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Vorrichtung zum Lüften von Bremsen, insbesondere bei Hebezeugen. Bei
Hebezeugen, Förderanlagen und auf einer geneigten Bahn laufenden Fahrzeugen ist
es bekannt, zur Verhinderung einer Bewegung in unerwünschtere Sinne Vorrichtungen
anzuordnen, durch die der Stromkreis des Bremslüftmagneten durch einen Schleppschalter
beeinflußt wird. Dieser Schleppschalter wird mittels einer rreilaufkupplung von
der sinkenden Last betätigt. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung erfolgt zur
Verhinderung einer Bewegung in unerwünschtein Sinne die Lüftung der Breiase in Abhängigkeit
von dem Bewegungssinne des Hubwerkes, so daß nur bei dem gewünschten Bewegungssinn
eine Lüftung stattfindet. Hierbei erfolgt aber das Lösen der Bremse nicht immer
in Abhängigkeit vcm Gleichgewicht des Motorantriebsinornentes und des Lastmomentes
und ist nur für einseitige Lasten, also eintrümige Förderung, und nur beim Vorhandensein
einer Senkbremsschaltung für den Antriebsmotor verwendbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lösen der Bremse auch für nicht
einseitige Lasten und ohne besondere Senkbrem#schaltung für den Antriebsmotor und
ohne Abhängigkeit vom Gleichgewicht des 1lotorantriebsmomentes und des illotorlastmomentes
zu bewirken.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Lösen der Bremse für iede Lastbewegung
nur dann, und zwar selbsttätig, wenn der Antriebsmotor in der umgekehrten Bewegungsrichtung,
in der ihn die Last zu bewegen sucht, ein genügend große. Drehmoment ausübt. Zweckmäßig
bringt die Last eine Kupplung mit beschränktem Freilauf in die eire Endstellung,
während
sie der =@ntriebsmotor nach dem I:rreicheil eines genügenden
Drehmomentes aus dieser Stellung dreht und dabei einen die lirenise mittelbar oder
unmittelbar lösenden Kontakt schließt. Dieser Kontakt kann durch einen vom Antriebsmotor
betätigten Schleppschalter geschlossen werden. Damit die Vorrichtung nach beiden
Seiten wirken kann, wird der Schleppschalter bei stillstellendem Motor durch eine
Kraft oder durch mehrere Kräfte in einer Mittellage gehalten werden, deren Einwirkung
auf den Schleppschalter in Abhängigkeit von vier Einschaltung oder vom Fließen des
Antriebsstromes aufgehoben wird.
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Die Abb. i gibt ein Beispiel der Erfindung. d. ist der Antriebsmotor,
der die Treibscheibe 5 antreibt. Der Förderkorb 6 ist schwerer als der Förderkorb
7 und sticht clie Treibscheibe 5 ,in der Pfeilrichtung zu drelien_ Auf der Welle
8 sitzt fest die finit zwei Schlitzen 9 und io versehene Kuppluligsscheibe i i.
Die die Bremsscheibe 12 tragende Welle 13 sitzt fest auf einer Kupplungsscheibe
1:I, die mit zwei Stiften 15 und 16 versehen ist; diese Stifte können sich
in den Schlitzen 9 und io bewegen.
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In dein gezeichneten Beispiel sind die Bremsbacken 17 angelegt. Da
nun die Last 6 die Treibscheibe 5 in der Pfeilrichtung zu drehen strebt, wird auch
die Kupplungsscheibe i i in der Pfeilrichtung gedreht, bis sie durch die Stifte
15 und 16 an einer Weiterdrehung, verhindert wird, weil die diese Stifte tragende
Scheibe 14. durch die Bremse festgehalten wird. Bei stillstehendem Motor befindet
sich also die Kupplung in der gezeichneten Lage, wenn 6 schwerer ist als 7. Ist
7 schwerer als 6, so befinden sich die Stifte am anderen Ende der Schlitze. Soll
nun die Last 6 gefördert werden, so wird der Strom durch Einlegen des durch den
Schalter 18 nur angedeuteten Steuerhebels so geschlossen, daß sich die Treibscheibe
5 in der umgekehrten Pfeilrichtung zu drehen strebt. Sie kann sich aber erst drehen,
wenn das Drehmoment des Motors d. das von der Last 6 ausgeübte Drelinioment überwiegt.
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Nun ist auf der Welle 8 ein Schleppschalter i9 angebracht, der iin
Ruhezustande durch Glas Gewicht 2o in die Mittelstellung zwischen den Kontakten
:2i und 22 gezogen wird. Sobald jedoch der Strom finit dein Steuerhebel 18 ,geschlossen
wird, fließt ein Zweigstrom durch die Spule 23 und liebt das Gewicht 2o iin. Wenn
nun der Motor d. beim Erreichen eines genügend großen Drellnionientes an-!äuft,
so legt er den Schleppschalter gegen. clie I-Zontakte 2i. Dabei wird ein Strom atis
der Phase 2 über den olleren Kontakt 21 und dein unteren lzont;il;t a i geschlossen,
der durch die Spule 24 nach clcr Phase i flicht. Die Shule 24. zieht clen Kern 25
an tind dreht den Halin 26 11111 oo`, so (laß die ini BremszYlinder 27 befindliche
Luft durch den, _@uspuff 28 entweichen kann. Dadurch wird die Bremse gelöst. Sobald
der Steuerhebel 18 ausgeschaltet wird, fällt der LZagliet 25 aus der Spule 24.,
der Hahn 26 geht wieder in die gezeichnete Stellung, so daß Luft durch den Einlaß
29 in den Zylinder 27 tritt und die Bremse festzieht. Zugleich fällt auch das Gewicht
2o wieder ein, <la die Spule 23 stromlos wird, und der Schleppschalter geht in
seine Mittelstellung.
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Außer den beschriebenen Vorrichtungen ist in der Abb. r noch ein Festhaltekontakt
-)o vorgesehen, durch dessen Spule 31 ein Strom fließt, sobald der Schleppschalter
-den mittleren Kontakt 2i berührt. Der Kontakt 30 wird dann geschlossen und hält
den Stroln -durch die Spulen 31 und =4 aufrecht, bis der Strom bei i 8 unterbrochen
wird. Dies hat folgenden Z%veck: Will man die Last nicht heben, sondern weiter senken,
so m1113 man auch die Bremse lösen. Dies geschieht dadurch, daß man die Last 6 zunächst
etwas hebt, bis sich die Bremse löst. Dann geht man mit dem Steuerhebel so weit
zurück. daß die Last den Motor durchzieht. Dabei schlägt dann der Schleppschalter
von den Kontakten 21 nach den Kontakten 22 hinüber, und es entsteht bei diesem Hinüberschlagen
eine kurze Unterbrechung, die das Einfallen der Bremse zur Folge hätte. Durch die
Anordnun<- des Selbsthaltekontlktes 30 aber wird die Stromunterbrechung beim
Umlegen des Schleppschalters vermieden und die Bremse bleibt gelöst, bis der Strom
an, Steuerhebel ig für die Dauer unterbro,2he:i wird.
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Die Abb. 2 zeigt ein weiteres Beispiel der Erfindung, bei der die
Bremsmittel oder'Teile davon selbst die Rolle des Schleppschalters übernehmen. Sie
sind nämlich so befestigt, daß sie sich in beschränktem Maße mit der Bremsscheibe
drehen können. wobei sie in der Brenisstellting von dieser Scheibe unter der Eimvirkung
der Last in die eine Endstellung gedreht, vorn Antrieb aber bei geni.igendem Anlaufmoment
nach der anderen Endlage zu mitgenommen werden. 'Zach der Erfindung wird die Breni-,e
durch diese Drehung der Bremsmittel beim Anlaut gelöst. Dies kann z. B. dadurch
-eschehen. daß durch die Drehbewegung der hreinsinittel ein Kolltakt geschlossen
wird, der die Bremse mittelbar oder unmittelbar löst. Auch lii#:ri)ei 1cii.inen
die Bremsmittel in geli*)steni Zustande durch die Einwirkung einer Kraft
orler mehrerer Kräfte in einer -\littclstellttilg "ehalten \\-erden. In der =\llll.
2 sind die:
lireiiiartcl;en t j 2111 eilteill Hebel 3.I befestigt.
der durch die ledern 32 -eN@-<ilililicli in eileer Mittellage gehalten wird,
in der er den Kontakt 3 3 schließt. Ist jedoch die Bremse angezogen, wie. (lies
in der .-11b.2 dargestellt i#;i, und ist wieder die Last 6 größer als die Last ;
, so wird der Hebel 34 in die geze ichnete Lage gedreht, indem die Bremsklötze
von der Bremsscheibe 12 in clei- l'feilriclitung mitgenommen werden. Wird nun der
Motor durch den Steuerhebel i(9 angelassen, so wird die Bremsscheibe 12 entgegen
der Pfeilrichtung gedreht, sobald das Anlaufnionlelit (las Lastinonient überwiegt.
Dabei wird dann der Hebel 34 in' Uhrzeigersinn ;;eclreht, und der Kontakt 3 3 wird
geschlosen. Infolgedessen fließt ein Strom von der Phase 2 durch die Spule 24 nach
der Phase i, und die Bremse wird wie beim gleichen Vorgang nach der Abb. i gelüftet.
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Ist die Last 7 schwerer als die Last 6, so stellt der Hebel
34 in der Punktiert gezeichneten Lage und die Vorgänge vollziehen :ich sinngemäß.
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Will man die Bremse nicht selbsttätig, sondern von Hand lösen, so
kann man eine Verrie-elung, - - e n rlas Lösen des Brem-.;-l# g g
e hebels anordnen. die im Augenblick des Gleichgewichts zwischen Last- und Antriebsriloinent
durch die Mittel freigegeben wird, mit denen die Bremse bei der selbsttätigen Lüftung
unmittelbar gelöst wird.
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Die Allbildungen -zeigen lediglich Beispiele der Erfindulig, die auch
auf zahlreiche andere Arten in die Wirklichkeit übersetzt werden kann.