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Anordnung zur Verdrahtung von Baugruppen in Gestellen für nachrichtentechnische
Geräte Beim Aufbau von Geräten der elektrischen Nachrichtentechnik strebt man nach
Einfachheit im Aufbau und in der Bedienung und nach möglichst vorteilhafter Ausnutzung
des zur Verfügung stehenden. Raumes. Erwünscht ist weiterhin Übersichtlichkeit und
ein gefälliges Aussehen.
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Der Aufbau. erfolgte bisher zumeist nach der sogenannten Gestellbauweise
(Gruppengestell), die darin besteht, d'aß einzelne Kästen übereinander in das rahmenförmige
Gestell eingesetzt und an den seitlichen Schienen des Gestenrahmens verschraubt
werden. Die Kästen, die meist »Wannen« genannt werden, nehmen ihrerseits die einzelnen
Bausteine auf. Die Wannen. sind gewöhnkch als Doppelwannen ausgebildet, d. h., .sie
werden beiderseitig bestückt und sind von beiden Seiten zugänglich.
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Unter den. Bausteinen sind organisch zusammenhängende Schaltelemente
zu verstehen, die Einheiten, wie z. B. Modulatoren, Verstärker, Entzerrer u. dgl.,
-bilden. Diese elektrischem Einheiten sind in schirmenden. Bechern untergebracht.
Die AnschluBpunkte sind auf der Frontplatte zugänglich.
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In den seitlichen Schienen der Gestelle verläuft vertikal auf- oder
absteigend ein Kabelbaum, der sämtliche zum AnschluB der im Gestell vereinigten
elektrischen Einheiten benötigten Kabel enthält. In Höhe jeder Wanne werden die
der betreffenden
Wanne zugeordneten. Kabel ausgezweigt und auf einer
Lötösenplatte an der Seite der Wanne festgelegt. Von dieser Lötösenplatte geht ein.
neuer, horizontaler Kabelbaum aus, der am oberen Rand der Becher entlang läuft.
Aus diesem Kabelbaum werden nun unmittelbar über den Bechern die einzelnen Kabel
ausgezweigt und an die auf der Frontplatte der einzelnen Becher liegenden Lötösen
geführt.
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Die Zahl der auf der Frontplatte zu verdrahtenden Lötösen. richtet
sich nach dem elektrischen Aufbau der betreffenden Einheit und kann recht erheblich
werden. Bei einem einfachen Verstärker mit Eingang, Ausgang, Anodenstrom- und Heizstromversorgung
kommt man z. B. bereits auf acht Lötösen und damit auf acht Kabel, die mehr oder
weniger weit über die Frontplatte hinweggezogen werden müssen.
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Bei dieser Anordnung ergibt sich der Vorteil-, daß im Prinzip jeder
Becher einzeln ausgewechselt werden kann. Jedoch ist das Auswechseln eines Bechers
umständlich, weil. sämtliche Lötstellen geöffnet und wieder erneuert -werden .müssen.
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Die dünnen Drähtchen müssen .dann noch nach oben abgebogen, werden,
um den Becher nach vorn. herausziehen zu können. Hierdurch erwächst die Gefahr von
Kabelbrüchen. Da die nach der Ablötung freien Enden unter Umständen auch Anoder-
und Heizspannung führen, wird man in der Praxis doch die gesamte, betreifende Wanne
außer Betrieb setzen, um Schlüsse zu vermeiden. Dies wiederum erfordert Lötarbeit
an der seitlichen Lötösenplatbe der Wanne. Män kann daher den Vorteil der Auswechselbarkeit
einzelner Becher nicht allzuhoch veranschlagen.
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Bei einer modernen bekannten Anordnung werden mehrere zusammengehörige
Einheiten, wie Modulator, Verstärker usw., zu einer größeren Einheit einer Baugruppe
.zusammengefaßt und in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Die Baugruppen werden
nicht mehr in Wannen angeordnet, sondern auf einen rahmenartigen Untersatz, den.
sogernannten Baugruppenträger, aufgesetzt und durch Schrauben befestigt. Der Baugruppenträger
wird in das Gestell eingeschoben, und eine Messerleiste an seiner Hinterseite greift
in. die zugehörige Federleiste am Gestell ein. Die Verdrahtung erfolgt nun zwischen
den Kontaktmessern und lern Lötösen auf der Frontplatte der Baugruppen. Fällt eine
Baugruppe aus, so wird der betreffende Baugruppenträger mit seinen Baugruppen ohne
vorherige Abschaltung ausgewechselt, wodurch der Betrieb nur ganz kurzzeitig unterbrochen
wird. Gewöhnlich werden hier Gestelle benutzt, die nur einseitig bestückt sind,
sogernannte »Halbgestelle«. Gegenüber den beidseitig bestückten Gestellen haben
sie den Vorteil, daß man sie gegen eine Wand: stellen und so kleine Räume wie den
eines Funkwagens gut ausnutzen kann. In großen Räumen. kann man zwei solcher Gestelle
Rücken an Rücken stellen. Um die Lötösen abzuschirmen, wird das gesamte Gestell
durch, Deckplatten und Türen nach außen abgeschlossen. Bei dieser Anordnung von
Baugruppen. in Gestellen bzw. Schränken für nachrichtentechnische Geräte, insbesondere
Trägerfrequehzgeräte, bei denen die Baugruppen auf Baugruppenträger montiert sind,
die an ihrer Hinterseite Messerleisten tragen, die beim Einschub in den Gestellrahmen
über' die zugeordneten Federleisten die Verbindungen zur Gestenverdrahtung herstellen,
werden von diesen Messerleisten aus die Anschlußdrähte zu den Lötösen der Baugruppe
und zur Frontplatte durch den vom Baugruppernträger gebildeten Raum hindurchgeführt.
Die zur Störeingrenzung notwendigen Punkte müssen. nacht außen zugänglich sein und
liegen daher ebenfalls auf der Frontplatte. Bei Messungen, die während des Betriebes
an diesen Punkten. gemacht werden, b>steht auch bei dieser Anordnung noch die Gefahr,
daß Verdrahtungspunkte berührt werden und dabei Kurzschlüsse oder sonstige störende
Verbindungen entstehen, die auch leicht zur Zerstörung von. Bauteilen führen können,
vor allem bei Verstärkern, an deren Lötösen ja auch Anodenspannung liegt.
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Es werden nun erfindungsgemäß die oben angeführten Nachteile dadurch
vermieden, daß sämtliche Lötösen an einer Platte sitzen, die am Boden des vorderen
Teils der Baugruppe angebracht ist.
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Aus dieser Anordnung ergeben sich, folgende wesentliche Vorteile:
a. Das Wegfallen der Lötösen gibt der Frontplatte ein besseres Aussehen.; a. Die
Anschlußdrähte brauchen nicht mehr um die vordere Unterkante der Baugruppe herumgeführt
zu werden, sondern können direkt von. den Lötösen zu den Anschlüssen der Messerleisten
geführt werden, bleiben dabei in einer Ebene und werden. dadurch wesentlich verkürzt;
3. Die vorderen Abdeckkappen können fortfallen, da die blanken Lötösen .indem vom
Baugruppenträger umschlossenen Raum gegen Berührung vollständig geschützt sind;
q.. Auf der Frontplatte der Baugruppe bleiben nur noch die zur Störeingrenzung benötigten
Kontrollpunkte, die im Innern der Baugruppe verdrahtet sind.
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Der übersicht halber ist noch zu empfehlen, sämtliche einem Kanal
zugehörigen Einheiten in einer Baugruppe unterzubringen. Dies bringt den weiteren
Vorteil, daß bei Auswechslung eben nur der eine Kanal und kein anderer vorübergehend
ausfällt.
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Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführ rungsbeispiels näher
erläutert.
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Die Figur zeigt einen Baugruppenträger mit einer Baugruppe r. Der
Baugruppenträger ist in der Figur zwischen zwei aufeinanderfolgenden Baugruppen
geschnitten dargestellt. Die Baugruppe r ist auf den Träger aufgesetzt, wie es die
Figur zeigt. Sie wird durch die Schraube :2 befestigt. Die vom Kabelbaum ausgezweigten
£eitungen 3 führen zu -lern Lötösen q. der Federleiste 5. Die Federleiste 5 sitzt
auf dem kurzen Schenkel eines Winkels 6, der zum Gestell gehört. Die Kontaktmesser
7 der Messerleiste 8 sind in die Federleiste
5 eingeschoben.
Von den Lötösen 9 der Kontaktmesser 7 führen die Verdrahtungskabel (z. B. 13) zu
den Lötösen 1o der Platte i i. Die Verdrahtungskabel sind. hier so kurz, daß sie
keiner weiteren Führung oder Befestigung bedürfen Die Lötösen 1o ragen in das Innere
des Baugruppenträgers hinein und brauchen daher nicht besonders nach außen abgeschirmt
zu werden. Abdeckplatten und Türen sind daher hier überflüssig.
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Die Störeingreneungspunkte liegen auf der Frontplatte, wie es z. B.
bei 1.2 gezeigt ist, und werden von. innen her verdrahtet.