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Schienenfahrzeug mit tiefliegender Plattform
Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug mit tiefliegender Plattform und starrem Wagenaufbau, an dem mindestens zwei, drei-oder mehrachsige Laufwerke beweglich gelagert sind.
Fahrzeuge dieser Art sind mit Laufrädern versehen, deren Durchmesser kleiner als jener der üblichen Räder normalspuriger Schienenfahrzeuge ist. Solche Räder bringen die Gefahr, beim Überfahren von Kreuzungslücken, zu entgleisen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine besonders tiefliegende Plattform unter Vermeidung der erwähnten Gefahr zu erhalten.
Bei normalspurigen Schienenfahrzeugen mit üblichen Rädern sind Drehgestelle mit mehr als zwei Achsen bekanntgeworden, bei welchen zwei Achsen in einem starren Rahmen gelagert sind und ein oder zwei Endachsen in eigenen Gestellen untergebracht sind, die ihrerseits um eine horizontale Querachse schwingbar am mittleren Rahmen gelagert sind. Bei dieser Konstruktion ist nach einem ebenfalls bekanntgewordenen Vorschlag für den starren und den schwenkbaren Rahmen eine gemeinsame Blattfederabstützung vorgesehen. Eine solche Abfederung ist für den erfindungsgemässen Zweck ungeeignet, da sie eine verhältnismässig hohe Wagenkastenlagerung zur Folge hat.
Um die gestellte Aufgabe zu erfüllen, ist bei einem Schienenfahrzeug der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss die Kombination folgender Merkmale vorgesehen : a) Jedes Laufwerk besteht aus einem starren Rahmen, in dem zwei Achsen in Längs- und Querrich- tung starr gelagert sind und der mit dem Fahrzeugaufbau drehbar verbunden ist, wobei an die- sem Rahmen um eine horizontale Querachse schwenkbar zumindest an einer Seite endseitig ein weiterer Zusatzrahmen angelenkt ist, in dem eine weitere Achse in Längs- und Querrichtung unverschieblich gelagert ist. b) Die Abstützung des Wagenaufbaues auf den Laufwerken erfolgt über lotrechte Stützfedern und
Gleitplatten zwischen Haupt- und Zusatzrahmen bzw. deren Längsträgem und der Aufbauunter- seite.
c) Die aussenliegenden Achslager sind Wälzlager, bei welchen der Aussenring zugleich Lagergehäu- se ist. d) Der Laufkreisdurchmesser der auf den Achsen befestigten Laufräder beträgt bei Normalspur etwa
320 mm, wobei die Spurkränze mindestens der äusseren Radsätze jedes Laufwerkes gegenüber dem Normalwert erhöht sind.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Niederflurfahrzeuges dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 eine Teilansicht des Wagens und Fig. 2 eine Draufsicht zu dem in Fig. l dargestellten Ausführungsbeispiel.
Vom Niederflurwagen ist in Fig. l nur der das eine der beiden Fahrgestelle überdeckende Teil der Plattform 1 dargestellt. Mit h ist die Fussbodenhöhe des Niederflurwagens über Schienenoberkante bezeichnet ; sie beträgt 400 mm oder weniger.
Das Laufwerk weist vier Radsätze 2 auf, von welchen jeder aus der Achse 31 bzw, 311 und je
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zwei Rädern 4, deren Durchmesser 350 mm oder weniger beträgt, besteht. Die Spurkränze der Rä der sind grösser gehalten, als dies sonst üblich ist, um eine zusätzliche Sicherheit gegen Entgleisen z erhalten. Die beiden inneren Achsen 3'sind in den seitlichen Wangen 5 eines starren Rahmens gelagert, welcher über einen Drehzapfen 7 an das Untergestell des Wagens angeschlossen ist. Di
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Rahmen vertikal verschwenkbar gelagert ist. Die einander gegenüberliegenden Wangen 5 des starre Rahmens 6 sind durch drei Träger 11, 12, 15 miteinander verbunden, von welchen der mittlere 1 zur Aufnahme des Drehzapfens 7 dient.
Die Wangen 8 der beiden schwenkbaren Rahmen 9 sin an ihren freien Enden durch eine Stange 14 verbunden. Das Laufwerk ist zwischen den Radachsen un an den Enden durch Schrauben-Druckfedem am Untergestell abgestützt, wobei die beiden äusseren Fe dem 15 in Federgehäusen 16 am schwenkbaren Rahmen angeordnet sind, wogegen die übrigen Fe dem 17 in Federgehäusen 18 des starren Rahmens sitzen.
Der Radkörper und der Radreifen bilden einen gemeinsamen Körper. Es werden also keine losen Rä der verwendet. Was die Federung der Einzelachsen betrifft, so müssen diese gegenüber dem Drehgeste]
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ist ein genügender Ausgleich der Raddrücke gegeben. Um jedoch die Fertigungstoleranzen des Laufwer kes nicht zu eng halten zu müssen und die Rahmenelastizität nicht zu sehr zu beanspruchen, kann je weils zwischen Rahmen und Achslager eine elastische Zwischenlage in beliebiger Form eingebaut wer den.
Die Einzelradfederung der äusseren Radsätze 3 wird dadurch erzielt, dass nicht nur in den Ge lenkpunkten 10 sondern auch in den Verbindungspunkten der Stangen 14 mit den seitlichen Wangen 8, also an den Stellen 9, je ein Silentblock eingebaut ist. Eine elastische Verdrehung de seitlichen Wange 8 tritt dabei nicht ein. Es ist daher jedes der praktisch nur in lotrechter Richtunj verschwenkbaren Räder unabhängig von den übrigen bewegbar.
Die Bremsung der Räder erfolgt mit einer Zangenbremse, wobei die jeweils aussenliegende Achse und die benachbarte Achse des starren Rahmens ein gemeinsames in sich ausgeglichenes Bremssysten erhalten. Zu diesem Zwecke ist zu beiden Seiten eines jeden Endes je eine Bremsbacke 19 vorgesehen, deren Bremsbelag unmittelbar am Radkörper angreift. Das Gestänge zur Betätigung dieser Brems. backen ist in der Fig. 2 nur durch dicke Striche angedeutet, um die Übersichtlichkeit der Darstellung nicht zu stören. Jede Bremsbacke ist am Ende eines Hebels 21 bzw. 22 angelenkt, welche Hebel durch eine Zugstange 20 untereinander gelenkig verbunden sind, wobei eine zwischen ihnen angeordnet : Feder 23 die Rückstellkraft erzeugt.
Die beiden innenseitig liegenden Hebel 21 sind an einen Ausgleichsstück 24 angelenkt, welches über Hebel 25, 26 an die Kolbenstange eines Bremszylinders 28 angeschlossen ist, wobei am Hebel 26 eine Querstange 27 angreift, die die Verbindung mit dem den gegenüberliegenden, zum gleichen Bremssystem gehörenden Rädern zugeordneten Gestaan ge herstellt. Der Bremszylinder 28 ist am jeweils aussenliegenden Träger 11 bzw. 13 befestigt.
Bei dem erfindungsgemässen Niederflurwagen kann sich jede der vier schwenkbaren Wangen unabhängig von den andern in lotrechter Ebene bewegen, so dass bei Unebenheiten die Sicherheit gegeben ist, dass alle acht Räder des Laufwerkes am Gleis aufsitzen, wodurch eine sichere Führung für da gerade die Kreuzungslücke überfahrende Rad erzielt und ein Entgleisen des Laufwerkes vermieden wird.
Diese Führung übernehmen im vorliegenden Falle drei Achsen, wodurch weitaus grössere, in der Kreuzungsweiche auftretende seitliche Axialkräfte aufgenommen werden können, als es bei zweiachsigen Gestellen möglich ist. In horizontaler Richtung sind die Radachsen praktisch unbeweglich. Im Wagenleerzustand sind die Endachsen stärker als die Zwischenachsen belastet.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, Laufwerke mit nur drei Achsen zu wählen, bei welchen die schwenkbare Achse am äusseren oder inneren Ende des starren Rahmens angelenkt sein kann.
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