DE594901C

DE594901C - Verfahren zum Herstellen von Druckformen bzw. Matrizen aus leicht zerbrechlichen Naturgebilden

Info

Publication number: DE594901C
Application number: DEF74276D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-10-16
Filing date: 1932-10-16
Publication date: 1934-03-23

Description

Verfahren zum Herstellen von Druckformen bzw. Matrizen aus leicht zerbrechlichen Naturgebilden Es ist bekannt, daß, zur Herstellung von Farbdrucken Druckformen aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden. Es ist auch bekannt, daß im Naturselbstdruckverfahnen Pflanzen, Blumen, Gräser usw. unter hohem Druck in Bleiplatten eingepreßt werden und auf diese Weise Klischees von großer Naturtreue entstehen.
Alle diese für Druckzwecke hergestellten Druckformen geben, wenn sie auch Naturformen `und Formen feiner Kunstgegenstände in sehr naturgetreuer Form wiedergeben, nicht die Feinheit der Natur in vollkommener Weise wieder.
Das vorliegende Verfahren hat den Zweck, von Naturprodukten, wie Blumen, Blättern, Gräsern, Rindenusw., vollständig formgetreue Farbabdrucke dadurch herzustellen, daß die genannten Gegenstände als Matrizen für Klischeeherstellung bzw. .als Klischees zu Farbdrucken benutzt werden.
Gemäß dem Verfahren wird die Druckform so hergestellt, daß z. B. bei einem Pflanzenteil die Gewebeteile freigelegt werden, so daß dieselben je nach ihrer Tiefe mehr oder weniger Farbe aufzunehmen in der Lage sind.
Hierzu wird bei den zur Verwendung gelangenden Blumen usw. die oberste Schutzschicht (Epidermiszellen) zerstört, um die darunterliegenden Gewebeteile freizulegen (Vorbereitung der Pflanzen), dann folgt eine Festigung dieser Gewebeteile (H,ärtung) und sodann ein Anbringen eines Schutzüberzugs.
Es hat sich gezeigt, daß zur Erreichung entsprechender Druckformen nicht jede Pflanzengattung in gleicher Weise behandelt werden kann, d. h. daß entsprechend der Feinheit und Struktur der zu verwendenden Naturprodukte die Behandlungsstoffe entsprechend gewählt werden müssen. In allen Fällen müssen jedoch nachfolgende Phasen bei der Verarbeitung der Naturprodukte durchlaufen werden.
a) Vorbereittmg der Pflanzenteile usw. durch Entfernung, Einschrumpfung oder Pergamentierung der Epidermis, so daß die Gewebeteile freigelegt oder zum Hervortreten gebracht werden.
b) Festigung der Struktur der so vorbereiteten Pflanzenteile.
c) Anbringen .eines Schutzüberzuges zur Erhöhung der Festigkeit.
Hierbei ist es möglich, daß die Phasen a und b in demselben Bad durchlaufen werden oder daß zur Durchführung jeder der beiden Phasen mehrere Bäder Verwendung finden und daß die Phase c auch gelegentlich, wenn die nötige Festigkeit durch die Behandlungsghasena und b erreicht wird, fortbleibt oder mit der Phase b zusammenfällt.
Beispiele r. a) Vorbereitung: Entfernung der Epidermis oder Pergamentierung derselben, je nach Art der Pflanze. Baden der Pflanze in Schwefelsäure, deren Konzentration und Einwirkungsdauer nach der Feinheit und Art der Pflanze geregelt wird.
Nacherfolgtem Waschen mit Alkalien, z. B. Ammoniaklösung, und Wassererfolgt b) Festigung durch Behandlung mit einem elastisch machenden Stoff, z. B. alkoholischer Glycerinlösung, und nach Trocknung c) Anbringen eines Schutzüberzuges: Bestreichen mit Zaponlack.
z. a) Vorbereitung: Entfernung der Epidermis. Baden von z. B. Pflanzenteilen in einer Aufschwemmung von Chlorkalk unter Zusatz geringer Mengen von Salzsäure und nachfolgendes Waschen mit Wässer und alkalischen Flüssigkeiten.
b) Festigung: Durch Baden in einer Lösung von Chromsäure oder deren Salze, Waschen mit Wasser und Baden in Lösungen von Alkali- oder Erdalkalichloriden.
c) Anbringen eines Schutzüberzuges: Bestreichen mit Zaponlack.
3. a) Vorbereitung: Entfernung der Epidermis. Baden in einer Lösung von Kaliumbichromat und Schwefelsäure und nachfolgendes Waschen mit Wasser.
b) Festigung: Baden in Essigsäure.
c) Anbringung eines Schutzüberzuges kann gegebenenfalls wegfallen.
4. a) Vorbereitung: Entfernung der Epidermis. Baden in Lösungen von Oxalsäure oder oxalsauren Salzen und nachfolgendes Waschen mit Wasser.
b) Festigung: Einlegen in Aceton.
c) Anbringung eines Schutzüberzuges kann gegebenenfalls fortfallen.
5. a) Vorbereitung: Entfernung der Epidermis. Behandlung mit Chlorkalk wienach r. b) Festigung: Nacheinanderfolgendes Baden in Lösungen von Kupfersulfat, Chromsäure, Tannin und Essigsäure.
c) Anbringung eines Schutzüberzuges kann gegebenenfalls fortfallen.
6. Vorbereitung und Festigung: Durch Schrumpfung der Epidermis a) und b) Behandlung mit Alkohol.
c) Anbringung eines Schutzüberzuges: Behandlung mit Paraffin.
a) Vorbereitung: Entfernen der Epidermis mit Chlorkalkaufschwemmung und Salzsäure mit nachfolgendem Waschen mit Wasser.
b) und c) Behandlung mit Gelatinelösung. B. Vorbereitung und Festigung: Schrumpfung der Epidermis.
a) und b) Behandlung mit Anilin, nachfolgend -mit Chromsäure.
c) Anbringung eines Schutzüberzuges kann entfallen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Druckformen bzw. Matrizen aus leicht zerbrechlichen Naturgebilden, z. B. Blättern, Blumen, Gräsern, dadurch gekennzeichnet, daB durch Zerstören, Schrumpfen oder Pergamentieren der Epidermis mittels chemischer Mittel die Zellgewebe freigelegt oder hervortretend gemacht, verfestigt und gegebenenfalls durch einen überzug geschützt werden.