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Typenträger für Schreib- und Rechenmaschinen, Registrierkassen, Handstempel
od. dgl. Um bei Schreibmaschinen die Verwendung von Farbbändern überflüssig zu machen,
sind bereits Typenträger vorgeschlagen worden, deren Typen aus porösem Werkstoff
bestehen, so daß sie flüssigen Farbstoff aufnehmen und weiterleiten können. Zu diesem
Zweck ist in einer das hohle Ende des Typenhebels abdeckenden flachen Platte das
Bild der Type ausgespart und diese Aussparung mit Textilien oder keramischen Stoffen
zur Erzielung der erforderlichen Kapillarwirkung ausgefüllt. Bei einer anderen Ausführungsform
ist vorgeschlagen, die Abdeckplatte des Typenhebels mit einer Anzahl von feinen
Löchern derart zu versehen, daß diese Löcher zusammen das Abbild einer Type ergeben.
Diese Typenträger besitzen weder die erforderliche Härte, Bruchsicherheit und Festigkeit,
noch können sie genügend scharfe Druckbilder ergeben. Außerdem ist ihre Herstellung
umständlich.
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Demgegenüber bildet den Gegenstand der Erfindung ein Typenträger für
Schreib- oder Rechenmaschinen, Registrierkassen, Handstempel od. dgl. aus einem
porösen Werkstoff, der aus einer unter hohem Druck zusammengepreßten pulverigen
Mischung von vorzugsweise 70% Nickel und 30% Kupfer besteht, die durch Wärmebehandlung
einem Sinterungsvorgang in einem chemisch unwirksamen Gas unterworfen ist, der gegebenenfalls
zur gleichzeitigen Verflüchtigung eines dem
ursprünglichen Metallgemisch
zugegebenen pulverigen Stoffs dient.
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An sich ist es bekannt, poröse Werkstoffe durch Zusammenpressen und
Sintern von pulverförmigen Metallmischungen herzustellen., z. B. Lagermetall für
sogenannte selbst schmierende Lager, Elektroden od. dgl. Eine Nickel-Kupfer-Legierung
ähnlicher Zusammensetzung, wie sie bei dem Typenträger gemäß der Erfindung zur Ver-,vendung
kommt, ist unter dem Namen Monelmetall in der Technik bekannt, dessen Festigkeit
und Korrosionsbeständigkeit es für viele Zwecke als geeignet erscheinen läßt, ohne
daß daraus jedoch durch Zusammenpressen und Sintern der pulverförmigen Legierungsbestandteile
poröse Werkstoffe für Typenträger an Schreib- oder Rechenmaschinen, Registrierkassen,
Handstempel od. dgl. hergestellt worden sind.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen von Typenträgern
gemäß der Erfindung dargestellt. Es bedeutet Fig. i eine schaubildliche Ansicht
eines Typenrades mit einem in seinem Innern befindlichen Farbstoffvorrat, Fig.2
einen senkrecht zur Drehachse gelegten Querschnitt durch das in Fig. i gezeigte
Typenrad, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Typenrades, dem mittels
eines Dochtes durch die Typenradwelle Farbstoff zugeführt wird, Fig. 4 einen senkrechten
Schnitt durch einen in einen Handgriff eingelassenen Typenträger und durch den zugehörigen
Farbkissenbehälter und Fig. 5 eine Seitenansicht eines Typenhebels für eine Schreibmaschine
und einen Querschnitt durch das zur Einfärbung der Typen dienende Farbkissen.
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Der Typenträger wird aus einer Mischung von 30% pulverigem Kupfer
und 70°/o pulverigem Nickel unter hohem Druck in Formen gepreßt, wobei gleichzeitig
die gewünschten Druckzeichen auf den Typenträgern erscheinen. Die auf diese Weise
hergestellten Typenträger werden durch Sinterung in einem chemisch unwirksamen Gas
weiterbehandelt, wobei durch den Einfluß der Wärme die Vereinigung der beieinanderliegendell
Körner des Metalls vollendet wird. Dabei bleiben innerhalb des ganzen geformten
und gesinterten Gefüges eine Menge von miteinander in Verbindung stehenden Poren,
die Farbstoffe ansaugen können. Auf Wunsch kann etwas Material, das in der Wärme
sich verflüchtigt, in Pulverform dem Kupfer und Nickel beigefügt werden, so daß
nach Beendigung des Sinterungsvorgangs der Raum, der zunächst von dem sich während
der Wärmebehandlung verflüchtigenden Material eingenommen war, nun zusätzlich als
Porenraum dienen kann.
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Die so geschaffenen Poren reichen bis zur Oberfläche des Formstücks,
und demzufolge unterliegt die Flüssigkeit an den offenen Enden dieser Poren den
gewöhnlichen Oberflächenspannungserscheinungen. Die vom Formstück aufgesogene Flüssigkeit
tritt daher nicht wieder aus, wenn nicht die Oberflächenschicht durch den Druckvorgang
zerrissen wird, wobei ein Teil dieser Schicht auf den zu bedruckenden Beleg übertragen
wird. Diese übertragene Oberflächenschicht wird durch die Kapillarwirkung aus der
in den Poren enthaltenen Farbstoffmenge ergänzt.
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Die Poren sind derart klein, daß nur ein geringer Teil des Farbstoffs
bei einem Druckvorgang übertragen wird, wodurch jede Möglichkeit des Schmiereng
oder Klecksens ausgeschaltet ist.
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Das Einfärben der Typenträger kann je nach ihrer Formgebung in verschiedener
Weise erfolgen. Ein poröses metallenes Typenrad io (Fig. i und 2) ist auf einer
Welle i i angeordnet und trägt mehrere Typen 12 auf seinem Umfang. Innerhalb des
Radkörpers befindet sich ein ringförmiger Hohlraum 13 zur Aufnahme von Farbstoff.
Eine Verschlußschraube 14 ermöglicht vom Radumfang her Zugang zum Hohlraum, um ihn
mit Farbstoff aufzufüllen. Bei dieser Ausführungsform wird das poröse Typenrad durch
seine unmittelbare Berührung mit dem Farbstoff durchtränkt. Kapillarkräfte, die
auf die Oberflächenschicht einwirken, halten den Farbstoff innerhalb des Rades bio
zu einer Zerstörung der Oberflächenschicht durch Berührung des Typenrades mit dem
zu bedruckenden Beleg.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird mittels eines Dochtes 16
der Farbstoff von einem außerhalb des Typenrades iö angeordneten Vorratsbehälter
17 dem auf einer Welle 15 drehbar angeordneten Typenrad iö zugeführt. Der Docht
16 aus Filz oder einem sonstigen saugfähigen Stoff taucht mit seinem einen Ende
in den Farbstoffbehälter 17 und befindet sich in einer axialen Bohrung 18 der Typenradwelle
15. Durch Radialbohrungen i9 an derjenigen Stelle der Welle, an der das Typenrad
io' sitzt, erstrecken sich Abzweigungen 2o des Dochtes 16 und stehen dadurch in
Berührungen mit der tragenden Innenfläche des Typenrades. Auf diese Weise wird das
Typenrad auch während seiner Drehung in durchtränktem Zustand gehalten. Auf der
Welle befestigte Hülsen 21 halten das Rad iö im Bereich der Radialbohrungen i9.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist ein einzelner langgestreckter
Typenträger 22 in einen Handgriff 23 eingebaut. Ein als Träger ausgebildeter Behälter
24 nimmt den Typenträger 22 in seinem Ruhezustand auf. Eine Öffnung im Deckel des
Behälters 24 hält im Zusammenwirken mit einem Flansch 25 am Handgriff 23 den Typenträger
22 in einer bestimmten Lage gegenüber dem Farbkissen 26, das auf einer Stütze 27
oberhalb eines in dem Behälter 24. sich befindlichen Farbstoffvorrats 28 angeordnet
ist. Wenn der Typenträger 22 in den Behälter z4 eingesetzt ist, befindet er sich
in Berührung mit einem getränkten Teil des Kissens 26, das teilweise in den Farbstoff
eintaucht. Teile 2g des Kissens 26 erstrecken sich durch die Stütze 27 hindurch
auf den Grund des Behälters 24. Selbst wenn der Typenträger 22 mehrmals hintereinander
benutzt wurde, ohne in den Behälter 24 wieder eingesetzt worden zu sein, so verhindert
doch
die Größe des Typenträgerkörpers einen völligen Verbrauch des aufgesogenen Farbstoffs,
vielmehr dringt dieser infolge der Kapillarwirkung je nach Verbrauch wieder zur
Oberfläche vor. Nach einer Anzahl Abdrucken kann der Typenträger 22 durch Einsetzen
in den Behälter 24 wieder aufgefüllt werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.5 ist der poröse metallene Typenkörper
32 am Typenhebel 33 einer Schreibmaschine befestigt. Gewöhnlich ruht der Typenkörper
32 auf einem Farbkissen 36, das halb in einen in einem Behälter 34 befindlichen
Farbstoff 35 eingetaucht ist. Behälter 34 und Kissen 36 treten an Stelle der üblichen
Typenauflage und sind damit sämtlichen Typenträgern gemeinsam. Das Kissen 36 ist
mit Farbstoff getränkt und hat die Aufgabe, dem Typenkörper 32 in dessen Ruhelage
so viel Farbstoff wieder zuzuführen, als bei einem Typenanschlag von der Typenfläche
verbraucht ist. Eine Stütze 37 hält das Kissen 36 in halb eingetauchter Lage zur
Verhütung von Spritzern.
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Der zur Durchtränkung der porösen Typenträger verwendete Farbstoff
darf sich weder verflüchtigen noch verdicken.