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Verfahren zur Herstellung von Fernmeldekabeln Die Erfindung betrifft
ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Fernmeldekabeln, deren Verseilelemenroe,
wie Paare, Vierer usw., verschiedene Dralle aufweisen. Die Aufgabe der Erfindung
besteht darin, bei Verbindung der Fabrikationslängen, z.. B. eines Verstärkerfeldes,
nicht nur zwischen den Verseilelementen ein und derselben Verseillage, sondern auch
zwischen den Verseilelementen verschiedener Lagen, möglichst kleine Nebenspreahdämpfungen
zu erhalten:. Diese Aufgabe hat in erster Linie Bedeutung für Fernmeldekabel mit
unbelasteten übertragungs.kre@isen für die Übertragung hoher Frequenzen, z. B. für
die Mehrfachträgerfrequ enzübertr'agumg, bei der außer dann kapazitiven Kopplungen:
auch die magnetischer Kopplungen störend in Erscheinung treten. Um in einem Fernmeldekabel
möglichst kleine Nebensprechkopplungen zwischen allen Versenlelementen des Kabels
zu erhalten, ist es bereits bekanntgeworden, sämtlichen Verseilelernenten verschiedene
Dralle zu geben., Es ist jedoch in den meisten Fällen praktisch unmöglich, zwischen
allen Verseilelem:enten eine gleich gute Entkopplung zu erzielen, so daß nach dein,
üblichen; glatten, Z.usammenschulten der Kabellängen die resultierenden Nebenspreahkopplungen
sich um erhebliche Beträge unterscheiden. Es ist ferner bekannt, bei der Verbindung
der Fabrikationslängen oder einer Gruppe von Fabrikationslängen eine gegenseitige
Vertauschung der Verseilelemente in der Weise vorzunehmen, daß je zwei Verseilelemente
sich nur auf einem Teil der gesamten Kabelstrecke
benachbart liegen.
Derartige Vertauschungen der Verseilelemente sind aber mit Rücksicht auf den Betrieb
der Kabelanlage und. spätere Reparaturen und, Umschaltungen unerwünscht. Narb, einem
weiteren bekannten Vorschlag werden zum Ausgleich der durch die Dralluntersch:ied.e
hervorgerufenen Kapüzitätsschwankungen, die Dralle benachbarter Adergrnupperr; in
kurzen; Abständen:, mindestens. nach jeder Fabrikationslänge, z.weckmäßig aber in,
noch kürzeren Abständen, untereinander vertauscht. Die Dralle werden, dabei so gewählt,
daß sich für alle Adergruppen gleiche mittlere Kapazitätswerte ergeben. Wird der
Drallwechsel in kürzeren, Abständen, als die Fabrikationslängen vorgenommen, so
hat dies den Vorteil, da:ß die einzelnen Längen bei der- Verlegung in beliebiger
Reihenfolge verwendet werden können. Dieses bekannte Verfahren: ist mit Vorteil
für Fernmeldekahel mit unibelasteten Übertragungskreisen für den Mehrfach:trägerfrequ;enzbetriebi
an.-wend!bar, insbesondere deshalb, weil hierdurch gleichzeitig gleiche Ph asenma,ßwerte
erzielt werden und damit unter anderem: der konzentrierte Ausgleich des Fernnebevsprechens
in größeren Abständen erleichtert wird.
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Die Erfindung schließt sich an dieses. bekannte Verfahren an, wonach
zur Herstellung von Fern: meldekabeln, deren Verseilelemente, wie Paare, Vierer
@usw., verschiedene Dralle aufweisen, die zu einer Kabelstrecke, z. B. zu einem.
Verstäxker"feld gehörigen Fabrikationslängen, in mehrere Gruppen aufgeteilt und:
die Verseilelemente in diesen Gruppen in, voneinander abweichender Weise derart
zur Kabelseele verseilt werden, daß sich bei Verbindung der Fabrikationslängen zwischen
den glatt durchgeschalteten Verseilelementen, in Längsrichtung gesehen, verschiedene
Drallbeziehungen ergeben. Die Erfindung bezweckt, bei derartigen. Fernmeldekabeln,
insbesondere bei Fernmeldekabeln mit unbelasteten Übertragungskreisen: für den Mehrfachträgerfreqiuenzbetrieb,
noch: kleimere-Nebensprechdämpfungswerte zu erzielen. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß, in Längsrichtung gesehen, die Verseilelemente mit derart
verschiedenen Drallbeziehungen ausgeführt werden, daß sich im Mittel zwischen allen
Verseilelementen ungefähr die gleichen Kopplungswerte ergeben, indem z. B. die ungünistigstan
mit den günstigsten Drallbezielrungen kombiniert werden. Die Ermittlung der jeweils
angewandten Drallbeziehungen kann. mit zusätzlichen Kopplungsmessungen verknüpft
werden. Ein zweckmäßiges Verfahren besteht darin, die Dralle der Verseilelemente
innerhalb jeder Verseillage von Gruppe zu Gruppe zyklisch zu vertauschen.
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Die Fig. i bis 3 der Zeichnung erläutern die Erfindung für den beispielsweisen
Fall der Aufteilung der Fabrikationslängen eines Verstärkerfeldes in drei Gruppen,
so daß sich: bei einem: aus hundertfünfzig Längen bestehenden Verstärkerfeld je
Gruppe fünfzig Fabrikationslängen ergeben. Jede 'j Fabrikationslänge besteht in
dem dargestellten Beispiel aus zwölf Verseilelementen, z. B. Sternvierern, .die
mit i bis 1z bezeichnet sind, wobei die Vierer i und 4 die sogenannten Zählvierer
sein sollen.. Sämtliche Verseilelemente weisen, in bekaninter Weise verschiedene
Dralle auf, und, zwar die Dralle A bis M. Die Fig. i zeigt die Anordnung der Verseilelemente
in den Kabellängen der ersten Gruppe, die Fig. z die Anordnung der Verseilelemente
in der zweiten Gruppe und die Fig. 3 die Anordnung der Verseilelem.ente in der dritten
Gruppe. Wie ersichtlich, sind die Dralle der Verseilelemen:te sowohl im: Kern als
auch in der darüberliegenden Lage vonr Gruppe zu Gruppe zyklisch vertauscht, so
d.aß die Zählvierer- i und 4 und damit auch die anderen Vierer von, Gruppe zu Gruppe
einen: anderen Drall erhalten. Betrachtet man beispielsweise die Zählvierer i und
4, so, sieht man, daß zwischen diesen in der ersten; Gruppe die Drallbeziehung AID,
in der zweiten Gruppe die Drailbeziehwn!g CIM und in der dritten: Gruppe
die Drallbeziehung EIL vorhanden ist: In Längsrichtung betrachtet, ergeben sich
also bei glatter Durchschaltung der Verseilelemente in den aufeinanderfol:gendenLängen
bzw. Gruppen verschiedene Dra11beziehungen. Die erfindungsgemäß jeweils angewandten
Drallbeziehungen können; auch auf Grund von Meßunterlagen, insbesondere auf Grund
von Kopplungs- oder Drallmessungen, ermittelt werden. Hat z. B. die Drallbeziehung
AID die größten Kopplungen und die Drallbeziehung BIG die kleinsten: Kopplungen
zur Folge, so können zwei Gruppen von Fabrikationslängen in der Weise gebildet werden,
daß die Zählvierer i und 4 in: der ersten Gruppe die Dralle A und
D, in, der zweiten, Gruppe die Dralle B und G erhalten. In entsprechender
Weise lassen, sich; auch andere günstige und ungünstige Drallbeziehungen bzw. Drallkombinationen
mischen und damit günstige Nebensprechwerte nach - Verbindung der Fabrikationslängen
erzielen: In besonderen Fällen kann: es zweckmäßig sein, eine größere Anzahl von
Gruppen mit verschiedener Anordnung der mit verschiedenen: Drallen. hergestellten
Verseilelemente zu bilden.
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Das Verfahren. gemäß der Erfindung ist bei allen höherpaarigen. Fernmeldekabeln
anwendbar', besonders aber bei solchen Kabeln, bei denen die Verseilelemente magnetisch;
miteinander gekoppelt sind, z. B. bei trägerfrequent betriebenen Fernrmeldekabeln.
Bei Vierd:rahtkabeln., bei denen die Verseilelemente der entgegengesetzten. Übertra
gungsrichtungen in getrennten und gegebenenfalls gegeneinander abgeschirmten Lagen
oder Bündeln angeordnet sind, wird das Verfahren in bezug auf die Verseilelemente
jeder Übertragungsrichtung vorgenommen, um kleine Fernnebensprechkopplungen zu erhalten.
Das Verfahren kanni aber auch zwischen den Verseilelementen entgegengesetzter Übertragungsrichtung
zur Erzielung kleiner Nahnebensprechkopplungen zur Ausführung gelangen, wobei es
günstig ist, wenn die aufeinanderfolgenden: Fabrikationslängen abwechselnd verschiedenen
Gruppen entnommen werden:, wenigstens die in: den Endabschnitten des Verstärkerfeldes
bzw. der
Kabelstrecke liegenden Längen. Selbstverständlich genügtes,
das Verfahren auf diejenigen Verseilelemente des Kabels zu beschränken, bei denen
es Schwierigkeiten bereitet, genügend. kleine Neben, sprechkopplungen zu erzielen.