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Verfahren zur Herstellung eines Fußbodenbelages Die Herstellung von
Faserplatten, Faserhartplatten und Spanplatten aus Weich- oder Hartholzabfällen,
wie Hobelspänen, Sägespänen und Sägemehl, unter Beigabe geeigneter Kunstharze, ist
bekannt. Diese Platten übertreffen in ihren technologischen Eigenschaften in verschiedener
Beziehung die des gewachsenen Holzes und erobern sich daher ein immer weiteres Verwendungsgebiet.
So ist die Härte und Abriebfestigkeit, d. h. ihre Lebensdauer hei verschiedenen
Platten größer als die des Naturholzes. Sie sind praktisch wenig empfindlich gegen
Feuchtigkeit und können andererseits mit ölen und Wachsen behandelt werden und zeichnen
sich durch ein angenehmes Aussehen aus, so daß sie für Innenraumausstattungen und
im Schreinergewerbe mit Erfolg verwendet werden. Versuche, solche Platten im Zimmereigewerbe
als Fußbodenbelag auf Holz oder Betonuntergrund zu verwenden, sind jedoch bisher
unbefriedigend verlaufen. An einen Fußbodenbelag werden große Anforderungen gestellt,
vor allem an seine Standfestigkeit, seine Widerstandsfähigkeit gegen Druckbelastung,
seine Wärmeisolation und Schalldämmung. Es ist bisher nicht möglich gewesen, handelsübliche
Faserplatten auf einen Fellboden aus Holz oder einen ebenen Betonboden durch Aufkleben
oder Aufkitten, auch nach geeigneter Vorbehandlung des Untergrundes, so fest und
dauerhaft aufzubringen, daß das gefürchtete Wellen und Werfen des Belages verhindert
werden könnte.
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Nach langwierigen Versuchen ist es gelungen, die oben beschriebenen
Nachteile zu beseitigen und
eine Spanplatte zu schaffen, die bei
vollständig ebenem Aufliegen sich nicht verwirft und die als Platte oder Riemen
unmittelbar in einfachster Weise verlegt werden kann, insbesondere als Fußboden,
aber auch als Wand- oder Deckenbekleidung.
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Nach der Erfindung wird diese Hartspanplatte auf einem Unterbau auf
ein- oder mehrschichtigen Rastern aus Holzleisten oder ähnlichem Werkstoff befestigt,
so daß sie mit dem Unterbau zusammen eine fertige Einheit bilden wird, die als Fußbodenbelag,
Wandbekleidung od. dgl. verwendbar ist und allen Anforderungen an Standfestigkeit,
Belastbarkeit, Wärmeisolation und Schalldämmung gerecht wird.
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In der Zeichnung sind nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte
Platteneinheiten als beispielsweise Ausführungsformen dargestellt. Es zeigt Abb.
z einen Längsschnitt, Abb. 2 einen Querschnitt durch einen dreischichtigen Belag;
Abb. 3, q. und 5 stellen die einzelnen Raster des Untergrundes in Draufsicht und
Abb.6 die Kantenverriegelung der Platteneinheit dar.
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Bei der Herstellung des Unterbaues, der im Ausführungsbeispiel aus
drei Lagen besteht, werden die erste und zweite Lage a und b aus Leisten gebildet,
die in den beiden Lagen rechtwinklig zueinander und in den einzelnen Lagen mit bestimmten
Zwischenräumen verlegt und miteinander verleimt sind, in der Art, daß sie ein Kreuzraster
bilden. Auf diesem Kreuzraster wird eine dritte Lage c in Englage aufgebracht, wobei
die Zwischenräume nicht größer als die halbe Plattendicke sein dürfen, damit die
technologischen Eigenschaften des Belages gewährleistet bleiben. Auf die dritte
Lage c wird schließlich die Edelplatte d (Spanplatte) auffurniert.
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Nach dem geschilderten Verfahren wird der Fußbodenbelag in Fixmaßen
hergestellt und durch Auftrennung, wie in Abb. 3 gezeigt, zu Tafeln oder Riemen
weiterverarbeitet. Die Kantenverriegelung wird dabei durch breite Leisten .e in
der zweiten Lage b bewirkt, die in diese so eingelegt sind, daß diese nach Auftrennung
der Großplatten an die Außenkante der Teile zu liegen kommen.
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In einer Abwandlung des Verfahrens nach der Erfindung werden die Platten
auf einem einschichtigen Untergrund aus Holz oder einem anderen geeigneten Werkstoff,
z. B. Dämmplatten, auffurniert. Auch hierbei wird der Untergrund aus einzelnen Leisten
gebildet, die ohne einen Zwischenraum eng aneinanderliegen.
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Bei geschichteten Werkstoffen als Unterbau ist außerdem zur Verhinderung
des Werfens oder Wellens Bedingung, daß die Schichten senkrecht zur Hartspanplatte
stehen und in Richtung der Stablänge verlaufen. Der nach dem neuen Verfahren ausgebildete
Unterbau, wie er in den Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, vermag in sich
alle Spannungskräfte, die aus der Verleimung der einzelnen Schichten miteinander
und mit der Edelplatte oder aus verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien
entstehen, aufzunehmen, so daß der Fußbodenbelag einwandfrei ohne Wellen oder Werfen
steht. Der Belag hat außerdem durch die Schichtung eine solche Stärke, daß er in
Tafeln oder Riemen unmittelbar auf ebenem Betonuntergrund, auf ebenem Holzuntergrund,
ja sogar einfach auf Bodenbalken, nach der Art eines Parkett-oder Dielenfußbodens
verlegt werden kann. Bei der Verlegung in Riemen entfällt das Legen eines Blind-
oder Fehlbodens, so daß erhebliche Holzmengen eingespart werden können. Beim Verlegen
auf Betonunterlagen können die gleichen Stärken wie .beim Gebrauch eines Parkettbodens
erreicht und eingehalten werden. Die Verbindung der Platten oder Riemen untereinander
erfolgt durch Nut und Feder. Darüber hinaus besteht noch der Vorteil, daß ein nach
dem Verfahren hergestellter Belag in der Herstellung billiger, in den Eigenschaften
von gleicher Qualität und zudem von größerer Lebensdauer als ein Holzparkett ist.
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Das Auswechseln eines verbrauchten Holzfußbodens gegen den Fußbodenbelag
nach der Erfindung bereitet keinerlei Schwierigkeiten, da der Unterbau des Belages
auf jede gewünschte Stärke gebracht werden kann, so daß Schwellenmaße u. dgl. eingehalten
werden können.
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Die wichtigste Anforderung an einen Fußbodenbelag, die der Standfestigkeit,
wird nach den beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens erreicht durch eine
geschickte und genau erprobte Aufteilung des Unterbaues in Schichten und deren Aufteilung
in Stäbe, wobei Querschnittsverhältnis, Lückenverhältnis (Weit- bzw. Englage) und
Faserverlauf der Stäbe und bei mehreren Schichten deren gitterförmige Anordnung
eine wesentliche Rolle spielen. So ist es ausgeprobt, daß an den Stellen der vorhandenen
Zwischenräume der einen Lage bei der gleichverlaufenden übernächsten Lage Leisten
verlaufen müssen.
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Der Belag nach der Erfindung ist billiger als ein gleichstarker aus
Naturholz, da für den Unterbau durch seinen gitterförmigen Aufbau weniger Holz und
außerdem Holz einer geringeren Güteklasse und aus Holzabfällen verwendet werden
kann, während die Edelplatte mindestens gleich gute technologische Eigenschaften
wie Hartholz ' und außerdem infolge ihrer außergewöhnlichen Härte durch geringe
Abnutzung eine höhere Lebensdauer hat.
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Das Verfahren ist abwandlungsfähig genug, um durch entsprechende Wahl
des Materials für den Unterbau oder dessen Anordnung auch besondere technologische
Anforderungen, wie erhöhte Wärmeisolation (z. B. bei Wandbelägen) oder erhöhte Tragfähigkeit,
erfüllen zu können.