DE117989C - - Google Patents
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- DE117989C DE117989C DE1899117989D DE117989DD DE117989C DE 117989 C DE117989 C DE 117989C DE 1899117989 D DE1899117989 D DE 1899117989D DE 117989D D DE117989D D DE 117989DD DE 117989 C DE117989 C DE 117989C
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01B—MEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
- G01B3/00—Measuring instruments characterised by the use of mechanical techniques
- G01B3/002—Details
- G01B3/004—Scales; Graduations
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
Description
KLASSE 42 b.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden Längenmafse aller Art, welche mit
einem doppelten Gelluloidüberzug in der Weise versehen sind, dafs die Theilung auf dem
unteren, gewöhnlich undurchsichtigen Celluloidüberzug angebracht und von dem oberen
durchsichtigen Celluloidüberzug bedeckt ist.
Die Anordnung bezweckt, die Längenmafse nicht allein gegen die Einflüsse der Witterung,
Feuchtigkeit und des Anfassens mit den Händen bezw. andere mechanische Einflüsse, sondern
auch gegen Einflüsse zu schützen, welche die besondere Natur des Mafsmaterials selbst verursacht,
so z. B. gegen Feuchtigkeit oder dergl., welche in dem Material des Längenmafses
selbst vorhanden sein kann.
Beispielsweise ist es bei der Herstellung von Mafsstäben selbst bei ganz sorgfältiger Auswahl
und Behandlung nicht möglich, das Holz vollkommen von seinem Wassergehalt zu befreien
oder gegen die Aufnahme von Wasser zu schützen. Holz als sehr hygroskopischer Körper
nimmt stets Feuchtigkeit aus der Luft auf, quillt infolge dessen an oder zieht sich bei
trockener Luft wieder zusammen. Dieser Vorgang kann selbst bei mehrfach mit Oelfarbe
gestrichenen und lackirten Gegenständen beobachtet werden.
Wird nun bei einem hölzernen M.afstab die Theilung direct auf dem Holz angebracht, so
ist sie unausgesetzt dem Einflufs der^im Holze
enthaltenen oder von diesem aufgenommenen Feuchtigkeit unterworfen und erfährt infolge
dessen in ihrem Aussehen und in dem Abstand«; der einzelnen Theilstriche Aenderungen, welche
die Richtigkeit und Lesbarkeit der Theilung beeinträchtigen.
Direct auf dem Holz angebrachte Theilungen sind infolge der Structur des Holzes, der verschiedenen
Farbe der Adern etc. schlecht lesbar und auch niemals ganz sauber auszuführen, da
aufgedruckte Theilstriche leicht auslaufen oder in das Holz einziehen und eingeritzte Striche
die Faser des Holzes quer durchschneiden und die in die Striche gebrachte Farbe ebenfa/ls
leicht seitlich auslaufen lassen.
Man hat nun diesen Mängeln dadurch abzuhelfen gesucht, dafs man die Theilung nicht
direct auf dem Holze etc., sondern auf einem darauf angeordneten Ueberzug anbrachte.
Nach dem am häufigsten, beispielsweise bei der Herstellung der sogen. Gliedermafsstäbe,
angewendeten Verfahren werden die zur Herstellung der Mafsstäbe dienenden Holzstäbchen
entweder mit gelber Beize behandelt oder mit gelber Oelfarbe gestrichen. Die Beize ist aber
nicht im Stande, die Structur des Holzes, etwaige dunklere Stellen etc. zu verdecken;
diese scheinen immer durch und beeinträchtigen die Lesbarkeit der Theilung. Erfahrungsgemäfs
ist auch die.iHaltl^arkeit der Beizfarben
am Licht nur einö'selj/ geringe. Das ferner
verwendete Verfahren/ die Holzstäbe mit Oelfarbe zu bestreichen, auf diesen die Theilung
anzubringen und dann zu lackiren, hat ebenfalls ganz erhebliche Mängel. Die Oelfarbe
ISt, wenn sie nicht übermäfsig dick aufgetragen !werden soll, was aus vielen Gründen ver-
mieden werden mufs, nicht im Stande, die
Structur des Holzes vollkommen zu verdecken.
Abgesehen hiervon ist aber dieses Färbeverfahren sehr umständlich und zeitraubend und
daher kostspielig. Die Holzstreifen müssen von Hand mittelst Pinsels mindestens zweibis
dreimal mit je vierzehn Tagen Zwischenzeit gestrichen werden, wodurch, sich die Herstellung
sehr in die Länge zieht und grofse Trockenräume erforderlich sind. Es vergehen also etwa vier bis sechs Wochen, bis ein Stab
mit der Theilung versehen werden kann. Der Lack erfordert ebenfalls längere Zeit zum
Trocknen, so dafs die vollständige Herstellung derartiger Mafsstäbe ungefähr zwei Monate in
Anspruch nimmt.
Ein weiterer Mangel der in dieser Weise hergestellten Mafsstäbe ist aber deren geringe
Haltbarkeit.
Eine innige Verbindung der Oelfarbe mit dem stets etwas wasserhaltigen Holz tritt erfahrungsgemäfs
nicht ein, man kann die Oelfarbe leicht abschaben. Es ist auch eine bekannte Erfahrung, dafs die Oelfarbe sich nach
einiger Zeit von dem Holz ablöst und abblättert, sobald das Lösungsmittel bis zu einem
gewissen Grade verdunstet ist oder sich verhärtet hat. Die mangelnde Haltbarkeit der
nach diesem Verfahren hergestellten Mafsstäbe zeigt sich namentlich dann, wenn diese mit
Feuchtigkeit in Berührung kommen oder viel im Freien gebraucht werden.
Der Lack, mit welchem die Mafsstäbe nach Aufbringen der Theilung überzogen werden,
ist ebenfalls die Ursache vieler Unzuträglichkeiten. Da der Lack, wenn er überhaupt die
Theilung schützen soll, ziemlich dick aufgetragen werden mufs, entstehen am Rande des
Mafsstabes dicke Lackränder, welche bei der Benutzung der Mafsstäbe und bei Gliedermafsstäben
namentlich beim Zusammenlegen derselben abspringen und die Theilung gerade an dem am meisten benutzten Rande zerstören.
Lackirte Mafsstäbe können in den Tropen oder in heifsen Räumen überhaupt, nicht benutzt
werden, da der Lack in der Hitze aufweicht und klebrig wird. Noch deutlicher treten die
Mängel des Oelfarbenüberzuges hervor, wenn man aus Stoff hergestellte, aufrollbare Mafse,
sogen. Bandmafse betrachtet. Derartige Mafsstäbe kann man niemals eng zusammenrollen
oder biegen, da dann ein Bruch des Ueberzuges eintritt. Aehnlich verhalten sich die aus
sogen. Wachstuche hergestellten Mafse, die bei starkem Biegen auch brechen, Risse bekommen
und den Ueberzug abblättern lassen.
Auf Metall läfst sich ein dauerhafter Ueberzug aus Oelfarbe oder dergl. nicht anbringen,
da diese nicht auf Metall haftet und zum Decken sehr stark aufgetragen werden mufs.
Man ritzt oder ätzt daher die Theilung meistens direct in das Metall ein, wodurch sie aber
schwer erkennbar wird.
Alle Mängel der bisherigen Mafsstäbe aus Holz, Stoff, Metall etc. sind nun bei den nach
vorliegender Erfindung hergestellten Längenmafsen durch das Material und die Anordnung
des Ueberzuges bezw. der Theilung beseitigt.
Nach vorliegender Erfindung werden die zur Herstellung der Längenmafse benutzten
Holzstäbe oder die Streifen aus anderem Material (Metall, Stoff etc.) zunächst mit einem
gegebenenfalls mit Farbstoff versetzten Celluloidüberzug versehen. Zweckmäfsig stellt man
diesen Ueberzug durch Eintauchen des Holzstabes etc. in eine Celluloidlösung her. Der
so gebildete Ueberzug wird dann zur Beseitigung von Unebenheiten geglättet, z. B/
durch eine Satinirmaschine geschickt. Alsdann wird die Theilung aufgebracht und schliefslich
wieder durch Eintauchen oder auf andere Weise ein zweiter Ueberzug aus farblosem
Celluloid hergestellt, der dann wieder durch eine Satinirmaschine geglättet und event, geschliffen
und polirt wird, was auch bei dem ersteren Ueberzuge geschehen kann. Der erste Ueberzug giebt dem Holzstreifen etc. die zur
deutlichen Lesbarkeit der Theilung geeignete Farbe, gleichzeitig wird der Streifen dadurch
derart imprägnirt, dafs weder aus dem Material des Mafsstabes Feuchtigkeit austreten, noch
Feuchtigkeit von aufsen hineingelangen kann, da Celluloid sowohl gegen Wasser als die
meisten hier in Betracht kommenden Flüssigkeiten, OeI, Spiritus etc., vollkommen unempfindlich
ist und nicht klebrig wird. Der Ueberzug kann also leicht abgewaschen werden. Der Celluloidüberzug ist ferner aufserordentlich
zähe und sehr widerstandsfähig gegen Schlag und Stofs, so dafs er allen mechanischen
Einflüssen weit besser widersteht als die bisher verwendeten Oelfarben- und Lacküberzüge.
Da das Material des Mafsstabes und ebenso die Theilung allseitig von dem Celluloidüberzug
bedeckt wird, ist es in jeder Beziehung geschützt, im Gegensatz zu den bekannten.
Längenmafsen mit aufgeklebten, den Mafsstab nur theilweise bedeckenden Celluloidstreifen,
wie sie z. B. im Patent 34583 beschrieben sind.
In vorstehend beschriebener Weise hergestellte Längenmafse haben wesentliche Vorzüge
besonders vor den bekannten Holzmafsstäben mit Oelfarbenüberzug oder dergl. Während
die Oelfarbe beispielsweise nur auf dem Holz aufliegt und keine innige Verbindung mit ihm
eingeht, tritt bei dem Celluloid gewissermafsen eine Verschmelzung, ein Zusammenschweifsen
der verschiedenen Materialien ein. Die für Celluloid benutzten Lösungsmittel lösen oder
erweichen die Inkrustationen der Holzfasern,
J/
die Celluloidlösung saugt sich förmlich in das Innerste des Holzes ein, nöthigenfalls wird sie
durch Anwendung eines Vacuums hineingeprefst Der Holzstreifen wird somit sehr tiefgehend
oder auch durch und durch imprägnirt.
Bei anderen aufsaugungsfähigen Materialien dringt die Celluloidlösung ebenfalls tief ein,
was bei der dickflüssigen Oelfarbe niemals der Fall ist.
Die Erfahrung hat ferner gezeigt, dafs der Celluloidüberzug selbst auf polirtem Metall ungemein
fest haftet und selbst bei stärkster Biegung des Metalles nicht abspringt.
Da der Celluloidüberzug infolge seiner Glätte und des Mangels an Poren keinen Schmutz
an- und aufnimmt, so bleibt bei derartigen Mafsstäben die Theilung stets lesbar. Die bekannten
Mafsstäbe mit Oelfarbe- und Lacküberzug werden dagegen nach kurzem Gebrauch schmutzig und infolge der Klebrigkeit
des Lackes läfst sich der Schmutz bei diesen Mafsstäben fast gar nicht mehr entfernen.
Ein weiterer Vorzug der nach vorliegender Erfindung hergestellten Mafsstäbe liegt in der
Möglichkeit der sehr raschen Herstellung. Man kann den Holzstreifen etc. nach dem Ueberziehen
mit Celluloid schon in wenigen Stunden weiter verarbeiten und in ein. bis zwei Tagen
vollständig fertig stellen, während man früher sechs bis acht Wochen und länger dazu
brauchte.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Längenmafse mit Celluloidüberzug, dadurch gekennzeichnet, dafs die Mafseintheilung auf einem das Material des Mafses bedeckenden, eventuell farbigen Celluloidüberzug aufgebracht und mit einem zweiten durchsichtigen Celluloidüberzug bedeckt wird, zum Zwecke, die Theilung sowohl gegen äufsere als auch gegen aus dem Material des Mafsstabes selbst heraus wirkende Einflüsse zu schützen und eine saubere Theilung zu erzielen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE117989T | 1899-08-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE117989C true DE117989C (de) | 1901-02-14 |
Family
ID=33557875
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1899117989D Expired DE117989C (de) | 1899-08-16 | 1899-08-16 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE117989C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1190202B (de) * | 1962-08-04 | 1965-04-01 | Hensoldt & Soehne Optik | Verfahren zur Herstellung eines Glasmassstabes |
-
1899
- 1899-08-16 DE DE1899117989D patent/DE117989C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1190202B (de) * | 1962-08-04 | 1965-04-01 | Hensoldt & Soehne Optik | Verfahren zur Herstellung eines Glasmassstabes |
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