Niro G. Petersen
2390 Flensburg
Vorrichtung zum Auswerfen und Einholen des Heckankers
von Sportbooten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auswerfen und Einholen des Heckankers von Sportbooten, dessen Ankerkette
von Hand oder mittels einer Winde ausgegeben oder eingeholt wird.
Bei dem Auswerfen und Einholen des Heckankers bei Sportbooten können insofern Probleme auftreten, als es einem ungeübten
Segler nicht immer gelingt, den Anker so zu führen, daß er nicht an die Heckwand anstößt oder an diese anschlägt und dort
Zerstörungen anrichtet. Auch eine große Person muß sich in diesem Zusammenhang weit über die Heckreling hinauslehnen, um
den Anker auszubringen und riskiert dadurch Rückgratverletzungen. Beim Einholen, insbesondere mittels einer
Winde kann es vorkommen, daß der Anker sich nicht gleichmäßig vom Gewässergrund löst und in Pendelbewegungen gerät, so daß er
mit verhältnismäßig großer Wucht gegen den Heckkörper des Bootes schlagen kann.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß eine einwandfreie
Führung des Heckankers - sei es von Hand oder mittels einer Motorwinde - möglich ist.
Erreicht wird dies durch die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale.
Für die Erfindung ist der Einsatz eines Auslegers wesentlich, der in einer im wesentlichen vertikalen Ausrichtung an der
Reling der Yacht aufbewahrt wird und in eine im wesentlichen waagerechte Lage ausgefahren werden kann, wenn geankert wird.
Bei genügend großer Dimensionierung des Auslegers kann dann über eine Rollenführung sichergestellt werden, daß der Anker
den Bootskörper nicht erreichen kann, und zwar weder beim Einholen noch beim Ausgeben.
Beim Einsatz einer Winde, die sich unterhalb des Oberdecks befindet, ist es beim Einholen des Ankers zweckmäßig, wenn die
Ankerkette von der Rolle des Auslegers her nach oben und erst dann in den Bootskörper nach unten geführt wird, da ansonsten
ungewöhnlich hohe Kräfte zum Einholen des Ankers erforderlich wären.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Vertikal-Teil-Schnitt-Ansicht des
Heckbereichs eines Bootskörpers mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, bei welcher
der Ausleger sich in der ausgefahrenen Lage befindet.
Fig. 2 zeigt eine Zwischenposition der in Fig. 1 dargestellten Teile, wobei sich der Ausleger
in einer 45°-Lage befindet.
-C-
Fig. 3 zeigt die Verhältnisse, wenn sich der Ausleger in der vertikalen Lage befindet.
In den Figuren ist mit 10 das Oberdeck eines Sportbootes bezeichnet, an dessen hinteren Ende sich an der Reling 14
befindet, die jedoch nur zum Teil dargestellt ist und nur einen Relingstützteil 13 erkennen läßt.
Unterhalb des Oberdecks 10 befindet sich innerhalb des Bootskörpers 12 eine Winde 11, die schematisch wiedergegeben
ist. Selbstverständlich könnte an Stelle einer solchen
angetriebenen Winde auch eine Handwinde eingesetzt werden.
Von der Winde 11 führt eine Ankerkette 15 zu einem Ankerring oder einer Öse 19 an einem Ankerschaft 18 eines
Pflugscharankers 16. Der Ankerschaft 18 und der Pflugscharanker
16 sind über einen Verbindungsbolzen 17 schwenkbar miteinander verbunden.
Es ist ersichtlich, daß in der in Fig. 1 gezeigten Lage durch Abgeben der Ankerkette 15 der Anker 16 eine nach unten
gerichtete Bewegung ausführen würde, wobei die Ankerkette 15 selbst über Rollen 23 und 32 geführt wird.
Am Oberdeck 10 bzw. an einander benachbarten Relingstützteilen 13 sind zwei Bleche 20 in der Form von Lochplatten befestigt.
Diese Platten haben einen Abstand zueinander und sind im wesentlichen vertikal ausgerichtet. Die Platten 20 haben im
wesentlichen eine dreieckförmige Gestalt und in dem vom
Bootskörper 12 wegstehenden Schenkel befindet sich eine Achse 22. Auf diese Achse 22 ist ein Ausleger 30 schwenkbar
befestigt, und da die Achse 22 im wesentlichen zur Horizontalen ausgerichtet ist, kann also der Ausleger 30 um diese Achse
gerichtet Schwenkbewegungen durchführen, so daß er in die Fig. 1 gezeigte im wesentlichen waagerechte Lage gelangt und in die
in Fig. 3 gezeigte vertikale Ausrichtung gebracht werden kann.
Der Ausleger 30 besteht im wesentlichen aus zwei zueinander im Abstand ausgerichteten Stäben, die über Strebteile 31
aneinander befestigt sind. Am freien Ende des Auslegers 30 befindet sich die bereits erwähnte Rolle 32 zur Führung des
Ankers 16 bzw. des Ankerschaftes 18 und der Kette 19.
In der Fig. 1 ist der Ausleger 30 in der ausgeschwenkten Lage gezeigt, er wird stabil in dieser Lage durch ein straff
gespanntes Seil 40 als Auslagebegrenzung gehalten, wobei dieses Seil einerseits in der Nähe des freien Endes des Auslegers
befestigt und mit seinem anderen Ende an der Reling 14 bzw. einem Relingstützteil 13 befestigt ist.
Ebenfalls um die Achse 22 ist eine Wippe 21 verschwenkbar angeordnet. Die Wippe besteht im wesentlichen aus zwei L-förmigen
Teilen, die zueinander im Abstand gehaltert sind. Zu diesem Zweck kann die Achse 22, aber auch die Achse der Rolle
23 herangezogen werden.
Der Streb 31 am Ausleger 30 ist so ausgebildet, daß die freien Enden der Wippe 21 mit diesem Streb 31 in Eingriff treten
können, so daß bei einer Verschwenkung des Auslegers 30 im Gegenuhrzeigersinn die Wippe in dieser Richtung mitgenommen
wird.
Ausgehend von der Stellung nach Fig. 3 wird nachfolgend der Vorgang des Auswerfens des Ankers beschrieben.
Von der Winde her wird die Ankerkette 15 freigegeben, so daß durch das Eigengewicht des Ankers 16 der Ausleger 30 beginnt,
sich im Gegenuhrzeigersinn nach außen zu verschwenken. Bei einer Lage von ungefähr 45°, die in Fig. 2 gezeigt ist, gelangt
der Streb 31 an die Wippe 21, so daß diese nunmehr ebenfalls unter dem Einfluß des Gewichtes des Ankers und des Auslegers 30
eine Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn ausführt. Dies hat zur Folge, daß die Rolle 23 aus der in Fig. 3 gezeigten Tiefstlage
heraus angehoben wird und entsprechend die Kette 15 nach oben umgelenkt wird.
Bei Erreichen der in Fig. 1 gezeigten Lage kann der Ausleger 30 keine weitere Schwenkbewegung mehr durchführen, weil das Seil
(bzw. die beiden Seile) in die gestreckte Lage gebracht worden ist bzw. sind. Wird weiterhin Ankerkette ausgegeben, so beginnt
nunmehr der Anker 16 eine nach unten gerichtete Bewegung bis er im Gewässeruntergrund den gewünschten Halt findet.
Beim Einholen des Ankers erreicht dieser schließlich bei seiner Aufwärtsbewegung die in Fig. 1 gezeigte Lage. Von dieser Lage
ab wird durch weiteres Einholen der Ankerkette 15 der Ausleger 30 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei die Wippe 21 die gleiche
Bewegung durchführt, und zwar unter Einwirkung des Gewichtes des Ankers und der auf der Rolle 23 ablaufenden Kette 15.
Über die in Fig. 2 gezeigte Lage gelangt der Ausleger 30 schließlich in seine im wesentlichen vertikale Ausrichtung, und
in dieser Lage begrenzt ein Anschlag 24 an der Wippe die weitere Bewegung des Auslegers 30.
Patentanwälte Königstraße 28 D-2000 Hamburg 50
DIEHL · GLAESER HILTL & PARTNER
Patentanwälte ■ European Patent Attorneys HAMBURG* MÜNCHEN
Kanzlei/Office Hamburg
Königstraße 28 D-2000 Hamburg 50
Dr. Hermann O. Th. Diehl ■ Diplom-Physiker
Joachim W. Glaeser Diplom-Ingenieur* Dr. Elmar HiItI Diplom-Chemiker Erich Burger Diplom-Ingenieur
15.07.1992 P. 31922/92
20/Dr.
Schutzansprüche
1. Vorrichtung zum Auswerfen und Einholen des Heckankers von Yachten, dessen Ankerkette von Hand oder mittels einer
Winde ausgegeben oder eingeholt wird, gekennzeichnet durch einen Ausleger (30), dessen eines Ende am Bootskörper
(12), am Oberdeck (10) selbst und/oder an einem Relingstützteil (13) um eine im wesentlichen horizontale
Achse (22) schwenkbar angelenkt und dessen freies Ende mit einer um eine im wesentlichen horizontale Achse drehenden
Rolle (32) für die Ankerkette (15) ausgestattet ist und durch eine Wippe (21) , die am Bootskörper (12) , am
Oberdeck (10) selbst und/oder an einem Relingstützteil (13) um eine im wesentlichen horizontale Wippachse (22)
schwenkbar angelenkt und deren eines Ende mit einer Umlenkrolle (23) für die Ankerkette (15) ausgebildet ist,
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BLZ 200100 20
BLZ 700 202 70
die bei ausgefahrenem - nahezu horizontal ausgerichteten Ausleger
(30) höher als die Rolle (32) des Auslegers angeordnet ist.