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Stecknadel und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung bezieht
sich auf eine gerade Stecknadel und ihre Herstellung. Bisher hat man die Köpfe von
Stecknadeln gewöhnlich durch Verformen des Metalls oder durch Aufbringen des Kopfes
aus Glas oder einer plastischen Masse am oberen Ende des Nadelschaftes hergestellt.
Auch hat man bei einem anderen Verfahren den Nadelschaft umgebogen, um ihn auf diese
Weise zuverlässiger in dem aus Glas oder einer plastischen Masse geformten Kopf
zu verankern.
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In jedem Falle hat der Kopf einer Stecknadel zwei Hauptaufgaben zu
erfüllen, nämlich die Nadel in ihrer Lage zu halten und ihre Handhabung beim Hineinstecken
und Herausziehen zu erleichtern. Auch soll der Kopf der Stecknadel nach Möglichkeit,
soweit es sich mit diesen Hauptaufgaben verträgt, weitere Wünsche erfüllen, z. B.
hübsch aussehen und als Schmuck wirken.
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Für die Lösung der ersten Aufgabe, nämlich die Nadel in ihrer Lage
zu sichern, 'kommt es auf die Größe des Kopfes im Verhältnis zu der Art des Stoffes
an, in den sie hineingesteckt wird. So braucht man einen größeren Kopf beim Einstecken
in losen oder grob gewebten Stoff als beim Einstecken in einen engmaschigen oder
gar homogenen Stoff, wie Papier oder Filz. In jedem Falle ist die Zuverlässigkeit
des Sitzes von großer Bedeutung.
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Für die zweite Aufgabe, nämlich die leichte Handhabung, kommt es auf
die Größe und Gestalt des Kopfes an. Denn am Kopf ergreift man die Nadel bei ihrer
Handhabung. Auch muß man auf den Kopf die Kraft ausüben, die zum Einstecken
oder
Herausziehen erforderlich ist, wobei es natürlich erwünscht ist, daß man sich nicht
verletzt oder Schmerzen zufügt.
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Die gewöhnlichen Stecknadeln haben den Mangel, daß sie sich bei Gebrauch
häufig im Stoff verbergen und schwer zu finden sind und dann häufig an solchen Stellen
steckenbleiben, an denen sie Schaden verursachen können. Aus diesem Grunde hat man
zahlreiche Mittel vorgeschlagen, deren Zweck es ist, unerwünschte Stecknadeln als
Gefahrenquelle zu beseitigen. Um diese Mängel zu beheben und zu verhindern, daß
ein durch Stecknadeln zusammengehaltenes Erzeugnis eine Gefahrenquelle darstellt
und um die Stecknadel gefahrlos und bequem verwenden zu können, muß ihr Kopf nicht
nur die oben erläuterten Aufgaben erfüllen, sondern auch leicht zu finden sein.
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Der - Gegenstand der Erfindung ist nun eine Stecknadel, deren Kopf
allen diesen Bedingungen genügt, und zwar weit besser als die bisher bekanntgewordenen
Stecknadeln. Auch stellt die Erfindung einen gelungenen Ausgleich zwischen den verschiedenartigen
Forderungen dar, so daß die Nadel nach der Erfindung zahlreichen Sonderzwecken dienen
kann, also verwendbar ist wie eine gewöhnliche Stecknadel, aber sich durch schmuckes
Aussehen und einen wesentlich größeren Verwendungsbereich auszeichnet als bekannte
Nadeln.
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Weitere Zwecke der Erfindung und der erzielte Fortschritt ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung der Stecknadel und ihres Herstellungsverfahrens,
bei welchem das Metall des Nadelschaftes in neuartiger Weise mit einem plastischen
Werkstoff zur Bildung des Kopfes vereinigt wird.
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In der Zeichnung zeigt Fig. i einen Aufriß der neuartigen Nadel in
stark vergrößertem Maßstab; Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie I-I der Fig.
i ; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i ; Fig. 4 einen der Fig.
i entsprechenden Aufriß einer etwas abgeänderten Gestalt des Kopfes und Fig. 5 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsverfahrens der Erfindung.
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Wie die Zeichnung zeigt, ist der Schaft i der Stecknadel mit einer
Verdickung 2 aus Metall versehen, und zwar am besten aus einem Stück mit dem Schaft.
Der Durchmesser dieser Verdickung wird möglichst gering bemessen, soweit sich dies
bei dem Gebrauchszweck der Nadel mit der zuverlässigen Wirkung vereinbaren läßt.
Der Schaft i und die Verdickung :2 haben also diejenigen Abmessungen, die der jeweilige
Gebrauchszweck erfordert, so daß die Verdickung keinesfalls in den Stoff, der mit
der Nadel festgesteckt wird, hineingleiten kann.
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Die metallische Verdickung :2 umgibt ein Kopf 3, der aus einer plastischen
Masse besteht, insbesondere aus einem Kunststoff. Dieser Kopf 3 ist so gestaltet
und an der metallischen Verdickung 2 angebracht, daß er die Handhabung der Nadel
wesentlich erleichtert, ohne aber den Durchmesser der Verdickung :2 merklich zu
vergrößern, deren Mindestmaß durch die oben erläuterten Sicherheitsbedingungen bestimmt
ist. Ferner wirkt der Kopf 3 als Schmuck.
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Wie Fig. 2 zeigt, liegt der Hauptkörper 4 der plastischen Masse auf
der Oberfläche 5 der Verdickung 2 auf, während die Unterseite 6 der Verdickung 2
und der sich unmittelbar daran anschließende Teil des Schaftes i nur von einer dünnen
Schicht 7 der plastischen Mässe bedeckt sind. Die Umfangskante 8 der Verdickung
2 ist nur .ganz dünn von der plastischen Masse überzogen, wIe bei 9 angedeutet.
Dieser Überzug bei ist so dünn, daß er selbst dann .durchsichtig bleibt, wenn die
plastische Masse mit Farbstoffen versetzt ist, und daß er den Durchmesser der Verdickung
2 nicht merklich vergrößert. Der aus der plastischen Masse bestehende Teil 4 des
Kopfes verstärkt dessen Höhe sehr erheblich und erleichtert wesentlich das Handhaben
der Nadel, da er sich angenehm anfühlt.
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Auch bedeutet die plastische Masse einen Schmuck, dessen Wirkung durch
die Umfangskante 8 der metallischen Verdickung 2 erhöht wird, die durch die dünne
Schicht 9 hindurchscheint und so aussieht, als bestünde der Kopf massiv aus der
plastischen Masse und sei von einem Metallreifen umgeben. Die Höhe des Kopfes, in
Achserrichtung der Nadel gemessen, läßt sich dadurch verändern, daß man den Teil
4 beliebig dick ausführt. So zeigt Fig.4 eine Ausführung, bei welcher die Stärke
des Teils 4 im Vergleich zu den Fig. i und 2 wesentlich verringert ist, während
der Durchmesser des Kopfes und damit die Sicherheit des Sitzes der Nadel bei deren
Gebrauch unverändert geblieben ist.
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Wie sich aus- den vorstehenden Ausführungen ergibt, zeichnet sich
die Stecknadel dadurch aus, daß ihr Kopf in nennartiger Weise Metall und eine plastische
Masse vereinigt, und zwar derart, daß der aus Metall bestelende Teil den Durchmesser
des. Kopfes bestimmt, während die aus plastischer Masse bestehenden Teile des Kopfes
als Schmuck wirken und die Handhabung der Nadel erleichtern. Sollte beim Gebrauch
der Nadel aus irgendwelchen Gründen der plastische Teil des Kopfes abbrechen oder
sich von dem Metallteil lösen, so bildet dann der Metallteil immer noch einen Kopf,
der völlig ausreicht, um den Hauptforderungen hinsichtlich der Wirkung der Nadel
und der Sicherheit ihres Sitzes zu .genügen, und in dieser Beziehung ebenso zuverlässig
winkt wie der urbeschädigte Kopf.
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Schließlich lassen sich die Nadeln nach der Erfindung in Textilien,
die mit innen zusammengesteckt sind, jederzeit leicht finden, und zwar besonders,
wenn die Farbe des plastischen Kopfteils sich von der des Textilstoffes abhebt.
Stimmen die Farben aber mehr oder weniger überein, so lassen sich .doch die Nadelköpfe
an der glänzenden Metallkante leicht erkennen, welche durch die plastische Masse
hindurchscheint. Denn diese wie
ein Reifen wirkende Metallkante
wird durch den plastischen Kopf im Abstand von dem benachbarten Textilstoff gehalten.
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Den plastischen Teil des Kopfes kann man am besten durch das in Fig.
5 dargestellte Verfahren aufbringen, bei welchem man den Metallschaft mit der Verdickung
2 nach unten durch eine gerade, senkrechte Bewegung in eine Schmelze der plastischen
Masse eintaucht, wie bei A und B dargestellt. Dann zieht man den Schaft wieder senkrecht
aus der plastischen Masse heraus, wie bei C angegeben. Die plastische Masse fließt
dann an der Unterseite der metallischen Verdickung 2 ab und verteilt sich über deren
Durchmesser und bildet so den Nadelkopf, wie in Fig. 5 rechts wiedergegeben.
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Bei diesem Verfahren wird die allgemeine Form des plastischen Kopfteils
durch die Gestalt und das Profil der metallischen Verdickung 2 bestimmt. Zieht man
diese nämlich aus der Schmelze heraus, so bildet ihre dem Schaft zugewandte Seite
ein Bord, auf welchem beim Herausziehen der Nadel eine gewisse Menge der Schmelze
lagert. Zum größten Teil fließt diese Menge über die Kante der Verdickung ab und
bildet einen Tropfen, der an der Unterseite der Verdickung herabhängt, ohne daß
hierzu der Schaft gedreht zu werden braucht. Wie groß der herabhängende Tropfen
wird, hängt von der Oberflächenspannung, der Viskosität und der Klebkaft der plastischen
Masse ab sowie von der Größe und Gestalt des von der Unterseite der Verdickung gebildeten
Bordes. Ferner hängt die Größe des Tropfens davon ab, wie tief man die Verdickung
eintaucht und wie schnell man sie aus der Schmelze herauszieht. Denn auch dadurch
wird bestimmt, wieviel der plastischen Masse von der Verdickung mitgenommen wird.
Am besten wird die aus der Schmelze mit herausgezogene Menge der plastischen Masse
so groß bemessen, daß sich eine in Achsenrichtung längliche Gestalt des plastischen
Teils 3 ergibt. Denn dann erhält man eine verhältnismäßig große Oberfläche des Kopfes,
so daß man die Nadel am Kopf gut festhalten kann. Man kann jedoch auch die Menge
der plastischen Masse so bemessen, daß der Kopf halbkugelförmig ausfällt. Unter
Umständen ist das vorzuziehen, wenn es sich um Nadeln handelt, deren Kopf einen
verhältnismäßig großen Durchmesser aufweisen soll. In jedem Falle wird die Zähigkeit
der plastischen Masse so bemessen, daß diese als Flüssigkeit, nicht aber als Paste
wirkt und hinreichend leichtflüssig ist, so daß der Durchmesser des fertigen Kopfes
denjenigen der metallischen Verdickung nur wenig übertrifft und daß die die Umfangskante
der Verdickung überziehende Schicht des plastischen Materials dünn genug bleibt,
um durchscheinend zu wirken.
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Die Hauptmenge der plastischen Masse befindet sich auf der vom Schaft
abgewandten Seite der Nadel. Das gilt selbst dann, wenn der fertige Kopf annähernd
kugelförmig ist. Die axiale Stärke des fertigen Kopfes wird durch die plastische
Masse bestimmt, während der Durchmesser von demjenigen der metallischen Verdickung
abhängt. Durch die plastische Masse wird daher der Kopf zwar vergrößert, soweit
es sich um die leichte Erkennbarkeit und die leichte Handhabung handelt, ohne d'aß
dabei j,edooh der eigentliche Kopfdurchmesser über den der metallischen Verdickung
hinaus irgendwie wesentlich vergrößert wird. Der Überzug auf der Umfangskante der
metallischen Verdickung ist zwar hinreichend dünn., so daß man das Metall hindurchscheinen
sieht, aber andererseits doch dick genug, um eine glatte, ununterbrochene Oberfläche
des Kopfes zu bilden. Es kann daher nicht geschehen, daß etwa der Textilstoff, den
man mit den Nadeln nach der Erfindung zusammensteckt, durch die scharfe Kante der
metallischen Verdickung beschädigt wird, wenn man den Nadelkopf fest dagegendrückt.
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Für die plastische Masse kann irgendein geeignetes Erzeugnis verwendet
werden, z. B. ein Phenolkunstharz. Die wichtigen Eigenschaften der plastischen Masse,
auf die es hierbei .ankommt, sind ihre Eignung hinsichtlich Aussehen und Farbe,
ihre Zähigkeit und ihre Erhärtbarkeit. Denn bei normalen Temperaturen und Betriebsbedingungen
darf sich der Kopf nicht verformen.