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Selbsttätige Sicherheitsschaltung für Doppel- oder Mehrfachsammelschlenensysteme
Es ist eine Verriegelung bekanntgeworden für Doppelsammelschienensysteme, bei denen
ein einziger Kuppelschalter zur Längs- und Querkupplung dient. Um zu verhindern,
daB die Trennschalter, was bei dieser Schaltanordnung leicht möglich wäre, Leistung
schalten, hat man eine Verriegelung zwischen den Trennschaltern derart vorgenommen,
daB nach dem Einschalten eines mit dem Abschnitt einer Sammelschiene verbundenen
Trennschalters der entsprechende Trennschalter des anderen Abschnittes der anderen
Sammelschiene gesperrt wird. Eine derartige Verriegelung nimmt nur Rücksicht auf
die an den gleichen Pol des Leistungsschalters angeschlossenen Trennschalter. Es
besteht jedoch keine Abhängigkeit in der Schaltung zwischen Trennschaltern, die
an verschiedenen Polen des Leistungsschalters liegen. Es sind daher mit dieser bekannten
Schaltanordnung Fehlschalturigen möglich. Darüber hinaus ist der Schaltwärter gezwungen,
durch Versuche jeweils festzustellen, welche Schaltungen er vornehmen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beseitigung dieser
Nachteile eine selbsttätige Sicherheitsschaltung -für derartige Doppel- oder Mehrfachsammelschienensysteme
zu schaffen, bei denen ein einziger Kuppelschalter zur Längs- und Querkupplung dient.
Die Erfindung besteht darin, daB die Freigabe der jeweils zu schaltenden Trennschalter
über eine Wahlwalze und die Freigabe des Kuppelschalters in
Abhängigkeit
von den -Ein"-Stellungen der Trennschalter, die für die Durchführung der Kuppelschaitung
durch die Wahlwalze freigegeben sind, erfolgt. Es ist somit sichergestellt; daß
in keinem Fall mit Hilfe der Trennschalter Leistung geschaltet wird. Andererseits
hat der Schaltwärter für den Fall der Kupplung keinerlei Untersuchungen anzustellen,
sondern braucht nur an der Wahlwalze die gewünschte Kuppelschaltung einzustellen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es ist angenommen, daß zwei Sammelschienensvsteme I und II vorhanden
sind, die jeweils in Abschnitte a und b unterteilt sind. Zur Kupplung
dienen die Trennschalter TR, bis TRs. Von diesen Trennschaltern liegen lediglich
die Schalter TR, und TRs unmittelbar im Zuge der Sammelschienen, so daß mit ihnen
eine Längskupplung durchgeführt werden kann. Zu berücksichtigen ist allerdings,
daß mit sämtlichen Trennschaltern keine Leistung geschaltet werden darf. Hierfür
ist allein ein Kuppelschalter K vorgesehen. Mit den Trennschaltern TRl bis TR, sind
- die aus der Zeichnung ersichtlichen Hilfskontakte mechanisch verbunden, die in
der gezeichneten Weise an den Pluspol einer Hilfsspannungsquelle bzw. an eine Wahlwalze
1i' angeschlossen sind. Die Wahlwalze W besitzt vier bis fünf Stellungen, je nachdem,
ob man eine Nullstellung vorsieht oder nicht. Von links gesehen dient die erste
Stellung zur Kupplung der Abschnitte Ja und Ib. Die zweite Stellung der Wahlwalze
dient zur Kupplung der Abschnitte IIa und 11b, die dritte Stellung zur Kupplung
der Abschnitte la mit Ila und die vierte Stellung zur Kupplung der Abschnitte 1b
und IIb. Die fünfte Stellung ist die Nullstellung. Auf der Wahlwalze sind in den
einzelnen Stellungen Kontaktsegmente derart angebracht, daß jeweils nur die für
die gewünschte Kuppelschaltung benötigten Trennschalter eingeschaltet werden können.
Zur Betätigung des Kuppelschalters K dient eine besondere Betätigungseinrichtung
B, die auf entsprechende Ein- bzw. Ausschaltspulen dieses Schalters wirkt. Außerdem
weist die Wahlwalze Kontakte auf, über die Strom zu einer Sperrspule Sp fließt.
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Der Übersichtlichkeit halber ist die Kontaktanordnung auf der Wahlwalze
sowie die Schaltung nur für die ersten beiden Stellungen der Walze vollständig dargestellt.
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Die Anordnung arbeitet wie folgt: Soll beispielsweise der Abschnitt
1a mit dem Abschnitt 1b gekuppelt werden, so darf nicht der Trennschalter TR, als
erster eingelegt werden, sondern es muß eine Schaltung gewählt werden, bei der die
Verbindung durch den Kuppelschalter K hergestellt wird. Erst wenn dies der Fall
ist, darf parallel zu dem Kuppel-Schalter K der Trennschalter TR, geschlossen und
anschließend der Kuppelschalter K wieder geöffnet werden. Um diese Schaltung durchzuführen,
wird die Wahlwalze W zunächst in die erste Stellung von links gebracht. In dieser
Stellung werden die nicht gezeichneten Betätigungsspulen der Trennschalter TR, und
TR, über die Leitungen L1 und L4 an Spannung gelegt. Die Trennschalter TR, und TR4
werden also geschlossen. Über den geschlossnen Trennschalter TR, kommt Spannung
von dem Abschnitt I2 bis an den oberen Kontakt des Kuppelschalters K. Der untere
Kontakt des Kuppelschalters K ist andererseits über den Trennschalter TR4 mit dem
Abschnitt Ib verbunden. Es bedarf also jetzt noch der Einlegung des Kuppelschalters
K, um die gewünschte Verbindung herzustellen.
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Die Schließung des Trennschalters TR, hat zur Folge, daß sein Hilfskontakt
a geöffnet und sein Hilfskontakt b geschlossen wird, wie in der Zeichnung dargestellt
ist. Beim Trennschalter TR, sind in diesem Fall die Hilfskontakte a und
b geöffnet und der Kontakt c geschlossen. Somit kann nunmehr über die Betätigungseinrichtung
B Strom fließen, und zwar vom Minuspol über die Betätigungseinrichtung, den oberen
Teil des Hilfskontaktes am noch geöffneten Kuppelschalter 1@, den geschlossenen
Hilfskontakt c am Schalter TR, den geschlossenen Hilfskontakt b am S.:halter TRI,
die Kontakte io und z an der Wahlwalze zum Pluspol. Nimmt man an, daß der Schalter
der Betätigungseinrichtung B auf -Einschalten<, gestellt wurde, so wird jetzt
der Kuppelschalter K geschlossen, und es besteht die bereits obenerw -ahnte Verbindung
vom Abschnitt Ja über den Trennschalter TRi, den Kuppelschalter K, den Trennschalter
TR4 zum Abschnitt Il.
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Sobald der Kuppelschalter K eingelegt und sein Kontakt geschlossen
ist, wird über diesen Hilfskontakt und die Kontakte g und 7 der Wahlwalze und die
Leitung L5 die nicht gezeichnete Betätigungsspule des Trennschalters TR, an Spannung
gelegt. Der Trennschalter TR, wird daher geschlossen und stellt eine unmittelbare
Längskupplung zwischen den Sammelschienenabschnitten Ia und Ib her. Danach kann
die nffnung des Kuppelschalters K und der Trennschalter TR1, TR4 von Hand oder auch
selbsttätig durch nicht dargestellte Kontakte an dem Trennschalter TR, erfolgen.
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Solange die Trennschalter TR, und TR4 nicht geöffnet sind, ist auf
jeden Fall eine Betätigung der @Vahlzvalze W ausgeschlossen. Es kannbeispielsweise
an der Wahlwalze ein Klinkenrad angebracht sein, in das eine Klinke eingreift, die
unter dem Einfluß der Sperrspule Sp steht. Die Klinke wird erst außer Eingriff gebracht,
d. h. die Drehung der Wahlwalze erst ermöglicht, wenn die Sperrspule erregt ist.
Damit die Wahlwalze in dem angegebenen Fall betätigt werden kann, muß in der ersten
Stellung der Wahlwalze der Sperrspule S fi über die Kontakte i-2 und 16 Spannung
zugeführt werden. Dies ist nur möglich, wenn sowohl der Kontakt b des Trennschalters
TR4 als auch der Kontakt a des Trennschalters TR, geschlossen sind. Dies ist aber
wiederum nur dann der Fall, wenn beide Trennschalter geöffnet sind. Damit ist jede
Fehlschaltung sicher unterbunden.
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Die Wahlwalze kann auch in der Nullstellung verriegelt sein. Dies
geschieht beispielsweise über ihren obersten Kontakt i, der mit dem Minuspol verbunden
ist, bzw. über den letzten Kontakt 16, der über die Sperrspule Sp gleichfalls mit
dem Minuspol verbunden ist. Steht die Wahlwalze in der Nullstellung, so ist die
Sperrspule nicht erregt und die erwähnte Klinke kann nicht entfernt werden. Es muß
erst durch einen nicht
dargestellten Hilfsschalter die Sperrspule
an Spannung gelegt werden, und durch eine solche Maßnahme wird der Wärter veranlaßt,
zu überlegen, welche Schaltung er beabsichtigt.
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Die Sperrung der Trennschalterbetätigung kann wie im Ausführungsbeispiel
durch eine Sperrspule oder durch Unterbrechen des Steuerstromes oder durch Verwendung
beider Sperrarten erfolgen. Werden die Trennschalter auf pneumatischem Wege betätigt,
so erfolgt die Sperrung der Betätigung indirekt auf elektrischem Wege. Bei pneumatischer
Betätigung der Trennschalter erfolgt zweckmäßig die Freigabe der Trennschalterbetätigung
über einen Vielfachwegehahn, der an Stelle der Wahlwalze Verwendung findet.