DE4131640A1 - Laminatfussboden - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Laminatfußboden, wie er seit ca. 4 bis 5 Jahren immer mehr Verwendung findet.

Bekanntlich versteht man unter einem Laminatfußboden einen Boden, der aus mehreren miteinander verbundenen Schichten besteht. Üblicherweise sind dies eine Laminat-Rück­ seitenschicht, eine Trägerschicht und eine Laminat- Deckschicht.

Als Trägerschicht finden in der Regel Spanplatten Ver­ wendung, die zur Rückseite hin durch die Laminat-Rück­ seitenschicht versiegelt werden. Auf der Oberseite der Trägerschicht ist die Laminat-Deckschicht aufgebracht, die meist aus einem wasserabweisendem, kratzfesten und stark beanspruchbaren Kunststoffmaterial besteht. Diesem Kunst­ stoffmaterial kann über photographischen Weg ein spezielles Aussehen gegeben werden, wie z. B. die Maserung von verschiedenen Hölzern bzw. die Struktur von unter­ schiedlichen Gesteinsmaterial (Fichte, Eiche,... bzw. Granit, Marmor,...).

Auf diese Weise können mit besagten Laminat-Material preisgünstige, strapazierfähige und leicht verarbeitbare Böden, die ästhetisch sehr ansprechend sind, realisiert werden.

Die Trägerschicht besteht üblicherweise aus einer Span­ platte, aus einer mitteldichten Faserplatte (MFD) oder aus einer hochverdichteten Faserplatte (HDF). Derartige Span- bzw. Faserplatten haben den Nachteil, daß sie bei Einwirken von Feuchtigkeit aufquellen und nach dem Trocknen nicht mehr in den Ausgangszustand zurückkehren, sondern eine bestimmte Restquellung verbleibt. Da Laminatfußböden übli­ cherweise in Mut und Feder-Technik verlegt werden, ist eine 100% Abdichtung gegen Feuchtigkeit unmöglich und vor allem an den Stoßstellen der einzelnen Dielen dringt Feuchtigkeit in die Trägerschicht ein, die zur Quellung zumindest an den Stoßstellen führt.

Nach Abtrocknen des Bodens bleibt eine Restquellung der Trägerschicht und verursacht damit eine bleibende unebene Oberfläche des Laminatfußbodens.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die verbleibende Restquellung bei Laminatfußböden nach Einwirkung von Feuchtigkeit zu eleminieren.

Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Verwendung einer Sperrholz­ trägerschicht ändert sich das oben beschriebene Quell­ verhalten derart, daß zwar weiterhin bei Einwirkung von Feuchtigkeit ein Aufquellen der Trägerschicht - jedoch wesentlich geringer - zu beobachten ist, aber nach dem Trocknen die Trägerschicht vollendes in den Ausgangszustand zurückkehrt und somit keine Restquellung verbleibt.

Durch die Merkmalskombination der Unteransprüche 2 bis 4 erhält man einen besonders feuchtigkeitsunempfindlichen Laminatfußboden.

Die weiteren Unteransprüche dienen dem einfachen Verlegen und der geschmackvollen Gestaltung eines derarigen Fußbodens.

Im folgenden ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 ist eine erste Schnittansicht des erfin­ dungsgemäßen Laminatfußbodens;

Fig. 2 ist eine zweite Schnittansicht des erfin­ dungsgemäßen Laminatfußbodens; und

Fig. 3 ist eine Schnittansicht eines herkömmlichen Laminatfußbodens.

Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Lami­ natfußbodens zeigt den prinzipiellen Aufbau des erfin­ dungsgemäßen Laminatfußbodens. Wie in der Schnittansicht deutlich erkennbar sind 1 eine Laminat-Deckschicht, 2 eine Trägerschicht und 3 eine Laminat-Rückseitenschicht. Während 3 als Rückseitenschicht lediglich als Versiegelung des Laminatfußbodens nach unten wirkt besteht die Deckschicht üblicherweise aus einem speziellen Kunststoffmaterial, welches wasserabweisend, kratzfest und sehr strapazierfähig ist. Außerdem können auf dieses Material über photo­ graphischen Wege sehr leicht Muster, Farben und Strukturen aufgebracht werden. Die Deckschicht 1 ist die oberste und eigentlich sichtbare Schicht des Laminatfußbodens.

Die mechanische Stabilität bekommt der Laminatfußboden durch die ca. 6 bis 15 mm starke Trägerschicht (2), die im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel aus zweilagigem (2a, 2b) Sperrholz besteht.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Laminatfußböden (s. Fig. 3), bei denen ein einwirken von Feuchtigkeit auf die Trägerschicht unmittelbar zu deren Aufquellen führt, und bei denen auch nach dem Trocken eine bestimmte Restquellung bleibt, tritt beim erfindungsgemäßen Laminatfußboden nur eine geringe Quellung ein und es verbleibt keine Restquellung der Trägerschicht.

Dieser Effekt steigert sich noch, wenn das als Träger­ schicht verwendete Sperrholz bei relativ geringem Druck verarbeitet wurde.

Ein besonders feuchtigkeitsunempfindlicher Laminatfußboden ergibt sich, wenn wie in Fig. 2 gezeigt, die Trägerschicht 2 aus einer vielschichtigen Sperrholzplatte (2a, 2b, 2c, 2d, 2e) besteht, wobei der Faserverlauf in den Außenlagen (2a, 2e) der Sperrholzträgerschicht quer zum Faserverlauf in der Längsrichtung der Deckschicht des Laminatfußbodens verläuft.

Üblicherweise hat die Trägerschicht eine Profilierung, die es ermöglicht den Boden in Nut und Feder-Technik zu verlegen. Aufgrund der erhöhten Feuchtigkeitsunempfind­ lichkeit der Trägerschicht, stellen die Stoßstellen der Dielen keine Problempunkte mehr dar und ein einfaches, schnelles und unkompliziertes Verlegen ohne Versiegelung der Stoßstellen gegen eindringende Feuchtigkeit ist gewährleistet.

Claims (6)

1. Laminatfußboden bestehend aus zumindest einer Trä­ gerschicht (2), einer Laminat-Deckschicht (1) und einer Laminat-Rückseitenschicht (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (1) aus Sperrholz ausgebildet ist.

2. Laminatfußboden gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das als Trägerschicht (2) verwendete Sperrholz unter niederem Druck hergestellt wurde.

3. Laminatfußboden gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das als Trägerschicht (2) verwendete Sperrholz mehrere Schichten ( 2) aufweist.

4. Laminatfußboden gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserverlauf in den Außenlagen der Sperrholzträgerschicht (2) quer zum Faserverlauf in der Längsrichtung der Laminat-Deckschicht (1) verläuft.

5. Laminatfußboden gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß er in Nut und Feder-Technik hergestellt wird.

6. Laminatfußboden gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Laminat-Deckschicht (1) mit verschiedenen Mustern, Farben und Strukturen ausgestaltet ist.