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Metalloser Behälter Die Erfindung betrifft metallose Behälter jeder
Art, insbesondere Haushaltungsgegenstände, Tröge und Särge. MetalWose Behälter werden
im allgemeinen aus Holz hergestellt. Das hat jedoch den Nachteil, daß ein wertvoller,
teurer und knapper Rohstoff für Zwecke verwandt wird, für die die Verwendung weniger
wertvoller Rohstoffe erwünscht wäre. Dies gilt insbesondere für Särge, die darüber
hinaus infolge des hohen Arbeitsaufwandes für die Herstellung von Holzsärgen verdhältniss
mäßig teuer sind.
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Um diese Nachteile zu vermeiden hat man metallose Behälter, insbesondere
Särge, vorgeschl agen, die nicht aus massivem Holz bestehen, sondern nur massive
Holzböden und Stirnwände aufweisen, während im übrigen nur ein Lattengestell vorgesehen
ist, über das Matten aus Stroh, Binsen u. dgl. befestigt werden. Es ist auch bekannt,
metallose Behälter, insbesondere Särge, aus GuBmasse mit einem Versteifungsgerüst
in Form einer Tragbahre herzustellen. Andere metallose Behälter mit oder ohne Versteifungsgerüst
weisen Wandungebaustoffe aus Rohr oder Strohgewebe bzw. aus einem Gemisch von Chlormagnesi,umlauge
mit gebranntem oder gemahlenem Magnesit auf. Alle diese bekannten metallosen Behälter
haben den Nachteil, daß sie entweder nicht ohne ein Versteifungsgerüst aus Holz
angefertigt werden können oder daß sie nicht ausschließlich aus minderwertigen,
natürlichen und/oder künstlichen Faserstoffen unter Beifügung organischer Bindemittel
herstellbar und daß sie darüber hinaus nicht sehr widerstandsfähig sind.
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Die metallosen Behälter, insbesondere Särge, nach der Erfindung sind
gekennzeichnet durch versteifungslose Wandungen aus minderwertigen, natürlichen
und/oder künstlichen Faserstoffen, z. B.
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Weidenrinden, Ginstern, Torf, Schilf, verholzten Kartoffelstengeln,
Hopfen- und anderen Reben, Schlingpflanzen, Brennesseln, allgemeinen Jahrespflanzen
usw., die unter Beifügung organischer Bindemittel gepreßt sind. Die Faserstoffe
sind vor dem Verpressen mechanisch oder chemisch aufgefl schlossen. Die Wandungen
können in einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung durch Verzapfung miteinander
verbunden und daher in einfacher Weise voneinander gelöst werden. In weiterer Ausarbeitung
der Erfindung kann der metallose Behälter mit Verzierungen versehen werden, die
gleichzeitig beim Pressen der Wandungen aufbringbar sind. Der Erfindungsgegenstand
kann in einfacher Weise in jeder beliebigen Farbe hergestellt werden, indem die
Faserstoffe vor dem Verpressen eingefärbt sind.
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Metallose Behälter nach der Erfindung sind sehr einfach und billig
herstellbar, weil sie bei Verwendung geeigneter Rohstoffmischungen in einem Arbeitsgang
aus einem Stück tiefgezogen werden können. Sie weisen ein geringes Gewicht auf und
sind widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung, leichte Säuren, Insekten
und, weil sie in besonderer Ausgestaltung einen hohen Entflammpunkt aufweisen können,
auch gegen Feuer.
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Darüber hinaus haben sie den Vorteil, daß sie schall- und wärmeisolierend
wirken. Letztere Eigenschaft macht sie insbesondere auch für Kühlschränke geeignet.
Schließlich &ind sie unzerbrechlich und daher praktisch von unbegrenzter Lebensdauer.
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Man hat es durch die Verarbeitung von bestimmten mineralischen oder
Kunststoffasern mit bestimmten Bindemitteln, durch Anwendung verschiedener Preßdrücke,
Temperaturen und Beschleunigung oder Verzögerung des Herstellungsvorganges in der
Hand, die Eigenschaften der Preßplatten so zu verändern, wie es die gewünschte Verwendungsart
in bezug auf Porosität, die mechanische, elektrische, chemische und Feuchtigkeitsfestigkeit
der Platten erfordert.
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Sonstige Merkmale der Erfindung sind aus der Beschreibung und aus
der Zeichnung ersichtlich.
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Darin wird ein Ausführungsbeispiel des metallosen Behälters, nämlich
ein Sarg, in schaubildlicher Wiedergabe gezeigt.
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Die Fig. I zeigt einen Sarg, dessen Deckel und Bodenplatte mit a
und dessen Seitenwände mit b bezeichnet sind. Die Seitenwände b sind durch die Verklammerung
c miteinander verbunden.
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Die Fig. 2 bis 9 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele dafür,
wie Deckel und Bodenplatten mit den Seitenwänden b verbunden sein können.
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In Fig. 2 wird diese Verbindung durch einen einfachen Bolzen c hergestellt.
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Nach Fig. 3 werden die Wandungen a und b mit Hilfe eines Rüstlings
d und einer Schrauber verbunden. Der Rüstling d ist mit seinen ausgespreizten Schenkeln
e in der Seitenwand b eingelassen und weist ein Innengewinde auf. Dieses dient zur
Aufnahme einer Schraube f, die im Deckel oder der Bodenplatte ein Widerlager hat
und so beide Teile fest miteinander verbindet.
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Eine andere Art der Verbindung zeigt Fig.4.
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Die Wandplattena und b weisen ähnliche Rüstlinge d auf, wie sie nach
Fig. 3 beschrieben sind.
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Die Verbindung erfolgt mit Hilfe einer winklig gebogenen Lasche g
durch SchraubenS, die durch zwei Löcher der Lasche g in die Rüstlinge d festgeschraubt
werden.
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In Fig. 5 wird der Zusammenhalt der Wandplatten a und b durch einen
hakenförmigen Bolzen i vermittelt, der mit einem Ende in einer Aussparung der Wandplatte
b verankert ist, während das andere mit einem Außengewinde versehene Ende durch
eine Bohrung der Wandplatte a hindurchgeführt ist und auf deren Außenseite mit Hilfe
einer Unterlegscheibe und einer Schraubenmutter m in seiner Lage festgehalten wird.
Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß der hakenförmige Bolen mit
einem zweiten Schenkel k die Wandplatte b durchdringt, auf deren Außenseite die
Wandankerplatte L durch den gestauchten Kopf 1 festgehalten wird.
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Nach Fig. 6 wird die Verbindung der Wandplatten. und b durch ein
trapezförmiges Blechstück n vermittelt. Dieses wird durch Anziehen eines Schraubenbolzens
q mit seinen umgebördelten Spitzen o und p in die Wandplatten eingedrückt.
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In den Fig. 7 bis 9 sind die Wandplatten e und b kurvenartig in der
Weise ausgebildet, daß die Kreisbögen der Kurven den gemeinsamen Mittelpunkts haben
und formschlüssig ineinander eingreifen. Die Wandplatteno und b können gemäß Fig.
8 auch durch Nut und Faden miteinander verbunden sein.
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Nach Fig. g weisen die Wandplatten a Schlitze s auf, in die die Wandplatten
b mit ihren Zungen r eingreifen. Diese Zungen sind mit Schlitzen t zur Aufnahme
von Keilen versehen, mittels welcher die mit ihren Zungen und Schlitzen zusammengesteckten
Platten a und b fest miteinander verkeilt werden. Die Seitenwände der Wandplatten
b sind darüber hinaus mit Aussparungen v versehen, in die entsprechend gearbeitete
Vorsprünge u' der Stirnseiten der Wandplatten b paßgerecht eingreifen. In der Nähe
der Seitenkanten weisen sowohl die Stirn- als auch die Seitenwände der Wandplatten
b Schlitze x auf, durch die die Befestigungszungen der Verklammerungen c hindurchgesteckt
werden. Die Zungen werden für den Zusammenbau mittels Splinte y fest miteinander
verbunden.
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Zur Herstellung der Wandplatten werden vorzugsweise solche Faserstoffe
verwendet, die aus z. B. Weidenrinden, Ginstern, Torf, Schilf, Kartoffelstengeln,
Hopfen- und anderen Reben, Schlingpflanzen, Brennesseln oder Jahrespflanzen bestehen
und die mechanisch und/oder chemisch aufgeschlossen und mit geeigneten Bindemitteln
verarbeitet werden. Als Bindemittel sind solche Leime zu bevorzugen, die sich, wie
z. B. belgische Knochenleime, HauP oder Hasenleime, mit den Faserstoffen zu sehr
festen Preßteilen verarbeiten lassen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Platten quer zu
ihrer Längsrichtung gekrümmt werden. Hierdurch ergibt sich eine besondere Festigkeit
des metallosen Behälters. Durch ein Preßgußverfahren lassen sich gleichzeitig alle
Verzierungen, Leisten und Reliefs in einem Arbeitsgang herstellen. Durch entsprechende
Einfärbung der Preßmasse kann man den metallosen Behälter ohne zusätzliche Arbeitsvorgänge
in jeder gewünschten Farbtönung gestalten.
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PATENTANSPROCHE: I. Metalloser Behälter, insbesondere Sarg, der aus
einem Unterteil nebst Deckel besteht. gekennzeichnet durch versteifungslose Wandungen
aus minderwertigen, natürlichen und/oder künstlichen Faserstoffen, z. B. Weidenrinden,
Ginstern, Torf, Schilf, verholzten Kartoffeistengeln, Hopfen- und anderen Reben,
Schlingpflanzen, Brennesseln, allgemeinenJahrespflanzen usw., die unter Beifügung
organischer Bindemittel gepreßt sind.