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Kettenantrieb für Hebetische an Blechwalzgerüsten Man hat die Ketten
der Hebetische an Blechwalzgerüsten bisher meist mit schnell laufenden Drehstrommotoren
mit Kurzschlußläufer über Schneckengetriebe angetrieben, womit man einerseits den
Vorteil eines verhältnismäßig leichten und kleinen Motors erzielte. Diese Motoren
wären jedoch häufig den hohen Schaltzahlen nicht gewachsen, weshalb man zu langsam
laufenden Drehstrommotoren mit Kurzschlußläufer überging, deren synchrone Drehzahl
nicht über 6oo UpM liegt. Diese für einen Motor von 3 bis q. PS relativ kleine Drehzahl
macht es jedoch möglich, die Ketten über ein einstufiges Stirnradvorgelege anzutreiben
und damit den schädlichen Einfluß der Reibung gegenüber den bisher üblichen Schneckengetrieben
beträchtlich herabzusetzen. Bei den bisher bekannten Hebetischen sind der Antriebsmotor
und das Getriebe für die Ketten meist auf dem Hebetisch angeordnet worden.
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Wenn das gegenüber dem meist sehr leicht ausgeführten Hebetisch recht
große Gewicht der Antriebselemente in jedem Fall Veranlassung gegeben haben sollte,
diese Elemente vom Tisch herunterzunehmen, so wurde hiervon bisher trotzdem abgesehen,
um Kettenführungen zu vermeiden, die erhöhten Reibungsverlust und vergrößerten Verschleiß
zur Folge gehabt haben würden. Man hat dafür lieber die Gefährdung der Motorlager
und des Speisekabels durch die oftmals stoßartige Gangart der Tische in Kauf genommen.
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Diesen bisherigen Ausführungen gegenüber stellt die nach der vorliegenden
Erfindung insofern einen
wesentlichen technischen Fortschritt dar,
als sie den Kettenmotor fest auf dem Grundrahmen des Hebetisches anordnet und dabei
trotzdem die einfachste Führung der Ketten beibehält, ohne die ursprünglich vorgesehenen
Übertragungsglieder zu vermehren. Die Abb. i bis 3 stellen als Beispiel 2 Ausführungen
von Hebetischen nach dem Erfindungsgedanken im wesentlichen in schematischer Zeichnung
dar.
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Die Abb. i und 2 zeigen einen Hebetisch i in
der oberen Endstellung,
in der die Ketten sich in waagerechter Lage befinden. Die Ketten 2 laufen in einfachster
Führung auf den Kettenrädern 3 und ,4. Der Tisch wird durch die Zapfen 5 und 6 getragen.
Die an den Hebeln 7 sitzenden Zapfen 5 werden bei Senkung des Tisches um den festen
Drehpunkt 8 nach der strichpunktiert gezeichneten Linie um etwa 9o° nach unten geschwenkt,
wobei der Tisch in die feingestrichelt angedeutete untere Endstellung gelangt. Das
Gewicht des Tisches wird durch ein Gegengewicht g am Ende des über den Drehpunkt
8 hinaus verlängerten Hebels 7 ausgeglichen. Die Drehung des Hebels 7 erfolgt in
bekannter Art durch eine sich je Hub jeweils um i8o° drehende Kurbel ro, die durch
ein Schneckengetriebe i i gedreht wird, das durch einen Motor 12 angetrieben wird.
Das rechtsseitige Ende des Tisches ist um eine Achse 6 drehbar, die von zwei Hebeln
13 und 14 getragen wird, welche sich um die Achse 15 drehen können, die in
dem Bock 16 drehbar gelagert ist, der auf dem Grundrahmen 17
sitzt.
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In der bisher beschriebenen Ausführung unterscheidet sich der Hebetisch
nur unwesentlich von den bekannten Ausführungsarten. Gegenüber diesen unterscheidet
sich die neue Ausführung im wesentlichen dadurch, daß der Antrieb der Kette durch
einen Motor 18 erfolgt, der fest auf der Grundplatte des Bockes 16 sitzt. Dieser
aus vorerwähnten Gründen mit nicht mehr als 6oo synchronen Umdrehungen laufende
Drehstrommotor mit Kurzschlußläufer treibt mittels eines Ritzels ein Zahnrad i9,
das mit einem Zahnrad 2o auf die Achse 15 aufgekeilt ist, die zugleich den unteren
Drehpunkt der Stützhebel 13 und 14 des Tisches bildet. Das letztere Rad kämmt in
ein Zwischenrad 21, das auf der Achse 22 sitzt, die in den Hebeln 13 und
14 gelagert ist. Dieses Zwischenrad treibt das Zahnrad 23, das auf die Achse 6 zusammen
mit den beiden Kettenrädern 4 aufgekeilt ist, die zugleich den oberen Drehpunkt
der Stützhebel bildet.
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Die Abb. 3 zeigt einen Hebetisch 24 in seiner unteren Grundstellung,
die sich von jener der Abb. i dadurch unterscheidet, daß in dieser auch die rechte
Seite des Tisches um einen gewissen Betrag mitgesenkt wird, so daß sich ein leichterer
Anstich zwischen Mittel- und Unterwalze ergibt als bei der stärkeren Neigung des
Tisches, wie sie in Abb. i angedeutet ist. Die Drehachse 25 des Tisches, auf welche
die Kettenräder aufgekeilt sind, ist hier in den Hebeln 26 gelagert, die sich um
die Achse 27 drehen können, die in den Hebeln 28 gelagert ist, die ihrerseits wieder
um die Achse 29 drehbar sind, welche in dem Bock 30 gelagert ist. Durch eine
mit auf dem Kurbelzapfen 4o des vom Motor 38 angetriebenen Schneckengetriebes 39
sitzende Schubstange 31, die an die Achse 27 angelenkt ist, werden die Hebelpaare
26 und 28 zueinander in die gezeichnete Knickstellung gebracht, während sie in der
oberen Endstellung des Tisches die gleiche gestreckte Lage nach oben hin einnahmen,
welche die Hebel 13 und i.1 in der Abb. i haben.
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Unbeschadet der genannten Durchknickung der Hebelpaare 26 und 28 erfolgt
der Antrieb der rechtsseitigen Kettenräder in der gleichen Weise wie bei der Ausführung
nach Abb. i durch einen fest auf dein Bock 3o angeordneten Drehstrommotor 32 mittels
dessen Ritzel über die Zahnräder 33 und 34 auf der Achse 29 und über das Zwischenrad
35@ auf der mittleren Drehachse des Hebelpaares 26 und 28. Das Zwischenrad kämmt
weiter in das Zahnrad 36, das zusammen mit den beiden Kettenrädern auf die Achse
25 aufgekeilt ist, welche den Drehpunkt des Tisches bildet.
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Bei der Durchknickung des Hebelpaares 26, 28 tritt zwar durch Abrollun.g
am Umfang der Zahnradkränze eine zusätzliche Drehung der Kettenräder ein, die jedoch
so klein ist, daß sie gegenüber der Eigengeschwindigkeit der Ketten, der sie sich
überlagert, praktisch kaum in Erscheinung tritt.
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Die obere waagerechte Endstellung des Tisches ist in der Abbildung
feingestrichelt eingezeichnet. Wie aus den beiden Ausführungsbeispielen hervorgeht,
liegt das Wesentliche des Antriebes darin, daß die Übertragung der Drehkraft vom
feststehenden Kettenmotor auf die treibenden Kettenräder über Zahnräder erfolgt,
deren Drehachsen gleichzeitig die Drehpunkte von Gelenken bilden, die sich aus dem
Hebetisch, den ein- oder mehrgliedrigen Stützhebeln und dem Stützpunkt der letzteren
zusammensetzen.
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Da der Hebetisch bei diesen Ausführungen zusätzlich nur mit dem geringen
Gewicht des Treibrades auf der Kettenradwelle belastet wird, können er und seine
Tragteile ungleich leichter ausgeführt werden als hei der bisherigen Belastung mit
dem Gewicht des Kettenmotors und seines Übersetzungsgetriebes.
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Dementsprechend wird auch der erforderliche Aufwand an Beschleunigungs-
und Verzögerungskräften sehr viel kleiner, was sich auf die Abmessungen des Hubgetriebes
und seines Motors sowie auf den Energieverbrauch entsprechend günstig auswirkt.
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Durch den Wegfall der schweren Massen erzielt man außerdem eine wesentlich
erschütterungsfreiere Gangart der meist sehr schnell bewegten Hebetische.