DE19542497A1 - Bodenbelag mit Echtholz-Furnier - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Flächenelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist aus der Praxis ein Flächenelement bekannt, welches eine Trägerplatte aus hochverdichteten Holzfasern ("HDF-Platte") aufweist. Auf diese Trägerplatte ist eine dreischichtige obere Deckplatte aufgebracht: Der Trägerplatte benachbart befindet sich eine HPL-Schicht, also ein mit hohem Druck verpreßtes Laminat aus Kunstharz- und Papierschichten. Auf dieser HPL- Schicht befindet sich ein Echtholz-Furnier, welches verschleiß­ fest mit einem sogenannten Overlay beschichtet ist, beispiels­ weise einer Melaminharzschicht oder einer melaminbeharzten Papierschicht. In der Praxis wird zunächst die obere dreischich­ tige Platte hergestellt und anschließend mit der Trägerplatte verbunden.

Um ein Verwerfen der Flächenelemente bei Feuchtigkeitseinwir­ kung zu verhindern, wird die beschriebene Platte von unten mit einem Unterzug versehen. Dieser Unterzug besteht ebenfalls aus einer HPL-Schicht, damit auf beiden Seiten der Trägerplatte gleiche Materialien mit gleichem Dehnungsverhalten vorliegen.

Aus der Praxis sind weiterhin Flächenelemente bekannt, die je­ doch nicht als Bodenbelag Verwendung finden, und bei denen Trägerplatten ohne Zwischenschaltung einer HPL-Schicht unmit­ telbar mit einem Echtholz-Furnier versehen sind. Derartige Flä­ chenelemente werden als Paneele im Innenausbau für die Wand- oder Deckenverkleidung verwendet. Ein Schutz der Zwi­ schenschicht, also des Echtholz-Furniers, erfolgt durch eine Lackierung. Diese gattungsfremden Flächenelemente genügen den Anforderungen an ein Flächenelement zur Schaffung eines Bodenbelages nicht, da sie keine ausreichend verschleißfeste Oberflächenschicht aufweisen.

Gegenüber Flächenelementen, die ein bedrucktes Dekorpapier als Dekorschicht/Zwischenschicht aufweisen, sind unter ande­ rem aufgrund ihrer natürlichen Unregelmäßigkeiten Flächen­ elemente mit einem Holzfurnier als Zwischenschicht hochwerti­ ger. Bei den bekannten gattungsgemäßen Flächenelementen ist der Preisunterschied zu Flächenelementen mit einer Zwischen­ schicht aus Papier jedoch sehr groß, da die Herstellung der dreischichtigen Platte, welche die Zwischenschicht enthält, auf­ wendig und kosten intensiv ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Flächenelement dahingehend zu verbessern, daß es preisgün­ stig herstellbar ist.

Diese der Erfindung zugrundliegenden Aufgaben wird durch ein Flächenelement mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Zwischen­ schicht ohne Zwischenschaltung einer HPL-Schicht unmittelbar mit der Trägerplatte zu verkleben. Hierbei werden in zweifacher Hinsicht Kosten gespart: Zunächst wird das Material für die HPL-Schicht zwischen Zwischenschicht und Trägerplatte einge­ spart. Darüber hinaus ergibt sich jedoch für die Hersteller der neuerungsgemäßen Flächenelemente eine zusätzliche Einspa­ rung: Das Aufbringen von Furnier auf einen Träger aus Holz­ werkstoff ist typisch für holzverarbeitende Betriebe, wie bei­ spielsweise die Betriebe der Möbelindustrie. Diese verfügen üb­ licherweise nicht über Pressen zur Beschichtung von Platten mit einer Melaminharz-Deckschicht, sondern bringen die Oberflä­ chenschicht durch eine Lackierung auf.

Demgegenüber sind typische HPL-verarbeitende Betriebe mit derartigen Pressen zum Aufbringen einer Melaminharz-Deck­ schicht ausgestattet. Zur Herstellung eines gattungsgemäßen Flächenelementes wird daher zunächst die dreischichtige Platte hergestellt, die die Zwischenschicht als mittlere Schicht umfaßt. Anschließend wird diese Platte mit einer Trägerplatte eines holzverarbeitenden Betriebes verklebt. Erfindungsgemäß hinge­ gen kann der holzverarbeitende Betrieb die wesentlichen Be­ standteile des Flächenelementes selbst herstellen, und lediglich zum Aufbringen der Oberflächenschicht wird die vorbereitete Platte, welche die Trägerplatte und die Zwischenschicht auf­ weist, in einen Beschichtungsbetrieb gegeben. Der Anteil an Fremdkosten kann also erheblich reduziert werden.

Die zur Herstellung eines neuerungsgemäßen Flächenelemen­ tes zugrundeliegende Denkweise ist daher für einen Holzfach­ mann überraschend, da es für ihn üblich ist, entweder die im ei­ genen Betrieb hergestellten Produkte zu lackieren oder ver­ schleißfeste Deckplatten, welche eine Zwischenschicht bereits enthalten, zuzukaufen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des neuerungsgemäßen Flä­ chenelementes sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich­ nung im folgenden näher erläutert. In der Zeichnung ist mit 1 allgemein ein Flächenelement bezeichnet, welches eine Trä­ gerplatte 2 aus Holzwerkstoff aufweist, die als MDF- oder HDF- Platte (=mitteldichte oder hochverdichtete Faserplatte) ausge­ bildet sein kann und die zum bündigen Anschluß an benachbar­ te Flächenelemente bereits mit Nut und Feder versehen sein kann.

Mit der Trägerplatte 2 verklebt ist eine obere Zwischenschicht 3, die durch eine Echtholz-Furnier gebildet ist. Die Zwischen­ schicht 3 ist gegen Verschleiß durch eine Oberflächenschicht 4 geschützt, die aus einem an sich bekannten Overlay bestehen kann, beispielsweise aus einem mit Korund betreuten melamin­ beharzten Papier.

Verwerfungen oder Welligkeiten des Flächenelementes 1 wer­ den dadurch ausgeschlossen, daß an der Unterseite der Trä­ gerplatte 2 ein Unterzug 5 vorgesehen ist. Dieser Unterzug 5 umfaßt eine mit der Trägerplatte 2 verklebte Furnierschicht 6, wobei hier gegenüber der Zwischenschicht 3 ein optisch min­ derwertiges und dementsprechend preisgünstiges Furnier Ver­ wendung finden kann.

An Stelle der Furnierschicht 6 kann auf die Trägerplatte 2 an der Unterseite unmittelbar ein Melaminharz-Papier oder eine ähnli­ che Verschleißschutzschicht aufgebracht sein.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich zu der Fur­ nierschicht 6 eine derartige untere Verschleißschutzschicht 7 dargestellt. Diese zusätzliche Verschleißschutzschicht 7 zu der Furnierschicht 6 kann in der Praxis für die meisten Anwen­ dungszwecke entfallen, so daß gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Flächenelemente noch preisgünstiger hergestellt werden können.

Zudem ergibt sich sowohl durch den Verzicht auf zusätzliche Schichten zwischen der Trägerplatte 2 und der Zwischenschicht 3 und ggf. durch den Verzicht auf die untere Verschleißschutz­ schicht 7 eine geringere Bauhöhe des gesamten Flächenele­ mentes 1, so daß dieses insbesondere bei Renovierungsarbei­ ten vielseitiger einsetzbar ist, nämlich wenn es unter bestehen­ den Türen verlegt wird, ohne Nacharbeiten an den Türen zu er­ fordern.

Claims (5)

1. Zur Schaffung eines Bodenbelages verwendbares Flächenelement, mit einer Trägerplatte aus einem Holz­ werkstoff, sowie mit einer Zwischenschicht, die aus einem Holzfurnier besteht, sowie mit einer die Zwischenschicht schützenden Oberflächenschicht, die mit der Zwischen­ schicht verpreßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (3) unmittelbar mit der Trägerplatte (2) verklebt ist.

2. Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net daß an der der Zwischenschicht (3) gegenüberlie­ genden Seite der Trägerplatte (2) ein Unterzug (5) vorge­ sehen ist.

3. Flächenelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net daß der Unterzug (5) ein Holzfurnier (6) aufweist, welches mit der Trägerplatte (2) verklebt ist.

4. Flächenelement nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen­ schicht (4) aus melaminbeharztem Papier besteht.

5. Flächenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net daß die Oberflächenschicht (4) Korundpartikel ent­ hält.