DE405069C - Druckfaehigmachen von glatten Flaechen - Google Patents

Description

• Druckfähigmachen von glatten Flächen. Den Schwierigkeiten des Übertragens von feinen Zeichnungen auf Zelluloid, Elfenbein, Horn oder ähnliche glatte Flächen ist man durch chemisches oder mechanisches Aufrauhen mit mehr oder minder Erfolg begegnet. So hat man z. B. Zelluloid oberflächlich durch Methylalkohol aufgequellt, dabei teilweise den beigemengten Kampfer entfernt, so daß nach dem Trocknen die Oberfläche mattiert war. Ferner hat man derartige Flächen mit einem Lack überzogen, diesen noch klebrig oberflächlich mit Magnesiumsulfat und Baryt gepudert und nach dem Trocknen satiniert. Ferner hat man die Flächen mit dem Sandstrahlgebläse mattiert usw. Alle diese Verfahren sehen eine bleibende Veränderung der optischen Eigenschaften des zu bedruckenden Körpers vor. Das durch Methylalkohol aufgerauhte Zelluloid, ebenso das mechanisch mit dem Sandstrahl verletzte bleibt matt und undurchsichtig; das mit Magnesiumsulfat oder Baryt überpuderte zeigt oberflächlich auch nur diese Salze, die etwa darunter befindliche Maserung des Elfenbeins usw. bleibt dauernd überdeckt.
• Die Erfindung sieht nur eine vorübergehende Veränderung der optischen Eigenschaften des zu bedruckenden Körpers vor, ferner verleiht sie dem zu bedruckenden Körper in weit höherem Maße papierähnliche, d. h. saugende Eigenschaft. Man benutzt dazu die an und für sich bekannte Eigenschaft der Zellulosederivate, aus ihren Lösungen in verschiedener Weise aufzutrocknen, als klares oder mattes Häutchen und schließlich gar als relativ fest auf der Unterlage haftender Staub. Bei letzterer Form kann der Staub durch Ausfüllen der Zwischenräume mit einem Medium von gleichem Brechungsindex wieder vollkommen durchsichtig gemacht werden. Nimmt man z. B. eine Nitrozelluloselösung in Azeton, verdünnt mit Benzol bis zur beginnenden Trübung, klärt wieder mit etwas Azeton und trägt diese klare Flüssigkeit in bekannter Weise auf den zu bedruckenden Körper auf, so zerreißt das trocknende Kollodiumhäutchen zu einem staubartigen Überzug mit saugenden papierähnlichen Eigenschaften, welcher auch die feinsten Zeichnungen abhebt. Übergießt man jetzt diesen bedruckten Staub mit einem Leinölfirnis, so werden die Lichter des Bildes wieder völlig geklärt und die Schwärzen durchscheinend. Statt die Zellulosederivatlösung unmittelbar auf den zu bedruckenden Körper aufzutragen, kann man auf diesem zuerst ein durchsichtiges Häutchen aus einem anderen Stofft, z. B. aus Albumin, herstellen.

Claims (1)

1. PATRNT-ANSPRUCH: Verfahren zum Druckfähigmachen von glatten Flächen, z. B. Zelluloid, Elfenbein usw., dadurch gekennzeichnet, daß man eine trüb und papierähnlich auftrocknende, mehr oder minder undurchsichtig werdende Zellulosederivatlösung aufträgt, die nach dem Bedrucken durch einen Lack von gleichem Brechungsvermögen wieder durchsichtig gemacht werden kann.