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Verfahren zur Herstellung eines Uhrgehäuses Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung,eines Uhrgehäuses und im besonderen eines solchen,
in welches das Triebwerk der Uhr durch die Öffnung des U'hrglasreifens eingesetzt
wird. Derartige aus einem Stück hergestellte Gehäuse werden vor allem bei der Fabrikation
von wasserdichten. Uhren benutzt. Um das Uhrwerk in das Gehäuse einzusetzen und
es dort festzuhalten, werden die Gehäuse im allgemeinen mit einem Glas aus biegsamem
durchsichtigem Werkstoff versehen, das man mit Hilfe einer Klammer verformt, die
sich z. B. auf einen Teil seines Randes abstützt. Infolge der Deformierung des durchsichtigen.
Materials werden dessen Abmessungen verringert, so daß dasselbe in eine Kerbe oder
Rinne des Gehäuses eingefügt werdenkann.
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Wenn man Uhrgehäuse .der erwähnten Art aus einem Stück herstellt,
ist dies ziemlich kostspielig, weil ja das Gehäuse aus dem Vollen einer Metallstange
od. dgl. gearbeitet werden muß. Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, diese
Schwierigkeit zu beseitigen, und zwar wird dies dadurch möglich, daß man das Uhrgehäuse
aus mindestens zwei Teilen zusammensetzt, die mit ineinander passenden Kupplungsteilen
versehen sind, von denen das innere stärker als das äußere bemessen ist, und
die
man durch Ineinanderpressen dauernd vereinigt.
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Auf diese Weise wird es möglich, fda,s Uhrgehäuse doch wenigstens
zu einem erfeblichen Teil nicht mähr aus dem Vollen arbeiten zu. müssen, trotzdem
aber ein Gehäuse zu erhalten, das in. seinen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich
der Abdichtung gegen Wasser, völlig den aus einem Stückbestehenden Uhrgehäusen entspricht.
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Gegenstand der Erfindung ist natürlich nicht nur das geschilderte
Verfahren zur Herstellung eines Uhrgehäuses, sondern auch das letztere selbst, -das
also aus mindestens zwei Teilen besteht, die durch eine Abdichtung hervorrufende
Spannungskräfte dauernd miteinander vereinigt sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Weise einige Ausführungsformen
der Erfindung, und zwar steilen die Fig. i bis 15 jeweils, einen Schnitt durch die
eine Seite eines Uhrgehäuses dar.
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Die Herstellung von, Uhrgehäusen, wie .die Zeichnungsbeispiele ,sie
zeigen, erfolgt so, daß man zunächst zwei Teile i und 2 herstellt, deren eines mit
einem@Kupplungselement 3, deren anderes mit einem Kupplungselement 4 ausgestattet
ist, und zwar -derart, daß der Durchmesser des Elementes 3 etwas größer als derjenige
des Elementes 4 ist, beispielsweise in der Größenordnung vorn 1/1o bis 3/1o mm.
Man preßt dann die :beiden Teile i und 2 unter .entsprechendem Kraftaufwand zusammen
und vereinigt sie so ein für allemal.
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Die Spannungen, denen die Teile i und 2 nach ihrer Zusammenfügung
unterliegen, sind hinreichend groß, um sie untrennbar zu kuppeln. Zugleich hat das
Zusammenpressen der Teile i und 2 eine bemerkenswerte Abdichtung zur Folge, die
im übrigen noch erhöht werden kann, indem man zwischen die Teile i und 2 eine Packung
5 einfügt, wie sie z. B. in Fig. i i dargestellt ist. :Diese ,Packung 5 kann beispielsweise
aus Weichmetall, wie Blei, Zinn oder auch aus Kautschuk, Fiber oder sonstigem Werkstoffbestehen.
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Die Verarlkeru.ng der ;beiden Teile i und :2 ineinander kann auf zweierlei
Weise erfolgen, indem man sie unter Kraftaufwand ineinanderpreßt oder durch Schrumpfung
miteinander verbindet. Im letzteren Falle wäre es möglich, der seitlichen Berührungefläche
der beiden sich anliegenden Elemente eine leicht konische Form zu geben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. i müßte das innenliegende Kupplungselement
3 des .den Gehäuseboden und den Gehäusemittelteil bildenden Gehäuseteiles i nach
unten etwas enger, das äußere Element 4 ebenfalls etwas enger werden. Auf -diese
Weise würde jede Lösung der beiden Teile nach erfolgter Schrumpfung ummöglich. Im
übrigen könnte man, wie Fig. 13 erkennen läß,t, das innere oder äußere Kupplungselement
mit einem Ansatz 16 und das Gegenelement mit einer Nut 17 versehen.
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Auch wäre es denkbar, das Kupplungselemnent 4 mit einer Rinne 6 auszuführen,
die wenigstens teilweise kegelig verläuft, und das Kupplungselement 3 durch einen
zylindrischen Steg 7 zu bilden, den man beim Zusammensetzen #der Gehäuseteile in
die Rinne 6 hineinzwängt, wobei dann der konische Teil der letzteren eine Vernietung
der beiden Gehäuseteile i und 2 !bewirkt (vgl. Fig. i4). Natürlich könnte die Zugehörigkeit
der Elemente 6 und 7 zu den Teilen i und 2 auch umgekehrt sein..
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In den Fig. i bis 3 der Zeichnung sind Uhrgehäuse dargestellt, bei
denen das eine Gehäuseteil den Boden und -den Gdhäusemi,ttelteil bildet, während
das andere einen Gehäusemittelteil mit Glasreifen bildet.
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In Fig. i ist das Gehäuseteil i mit einem Absatz 8 versehen, der das
Triebwerk der Uhr trägt. Das Uhrglas r8 Ist in eineKerbe9 eingelassen, die durch
Flächen -der Gehäuseteile i und 2 gebildet wird. Das innere Kupplungselement 3 sitzt
am Gehäuseteil i, wogegen .die Kupplungshälfte 4 zum Giehäuseteil 2 gehört.
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In Fig.2 isst das außefl'iiegende Kupplungselement 4 mit dem Gehäuseteil
i und das innenliegende .Kupplungselement 3 mit ,dem Teil 2 verbunden. In diesem
Falle sind der Absatz 8 und die Kerbe 9 @an dem einen. Gehäusemittelteil mit Glasreifen
bildenden Gehäuseteil 2 vorgesehen.
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Im Falle der Fig. 3 werden @die Gehäuseteile i und 2 mit einem dritten
Teil in Gestalteines Ringes io eingefaßt, der den äußeren Teil des Gehäusemittelteitlesdarstellt.
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In Fig. 4 weist das einen Gehäusemittelteil und Boden bildende Gehäuseteil
i an seinem Rande eine achsparallele Kreisnut 6 auf, @die da:s äußere Kupplungselement
darstellt, wogegen das die Glasfassun g -bildende Gehäuseteil 2 mit einem in die
Nut eingreifenden kneisrin@gförmigen Steg 7 verse'hwn ist.
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Bei: den Ausführungsbeispielen .gemäß Fig. 5 bis 8 ist das Gehäusemittelteil
2 wiederum als Fassung für das Uhrglas 18 ausgebildet, während das Teil i eine Bodenkalotte
bildet.
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In iFig. 5 ist das Teil 2 mit einer Nut 6 versehen, während das- Teil
i wiederum einen ringförmigen Steg 7 aufweist, der in die Nut eingreift.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 gleicht dem nach Fig. 5. Nur
-ist hier am Teill i ein zweiter Vorsprung i i vorgesehen, derbezweckt, den äußeren
Teil des Stückes 2 gegen d en Steg 7 zu halten.
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Das Ausfübrungsbeiepiel gemäß Fig. 7,ist bis auf einige Kleinigkeiten
so wie dasjenige gemäß Fig. 5 gehalten.
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In Fig. 8 weist das Gehäuseteil i, das eine.Bodenka:lotte bildet,
eine Nut 6 auf, während das den Glasreifen und den Gehäusemittelteil bildende Teil
2 mit einem zylindrischen Rand 12 von schwächerem Querschnitt ausgebildet ist, der
in die Nut 6 gepreßt ist.
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Bei dem Gehäuse ,gemäß Fing. 9 und io ist das Teil i :gleichzeitig
als Boden, Mittelteil und Glasreiiflen ausgdbildet, wogegen das Teile einen Boden
aus nichtrostendem Metall bildet, der auf das Teil i aufgesetzt ist. Dabei besitzt
im FaIle der Fig. 9 das Teill i am Umfang seiner Unterseite eine Schulter 13,
die von einem ,ringförmigen Steg 14 des Bodens 2 Übergriffen- wird.
Dagegen
ist in Fig. 1o die Unterseite des Teiles i mit einer Ausnehmung 15 versehen, in
dessen unterschnittenen Rand die entsprechend geformte Kante des Bodens 2 eingepreßt
ist.
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Die Fig. i i und 12 :geben Ausführungsbeispiele wieder, die etwas
von dem Muster gemäß Fig. i abweichen.
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In Fig. i i ist, wie schon erwähnt, zwischen die Teile i und 2 eine
Packung 5 eingefügt, um die Abdichtung zu verbessern.
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Fig. 13 veranschaulicht ein Uhrgehäuse, bei welchem die Teile i und
2 ,durch Schrumpfung aufeinandergesetzt sind und wobei das Element 3 des Teiles
i mit einem Ansatz r6 in eine Vertiefung 17 des Teiles :2 .greift.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. i4, das weiter oben bereits beschrieben
ist, ist zwischen dieRinne 6 und den Steg 7 ebenfalls eine Dichtung 5 eingefügt.
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Fig. 15 endlich veranschaulicht eine Variante zu dem in Fig. 9 dargestdllten
Ausführungsbeispiel. Das Gehäuseteil i, das den Boden, den Mittelteil und den Glaisreifen
bildet, zeigt eine achsparallel verlaufende Nut 6, in welche das den. aufgesetzten
Gehäuseboden bildende Teile mittels eines ringförmigen Steges 7 eingreift.
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In den verschiedenen Ausführungsbeispielen können die Teille i und
2 und ebenso auch der Ring io aus dem gleichen Metall, und zwar michtrostendem oder
anderem, hergestellt werden, jedoch wird in den Fällen, wo das den Glasreifen oder
den Mittelteil mit Glasreifen bildende Element aus oxydierendem Meta)l, z. B. Messing,
besteht, vorteilhaft das den Boden, die Bodenkalotte oder den Mittelbeil mit Boden
bildende Teil aus nichtrostendem Metall, z. B. nichtrostendem Stahl, hergestellt.
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In Fig. i i ist zwischen den Teilen i und 2 eine Packung 5 vorgesehen.
Naturgemäß können aber auch die Ausführungsformen nach den Fig. i :bis 8 und 12
'bis 114 in entsprechender Weise mit .Abdichtungen zwischen den Teilen i und 2 versehen
werden, und ebenso könnte in Fig. 3 zwischen den Teillen io und 3 eine solche Packung
angeordnet sein. Des weiteren versteht es sich von iselbst, daß die Lage der Schulter
8, die zur Aufhängung des Uhrwerkes dient, auch anders als in dem Zeichnungsbeispiel
gewählt werden könnte. Ebenso ließe sich das Maß, um das das innere Kupplungselement
in das äußere eindringt, verschieden wählen, beispielsweise gemäß der Fig. i so,
daß das Element 3 nur halb so lang ist und daß die Kerbe 9 gänzlich im Teill 2 sitzt.
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Das beschriebene Verfahren zur Henstellu:ng von Uhrgehäusen 'läßt
.sich besonders vorteilhaft auf runde Uhrgehäuse anwenden. Indessen. wäre es aber
auch ,möglich, dasselbe auf Gehäuse anderer Gestalt anzuwenden.
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Es ist klar, daß bei allen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeiispielen,
bei denen das den Boden bildende Teil i aus oxydierendem Metall besteht, auf den
oxydierenden Boden noch ein nichtrostender Zusatzboden aufgesetzt werden kann, etwa
in der aus Fig.9 und 1o ersichtlüchen Form. :Es könnten sch'ließ'lich auch Ausführungsformen
des Erfindungsgedankens vorgesehen, werden, in denen. die Teile i und 2, nachdem
sie ineinandergepreßt sind, miteinander durch Stifte vernietet werden könnten, insbesondere
auch durch ein Röhrchen, .das zur Durchführung des Schaftes für die Aufzieh:krone
dient. Und endlich könnte man die beiden Gehäuseteile nach ihrer Zuisammenfügun@g
miteinander verhaken oder sie zusammenlöten.