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Verfahren zur Herstellung gelber metallisierbarer Disazofarbstoffe
und deren Metallko-mplexverbindungen Zusatz zum Patent 889 661 Gegenstand des Patents
889661 ist ein Verfahren zur Herstellung gelber metallisferbarer Disazofarbstoffe,
welches darin besteht, daß man z Mol der Diazoverbindung aus einer z-Aminobenzol-2-carbonsäure
der Zusammensetzung worin Y Wasserstoff oder die Sulfonsäuregruppe
bedeutet, mit i Mol des Dipyrazölons der Zusammensetzung
worin A Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl. bedeutet, kuppelt oder daB man eine
Aminoazoverbindung der Zusammensetzung
worin Y Wasserstoff oder die Sulfonsäuregruppe bedeutet, mit einem Dicarbonsäurehalogenid
der Zusammen-Setzung
worin Hal. Chlor oder Brom und A Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl bedeutet,
kondensiert. Es wurde nun gefunden, daß man zu denselben Farbstoffen gelangen kann,
wenn man i Mol einer Aminoazoverbindung der Zusammensetzung
worin Y Wasserstoff oder die Sulfonsäuregruppe bedeutet, und i Mol des Aminomonopyrazolons
der Zusammensetzung
mit i Mol eines Dicarbonsäurehalogenids der Zusammensetzung
worin Hal. Chlor oder Brom und A Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl bedeutet,
umsetzt, die erhaltene Zwischenverbindung mit i Mol der Diazoverbindung
aus
einer i-Aminobenzol-2-carbonsäure der Zusammensetzung
worin Y die obengenannte Bedeutung hat, kuppelt und den erhaltenen Diazofarbstoff,
wenn beide Y Wasserstoff bedeuten, auf der Faser und, wenn mindestens ein Y die
Sulfonsäuregruppe bedeutet, in Substanz oder auf der Faser mit metallabgebenden
Mitteln behandelt.
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Die Verknüpfung der Aminoazoverbindung (a) mit dem Arninomo.nopyrazolon
(b) mittels des Dicarbonsäurehalogenids: (c) erfolgt auf ähnliche Weise, wie im
Hauptpatent beschrieben wurde. Auch die Kupplung der Zwischenverbindung mit der
Diazoverbindung aus einer i-Aminobenzol-2-carbonsäure (d) geschieht nach den dort
beschriebenen Methoden.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Disazofarbstoffe sind
mit denjenigen des Hauptpatents identisch. Sie sind gelbe Pulver, die sich in Wasser
und in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe lösen. Sie färben Baumwolle
und Fasern aus regenerierter Cellulose in reinen gelben Tönen, die, mit metallabgebenden
Mitteln behandelt, ausgezeichnet licht- und naßecht sind.
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Die Disazofarbstoffe können auch in Substanz auf bekannte Weise durch
Behandeln mit metallabgebenden Mitteln, z. B. Kupferacetat oder Kupferoxydammoniak,
in die entsprechenden Metallkomplexverbindungenübergeführtwerden. Stellt man in
Substanz metallisierte Disazofarbstoffe her, so können die Aminoazoverbindungen
(a) auch in Form ihrer Metallkomplexverbindungen Verwendung finden.
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Die z. B. gekupfer-ten Disazofarbstoffe sind braune Pulver, welche
sich in Wasser mit gelber Färbe lösen und Baumwolle und Fasern aus regenerierter
Cellulose in reinen gelben Tönen von sehr guter Licht- und vorzüglichen Naßechtheiten
färben.
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Gegenüber dem aus der schweizerischen Patentschrift 22213g bekannten
ungekupferten Harnstoffabkömmling, hergestellt beispielsweise durch die Einwirkung
von 1 Mol Phosgen auf 2 Mol i-[q."-Amino-i', i"-stilbenyl-(q.')]-3-methyl-5-pyrazolon-2,
2"-disulfonsäure und Kuppeln der Zwischenverbindung mit 2 Mol diazotierter i-Aminobenzol-2-carbonsäure,
besitzt der nach dem neuen Verfahren erhältliche entsprechende Fumarsäureabkömmling
eine bessere Substantivität, und seine mit Kupfersalzen nachbehandelten Färbungen
sind reiner als diejenigen mit dem bekannten Produkt.
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Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Teile
sind Gewichtsteile. Beispiel i 68 Teile der durch Kuppeln von diazotierter i -Amino
- 2 - carboxybcnzol -q. - sulfonsäure mit z-[4"-Amino-i', i"-stilbenyl-(q.'-)]-3-methyl-5-pyrazolon-2',
2"-disulfonsäure (I) erhaltenen Aminoazoverbindung (II) und 45 Teile (I) werden
in 3ooo Teilen Wasser mit der hierzu notwendigen Menge Natriumcarbonat gelöst. Hierauf
wird, nachdem die Lösung durch Eiszusatz auf 5 bis io° abgekühlt worden ist, innerhalb
von 2 bis 3 Stunden unter sehr gutem Rühren so viel einer ioo/oigen Lösung von Fumarsäuredichlorid
in Chlorbenzol zugetropft, bis keine freie Aminogruppe mehr nachweisbar ist. Durch
gleichzeitige Zugabe von verdünnter Natriumhydroxydlösung wird dafür gesorgt, daß
die Kondensationslösung stets schwach alkalisch reagiert. Ist die Kondensation beendigt,
so, stellt man die Lösung durch Zusatz von 35 bis q.o Teilen Natriumcarbonat deutlich
alkalisch, erwärmt auf 7o bis 8a°` und rührt ungefähr 1/z Stunde bei dieser Temperatur.
Das nun vorliegende Reaktionsgemisch (III) wird auf o bis 5'°l gekühlt und mit der
Diazosuspension aus 21,7 Teilen i-Amino-2-carboxybenzol-q.-sulfonsäure versetzt.
Nach beendigter Kupplung wird der einheitliche Disazofarbs.toff bei ungefähr go°
ausgesalzen, filtriert und getrocknet. Er ist ein orangegelbes Pulver, welches sich
in Wasser und in konzentrierter Schwefelsäure mit gelber Farbe löst. Seine Ausfärbungen
auf Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose sind reingelb und besitzen,
besonders wenn sie mit kupferabgebenden Mitteln behandelt werden, ausgezeichnete
Licht- und Naßechtheiten.
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Zur Überführung in die Kupferkomplexverbindung wird der Disazofarbstoff
bei 8o bis go° in 3ooo Teilen Wasser gelöst; nach Zusatz von 6o Teilen Natriumacetat
läßt man so viel einer 2oo/oigen wäßrigen Kupfe.rsulfatlösung zufließen, bis sich
überschüssige Cupri-Ionen bleibend nachweisen lassen. Die auf übliche Weise isolierte
Kupferkomplexverbindung ist ein olivbraunes Pulver, welches sich in Wasser mit gelber
Farbe löst. Seine Ausfärbungen auf Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose
sind im Ton reingelb und besitzen ausgezeichnete Echtheitseigenschaften.
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Zu demselben kupferhaltigen Farbstoff gelangt man, wenn man die 68
Teile der Aminoazoverbindung (II) zuerst in die Kupferkomplexverbindung überführt,
hierauf mit (I) durch die Einwirkung von Fumarsäu.redichlorid verknüpft und die
erhaltene Zwischenverbindung wie beschrieben weiterverarbeitet.
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Einen sehr ähnlichen, ebenfalls ausgezeichnete Eigenschaften besitzenden
gelben Farbstoff erhält man, wenn man das Reaktionsgemisch (III) statt mit der Diazosuspension
aus 21,7 Teilen i-Amino-2-carboxybenzo1-q.-sulfonsäure mit derjenigen aus 13,7 Teilen
i-Aminobenzol-2-carbonsäure kuppelt. Beispiele 6o Teile, der durch Kuppeln von diazotierter
i-Aminobenzol-2-carbonsäure mit i- [q."-Aminoi', i"-stilbenyl-(q.') ]-3-methyl-5-pyrazolon-2',
2"-disulfonsäure (IV) erhaltenen Aminoazoverbindung (V) und q.5 Teile (IV) werden
in 5ooo Teilen Wasser mit der hierzu notwendigen Menge Lith'iumcarbonat
gelöst.
Hierauf wird, nachdem die Lösung durch Eiszugabe auf 5 bis io° abgekühlt worden
ist, unter sehr gutem Rühren innerhalb von 3 bis 4 Stunden so viel einer ioo/oigen
Lösung von Fumarsäuredichlorid in Methylbenzol zugetropft, bis keine freie Aminogruppe
mehr nachgewiesen werden kann. Während dieser Operation wird die Kondensationslösung
durch gelegentliche Zusätze von kleinen Mengen Lithiumcarbonat stets schwach alkalisch
genalten. Ist die Verknüpfung beendigt, so versetzt man die Lösung mit 4o Teilen
Natriumcarbonat, erwärmt sie und rührt sie 1/z Stunde bei 8o°. Das Reaktionsgemisch
(VI) wird nun auf o bis 5° gekühlt und mit einer Diazolösung aus 13,7 Teilen i-Aminobenzol-2-carbonsäure
versetzt. Ist die Kupplung beendigt, wird der einheitliche Disazofarbstoff bei 9o°
auf übliche Weise durch Aussalzen und Filtrieren isoliert. Getrocknet und gemahlen
ist er ein orangegelbes Pulver; welches sich in Wasser und in konzentrierter Schwefelsäure
mit gelber Farbe löst. Seine Ausfärbungen auf Baumwolle und auf Fasern aus regenerierter
Ce11ulose sind reimgelb; sie besitzen, wenn sie mit kupferabgebenden Mitteln behandelt
werden, ausgezeichnete Naß- und Lichtechtheiten.
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Zu sehr ähnlichen Farbstoffen gelangt man, wenn man das Reaktionsgemisch
(VI) des Beispiels statt mit derDiazolösung aus 13,7 Teilen i-Aminobenzol-2-carbonsäure
mit derjenigen aus i-Amino-2-ca,rboxybenzol-4-sulfonsäure oder aus i-Amino-2-cärboxybenzol-5-sulfonsäure
kuppelt. Auch diese Farbstoffe besitzen. ausgezeichnete Echtheitseigenschaften.