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Druckplatte für Stempel 1 >ie Erfindung betrifft eine Druckplatte
aus mikroporösem Kautschuk, welche zur Herstellung wiederholter Stempeldrucke ohne
den üblichen Vorgang des Wiederei,nfärbens der Type bzw. des Schriftzeichens vor
jedem Abdruck mit Druckfarbe gesättigt wird.
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Erfindungsgemäß besteht die Druckplatte des Stempels aus mikroporösem
Kautschuk, der auch synthetischer Kautschuk sein kann. Die Poren des Kautschuks
variieren von einer feinen Struktur in der Druckoberfläche zu einer grdberen Struktur
nach der Rückwand hin.
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Die Erfindung wird in zwei Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung
erläutert, und zwar zeigt Fig. i einen Querschnitt des Druckglieds entlang der Linie
i-i der Fig. 2, Fig. 2 chic Ansicht der typischen Druckoberfläche, Fig. 3 eine veränderte
Form der Erfindung.
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Der hierin dargestellte Stempel besteht aus einem Halter tind einer
aus mikroporösem, natürlichem oder synthetischem Kautschuk hergestellten Druckplatte.
Die Druckplatte ist aus einer feinporösen, atis KautschukteilchenbestehendenSchicht,
wobei die "Teilchen durch ein Sieb von weniger als 133 Maschen pro Zentimeter gehen,
und aus einer weiteren, gröberen. \-erstärkenden Schicht aus Kautschukteilchen,
wobei letztere durch ein Sieb von weniger als io bis .o Maschen pro Zentimeter gehen,
hergestellt. Die zwei Schichten verschmelzen an ihrem Berührungspunkt derart miteinander,
daß sich die Poren der einen Schicht mit den Poren der anderen Schicht untereinander
verbinden, so daß, ganz
gleich, welch flüssiges Material in der
gröberen Schicht enthalten ist, dieses durch Kapillarkraft auf die feinere Schicht
übertragen wird. Die feinere Schicht besteht deshalb aus feineren Poren, weil dadurch
ein glatterer Druck erfolgt, da die einzelnen Poren wegen des von den Porenöffnungen
auf dem Material gemachten Abdrucks nicht wahrnehmbar sind.
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Die Druckplatte kann in folgender Weise hergestellt werden: Auf die
richtige Maschengröße feinzerriebener natürlicher oder synthetischer Kautschuk,
vorzugsweise vom Typ der die gewöhnlichen vulkanisierenden Bestandteile enthaltenden
Butadienmischpolymerisate, wird zu 55 Volumprozent finit 45 Volumprozent eines feinzerriebenen
Füllstoffes gemischt. Eine solche Mischung wird aus Teilchen der Größe, die durch
ein Sieb von weniger als 133 Maschen pro Zentimeter gehen, und eine weitere
Mischung wird aus Teilchen der Größe, die durch ein Sieb von weniger als io bis
4o Maschen pro Zentimeter gehen, hergestellt. Die feinere Mischung wird unter Beifügung
eines flüchtigen Lösemittels, z. B. Methyläthylketon, in eine flüssige Masse, z.
B. Kautschukzement, gebracht und geschüttelt, um ein gründliches Mischen der Füllstoffteilchen
im Kautschuk sicherzustellen. Die Schicht wird auf eine Oberfläche einer o,oo25
cm dicken, in \\"asser löslichen Polyvinylalkoholschicht aufgetragen; die Schicht
ist nach dem Trocknen im Höchstfall 0,05 cm dick. Die Poly v inylalkoholschicht
mit dem Überzug wird gegen eine Mater der zu bildenden Druckoberfläche in eine Form
gesetzt; die Mater kann aus Bakelit oder aus anderem Preßdruck und Hitze standhaltenden
und Polyvinylalkohol nicht anhaftenden Material bestehen. Die unbeschiehtete Seite
der Polyvinylakoholschicht wird gegen die Mater gesetzt. Auf diese Schicht wird,
vorzugsweise wenn sie trocken ist, die Pulvermischung der gröberen Abart in der
gewünschten Dicke gebracht. Die gesamte Masse in der Form wird zwischen der Mater
und einer Ramme mit einem Preßdruck von 18 kg bis 432 kg pro Kubikzentimeter,
je nach dem geforderten Material, zusaminengedrückt und dann vulkanisiert. Die Butadienmischpolymerisate
erfordern zum Vulkanisieren eine Temperatur von ungefähr r53'°' C, die entweder
innerhalb oder außerhalb der Form angewendet werden kann. Die geformte Platte wird
aus der Form entfernt und der vorzugsweise aus Natriumnitrat bestehende Füllstoff
herausgelöst, indem die Platte in einem Lösemittel gewaschen wird, das keinen Einfluß
auf das verwendete elastische Material hat. Natriumnitrat kann mit heißem Wasser,
das ein Netzmittel, z. B. Seife oder ein anderes aliphatisches Durchdringungsmittel,
enthält, ausgewaschen werden. Als weitere Füllstoffe werden Metalle in Pulverform,
z. B. pulverisiertes Zink, Natriumcarbonat, Ammoniumsulfat sowie in Wasser löslicher,
pulverisierter Polyvinylalkohol vorgeschlagen.
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Das N atriumnitrat kann aus einer 0,25 cm dicken Druckplatte
unter Schütteln im heißen Wasser etwa 2 Stunden ausgewaschen werden. Das beim Waschen
in die Poren eingedrungene Wasser wird vorzugsweise durch Druckfarbe ersetzt, indem
die Platte in über dem Siedepunkt für Wasser befindliche Druckfarbe eingetaucht
wird, wodurch etwaige Adhäsion der Porenoberflächen verhindert wird. An Stelle von
Zink, Carbonaten und Nitraten können auch Säuren, z. B. Salzsäure und verdünnte
Salpetersäure, verwendet werden. Bei dem Prozentsatz der genannten Bestandteile
ist die Porosität der Druckplatte als Einheit ungefähr 45 Volumprozent und absorbiert
dem Volumen nach ungefähr 45 %
der Druckfarbe. Eine Druckfarbe des Ölsäuretyps
ist für die Verwendung mit dem erwähnten besonderen synthetischen Kautschuk geeignet.
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Mit der Rückseite der Druckplatte kann durch Formen mit der Kautschukmischung
als dritte und letzte Schicht in der Form ein Gewebe, Filz, Band, Löschpapier oder
eine poröse Metallplatte als verstärkende Stütze für den porösen Kautschuk und als
Mittel zum Wiedereinfärben des porösen Kautschuks mittels eines Behälters verbunden
werden.
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Selbstverständlich sollen die vorgeschlagenen Materialien den Umfang
der Erfindung nicht begrenzen. Die angegebene Teilchengröße der 1-li#schttng ist
für Druckfarben mit Ölbasis am besten geeignet. Die Butadienmischpolymerisate widerstehen
der Korrosion durch solche Druckfarben. Natriumnitrat wird als Füllstoff bevorzugt,
da es mit heißem Wasser aus dem geformten Material ausgewaschen werden kann, wodurch
auch die Polyvinylalkoholschicht, die nicht durch Abschälen entfernt werden kann,
aufgelöst wird. Für andere Farben, für dickere Platten oder für abweichende Formtemperaturen
müssen die Bestandteile nach ihrer Eignung gewählt werden. Es liegt im Bereich der
Erfindung, daß solche blattförmigen Platten mit mehr als zwei Schichten hergestellt
«-erden.
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Die Verwendung von wasserlöslichem Polyvinylalkohol in dem beschriebenen
Verfahren ermöglicht, daß die Polyvinylalkoholschicht von der geformten Masse abgewaschen
wird, sobald der Füllstoff zum Porösmachen des Kautschuks ausgewaschen' wird.
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Die beschriebene Druckplatte ist stark zusammendrückbar, und der mittels
solch einer Platte gemachte Abdruck soll mit sehr leichter Berührung erfolgen, was
durch das Umgeben der Platte mit nicht elastischen Schutzringen gewährleistet wird,
die das Zusammendrücken der Platte bei der Berührung mit dem Belegmaterial verhindern.
Die Versorgung der Typenfläche bzw. der Schriftzeichenfläche mit Druckfarbe ist
so reichlich, daß eine leichte und schnelle Berührung ausreicht, um einen genau
abgegrenzten Abdruck zu machen. Deswegen hat die nicht schweren Hämmern oder Preßdruck
ausgesetzte Druckplatte im Vergleich zu anderen gewöhnlichen Druckplatten unbegrenzte
Lebensdauer, obwohl sogar das poröse Gefüge im Vergleich zu festen Druckplatten
ziemlich zerbrechlich ist.
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Eine Art des Stempels ist in Fig. i und 2 gezeigt. In dieser Ausführung
wird die mikroporöse Druckplatte io gezeigt, auf der erhabene Schriftzeichen
i
i ausgebildet sind und welche durch das Druckfarbe aufsaugende Mittel 12, z. B.
Filz oder Löschpapier, wie oben beschrieben, verstärkt werden kann. Die geformte
Platte ist am Halter 13 des Stempels in einer geeigneten Weise befestigt. Die Druckplatte
io ist von einem festen Körper oder einem im wesentlichen nicht zusammendrückbaren
Ring 1q umgeben. Eine Öffnung 16 durch denHandgriff des Stempels schafft ein bequemes
Mittel zum Versorgen des Dochtes oder des Behälters 12 mit Druckfarbe. Der Körper
des Stempels kann an einer Seite abgeflacht sein, wie es bei 17 bzw. 18 der Fall
ist, so daß ein Herabrollen des Stempels, wie dies bei runden Stempeln oft vorkommt,
verhindert wird. Die Flächen dienen dem Benutzer ferner als Handhabe zum richtigen
Aufsetzen des Stempels.
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Da die Druckplatte, wie oben erwähnt, stark zusammendrückbar ist,
soll ein damit gemachter Abdruck in sehr leichter Weise erfolgen. Um ein zu starkes
Andrücken auf das Belegmaterial zu verhindern, ist der Ring 1:4 vorgesehen, der
so stark ist, daß, ganz gleich, wie stark auch die auf den Stempel ausgeübte Druckkraft
ist, die Druckplatte nicht genügend zusammengedrückt werden kann, um undeutliche
Drucke zu bewirken. Der Ring 1d dient deshalb als Schutzmittel gegen falsche Anwendung
des Stempels, und die Schriftzeichen werden durch ihn nur so stark gegen das Belegmaterial
angedrückt, als für einen klaren und leserlichen Abdruck nötig ist.
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Die in Fig.3 gezeigte veränderte Ausführungsform der Erfindung betrifft
einen rollenförmigen Stempel. In dieser Gestalt werden die Schriftzeichen 2o auf
einem Zylinder 21 aus dem oben beschriebenen, mikroporösen Material ausgebildet.
Der Zylinder ist mit Schutzringen22 versehen, die denselben Zweck haben wie Ring
1q. Der eingebaute Zylinder ist drehbar in einem mit einem Handgriff 24 versehenen
Halter 23 befestigt. Abdrucke werden durch Rollen des Zylinders über irgendeine
gewünschte Fläche oder ein Belegmaterial gemacht.
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Die Achse 25 für den Druckzylinder kann mit einer Öffnung versehen
sein, um einen Druckfarbenhehälter für den Druckzylinder zu schaffen.