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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäss hergestellten Druckplatte in stark vergrösserter Weise dargestellt. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Bildträger, auf dem der Künstler ein zu druckendes Bild durch Farbauftrag hergestellt hat, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Bildträger, den Farbauftrag, die aufgebrachte Pulverschicht und das Druckplattenmaterial und Fig. 3 einen Teil der fertigen Druckplatte im Querschnitt, nach Abtrennung des Bildträgers mit dem Farbauftrag.
Im folgenden wird das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte beschrieben, wobei als Bildträger --1-- eine Kunststoffolie, als Pulver ein Glaspulver --2-- und als Druckplattenmaterial ein
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teigig gemacht worden ist. Beim Beispiel wurde handelübliches Glaspulver verwendet, das Körnchen verschiedener Grösse enthält. Wird das Glaspulver --2-- auf die noch feuchte oder wieder teigig gemachte Farbmasse --5-- geschüttet, so können die Glaskörnchen-2-in die Farbmasse --5-- eindringen. An den Stellen, wo der Farbauftrag nur sehr dünn ist, können sich nur die feinen und feinsten Glaskörnchen halten, da für die
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genügend tief in die Farbmasse eindringen, so dass sie hier Halt finden.
Die auf die dicken Farbauftragstellen fallenden feinen und feinsten Glaskörnchen liegen natürlich noch am Grund der gröberen Glaskörnchen oder werden von der dicken Farbmasse ganz geschluckt. Wird dann die so präparierte Folie abgeblasen oder einfach gekippt, so fallen die von der Farbmasse--5--nicht gehaltenen Glaskörnchen ab. Zurück bleibt eine mit Glaskörnchen bedeckte Farbmasse--5--, so wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Die Bildteile an den Stellen des dicken Farbauftrages werden nunmehr durch die Flächen der gröberen Glaskörnchen und die Bildteile an den Stellen des dünneren Farbauftrages werden von den Flächen der kleineren und kleinsten Glaskörnchen gebildet.
Auf das so präparierte Bild des Künstlers auf dem Bildträger wird nunmehr ein Glessharz --3-- im fliessfähigen Zustand nach Fig. 2 aufgebracht. Die bisher nur zu einem Teil in der Farbmasse --5-- eingebettet
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Giessharz verankert.
Nunmehr wird die den Bildträger --1-- bildende Folie von dem in Fig. 2 dargestellten Gegenstand abgezogen oder abgetrennt. Beim Abziehen der Folie-l-kann die Farbmasse --5-- teilweise mitentfernt werden. Sie wird in den meisten Fällen zerteilt, so dass ein Teil mit der Folie--l--abgezogen wird und ein Teil der Farbe-5-an den Glaskörnchen und am erhärteten Giessharz zurückbleibt. Die noch an den Glaskörnchen-2-und allenfalls am erhärteten Giessharz anhaftende Farbmasse --5-- wird nunmehr z. B. durch Waschen mit Wasser gelöst und entfernt. Die Farbe--5--kann also z. B. eine wasserlösliche Farbe sein.
Die Entfernung der Farbe von den Glaskörnchen --2-- kann aber auch z. B. mittels eines andern Lösungsmittels erfolgen. Ist die Farbe--5--ausgewaschen worden, so liegt die fertige Druckplatte nach Fig. 3
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verschieden grosser Erhebungen, entsprechend den eingebetteten verschieden grossen Glaskörnchen, gebildet. Das bedeutet, dass beim Einfärben der Druckplatte mittels einer Druckfarbe, die Farbe die tieferen Täler zwischen den grösseren Glaskörnchen und die. flacheren Täler zwischen den kleineren und kleinsten Glaskörnchen ausfüllt. Das bedeutet wieder, dass zwischen den grösseren Glaskörnchen mehr Druckfarbe in der Druckplatte gehalten wird als zwischen den feinen und feinsten Glaskörnchen. Auf diese Weise werden beim Drucken auch wieder Stellen mit mehr Druckfarbe und dann wieder Stellen mit weniger Druckfarbe gebildet.
Durch diese unterschiedliche Druckfarbaufnahme der Druckplatte und somit auch wieder unterschiedliche Abgabe der Druckfarbe können die vom Künstler beim Farbauftrag (Fig. l) gewählten Helligkeitswerte in feinster Abstufung beim Druck wiedergegeben werden. Mit einer Druckplatte nach Fig. 3 können sehr feine Halbtöne hergestellt werden, die mit einer Aquatinta-Technik und sogar mit der sehr aufwendigen Heliogravur nicht erreicht werden können.
Versuche haben ergeben, dass der Künstler beim Schaffen seines Bildes mit sehr dünner Farbe malen kann.
Sogar von Aquarellen können nach dem erfindungsgemässen Verfahren Druckplatten nach Fig. 3 hergestellt werden. Der Künstler hat freie Hand in der Wahl der Farbart hinsichtlich der Konsistenz dieser Farbe. So kann der Künstler z. B. mit üblicher lithographischer Tusche arbeiten. Er kann aber auch zähflüssigere Farbe und ganz dünnflüssige Farbe nehmen. Da er also in keiner Weise auf eine bestimmte Farbkonsistenz beschränkt ist, hat der Künstler auch hier ganz freie Hand, das Bild in einer Mal- oder Zeichentechnik zu schaffen, die ihm
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wünschenswert erscheint. Er kann ebenfalls mit Kreide arbeiten. Wichtig ist lediglich, dass zur Darstellung des Bildes eine Masse auf einen Bildträger aufgetragen wird. Der verwendete Ausdruck "Farbauftrag" soll diesen Auftrag einer Masse ausdrücken.
Diese Farbmasse kann aber natürlich auch farblos sein, wenn dies trotzdem eine Gestaltung eines Bildes ermöglicht. So wäre es z. B. möglich, dass mit einer farblosen Masse auf einer Unterlage gemalt oder gezeichnet wird, und dass diese Masse nach dem Auftrag matt wird, so dass sie sich von dem glänzenden Bildträger abhebt. In diesem Fall würde das Bild mit einer farblosen Masse gemalt werden.
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entfernt werden kann. Der Künstler hat also Zeit, das Bild genau in die ihm am besten erscheinende Fassung zu bringen.
Will der Künstler erst nach dem Trocknen der Farbmasse --5-- mit der Herstellung des Druckstockes fortfahren, so muss er die Farbmasse --5-- wieder in einen solchen Zustand bringen, dass dann die Glaskörnchen-2-in die Farbmasse --5-- eindringen können. Es können hier je nach Art der Farbmasse --5- verschiedene Verfahren angewandt werden. Es kommt z. B. Erwärmung in Frage oder ein Niederschlag von Wasserdampf usw.
Das auf die Farbmasse-5-aufzubringende Pulver kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Gute Ergebnisse wurden auch mit Zementpulver erzielt. Das erwähnte Glaspulver --2-- war aber besser, da es feinere Halbtöne beim Drucken ermöglichte. Die Glaskörnchen sind auch sehr hart, so dass auch nach mehrmaligen Abzügen die Körnung unverändert blieb. Es ist also vorteilhaft, wenn die Körnchen-2-aus einem verhältnismässig harten Material bestehen.
Als Bildträger--l--können ebenfalls verschiedene Werkstoffe in verschiedenen Dicken verwendet werden. Dünne Folien haben sich hiefür sehr bewährt, wobei es sehr vorteilhaft ist, wenn die Fläche-4- hochglänzend ist, da dann auch ein Druckstock nach Fig. 3 mit einer hochglänzenden glatten Fläche--6-- erzielt wird, um Halbtönde an unerwünschten Stellen beim Drucken zu vermeiden. An Stelle einer Folie kann der Bildträger--l--auch aus einem andern elastischen Material sein, z. B. aus Plexiglas oder Plexigum. Die Wahl des Werkstoffes für den Bildträger--l--hängt natürlich auch von der Wahl des Druckplattenmaterials --3-- ab, denn beide Werkstoffe müssen sich voneinander trennen lassen.
Das Druckplattenmaterial--3--kann ein Kunstharz sein. Giessharze, insbesondere die Epoxygiessharze,
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auch ein Polyestergiessharz genommen werden. Es ist sehr vorteilhaft, wenn das Druckplattenmaterial--3--, z. B. mittels Glasfasern, armiert wird. Die hergestellte Druckplatte bricht dann nicht so leicht und es kann leichter mit ihr hantiert werden.
Die Farbmasse--5--kann sowohl wasserlöslich als auch in einer andern Flüssigkeit löslich sein.
Ist die Druckplatte nach Fig. 3 fertiggestellt, so kann der Künstler immer noch Ergänzungen oder Korrekturen auf eine der bekannten Weisen anbringen. Er kann also in den Druckstock einritzen, ausschneiden, abschaben und abdecken. Von einer erfindungsgemäss hergestellten Druckplatte nach Fig. 3 können, ebenfalls auf bekannte Weise, weitere Druckstöcke oder-platten, z. B. auf galvanischem Wege, hergestellt werden. Dies wird man z. B. dann machen, wenn das auf der Druckplatte vorhandene Bild in grosser Aneinanderreihung gedruckt werden soll, also z. B. beim Stoffdruck. Die Herstellung der Druckplatte nach Fig. 3 ist neben der Herstellung von einzelnen Kunstblättern kleinerer Auflage, z. B. mittels einer Handpresse, besonders für den Stoffdruck geeignet.
Wird das auf dem Bildträger--l--zu malende Bild durch das Auftragen einer dicken Farbmasse--5-- gebildet, wird also zum Malen eine sehr dickflüssige Farbe verwendet, so wird eine Druckplatte erhalten, die sehr tiefe Stellen aufweist. Es kann somit viel Farbe an gewünschten Stellen der Druckplatte gehalten werden, so dass ein sehr prägnanter Stoffdruck ausgeführt werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Herstellen der Druckplatte ist auch deshalb für den Stoffdruck sehr interessant, da bei der Verwendung eines durchsichtigen Bildträgers--l--mit einer ersten Farbe ein Bild oder Ornament gemalt werden kann. Mit einem zweiten, ebenfalls durchsichtigen Bildträger wird dann mit einer zweiten Farbe wieder ein Motiv gemalt. Auf einem weiteren dritten Bildträger kann mit einer weiteren Farbe wieder ein Motiv gemalt werden usw. Werden die in diesem Fall erwähnten drei Bildträger dann zur Deckung gebracht, so sind auch alle drei verschiedenfarbigen Motive zur Deckung gebracht. Der Künstler kann dann leicht überblicken, ob das nunmehr sichtbare resultierende Motiv seinen Vorstellungen vom zu schaffenden Muster für einen Stoffdruck entspricht.
Er kann nach Wunsch jeden Bildträger abändern, bis er das gewünschte Motiv hat, wie es sichtbar ist, wenn er alle Bildträger zur Deckung bringt. Dann werden beim Beispiel die drei verschiedenen Druckplatten nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellt. Auf diese Weise kann der Künstler ein Motiv für den Mehrfarben-Stofftiefdruck schaffen.
Wird die erfindungsgemäss hergestellte Druckplatte für einen kombinierten Hoch- und Tiefdruck verwendet, werden also die Vertiefungen mit der einen und die Flächen-6-mit einer andern Druckfarbe eingefärbt, so wird infolge der nahe bei der Fläche --6-- liegenden, feinen und feinsten Pulverkörnchen --2-- ein
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weicher, nicht abrupter übergang gedruckt. Das Erzielen der feinen Halbtöne kann also auch hier vorteilhaft sein. Das Gleiche gilt, wenn die Druckplatte nur für den Hochdruck verwendet wird, wenn also nur die Fläche --6-- mit Druckfarbe versehen wird. Auch in diesem Fall können Halbtöne gedruckt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte, bei welchem auf einem Bildträger mit glatter Oberfläche das zu druckende Bild vom Künstler durch Farbauftrag aufgemalt wird und in diese aufgetragene Farbmasse einzelne andersartige Materialstückchen eingebettet werden, wobei sich die aufgetragene Farbmasse im für die
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Körnchen unterschiedlicher Grösse auf die Farbmasse geschüttet und das nicht an die Farbmasse gebundene Pulver von der Unterlage entfernt wird, worauf auf den Bildträger, der die an den Farbstellen anhaftende Pulverschicht trägt, ein erhärtbares Material in einem Zustand aufgebracht wird, der das Eindringen der Pulverkörnchen in dieses Material ermöglicht, so dass nach dem Erhärten des aufgebrachten, die Druckplatte bildenden Materials die Pulverkörnchen in diesem Material eingebettet sind,
worauf der Bildträger und der Farbauftrag von der das Pulverbild festhaltenden erhärteten Druckplatte abgetrennt werden.
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