-
Leerlaufkupplung am Antrieb für eine Kreiskipperanlage, insbesondere
für den Bergbau
Die Erfindung bezieht sich auf eine Leerlaufkupplung am Antrieb für
Kreis- oder Rollkipperanlagen, insbesondere für den Bergbau, bei welcher auf der
Antriebswelle lose gelagerte Bremsscheiben vorgesehen sind, und bezweckt die Schaffung
einer Vorrichtung, die ein schnelles und müheloses Zurückholen des Kippkorbes in
seine Grundstellung ohne vorheriges Lösen der Bremsen ermöglicht, wodurch der Antrieb
vereinfacht wird und die notwendigen Totzeiten für die Schaltung auf ein Mindestmaß
beschränkt werden.
-
Bei Anlagen der vorstehend erwähnten Art wird der Kippkorb meist
von einem unter Druckluft stehenden Sperrhebel in die Sperrstellung zurückgeholt.
Hierbei überfährt der sich drehende Kippkorb seine Grundstellung um einige Winkelgrade
und erfordert das Rückholen des Kippkorbes zwanghäufig längere Zeit für dessen Schaltung.
Außerdem bedingt das Überfahren der Grundstellung größere Anforderungen an die Antriebseinrichtung.
Letztere muß als mehr oder weniger verwickelter Schaltantrieb oder Getriebe ausgebildet
werden. Es ist bereits versucht worden, das Überfahren der Grundstellung durch den
sich drehenden Kippkorb bei seinem Einschwenken durch die Anordnung besonderer Bremseinrichtungen
zu verhindern. Die bisher üblichen Bremseinrichtungen können ein Ausschwenken des
Kippkorbes über seine Grundstellung hinaus jedoch nicht verhindern. Beim Zurückholen
des Korbes in die von ihm überfahrene Grundstellung müssen die Bremsen jeweils gelöst
werden.
-
Neben einer erhöhten Beanspruchung des Antriebes erfordert dieser
Umstand auch eine längere Zeitspanne für die erforderlichen Totzeiten bei der Schaltung.
-
Vor allen Dingen hat es sich bei schweren Kipperanlagen als notwendig
erwiesen, den sich drehenden Kippkorb in der Grundstellung elastisch
aufzufangen.
Um die lebendige Kraft des Kippkorbes schon vor dem Erreichen der Grundstellung
zu mindern, ist die Einschaltung einer Bremse erforderlich, welche jedoch ohne besondere
Ausbildung ein schnelles Rückholen des über seine Grundstellung hinausgeschwenkten
Korbes beeinträchtigt.
-
Nach der Erfindung werden an oder in dem Antrieb vorzugsweise mit
einer Bremsscheibe zusammenwirkende, ein Rückholen des abgebremsten Kippkorbes in
seine Grundstellung gestattende Ausgleichselemente, z. B. in Form eines umlaufenden
Anschlages oder einer zusätzlichen Vorbremse, angeordnet. Hierdurch wird erreicht,
daß die lebendige Kraft des Kippkorbes schon vor dem Erreichen der Grundstellung
gemindert wird und gleichzeitig ein schnelles Rückholen des über seine Grundstellung
hinausgeschwenkten Korbes ohne Lösung der Bremsen ermöglicht wird.
-
Die an oder in dem Antrieb vorgesehenen Ausgleichselemente, d. h.
der umlaufende Anschlag bzw. die Vorbremse, werden vorteilhaft von einem Mitnehmer
und einer Rückholfeder bzw. einer zusätzlichen Schleifbremse gebildet. Der umlaufende
Anschlag, d. h. der Mitnehmer, ist mit der Antriebswelle vorteilhaft durch Aufkeilen
verbunden.
-
Die Rückholfeder ist zwischen der auf der Antriebswelle lose gelagerten
Bremsscheibe und dem aufgekeilten Mitnehmer angeordnet, wobei der Mitnehmer und
die Rückholfeder so in- oder aneinander anliegen bzw. aufeinander abgestellt sind,
daß die Rückholfeder bei einer Schwenkung des Mitnehmers gespannt wird und nach
Einschalten des Antriebs die lose auf der Antriebswelle sitzende Bremsscheibe bzw.
deren Anschlag zur Anlage an den Mitnehmer bringt. Dieser an der Bremsscheibe vorgesehene
Anschlag kann mit der Bremsscheibe aus einem Werkstück gefertigt sein oder aber
auf dieser starr befestigt werden. Wird nun an Stelle der Rückholfeder, die teilweise
erhöhten Reibungsbeanspruchungen ausgesetzt ist, dem Mitnehmer und der Bremsscheibe
eine Vorbremse zugeordnet, so hat es sich von Vorteil gezeigt, diese Vorbremse als
eine dauernd an der Bremsscheibe anliegende, vorteilhaft unter Federvorspannung
stehende Schleifbremse auszubilden. -- Im einzelnen kann die gesamte Leerlaufeinrichtung
oder Leerlaufkupplung von einer lose auf der Antriebswelle gelagerten Bremsscheibe,
dem auf der Antriebswelle aufgekeilten Mitnehmer und der zwischen Bremsscheibe und
Mitnehmer angebrachten Rückholfeder gebildet sein. Die Bremsscheibe dient dem Abbremsen
4es Korbes vor dem Einfahren in die Kippersperre. Eine zweite Bremsscheibe ist auf
der Antriebswelle zum Einschalten des Planetengetriebes vorgesehen, welches von
einem durchlaufenden Elektromotor angetrieben wird. Die vorgesehenen Bremsen wirken
- nur im Vorlauf des Korbes und nicht während - der Rücklaufbewegung des letzteren.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
Abb. I zeigt die Leerlaufvorrichtung mit Schaltgetriebe und Antriebsmotor
im Aufriß; Abb. 2 ist ein Grundriß der Vorrichtung nach Abb. I, teilweise geschnitten;
Abb. 3 gibt einen Schnitt -nach der Linie 1-1 in Abb. 2 wieder; Abb. 4 verdeutlicht
einen Schnitt nach der Linie II-II in Abb. 2.
-
Das Schaltgetriebe 13 ist über die Antriebswelle I2 mit dem dem Antrieb
dienenden Elektromotor I I verbunden. Auf der Antriebswelle 12 ist lose die Bremsscheibe
I und zum Einschalten des Planetengetriebes die Bremsscheibe 3 vorgesehen.
-
Wie aus Abb. 2 zu erkennen ist, ist über das Lager der lose auf der
Antriebswelle I2 sitzenden Bremsscheibe I ein Mitnehmer 2 geschoben. Der Mitnehmer
2 ist auf der Antriebswelle I2 aufgekeilt.
-
Zwischen dem Mitnehmer 2 und der lose gelagerten Bremsscheibe I ist
eine Rückholfeder 4 vorgesehen.
-
Der Mitnehmer wird von einem an der Bremsscheibe I vorgesehenen Anschlag
14 (vgl. Abb. 3) angeschlagen. Die Bremsscheiben 2 und 3 sind von den Bremsbackenträgern
7 und 7' zangenartig umfaßt. An den Bremsbackenträgern 7 und 7' sind die Bremsfutter
g und g' angebracht. Die Bremsbackenträger 7 und 7' werden gesondert von den Bremshebeln
5 und 6 gespannt bzw. entspannt. Zur Betätigung der Bremshebel ist ein Elektrogerät
10 vorgesehen.
-
Wird nun die Rückholfeder 4 weggelassen und die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Ausgleichselemente durch eine Vorbremse gebildet, so empfiehlt es sich, diese, wie
in Abb. 3 angedeutet, als zusätzliche, gegebenenfalls unter Federvorspannung stehende,
dauernd an der Bremsscheibe anliegende Schleifbremse 15 auszubilden.
-
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Rückholvorrichtung ist folgende:
Wird der Kippkorb aus seiner Kippstellung von einem unter Druckluft stehenden, in
der Zeichnung nicht dargestellten Sperrhebel in seine Sperrstellung zurückgeholt,
dann läuft der durch den Anschlag 14 angeschlagene Mitnehmer 2 der Bremsscheibe
I in die mit 2' in Abb. 3 strichpunktiert wiedergegebene Lage zurück.
-
Der Rücklaufweg des Kippkorbes' entspricht dem Drehwinkel des Mitnehmers
2. Bei diesem Leerlaufweg des Mitnehmers 2 wird gleichzeitig die Rückholfeder 4
gespannt. Beim Einschalten des Getriebes wird die Bremsscheibe I bzw. deren Anschlag
14 durch die Rückholfeder 4 mit dem Mitnehmer 2 zum Anschlag gebracht. Dies ist
notwendig, damit beim nächsten Bremsvorgang die Bremse sofort wieder in Tätigkeit
treten kann. Die von der Bremsscheibe und dem Mitnehmer beschriebenen Schwenkwege
sind in Abb. 3 durch die Pfeile x und y kenntlich gemacht. Durch die Anordnung des
Mitnehmers 2 auf der Antriebswelle im Zusammenwirken mit der Rückholfeder 4 und
der lose gelagerten Bremsscheibe 2 ist es möglich, den Kippkorb ohne vorheriges
Lösen elastisch in die Grundstellung zurückzuholen; während bei der Verwendung einer
Rückholfeder 4 die lose Bremsscheibe I bei eingeschaltetem Antrieb durch diese Feder
zur Anlage an den Mitnehmer 2 gebracht wird, erfolgt nach Weglassen dieser Rückholfeder
4 durch die zusätz-
liche Schleifbremse 15 ein Vorbremsen der rücklaufenden
Bremsscheibe I, so daß das Anschlagen des Mitnehmers 2 an dem Anschlag 14 der Bremsscheibe
nicht ruckartig erfolgen kann, sondern diese allmählich in Bewegung gesetzt wird.