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Verfahren zum Erzeugen unverwischbarer Zeichen in Überzügen oder Folien
Es ist oft erwünscht, auf Filimen, Folien, Lacküberzügen und ähnlichen nicht saugenden
Flächen unverwischbare und haltbare Zeichen, wie Punkte, Striche, Linien oder aus
solchen oder flächigen Markierungen bestehende Muster, anzubringen oder zu erzeugen.
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Mit den bisher üblichen Tinten, Druckfarben oder ähnlichen Färbemitteln
war :dies wegen der besonderen chemischen Beschaffenheit der zu behandelnden Oberflächen
nicht oder nur ,sehr unvollkommen Du erreichen, da insbesondere die Haftfestigkeit
und Bindung zwischen der Unterlage und der Farbe begrenzt war.
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Diese Mißetänd:e beseitigt die vorliegende Erfindung. Sie geht davon
aus, daß gefärbte oder an sich durchsichtige FiIme, Folien oder Überzüge, die durch
eingelagerte, an sich durchsichtige oder durchscheinende, alber ein anderes Brechungsvermögen
aufweisende Fremdkörper getrübt, undurchsichtig geworden oder verfärbt sind, durch
eine flächenmäB:ig begrenzte Behandlung mit Wärme oder sich in Wärme verwandelnde
Energieformen an der behandelten Stelle wieder ihre ursprüngliche Farbe erlangen
oder durchsichtig werden, indem hier der verfärbende, trübende oder undurchsichtig
machende Fremdbestandteil entfernt wird oder mit dem Grundmaterial eine Mischung
oder Verbindung von einheitlicher Lichtbrechung ibi'ldet.
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Bei wieder durchsichtig gewordenem Grundmaterial kann dann :durch
einen anders gefärbten Untergrund die Zeichengebung besonders deutlich hervorgehoben
werden.
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Zur Zuführung von Wärme bzw.,sich in Wähne verwandelnder Energie kann
jeder Wärme oder
Energie leitende Stoff, vorzugsweise Metall, in
einer Form benutzt werden, die dem zu erzeugenden Zeichen angepaßt ist, also z.
B. ein elektrisch heizbarer Metallstempel in Buchstaben- oder Musterform, eine abgestumpfte
Nadel für gröbere, eine spitze für feinere Punkte.
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Das zeichengebende Organ kann über die noch undurchsichtige oder verfärbte
Fläche geführt werden, oder die Fläche kann unter dem Organ hinwegbewegt werden,
so d:aß eine dem relativen `leg des zeichengebenden Organs entsprechende Spur in
Form eines mehr oder weniger breiten Streifens oder einer Linie entsteht.
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Dabei können .die wärme- oder energieführenden Organe mit dem Film
usw. in Berührung stehen oder durch geeignete Mittel in gewünschtem Abstand gehalten
werden.
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Andererseits kann zur Wärme- oder Energiezuführung eine Linse, ein
Hohlspiegel oder eine ähnlich wirkende Vorrichtung benutzt wenden, die zwar räumlich
von der Fläche entfernt ist, dort aber die Wärme oder Energieeiner natürlichen oder
künstlichen Quelle konzentriert.
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Als Einwirkungsmittel ;kann neben oder anstatt Wärme jede sich in
Wärme umwandelnde Energie, wie Elektrizität oder Ultraschall, benutzt werden, die
die Entfernung oder Einmnischung des verfärbenden Fremdstoffes bewirkt.
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Als film-, folien- oder überzugbidendes Material können alle geeigneten
Natur- und Kunstharze, Polymerisations- und Kondensationsprodukte, Cel'luloseabkömmlinge
oder sonstigen Filmbildner und lackgebenden Substanzen benutzt werden.
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Die Unterlage zur Hervorhebung der in der durch Fremdstoffe verfärbten
oder undurchsichtig gewordenen Oberschicht,entstandenen Zeichen kann Papier, Metall
oder jeder andere flächig ausbreitbare Stoff bilden; auch kann die Unterlage lose
oder mit der Oberschicht fest verbunden sein oder in einem Zuge aus dem gleichen
Material wie die Oberschicht gebildet sein, wenn Vorsorge getroffen ist, daß sie
nicht auch durch eingelagerte Fremdstoffe verändert wird.
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Als eingelagerte Bestandteile können Luft, sonstige Gase, relativ
Seicht verdampfbare oder sublimierbare Flüssigkeiten oder Stoffe, wie Wasser oder
Kampfer, dienen, sofern sie reit dem Filmbildner nicht mischbar sind, ferner bei
aus Lösungen erzeugten Filmen usw. schwer verdampfbare Flüssigkeiten oder Feststoffe,
sofern diese mindestens nach Verdunstung des Lösungsmittels bei Normaltemperatur
in dem Filmbildner unlöslich sind und erst unter der Einwirkung von Wärme oder Energie
mit dem Filmbildner eine Masse von einheitlicher Lichtbrechung geben.
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Beispiel i Einer durch absichtlich feinverteilte Lufteinschlüsse weifich
getrübten dünnen Celluloseacetatfolie wird. ein elektrisch geheizter Stempel so
weit genähert, wie es eine aus porösem Papier bestehende Zwischenlage möglich macht.
Nach der Wärmeeinwirkung ist gemäß der Begrenzung der Stempelfläche die Folie durchsichtig
geworden und läßt eine untergelegte dunkle Unterlage sichtbar werden. Als Unt=erlage
kann auch bei umgedrehtem System die erst als Zwischenlage benutzte Papierschicht
dienen.
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Beispiel e Aus ,einer klaren Lösung von Nitrocellulose und etwas Rizinusöl
in leicht siedenden Lösungsmitteln, wie Äthylacetat, wird durch Trocknen in wa-sserdampfhaltiger
Luft ein milchigweißer Überzug auf dunkel gefärbtem Papier gebildet. Bei Anlegung
eine genügend hohen elektrischen Spannung an eine als Schreiborgan dienende Nadel
einerseits und eine unter dem befrlmten Papier befindliche Elektrode andererseits
wird infolge des Stromdurchganges der Überzug an der Berührungsstelle der Nadel
-durchsichtig und läßt bei deren Bewegung den Untergrund als dunkle Linie erkennen.
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Beispiel 3 Ein nach Beispiel :2 hergestelltes Papier wird der durch
eine möglichst kleine Linse gesammelten Sonnenstrahlung ausgesetzt und gibt durch
den mehr oder weniger hervortretenden Untergrund die Intensität der Strahlung wieder,
ohne daß das Papier dabei verbrannt wird.
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Beispiel 4 Markierungen nach Beispiel 2 und 3 werden auf einem Papier
erzeugt, das mit einem an sich klaren Chlorkautschuklaek überzogen ist, welcher
durch fein emulgierte Wassertröpfchen weißgefärbt ist und unter dem Einfluß von
Wärme usw. wieder klar wird.
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Beispiel s Markierungen nach Beispiel i und 2 werden an einem Film
erzeugt, der aus einem an sich klaren Vin3fil,mi.schpolym,eri.s.at besteht und durch
erst in der Wärme verschwindende Tröpfchen eines hochraffinierten Mineralöles undurchsichtig
gemacht ist. Durch Unterlegen einer dunkel ;gefärbten Glasplatte werden die erzeugten
Markierungen noch deutlicher. Beispiel 6 Markierungen nach Beispiel i, 2 oder 3
werden auf -einem mit dunkel gefärbtem Nitrolack überzogenen Papier erzeugt, wobei
dem Lack vor seiner Aufbringung auf das Papier so viel leicht flüchtige Lösungsmittel
zugesetzt waren, .daß er mit weißer Oberfläche auftrocknete.