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Bauteil für Verstärkergeräte Verstärker sind meist so aufgebaut, daß
sämtliche Bauteile einzeln auf einer gemeinsamen Grundplatte befestigt und zusammengeschaltet
werden, deren Größe und Gestaltung der jeweiligen Verstärkerart angepaßt ist. Dieser
Aufbau ist in mehrfacher Hinsicht unvorteilhaft. Zunächst wird die Herstellung dadurch
wesentlich erschwert, daß für Verstärker mit verschiedener Anzahl von Verstärkerstufen
nicht nur jeweils -andere Grundplatten erforderlich sind, es müssen auch sämtliche
Bauteile in mühseliger und zeitraubender Arbeit einzeln auf der Grundplatte angebracht
und zusammengeschaltet werden. Dies wird als besonders nachteilig empfunden, wenn
nachträglich aus irgendwelchem Grunde z. B. ein anderer Verstärkungsgrad gewünscht
wird. Ferner macht bei dieser Bauweise das Auffinden und Beseitigen von Störungen
erhebliche Schwierigkeiten, zumal die Bauteile des Verstärkers zum Zwecke der Raumersparnis
meist so dicht wie möglich zusammengebaut und infolgedessen oft schwer zugänglich
sind. Es ist zwar auch schon bekannt, Geräte nach dem sogenannten Baukastensystem
zusammenzustellen. Dabei handelte es sich aber regelmäßig um vollständige Geräteeinheiten,
die jede nach ihrer Eigenart in Hochfrequenzverstärkung, Audion und Niederfrequenzverstärkung
getrennt ist und die entweder für sich allein oder miteinander kombiniert als komplettes
Rundfunkgerät verwendbar sind. Diese Bauart eignet sich jedoch höchstens für Lehranstalten,
hat aber keinen Eingang in die Praxis gefunden. Es ist ferner bekannt, bei Zusammenfassung
mehrerer Verstärkerstufen in sogenannten Mehrfachröhren einzelne Bauteile, wie Widerstände
und Kondensatoren, mit
in den Glaskolben der Röhre einzubauen. Diese
Röhren sind aber nur für Spezialzwecke zu gebrauchen und stellen kostspielige und
empfindliche Bauteile dar.
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Um zu einer möglichst allgemein anwendbaren Zusammenfassung der Verstärkerröhre
mit den zu ihrer Verstärkerstufe gehörigen elektrischen Einzelelementen zu einer
baulichen Einheit zu gelangen, ist erfindungsgemäß diese Baueinheit so ausgebildet,
daß eine oder mehrere in gegenseitigem Abstand durch Bolzen miteinander verbundene
Tragplatten für die Röhren und Einzelelemente vorgesehen sind, von denen eine mit
Anschlußkontakten, vorzugsweise Steckkontakten, für die Befestigung des Bauteiles
an der Montageplatte des Verstärkergerätes versehen ist, und daß die Tragplatten
mit ihren Einzelelementen von einer Schutzhaube (Abschirmhaube) überdeckt sind.
Auf diese Weise ist eine sowohl mechanisch als auch elektrisch geschützte Baueinheit
geschaffen, die geeignet ist, durch Zusammenschaltung mit anderen ähnlichen Baueinheiten
zum Aufbau mehrstufiger Verstärker verwendet zu werden. Der gesamte Verstärker setzt
sich dann aus nur verhältnismäßig wenigen und in ihrer Gesamtanordnung leicht zu
übersehenden Bauteilen zusammen, was nicht nur die Herstellung und Lagerhaltung,
sondern auch die nachträgliche Änderung der Stufenzahl und vor allen Dingen das
Auffinden und Beseitigen von Betriebsstörungen erleichtert. Dadurch, daß mit der
Röhre jeweils nur die zum Verstärkervorgang unbedingt notwendigen elektrischen Einzelteile
zusammengefaßt sind, ist die allgemeine Verwendbarkeit solcher Bauteile sichergestellt.
Einzelteile, die Spezialzwecken dienen, wie Mittel zur Verstärkerregelung, Kunstschaltungen
usw., können außerhalb des Röhrenbechers angeordnet werden. Die so als Grundbaustein
für jeden Verstärker verwendbaren Röhrenbecher können wie normale Rundfunkröhren
auf Lager gehalten werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. i zeigt das Schaltbild eines dreistufigen Verstärkers; Abb. 2
zeigt eine schaubildliche Ansicht des Verstärkers; Abb.3 zeigt die Endstufe des
Verstärkers nach den Abb. i und 2 in schaubildlicher Ansicht und abgeänderter baulicher
Ausführung.
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Der beispielsweise dargestellte Verstärker besteht aus zwei spannungsverstärkenden
Stufen ,4 und B und einer leistungsverstärkenden Endstufe C. Die einzelnen Stufen
sind, wie im Schaltbild der Abb. i durch doppelte Umrahmung angedeutet und aus der
schaubildlichen Darstellung der Abb.2 ersichtlich, zu je einer baulichen Einheit
zusammengefaßt.
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Die Verstärkerstufen sind im dargestellten Beispiel in Pentodenschaltung
ausgeführt. Dabei bestehen die ersten beiden Stufen aus gleichen Elementen und sind
auch vollständig gleichgeschaltet. Sie bestehen aus der Pentode i, einem Gitterableitewiderstand
2, Kathodenwiderstand 3 mit parallel liegendem Kondensator q., einem Anodenkreiswiderstand
5 mit einem Vorwiderstand 6 und einem Blockkondensator 7, einem Schirmgittervorwiderstand
8 mit Blockkondensator 9 und einem in die Zuleitung zum Gitter der nachfolgenden
Stufe liegenden Ankopplungskondensator i o. Die Endstufe unterscheidet sich von
den beiden ersten Stufen dadurch, daß an Stelle des Anodenkreiswiderstandes ein
abgestimmter Anodenkreis mit Spule i i und Kondensator 12 vorhanden ist. Außerdem
ist noch ein als Drossel für Ultrakurzwellen wirkender Widerstand 13 in die Zuleitung
zum Steuergitter eingeschaltet.
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Die drei Verstärkerstufen werden wie üblich von einem gemeinsamen,
in der Zeichnung nicht mit dargestellten Netzteil gespeist. Zur Verbindung untereinander
und mit dem Netzteil bzw. Ausgang ist jede der Stufen mit sechs Anschlußelementen
14 bis i9 versehen. Diese sind, wie aus Abb. 2 und 3 ersichtlich, als Steckkontakte
ausgebildet, derart, daß die ganze Stufe die Form eines 'Steckbechers aufweist,
wie er beispielsweise für Abstimmkreise bekannt ist.
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Der einzelne Becher besteht, wie aus Abb. 2 und 3 ersichtlich, im.
wesentlichen aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Platten 20, 21. An der
Unterseite der Platte 2o befinden sich die sechs Steckstifte für den Anschluß der
Verstärkerstufe. Die Röhre ist in der Mitte angeordnet, und zwar entweder so, daß
sie von unten oder von oben in die entsprechend angeordnete Fassung eingeführt werden
kann. Die übrigen Bauteile sind teils zwischen den beiden Platten 20, 21 und teils
an der Oberseite der Platte 21, die mit einer entsprechenden Anzahl Lötfahnen versehen
ist, angebracht. Zwischen den beiden Platten 2 0 und 21 kann ferner noch
eine dritte Tragplatte 23 für die Röhrenfassung vorgesehen sein. Diese kann natürlich
auch noch für andere Zwecke mitbenutzt werden. Die gesamte Verstärkerstufe ist durch
eine leicht abnehmbare Abschirmhaube 24 umschlossen. Dadurch sind die einzelnen
Stufen gleichzeitig gegen mechanische Zerstörung, insbesondere auch bei der Lagerung,
und gegen eine gegenseitige Beeinflussung durch Kopplung geschützt. Bei den Stufen
A und B ist die Röhrenfassung 26 so an der mittleren Platte 23 befestigt, daß die
Röhre von unten eingesetzt werden kann. Bei der Endstufe C dagegen wird die Röhre
von oben in den Becher eingesetzt, und die Haube ist mit einer entsprechenden Öffnung
versehen, durch die der Oberteil der Röhre herausragt. Die Endstufe C kann jedoch
auch, wie in Abb. 3 dargestellt, ebenso wie die Stufen A und B so ausgebildet werden,
daß die Röhre von unten in den Becher eingesetzt wird.
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Für die Verbindung der Stufen untereinander und mit dem Netzteil bzw.
Ausgang des Verstärkers ist eine gemeinsame Grundplatte 27 vorgesehen. Auf dieser
sind drei Paare von je sechs Steckbuchsen befestigt, in die die einzelnen Stufen
eingesteckt werden können. An der Unterseite der Grundplatte sind dann die entsprechenden
Verbindungsleitungen verlegt. Für den Anschluß des Netzteiles und Ausganges sind
Kontaktleisten 3 q. und 3 5 auf der Grundplatte befestigt. Die einzelnen Steckbuchsenpaare
sind
im dargestellten Beispiel auf getrennten Platten 36 angebracht, die ihrerseits auf
der Grundplatte 27 befestigt sind.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt,
vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen und andere Ausführungen möglich. Insbesondere
ist es bei der erfindungsgemäßen Bauart vorteilhaft, die einzelnen Stufen mit je
einem besonderen Netzteil zu versehen und diesen mit in den Becher einzubauen. Man
hat dadurch nicht nur den Vorteil der Vermeidung einer Rückkopplung über den Netzteil,
sondern ist auch gleichzeitig der Schwierigkeit enthoben, die durch die bei gemeinsamem
Netzteil je nach Anzahl der Verstärkerstufen erforderliche verschiedene Größe dieses
Netzteiles entsteht. Bei getrennten Netzteilen richtet sich die Bemessung lediglich
nach der Art der Stufe.
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Beim Bau von Verstärkern sind lediglich die gewünschte Zahl Verstärkerstufen
in die Steckkontakte einer entsprechend bemessenen Grundplatte einzustecken, wobei
durch Kombination weniger verschiedenartiger Steckbecher sich mannigfache Verstärkerausführungen
erzielen lassen. Dadurch ist eine einfache Herstellung ermöglicht und auch die Lagerhaltung
vereinfacht.
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Ferner ist die im Fabrikationsgang vorzunehmende Prüfung wesentlich
erleichtert und dadurch ihre ordnungsgemäße Durchführung auch bei Verwendung ungeschulter
Hilfskräfte sichergestellt. Der Verstärkungsgrad kann auf einfachste Weise durch
Hinzufügen oder Fortnahme einer Verstärkerstufe verändert werden. Besonders vorteilhaft
gestaltet sich die Prüfung oder Instandsetzung fertiger Anlagen, da hierbei lediglich
diejenige Verstärkerstufe ausgewechselt werden muß, in der ein Fehler aufgetreten
ist. Dies ist wichtig für Bordgeräte, um schnell durch ungeschultes Personal Betriebsstörungen
beseitigen zu- können. Zu diesem Zweck muß dann allerdings Ersatz für die verschiedenartigen
Verstärkerstufen bereitgehalten werden.
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Die einzelnen Becher können dicht nebeneinander angeordnet werden,
ohne daß dadurch die Zugänglichkeit beeinträchtigt wird. Die Schaltelemente sind
nach Herausnahme des einzelnen Bechers bequem zugänglich.