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Kinderwagensicherung Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung,
mittels welcher die mannigfachen Unsicherheitsfaktoren, denen ein Kinderwagen ausgesetzt
ist, ausgeschaltet werden sollen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kinderwagensicherung, bei der
ein Bremsorgan an das Rad gedrückt wird, wobei erfindungsgemäß als Bremsorgan ein
Bremsteller benutzt wird, der am Ende einer auf der Kinderwagenachse längs verschiebbaren
Muffe sitzt, die über eine mit in die Ringnut der Wagenachse eingreifenden Haltebolzen
versehene, das Rad tragende Hülse greift und die durch eine Hülse, Schiene od. dgl.
bis zur Wagenmitte verlängert ist, wo Mantel und Seele eines vom Handbügel durch
das Bügelrohr laufenden Bowdenzugkabels an den zu den beiden Rädern führenden Verlängerungsteilen
angreifen, wobei zwischen den beiden Angreifstellen oder zwischen Bremsteller und
Rad eine Druckfeder angeordnet ist.
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Ein jedes Gefährt besitzt für den öffentlichen Verkehr sowie auch
für seinen Stand eine Sicherungsvorrichtung. Ebenso benötigt ein Kinderwagen, dessen
Fahrbahn von der Wohnstätte zum Stadtinnern nicht selten über abschüssige Wege führt
und dessen Abstellorte, wie Bürgersteige, Dachgärten u. dgl., zum Abfließen des
Regenwassers alle in ein Gefälle auslaufen, eine zuverlässige Sicherungsvorrichtung.
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Es sind zwar Bremsvorrichtungen für Kinderwagen bekannt, doch dürfte
bei einer solchen, wo beispielsweise das Bremsorgan auf den Gummireifen des Rades
drückt, nicht nur der Verschleiß des Gummireifens gefördert werden, sondern auch
das
Abfallen des Reifens von der Radfelge, das ohnehin keine Seltenheit ist, wird hierdurch
begünstigt.
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An einer weiteren bekannten Vorrichtung dieser Art, wo ein mit einem
Bremsklotz versehener, auf der Radachse des Kinderwagens befestigter und über ein
Gelenk bewegbarer Hebel die Radscheibe einseitig abbremst, findet praktisch eine
Radverkantung statt, wodurch der Verschleiß der Radlagerung und auch der Radbefestigung
beschleunigt wird. Desgleichen dürfte die Wirkungsweise dieser Konstruktion beeinträchtigt
werden, wenn nach einiger Zeit durch den von zwei verschiedenen Seiten auf das Hebelgelenk
einwirkenden Druck eine Erweiterung des Gelenkspielraumes zustande gekommen ist.
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Auch die bisher übliche Art der Radbefestigung mittels eines Haltestiftes
an einer Federklammer bzw. mittels eines abgefederten Haltestiftes, läßt es zu,
daß an Kinderwagen, selbst ohne Bremsvorrichtung, nach längerem Gebrauch während
der Fahrt das eine oder das andere Rad verlorengeht.
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Dem Bekannten gegenüber stellt die Erfindung in folgenden Punkten
eine Neuerung dar: I. Unter Berücksichtigung der durch die Bremsvorrichtung bedingten
zusätzlichen Krafteinwirkung auf die Räder ist die Voraussetzung dafür geschaffen,
daß die Räder des Kinderwagens zuverlässig und mit einem Minimum an Verschleiß in
der Radlagerung an die Wagenachse befestigt sind, ohne daß dadurch das Abnehmen
der Räder ein Problem darstellt.
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2. Mit dem Beginn der Bremswirkuing findet unter den beiden sich gegenüberliegenden
Bremsorganen beider Räder einer Achse selbsttätig ein sich regelnder Druckausgleich
statt, so daß ein einseitiges Bremsen gar nicht möglich ist.
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3. Der Erfindungsgegenstand stellt nicht ein der Gewalteinwirkung
von außen preisgegebenes Zusatzgerät am Untergestell des Kinderwagens dar, sondern
durch eine unkomplizierte und zweckmäßige Konstruktion schmiegen sich alle Teile
der Sicherungsvorrichtung, die an keiner Stelle starr mit der Wagenachse oder mit
den Wagenrädern verbunden sind, unauffällig um die Achse bzw. an die Räder, so daß
ein geringer Verschleiß zu erwarten und mit einer Reparatur während der Lebensdauer
des Kinderwagens nicht zu rechnen ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I die Sicherungsvorrichtung des Kinderwagens von
oben gesehen sowie einen waagerechten Schnitt durch einen Teil der Vorrichtung und
Fig. 2 die Sicherungsvorrichtung von der Seite gesehen sowie einen senkrechten Schnitt
durch einen Teil der Vorrichtung.
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Das abgedrehte Achsenende I ist mit einer Ringnut für die Haltebolzen
versehen und durch die darüber lagernde Radhülse 2 wieder ausgefüllt. Die das Rad
3 tragende Radhülse 2 ist in gleicher Höhe der Achsenringnut zur Aufnahme oder Haltebolzen
4 ringsherum an einigen Stellen durchlocht. Um den stärkeren Teil der Achse lagert
eine längs verschiebbare Muffe 5, die über die in die Radhülse 2 gebetteten Haltebolzen
4 greift und diese in der Achsenringnut hält. Ein ungewolltes Freilegen der Haltebolzen
4 infolge einer Verlagerung der Muffe 5 wird durch den abschraubbaren Anschlagbolzen
6 verhindert. Durch eine Verkürzung der Radhülse 2 ist zur Verteilung des Schmiermittels
in die Radlagerung ein Raum 7 gebildet, der durch ein Schmierloch in der Muffe 5
zugänglich ist. Als Haltebolzen 4 können walzenförmige oder auch kantige Körper
verwendet werden.
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Auf der Hülse 2 sitzt die Bremsvorrichtung des Kinderwagens: Radwärts
auf dem Ende der Muffe 5 sitzt ein Bremsteller 8, der als ein mit Bremsbelag 9 versehenes
Bremsorgan ausgebildet ist. Zur Wagenmitte hin läuft die Muffe 5 in eine die Wagenachse
umlagernde Hülse Io aus. Eine zwischen Bremsteller 8 und Rad angeordnete Druckfeder
II hält das Bremsorgan bei gelöster Bremse von der Radscheibe ab.
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Die Achsenhülse Io ist an der Stelle, wo die Wagenachse an der Blattfeder
12 des Wagenkastens befestigt ist, oben und unten ausgenommen, einmal, damit die
Wagenachse mit der an ihr zusammengesetzten Vorrichtung an der Blattfeder I2 befestigt
werden kann, und zweitens, damit die längs verschiebbare Hülse Io unterhalb der
Blattfeder I2 eine Führungsnut hat.
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In der Mitte, wo beide Hülsen Io von den Rädern kommend zusammentreffen,
ist die eine Hülse Io zu einer Schiene I3 ausgearbeitet, an deren Ende die Seele
des Bowdenzugkabels angreift. Die gegenüberliegende Hülse Io nimmt in einem Ausschnitt
die Schiene I3 auf und überbrückt sie durch eine Lasche I4 am Ende dieser Hülse
Io, woran der Mantel I5 des Bowdenzugs befestigt ist.
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Das Bowdenzugkabel, welches durch das Bügelrohr zur Wagenachse führt,
wird vom Handbügel des Kinderwagens aus betätigt, wodurch die Bremsvorrichtung in
Funktion tritt, indem die beiden Hülsen io radwärts bewegt werden und das Bremsorgan
auf dem Ende der Hülse io gegen das Rad gedrückt wird. Die Drehbewegung des Rades
wird dabei durch den Bremsteller 8 gebremst, der sich über die Hülse io auf die
Blattfeder i2 abstützt. Da die Gesamtvorrichtung einen um die Wagenachse gelagerten,
längs verschiebbaren Körper darstellt, der an keiner Stelle starr mit der Achse
verbunden ist, vollzieht sich durch Druckausgleich eine gleichmäßige Bremswirkung
beider Bremsorgane, was unter Berücksichtigung der großen Reibungsfläche der Bremsorgane
eine geringe Belastung der Einzelteile des Betätigungsorgans bedeutet.
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Ohne an Zweckmäßigkeit zu verlieren, kann die Konstruktion der beschriebenen
Vorrichtung vereinfacht werden, indem beispielsweise die Radhülse 2 in einer etwas
längeren Ausführung auf ein gleichstark auslaufendes Achsenende angeordnet ist,
die das Bremsorgan tragende Muffe 5 über die
das Rad tragende Hülse
2 führt und die Muffe 5 oberhalb oder unterhalb der Blattfeder I2 zur Wagenmitte
hin in eine Schiene od. dgl. ausläuft, wo an den Enden beider Schienen zwischen
den beiden Angreifstellen des Bowdenzugs eine Druckfeder angeordnet ist, an Stelle
einer solchen zwischen Bremsteller und Rad.