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Gießform für 1Vlatrizensetz- und Zeilengießmaschinen mit einer Seitenwandung,
die aus einem inneren gehärteten Stahlteil und einem äußeren ungehärteten Verstärkungsteil
besteht, die mittels durch den Verstärkungsteil hindurchgehender und in den Stahlteil
einfassender Schrauben zusammengehalten werden. Die Erfindung bezieht sich auf Gießformen
für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen, bei welchen das geschmolzene Metall aus
dem Gießtopf in eine mit einem Gießschlitz versehene Gießform gegen eine gesammelte
Matrizenzeile eingespritzt wird, so daß eine Zeile entsteht, die an der einen Kante
die den gesetzten Matrizen entsprechenden Schriftzeichen trägt. Bei den bekannten
Ausführungsformen solcher Gießformen werden die Seitenwandungen des Gießschlitzes
von einem unteren Gießformkörper und einem oberen Gießformdeckel gebildet, während
die schmalen Seitenflächen durch zwei Zwischenstücke gebildet werden, welche zwischen
dem Gießformkörper und dem Gießformdeckel in ihrer Lage gehalten werden.
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Bei der Herstellung der Gießformteile, welche aus Stahl gefertigt
werden, ist es wesentlich, sie oder wenigstens diejenigen Teile, welche den Gießformschlitz
begrenzen, zu härten, um das Anhaften von geschmolzenem Metall an den Gießformflächen
zu vermeiden und sie gegen Abnutzung während des Ausstoßens der gegossenen Zeile
widerstandsfähiger zu machen. Dieser Härtevorgang bringt notwendigerweise innere
Spannungen in das Metall, so daß häufig ein Werfen oder eine Zerstörung der Oberflächen
der Gießform während der Benutzung eintritt. Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen,
ist bereits vorgeschlagen worden, den Gießformkörper und den Deckel aus je zwei
besonderen Teilen, also nicht aus je einem Stück herzustellen, wobei die inneren,
die Seitenwandungen der Gießformhöhlung bildenden Teile aus gehärtetem Stahl und
die äußeren Teile, welche als Verstärkung wirken, aus ungehärtetem Stahl hergestellt
sind. Diese Herstellungsart ist wohl bei Gießformen von größerer Länge, z. B. von
q.2 Cicero, anwendbar, dagegen ergeben sich bei dem Versuch, es auch für Gießformen
geringerer Länge anzuwenden, z. B. bei der üblichen Länge von 30 Cicero,
Schwierigkeiten. Mit anderen Worten, die Verteilung des Metalls bei diesen kürzeren
Formen ist so, daß bei der Herstellung des Deckels aus zwei Teilen der ungehärtete,
zur Verstärkung dienende Stahlteil, wenn er lang und stark genug sein soll, um eine
genügende Festigkeit aufzuweisen, den gehärteten Stahlteil zu dünn werden läßt,
so daß er sich nicht in geeigneter Weise dem Zug der Klemmschrauben anpassen kann,
um eine ununterbrochene, für die Bildung der Zeile geeignete Oberfläche zu bilden.
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Die Erfindung bezweckt nun, diesen Übelstand zu beseitigen. Es -ist
deshalb eine Bauart der Teile vorgesehen, welche die Herstellung des Gießförmdeckels
aus zwei besonderen Teilen ermöglicht, die in der gewünschten Weise zusammengeschraubt
werden können, und zwar unabhängig von der Stärke des inneren Teiles. Zu diesem
Zweck besitzt der innere Teil des Gießformdeckels an seiner Außenfläche Innengewinde
tragende Ansätze, in welche der mit Gewinde versehene Teil von Klemmschrauben eingeschraubt
werden kann, und der äußere Verstärkungsteil ist mit entsprechenden Aussparungen
oder Einschnitten zur Aufnahme dieser Vorsprünge versehen, so daß die beiden Teile
dicht miteinander verbunden werden können.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. r eine Vorderansicht einer Gießform von 30 Cicero Länge,
die gemäß der Erfindung ausgebildet ist, Abb. 2 einen Schnitt in Richtung der Linie
2-2 der Abb. r, Abb. 3 eine schaubildliche Darstellung eines Teiles des Verstärkungsstückes
des Deckels und Abb. q. eine schaubildliche Darstellung der inneren Platte.
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Die Erfindung ist in Verbindung mit einer gewöhnlichen 3o-Cicero-Gießform,
die keine Aussparungen besitzt, dargestellt, obwohl sie natürlich auch für längere
und kürzere Gießformen anwendbar ist, und zwar auch für solche, die Aussparungen
tragen. Die Form besteht in der Hauptsache aus dem Körper A, dem Deckel B und den
Zwischenstücken C und D, welche durch Zapfen E, die von dem Gießformkörper A ausgehen
und in Nuten an
den beiden Enden des Deckels einfassen, zusammengehalten
werden. Der Gießformkörper A hat die übliche Bauart, wie sie für Gießformen ohne
Aussparungen üblich ist. Der Deckel B besteht, wie bekannt, aus einem inneren gehärteten
Stahlteil Bl, welcher die obere Seitenwandung der Gießformhöhlung bildet, und einem
äußeren ungehärteten Verstärkungsteil B2. Die beiden Teile werden mit Hilfe von
Schrauben B3 zusammengehalten. Bei dieser Herstellung des Deckels kann der gehärtete
Stahlteil B' von etwa gleichbleibender Stärke und Querschnitt sein und infolgedessen
sind die inneren Spannungen, die beim Härten entstehen, sehr gering und es tritt
kein Werfen während des Gießvorganges ein. Der Verstärkungsteil B', der eine unregelmäßige
Form besitzt und schwerer als der verhältnismäßig dünne Teil BI ist, wirft sich
ebenfalls nicht, da er ja nicht gehärtet ist, und wenn der Teil B- an ihm befestigt
wird, so dient er infolgedessen als ein steifer Träger und hält den Teil in der
richtigen Form. Soweit bisher beschrieben, können die Teile in der bereits vorgeschlagenen
Weise ausgeführt sein, es bildet dies keinen Teil der Erfindung.
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Der Gedanke der Erfindung liegt in der Art, in welcher die verhältnismäßig
dünne Platte B1 an dem schwereren Verstärkungsteil B= befestigt ist. Es ist aus
der Darstellung von Abb. i, welche eine gewöhnliche, nicht ausgesparte 3o-Cicero-Gießform
in natürlicher Größe darstellt, zu ersehen, daß die beiden Teile B' und BZ des Deckels
durch die Klemmschrauben B3 in der üblichen Weise nicht richtig aneinander befestigt
werden könnten, wenn die Stärke der Grundplatte B- nicht erheblich vergrößert wird,
damit sie ordnungsmäßig mit dem Gewindeteil der Klemmschrauben B3 i n Eingriff kommen
kann. Eine solche Verstärkung wäre aber unzweckmäßig, weil in diesem Falle der verstärkende
Teil B-' entsprechend geschwächt werden müßte; infolgedessen würde nicht nur seine
Festigkeit nicht mehr ausreichen, sondern er würde infolge seiner Form zu kurz werden,
um in der erförderlichen Weise angeordnet werden zu können. Es muß nämlich darauf
geachtet werden, daß der äußere Umfang der Gießform unverändert sein muß, damit
die Gießform an den im Handel befindlichen Maschinen angebracht werden kann. Diese
Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß an dem Teil BI
Büchsen oder Vorsprünge B4 vorgesehen sind und daß der Verstärkungsteil Bz mit entsprechend
angeordneten Aussparungen Br versehen ist. Die Vor; spränge B4 bieten die zusätzliche
Grundlage zur Aufnahme der Klemmschrauben B3, und die Aussparungen B5, die zur Aufnahme
der Vorsprünge dienen, ermöglichen es, die beider Teile in dichter Anlage zusammenzuklemmen.
Es muß ein genügender Spielraum rund um die Vorsprünge B4 vorhanden sein, um ein
genaues Passen zwischen den beiden Teilen B' und BZ zu ermöglichen und gleichzeitig
die sonst notwendige schwierige Handarbeit zu vermeiden.
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Das zusätzliche Metall, welches für die Klemmschrauben notwendig ist,
könnte auch in der Form einer Zunge oder Rippe angeordnet werden, welche sich in
der Längsrichtung der Platte B1 erstreckt, wie etwa in strichpunktierten Linien
in Abb. q. angedeutet ist, obwohl diese Anordnung einen entsprechenden Schlitz in
dem Verstärkungsteil erfordern würde, wodurch der Querschnitt der tragenden Fläche
geschwächt würde. Ferner kann die Erfindung auch in Verbindung mit deni Gießformkörper
A ebenso wie mit dem Deckel B angewendet werden, indessen ist bei den üblichen 3o-Cicero-Gießformen
dies nicht notwendig, da der Querschnitt des Gießformkörpers gleichmäßiger ist als
der des Deckels und infolgedessen auch das Bestreben, sich zu werfen, nicht so groß
ist.