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Bootsausleger. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der man
Rettungsboote und andere Lasten derart beben und senken kann, daß die Last zu Beginn
der Bewegung des Auslegers zum Zwecke des Senkens zunächst eine horizontale Fortbewegung
ausführt, um dann erst zu einer rein senkrechten Bewegungsrichtung überzugehen.
Beim Anheben geschehen diese Arten von Bewegungen in der umgekehrten Reiben- folge.
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Die Erfindung bezieht sich. mehr insbesondere auf eine Vorrichtung
dieser Gattung, wobei an einem festen Mast ein Ausleger in einer vertikalen Ebene
schwingbar gelagert ist, und wobei die freien Enden dieser Organe j e eine oder
mehrere Leitrollen tragen, über welche ein Seil zum Heben und Senken der Last geführt
wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die genannten Seilrollen sowie diejenigen
am entsprechenden beweglichen Block, der die Last trägt, oder einige von diesen
Rollen nur in der Richtung des Aufholens drehbar sind. Dadurch wird erreicht, daß
beim Senken der Last der bewegliche Block gegen denKopf des Auslegers gedrückt bleibt,
bis letzterer seine tiefste Lage erreicht hat.
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Durch die Erfindung wird der Nebenvorteil erreicht, daß, nachdem der
Ausleger in seiner tiefsten Lage angelangt ist, die Last größtenteils durch die
Reibung des Seiles über die stillstehenden- Leitrollen abgebremst w;rd, so daß das
Aussetzen der schwersten Rettungsboote ohne Mühe und Gefahr von einer einzigen Person
mittels einer einfachen Handbremse gesc'he'hen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
im Aufriß darcyestel lt.
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An dem auf dem Bootsdeck a eines Schiffes befestigten Ständer i ist
ein Ausleger 3 am Punkte d. nahe am Fuße des Ständers gelenkig befestigt und trägt
an seinem oberen Ende zwei. drehbare Rollen 6 und i.
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Das Seil 9, dessen Ende an demBolzen 8 befestigt ist, läuft über die
Rollen 6 und 7 und
weiter über eine Leitrolle io am oberen Ende
des Ständers i. Das andere Ende des Seiles 9 ist um eine Trommel i i gewunden, die
zu einer von Hand oder mechanisch angetriebenen Windevorrichtung gehört. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Rettungsboote 12 und 2o übereinander
angeordnet angenommen. Das obere Rettungsboot 12 ruht für gewöhnlich mit seinem
Kiel auf dem Deck des unteren Bootes 20, welches seinerseits in Klampen ruht. In
dieser Anordnung werden die Boote für gewöhnlich gehalten, die zuerst gelöst werden
müssen, wenn eines der Boote zu Wasser gelassen werden soll. Dies kann mittels einer
der bereits für solche Zwecke bekannten Vorrichtungen in einem einzigen Arbeitsgang
geschehen. Das Boot ist an dem beweglichen Seilblock 16 aufgehängt, über dem das
Seil 9 läuft. Die Oberkante des Blockes 16 legt sich in ihrer Höchstlage in eine
entsprechende Aussparung des Auslegerkopfes hinein. Hieraus ergibt .sich, daß die
Oberkante des Blockes 16 beim Herunterschwingen des Auslegers lediglich eine Rollbewegung
längs der Aussparung des festen Blockes ausführt.
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Die Rollen io, 6, ; und i9 können so eingerichtet sein, daß sie nur
dann umlaufen, wenn das Boot aufgewunden wird, während die Rollen unbeweglich Taleiben,
wenn das Boot herabgelassen wird, was durch geeignete Einrichtung der Laufachsen
der Rollen erreichbar ist. Die Vorrichtung wirkt auf diese Weise beim Herablassen
eines Bootes wie eine Bremse. Hieraus ergibt sich, daß die Zugspannung im senkrechten
Teil des Seiles, der zur Winde i i führt, nur gering ist, wenn die Last gesenkt
wird, so claß ein einziger Bedienungsmann mittels einer Handbremse o. dgl. imstande
ist, das Boot herabzulassen, selbst wenn es sehr groß und schwer ist.
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Bevor das Boot herabgelassen werden kann, muß es zunächst angehoben
werden, um von seinem Aufstellungsort freizukommen. Das Heben wird fortgesetzt,
bis der Block i6 oben an den Auslegerkopf anlegt.
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In dieser Einstellung bat der Ausleger 3 seine in gestrichelten Linien
angedeutete böc'hste Lage, in welcher er durch Fallhaken 15 festgehalten wird, die
am Mast i gelenkig befestigt sind und an einer Querstange 1d. des Auslegers 3 angreifen.
Bevor das Heben in eine Senkungsbewegung umgekehrt wird, werden die Haken 15 gelöst,
so daß sie die Querstange i:1 freigeben.
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Wenn nun das Seil 9 nachgelassen wird, schwingt <ler Ausleger 3
um seine Gelenk-Z-, wobei der bewegliche Block 16 daran verhindert wird, sich nach
abwärts zu bewegen, da die Zugspannung in dem Teil des Seiles zwischen den Rollen
io sowie 6 und 7 bei der jetzigen Lage des Auslegers 3 zu hoch ist.
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In der tiefsten Einstellung, die in voll ausgezogenen Linien dargestellt
ist, bildet der Ausleger 3 in dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel gegen den
Ständer i einen Winkel von beinahe 9o°. In dieser Lage wird der Ausleger durch ein
schmiegsames Element 18, z. B. eine Stahltrosse, festgehalten, die, wenn der Ausleger
seine höchste Einstellung innehat, in einemsenkrechtenRohr herabhängt,welches innerhalb
des Gittermastes i untergebracht ist. Das untere Ende der Stahltrosse 18 kann z.
B. ein Gewicht tragen, das die Trosse gestreckt hält und zu gleicher Zeit als Anschlag
dient, um die Bewegung der Trosse zu begrenzen. Sobald der Ausleger seine tiefste
Lage erreicht hat, wird die Trosse 18 durch diesen Anschlag an ihre Weiterbewegung
verhindert, so daß nunmehr ein Teil des Bootgewichtes durch die Trosse 18 aufgenommen
wird und die Zugspannung im Seile 9 entsprechend abnimmt. Wenn das Seil weiter nachgelassen
wird, wird der bewegliche Block 16 unter dem Einfluß der Last mitgenommen. Das Boot
kann also nun gesenkt werden. Wenn das Boot wieder aufgeholt wird, ist die Zugspannung
anfänglich in demjenigen Teil des Seiles zwischen den Rollen io und 6 so gering,
daß der Ausleger 3 in seiner untersten Lage verbleibt. Er bleibt darin so lange,
bis der bewegliche Block an den festen Block anschlägt. Bei fortgesetzterDrehung
derWinde i i wird der Ausleger 3 wieder aufwärts geschwungen, indem er sich um den
Gelenkbolzen d. dreht, bis er wieder von den Haken 15 erfaßt werden kann.
Eine weitere Bewegung wird durch Anschlagen an die Außenfläche des Mastes i verhindert.