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Blendschutzeinrichtung für Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf
eine Blendschutzeinrichtung für Fahrzeuge, welche eine vor einer Windschutzscheibe
angeordnete lichtdurchlässige, gefärbte Blendschutzscheibe verwendet.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, eine Blendschutzeinrichtung dieser
Art zu schaffen, welche sowohl eine primäre Blendung durch das von den Scheinwerfern
eines entgegenkommenden Fahrzeuges ausgestrahlte Licht über eine gefährliche Annäherungsstrecke
von beispielsweise etwa 5o bis 15 m ausschaltet als auch eine sekundäre Blendung
durch die Windschutzscheibe selbst beseitigt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Blendschutzscheibe
knapp vor der fahrerseitigen Hälfte der Windschutzscheibe in spitzem Winkel zur
Fahrtrichtung ober- oder unterhalb der Augenhöhe des Fahrers derart angeordnet ist,
daß die linke Seitenkante der Blendschutzscheibe der Windschutzscheibe am nächsten
liegt, aber noch einen Durchblick auf die linke Straßenseite zuläßt, während die
reichte Seitenkante der Blendschutzscheibe die weiteste Entfernung von der Windschutzscheibe
hat und dem rechten Auge des Fahrers einen freien Blick ab etwa 5o m voraus auf
die Straßenmitte gewährt.
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Dadurch wird erreicht, daß die gegen die Fahrbahn des Gegenverkehrs
hin liegende Hälfte des Gesichtsfeldes des Fahrers nach einer entsprechenden Bewegung
der Augen in die Höhe der Blendschutzscheibe gegen das Licht abgeschirmt wird, welches
von den entgegenkommenden Fahrzeugen ausgestrahlt wird, während die andere Hälfte
des Gesichtsfeldes
durch den Schlagschatten der Blendschutzscheibe
auf die Windschutzscheibe simultan entblendet ist. Es wird hierbei für alle kritischen
Annäherungsbereiche, insbesondere den gefährlichen Bereich von etwa 5o bis 15 m,
der Blendstrahlen eines entgegenkommenden Fahrzeuges eine genügend große, die Windschutzscheibe
entblendende Schattenzone gebildet, in der die Blendschutzscheibe durch perspektivische
Verkürzung verkleinert erscheint und die Scheinwerfer des Gegenfahrzeuges als wandernde
Lichtpunkte gut wahrgenommen werden können, wobei sich die Blendschutzscheibe, an
deren dem Gegenverkehr abgekehrten Seitenkante vorbei die Fahrbahn bis zu deren
Mitte weit voraus anvisiert werden kann, nicht störend in das gesamte Gesichtsfeld
einordnet. Erst auf diese Weise ist eine wirksame, aber dennoch die Sicherheit des
Fahrers nicht gefährdende Blendschutzeinrichtung erzielt. Erst die Anordnung der
Blendschutzscheibe knapp vor der fahrerseitigen Hälfte der Windschutzscheibe und
in dem gekennzeichneten spitzen Winkel zur Fahrtrichtung ergibt einerseits die unbedingt
notwendige Abschirmung gegen die Primärstrahlen von Scheinwerfern entgegenkommender
Fahrzeuge und andererseits eine Beseitigung der .sekundären Blendung durch die Windschutzscheibe.
Gerade diese sekundäre Blendung, welche durch die auf der Windschutzscheibe vorhandenen
Staubteilchen, Regentropfen od. dgl. und durch die Art des splittersicheren Glases
usw. auftritt und die sich durch ein Aufleuchten der angestrahlten Windschutzscheibe
bemerkbar macht, ist besonders gefährlich. Eine solche sekundäre Blendung hat nämlich
zur Folge, daß der Fahrer blindlings in das sogenannte schwarze Loch neben den Scheinwerfern
hineinfährt, wodurch besonders schwere Unfälle verursacht werden, weil der Fahrer
in diesem Augenblick Randsteine, Fußgänger, Radfahrer usw. nicht sehen kann. Die
Ausschaltung dieser sekundären Blendung zugleich mit der Beseitigung der primären
Blendung durch eine entsprechende Anordnung der Blendschutzscheibe ist bei den bisher
bekannten, mit Blendschutzscheiben arbeitenden Einrichtungen nicht möglich gewesen.
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Die bereits bekannte Befestigung einer Blendschutzscheibe an der Kühlerhaube
in einer verhältnismäßig großen Entfernung von der Windschutzscheibe genügt nicht,
um die primäre Blendung in dem gefährlichen Annäherungsbereich praktisch hinreichend
auszuschließen, da der Abschirmungswinkel bei dieser Anordnung so klein ist, daß
entgegenkommende Fahrzeuge gerade in dem gefährlichen Annäherungsbereich wieder
blenden. Das gleiche gilt bei dieser bekannten Anordnung hinsichtlich der sekundären
Blendung, weil der auf die Windschutzscheibe geworfene Schattenkegel bei der von
dieser weit entfernten Blendschutzscheibe entsprechend weit auswandert und gerade
in dem gefährlichen Annäherungsbereich dieser Schatten schon über die Windschutzscheibe
hinausgewandert ist. Selbst wenn man eine solche weit vor der Windschutzscheibe
liegende Blendschutzscheibe in einen spitzen Winkel zur Fahrtrichtung stellen würde,
könnte der durch die Erfindung erzielte Effekt nicht erreicht werden, denn bei Überschreitung
einer gewissen Entfernung von der Windschutzscheibe wirkt sich- die Winkelstellung
der Blendschutzscheibe praktisch gar nicht oder höchstens nur noch geringfügig und
unzureichend hinsichtlich des gewünschten Blendschutzes aus. Erst durch die Anordnung
der Blendschutzscheibe gemäß der Erfindung, d. h. also knapp vor der Windschutzscheibe
und zugleich mit einer Schrägstellung durch entsprechende Entfernung der rechten
Seitenkante der Blendschutzscheibe von der Windschutzscheibe, wird nicht nur die
primäre Blendung, sondern zugleich auch die sekundäre Blendung mit optimaler Wirkung
ausgeschaltet.
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Sowohl die Anordnung einer Blendschutzscheibe in einem großen Abstand
vor der Windschutzscheibe als auch die bekannte Anordnung der Blendschutzscheibe
in einem im wesentlichen rechten Winkel zur Fahrtrichtung ergeben nur einen geringen
Abschirmungsbereich und liefern während der Annäherung eines Gegenfahrzeuges einen
verhältnismäßig großen Weg des durch die Scheinwerfer des Gegenfahrzeuges und die
Blendschutzscheibe hervorgerufenen Schattenkegels. Infolge der sehr hohen Relativgeschwindigkeit
von zwei sich begegnenden und auch nur mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit
fahrenden Fahrzeugen ist es dem Fahrer praktisch unmöglich, seine Augen durch eine
entsprechende Kopfbewegung wirksam in dem Schatten des Kegels zu halten, denn er
müßte eine solche seitliche Kopfbewegung in Bruchteilen einer Sekunde ausführen.
Durch die bekannten Blendschutzeinrichtungen mit vor der Windschutzscheibe angeordneter
Blendschutzscheibekann also höchstens ein kurzzeitig wirksamer primärer Blendschutz
erreicht werden. Die bekannten Einrichtungen verlieren daher ihre Wirkung gerade
in dem gefährlichsten Annäherungsbereich, der bis auf etwa I0 m vor dem Fahrzeug
heranreicht. Außerdem ist es bei diesen Einrichtungen durch die ungenügende Ausschaltung
der sekundären Blendwirkung dem Fahrer nicht möglich, die rechte Fahrbahnhälfte
bis auf 5o und mehr Meter voraus genügend sicher zu beobachten.
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Die ebenfalls bekannten Blendschutzeinrichtungen, welche aus einem
knapp vor der Windschutzscheibe angeordneten, jalo:usieartigen Schirm bestehen,
ergeben zwar eine gute Abschirmung gegen die Scheinwerferlichtstrahlen, aber dies
wird durch eine totale Abschirmung des Gesichtsfeldes erkauft, so daß keine ausreichende
Möglichkeit des Vorbeiblickens an dem Schirm zur Beobachtung der rechten Fahrbahnhälfte
verbleibt, sondern nur der Straßenrand kurz vor dem Fahrzeug mit einem Auge wahrgenommen
werden kann. Auch ist hierbei die Ausschaltung der sekundären Blendwirkung nicht
in ausreichendem Maße möglich.
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Schließlich sind auch Blendschutzschirme bekanntgeworden, die im Innern
des Fahrzeuges zwischen den Augen des Fahrers und der Windschutzscheibe angeordnet
sind. Diese Anordnungen bewirken nur eine Verdunkelung des Gesamtblickfeldes
und
können naturgemäß die sekundäre Blendung durch die Windschutzscheibe selbst überhaupt
nicht beseitigen.
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Die Blendschutzscheibe gemäß der Erfindung weist zweckmäßig in an
sich bekannter Weise die Form eines langgestreckten Vierecks auf, dessen Längsseiten
etwa parallel zur Fahrbahnebene verlaufen, so daß die Augen des Fahrers durch entsprechend
kleine Kopfbewegungen über oder unter die Blendschutzscheibe gebracht werden können.
Zwecks Anpassung der Blendschutzeinrichtung an den jeweiligen Fahrer kann die Blendschutzscheibe
in an sich bekannter Weise an einem in das. Wageninnere reichenden, in einem Kugelgelenk
gelagerten Lenker angeordnet und dadurch raumbeweglich sein. Gemäß einer einfachen
Ausführungsform genügt aber auch die Befestigung der Blendschutz-Scheibe auf einem
Ständer, der abnehmbar auf der Kühlerhaube montiert sein kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
schematisch veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. I im Grundriß ein Schema der Wirkungsweise;
Fig.2, 3 und 4 zeigen in Innenansicht auf die Windschutzscheibe die sich bei verschiedenen
Positionen eines Gegenfahrzeuges ergebenden. Verhältnisse und Fig.5 bis 7 in Seitenansicht
verschiedene Anbringungsarten der Blendschutzscheibe nach der Erfindung.
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Die Darstellung der Erfindung in der Zeichnung und die Erläuterung
an Hand der Zeichnung erfolgt für Rechtsfahrordnung.
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Gemäß dem in Fig. I veranschaulichten Grundriß ist vor der Windschutzscheibe
I eines Kraftfahrzeuges eine Blendschutzscheibe 2 im spitzen Winkel zur Fahrbahn,
und zwar vor dem Fahrer, also der linken Hälfte der Windschutzscheibe, angeordnet.
Zur Veranschaulichung der Wirkung der Blendschutzscheibe 2 sind drei verschiedene
Strahlengänge I, II und III der Scheinwerfer eines Gegenfahrzeuges herausgegriffen.
Der Strahlengang I ist hierbei zur Vereinfachung für ein von vorn kommendes Gegenfahrzeug
parallel zur Fahrtrichtung angenommen worden, während die Strahlengänge II und III
zwei Annäherungsstufen des Gegenfahrzeuges versinnbildlichen. Jeder der Strahlengänge
ergibt auf der Windschutzscheibe I eine Schatten-Zone IS, IIs, IIIs. Zur Vereinfachung
der Darstellung wurde für den Fahrer ein Augenpunkt -A angenommen, welcher zur Erreichung
einer Blendschutzwirkung nach oben in die Höhe der Blendschutzscheibe und nach vorn
gegen die Windschutzscheibe in die Stellung A' bewegt wird. Für beide Stellungen
des Augenpunktes wurde in Fig. I in gestrichelten Linien ein Gesichtsfeld eingezeichnet.
Ein Vergleich dieses Gesichtsfeldes mit den Schattenzonen IS, IIS und IIIs ergibt,
daß der linke Rand der Schattenzone seine Lage im Laufe der Annäherung eines Gegenfahrzeuges
nur wenig verändert, während nach rechts hin der Schatten abwandert und auf diese
Weise eine fortschreitende Vergrößerung des blendungsfreien Teiles der Windschutzscheibe
selbst bewirkt. Diese Entblendung ist insbesondere in dem gefährlichen Annäherungsbereich
eines Gegenfahrzeuges, welcher etwa dem Strahlengang III entspricht, wirksam.
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In den Fig. 2, 3 und 4 ist die Wirkung der, erfindungsgemäßen Blendschutzeinrichtung
auf den Fahrer selbst veranschaulicht. In diesen Figuren ist das Gesichtsfeld durch
dessen Projektion auf die Windschutzscheibe veranschaulicht. Die Linie G stellt
hierbei die Begrenzung des Gesichtsfeldes in der gewöhnlich eingenommenen Stellung
und die Linie G' in der gehobenen und der Windschutzscheibe genäherten Lage des
Kopfes dar. Es ergibt sich, daß die linke Hälfte des Gesichtsfeldes G' durch die
in den Schattenzonen IS, IIS, His liegende Blendschutzscheibe 2 gegen die primäre
Blendung, d. h. direkten Lichteinfall entsprechend geschützt ist, da die Scheinwerfer
des Gegenfahrzeuges sich im gesamten Annäherungsbereich als Lichtpunkte innerhalb
der Blendschutzscheibe bewegen. In der rechten Hälfte des Gesichtsfeldes bewirkt
der Schlagschatten der Blendschutzscheibe die sekundäre Entblendung der angestrahlten
Windschutzscheibe I. Unter sekundärer Blendung ist dabei die durch innere Reflexion
des Glases der Windschutzscheibe entstehende Blendung zu verstehen, die durch Verunreinigungen
auf der Scheibe, insbesondere Regentropfen und Staubteilchen, noch verstärkt wird.
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Die Blendschutzscheibe 2 weist die Form eines langgestreckten Vierecks,
zweckmäßig eines Rechtecks auf. An der rechten Grenze der Blendschutzscheibe 2 muß
an den ständig sichtbaren Lichtern vorbeivisiert werden, auch dann, wenn sich die
Augen des Fahrers, etwa zufolge der Ausschläge der Wagen- oder Sitzabfederung gegenüber
der Blendschutzscheibe bewegen. Die geringe Höhe der Blendschutzscheibe 2 ermöglicht
dem Fahrer, durch kleine Kopfbewegungen die Augen über den Bereich der Blendschutzscheibe
und auch unter die Blendschutzscheibe zu bringen.
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In Fig. 5 ist veranschaulicht, daß die Blendschutzscheibe 2 unter
Verwendung eines. Lenkers 3 und eines Kugelgelenkes 4 am oberen Rand der Windschutzscheibe
I angelenkt ist, wobei in Fortsetzung des Lenkers 3 eine Handhabe 5 in das Wageninnere
geführt ist, die eine entsprechende Einstellung der Blendschutzscheibe 2 ermöglicht.
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In Fig. 6 ist eine vereinfachte Befestigung der Blendschutzscheibe
2 unter Verwendung eines abnehmbaren: Ständers 6 z. B. an der Motorhaube dargestellt.
Die, untere Kante der Blen.dschutzscheibe liegt bei fixer Montage über der Normalaugenhöhe.
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In Fig. 7 ist eine Befestigungsmöglichkeit der Blendschutzscheibe
2 mit einem Gestänge 7 seitlich der Windschutzscheibe i veranschaulicht. Ein solches
Gestänge kann, wie in Fig. 5 dargestellt, unter Verwendung eines Kugelgelenkes in
das Wageninnere verlängert sein.