der Weiche
angeordnet sind, mit Anstieg von vorn nach hinten bzw. umgekehrt, um in beiden Fahrtrichtungen
aufgleisen zu können, und daß im Bereich der Zungenspitzen eine Ablenkung vorgesehen
ist, die den entgleisten Wagen an den Zungenspitzen vorbeileitet, ohne diese zu
beschädigen.
Ein Ausführungsbeispiel. der Aufgl;eisungsvorrichtung
nach der Erfindung ist in Fig. i in Draufsicht dargestellt; Fing. 2 und 3 zeigen
Seitenteilansichten der Auflaufstücke.
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Es -sind. -folgende Auflaufstücke in der durch Fig. 1, 2 und 3 dargestellten
grundsätzlichen Ausbildung vorgesehen, und zwar für die Aufgleisung in Richtung
von hinten nach vorn dieAuflauffläche i zwischen den beiden Herzstückspitzenschienen
2 und 3, die beiden Auflaufflächen q. und 5 zwischen den Herzstückspitzenschienen
2 und 3 und den Verlängerungen 6 bzw. 7 der Flügelschienen 8 und 9, die beiden Auflaufflächen
io und i i an den Außenseiten der Radlemkerfahrschienen 12 bzw. 13, die gegenüber
der Auflauffläche i angeordnet sind, die beiden Auflaufflächen 14 und 15 zwischen
den Backenschienen 16 bzw. 17 und Zungen 18 bzw. i9, wähnend für die Aufgleisung
in entgegengesetzter Richtung die Auflauffläche 20 zwischen den Flügelschienen 8
und 9, die Auflaufflächen 21 und 22 an der Außenseite der Radlenkerfahrschienen
12 bzw. 13 gegenüber den Auflauffläche 20 vorgesehen sind.
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Ferner ist zusätzlich eine Ablenkung vor den Zungenspitzen 23 und
2q., bestehend aus den Leitstücken 25 und 26, vorgesehen, die auf dem Abdeckblech
des. Gestänges 27 aufgeschweißt sind.
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Die Wirkungsweise für die möglichen Aufgleisungen entgleister Wagen
sind folgende: Fall i : Der entgleiste Wagen fährt von hinten im geraden Strang
in die Weiche ein. Ein Rad fährt außerhalb der Radlenkerfahrschlene i,-" das andere
Rad zwischen der Radlenkerfahrschiene i 2 und der Herzstückspitzenschiene 2 des
geraden Stranges. -Durch die verlängerte wird der ,entgleiste Wagen an die Herzstückspitze
herangezogen. und durch das aufsteigende Aufgleisungsblech ¢ hochgeführt. Dex Spurkranz
des außenfahrenden Rades wird durch das Aufgleisungsstück io hochgeführt, überquert
die Schiene 12 und gleist im Radlenker 28 ein.
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Falle: Der entgleiste Wagen fährt von hinten im geraden Strang in
die Weiche ein. Ein Rad läuft zwischen der Radlenkerfahrschiene 12 und ,HeTzstückspitziehs,chienie
2; das ;andere Rad fährt zwischen Herzstückspitz.earischiene 2 und Herzstückapztzenschiene
3. Das Rad zwischen Herzsitückspitzenschiene 2 und Herzstückspitzenschvene 3 klettert
auf dem Aufglesungsblech i hoch, ohne das Herzstück zu beschädigen, und fährt über
das Herzstück hinweg bis. zu den Aufgleisungsblechen i¢ und 15 zwischen den Backenschienen
16 und 17 und den Zungen i 8 und i g. Hier wird der Wagen aufgegleist.
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Fal13: Der Wagen fährt von hinten aus dem abzweigenden Strang in die
Weiche ein. Ein Rad des entgleisten Wagens fährt zwischen den Herzstückspitzenschi!enen
2 und 3, das zweite Rad zwischen der Herzstückspitzenschiene 3 und der Radlenkerfahrischiene
13-. -Der Weg des, entgleisten Wagens und die Aufgleisung erfolgt in der gleichen
Form wie bei Fall 2.
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Fallt ¢: Der Wagen fährt von hinten aus dein abzweigenden Strang in
die Weiche ein. Ein Rad läuft außerhalb der Radlenkerfahrschiene 13, das andere
Rad fährt zwischen der RadIenkerfahrschime 13 und der Herzstückspitzenschiene 3.
Die Aufgleisung erfolgt in der gleichen Weisse wie bei Fall i über das Aufgleisungsstück
5 und über das Aufgleisungsstück i i. Heer gleist der entgleiste Wagen zwischen
Radlenkerfahrs,chieme 13 und Radlenker 29 ein.
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Fall s: Der entgleiste Wagen fährt von vorn in die Weiche ein. Ein
Rad fährt außerhalb der Backenschiene 16, das andere Rad des entgleisten Wagens
fährt zwischen der Backenschiene 16 und der Backenschiene 17. Durch die Ablenkungsvorrichtung
25 und 26 wird der Wagen von der abstehenden Zungenspitze abgelenkt, ohne diese
zu beschädigen, fährt durch die Weiche und wird durch das AufgleIrsungshLech 2o
zwischen den Flügelschienen 8 und 9 hochgeführt. Das außenfahrende Rad wird durch
das Aufgleisunggstück 21 hochgeführt und gleist im Radlenker 28 ein.
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Fall 6: Dierentgleiste Wagen fährt von vorn in die Weiche ein.
Ein Rad läuft zwischen der Backenschiene 16 und der Backenschiene 17, das andere
Rad fährt außerhalb der Backenschiene 17. Durch die Ablenkungsvorrichtung 25 und
26 wird das Rad von der abstehenden Zungenspitze abgelenkt, ohne diese zu beschädigen.
Die Aufgleisung erfolgt in der gleichen Weise wie bei Fall 5 durch die Aufgleisungsstücke
20 und 22, und der Wagen gleist im Radlenker 29 ein.