DE2456815C3 - Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte durch Farbauftrag - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte durch Farbauftrag

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DE2456815C3 DE19742456815 DE2456815A DE2456815C3 DE 2456815 C3 DE2456815 C3 DE 2456815C3 DE 19742456815 DE19742456815 DE 19742456815 DE 2456815 A DE2456815 A DE 2456815A DE 2456815 C3 DE2456815 C3 DE 2456815C3
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    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
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    • B41N1/00Printing plates or foils; Materials therefor
    • B41N1/12Printing plates or foils; Materials therefor non-metallic other than stone, e.g. printing plates or foils comprising inorganic materials in an organic matrix

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte. Zum Herstellen einer Druckplatte für den Tiefdruck sind die verschiedensten Techniken, wie z. B. Holzschnitt, Radierung, Lithographie, Aquatinta, Lavierung, Direktätzungen, Heliogravur und viele andere bekannt Diese Techniken kann man in zwei große Gruppen unterteilen. Die eine Gruppe umfaßt die Techniken, bei denen sich der Künstler mit dem Material der Druckplatte auseinandersetzt. Das Material der Druckplatte wird also vom Künstler in irgendeiner Weise manuell bearbeitet. Einen mit einer solchen Druckplatte hergestellten Abdruck bezeichnet man allgemein als Originalgraphik. Bei den Techniken der anderen Gruppe sind photographische Arbeitsschritte enthalten. Die mit einer derart hergestellten Druckplatte erzielten Drucke werden als Reproduktion bezeichnet.
Diese Unterteilung der verschiedensten Techniken in zwei Gruppen ist eine Vereinfachung, denn es gibt verschiedene Techniken, die im Grenzgebiet zwischen den beiden Gruppen liegen, und die man nicht ganz der einen oder anderen Gruppe zuordnen kann.
Die Originalgraphik, auch künstlerische Druckgraphik genannt, wird meistens für Drucke kleinerer Auflage, für sogenannte Kunstblätter angewendet, wobei die Drucke auch meistens auf einer Handpresse hergestellt werden. An diese Drucke werden die höchsten Anforderungen gestellt, da sie ja nicht nur Information sein, sondern die Handschrift des Künstlers in möglichster Vollkommenheit wiedergeben sollen. Anders verhält es sich bei einer Reproduktion, die für
ao eine Vervielfältigung im großen Rahmen lediglich zur Information, aber nicht zur künstlerischen Aussage bestimmt ist
Die Anforderungen an einen möglichst guten Druck sind möglichste Originaltreue. Mittels den heute üblichen photographischen Verfahren zur Herstellung von Reproduktionen können sehr genaue Wiedergaben eines Originals erzielt werden. Trotzdem fehlt aber einer solchen Reproduktion die Struktur des Originals. Ein Original ist durch Farbauftrag entstanden und hat somit eine eigentümliche Oberflächenstruktur, d. h. auch eine Erstreckung in die Bildtiefe, also eine räumliche Körnung.
Um heutzutage Drucke einer solchen Qualität, also Originaldrucke, herzustellen, braucht es einen großen Aufwand, bis die Druckplatte fertig ist Für die Druckplatte können die verschiedensten Materialien, wie z. B. Höh, Zink, Blei, Stein, Stahl, Kupfer usw. verwendet werden. Das zu schaffende Bild kann hierbei durch Ausschnitzen, Einschneiden, Einritzen, Abschaben und durch weitere manuelle spanabhebende oder materialverdrängende Arbeiten gebildet werden. Dieser Arbeit kann man noch ein chemisches Arbeiten durch Ätzen überlagern. Um eine möglichst feine Abstufung in der Tiefe zu schaffen, kann man dieser manuellen Arbeit, überlagert von einer chemischen Arbeit, auch noch photographische Arbeitsschritte zusetzen, wie z. B. bei der Heliogravur. Mit dieser sehr aufwendigen Technik kann eine sehr feine Abstufung in der Tiefe des zu schaffenden Bildes erreicht werden. Der Künstler hat
«o also große Möglichkeiten, dem zu schaffenden Bild die von ihm gewünschte Aussage zu vermitteln. Es ist selbstverständlich, daß diese Techniken sehr aufwendig und damit entsprechend teuer sind.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung einer Druckplatte, bei welchem dieser Nachteil vermieden werden soll. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren soll eine Druckplatte geschaffen werden, die die Handschrift des Künstlers trägt, so daß ein mit dieser Druckplatte hergestellter Druck als Originaldruck anzusprechen ist.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte, bei welchem auf einem Bildträger mit glatter Oberfläche das zu druckende Bild vom Künstler durch Farbauftrag aufgemalt wird und in diese aufgetragene Farbmasse einzelne andersartige Materialstückchen eingebettet werden, wobei sich die aufgetragene Farbmasse im für die Materialstückchen eindringbaren Zustand befindet.
Ein derartiges Verfahren ist durch die DT-PS 5 88 767 bekannt. Durch diese Patentschrift ist es bekannt, die Farbmasse (körniges Harzpulver) nach dem Malen des Bildes zu bearbeiten, um dann beim Drucken eine Struktur zu erhalten, die nach Handarbeit aussieht. Dieses Bearbeiten kann auf verschiedene Art erfolgen.
Der eine Bearbeitungsschritt besteht darin, das körnige Harzpulver nach dem Malen des Bildes unterschiedlich zu erwärmen, um ein unterschiedliches Schmelzen des Harzniilvers 7ii erreichen, so daß eine unterschiedliche
Struktur in der Druckschicht der Druckplatte entsteht Zusätzlich kann noch ein Einbetten von Materialstückchen im körnigen Harzpulver vorgenommen werden. Auch hierdurch wird eine unterschiedliche !Struktur in der Druckschicht der Druckplatte erzielt Das Problem liegt im sogenannten Bearbeiten des mit körnigem Harzpulver gemalten Bildes. Durch das unterschiedliche Erwärmen des körnigen Harzpulvers (z. B. durch unterschiedliche Dicke des Farbauftrages oder durch stellenweise ynterschiedliches Erwärmen des Bildträgers) kann wohl eine unterschiedliche Struktur der Farbmasse erzielt werden, aber niemals in der genau gleichen Abstufung, wk es der Künstler mit seinem Farbauftrag im Original vorgegeben hat Dies gilt in noch viel stärkerem Maße, wenn das Bearbeiten durch Einbetten von Stückchen aus Papier, Tuch oder Metall in die Farbmasse erfolgt Mit diesen Bearbeitungsarten wird also nur Handarbeit eines Druckerzeugnisses vorgetäuscht oder nachgeahmt, da man einj Struktur wie bei Handarbeit erkennt; die besondere Struktur, wie z.B. Pinselstriche, befindet sich aber niemals an den genau gleichen Stellen wie beim Original. Wenn man letzteres erreichen will, müßte der Farbauftrag vom Künstler in der genau gleichen zeitraubenden Weise bearbeitet werden, in der bereits das Original hergestellt wurde. Wenn dagegen kein schon vorliegendes Original nachgeahmt werden soll, wenn also mit dem Auftrag des körnigen Harzpulvers auf den Bildträger das erste Mal ein Bild geschaffen werden soll (Herstellung des Originals), so kommt dieses nachträgliche Bearbeiten der Farbmasse auf das gleiche heraus, als wenn der Künstler auf irgendeine der bisher bekannten Arten eine Druckplatte z. B. mit Stichel, Schaber usw. herstellt. Diese zeitraubende Arbeit soll aber gerade mit der Erfindung vermieden werden. Nach der Erfindung wird nunmehr ein anderer Weg zum »Bearbeiten« des Farbauftrages vorgeschlagen, wobei diese Bearbeitung aber nur einen sehr geringen Arbeitsaufwand erfordert und andererseits einen Abdruck mit genau der gleichen Struktur vom Original ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet daß ein Pulver aus Körnchen unterschiedlicher Größe auf die Farbmasse geschüttet und das nicht an die Farbmasse gebundene Pulver von der Unterlage entfernt wird, worauf auf den Bildträger, der die an den Farbstellen anhaftende Pulverschicht trägt, ein erhärtbares Material in so einem Zustand aufgebracht wird, der das Eindringen der Pulverkörnchen in dieses Material ermöglicht, so daß nach dem Erhärten des aufgebrachten, die Druckplatte bildenden Materials die Pulverkörnchen in diesem Material eingebettet sind, worauf der Bildträger und der Farbauftrag von der das Pulverbild festhaltenden erhärteten Druckplatte abgetrennt werden.
Dieses »Bearbeiten« wird also mit dem Pulver unterschiedlicher Körnchengröße erzielt. Nur die großen Körner können sich in einer großen Farbmasse halten, und in einer geringen, d. h. dünnen Farbmasse, können sich nur die kleinen Körner halten. Es wird also eine Proportionalität zwischen Dicke des Farbauftrages und Größe der darin eingebetteten Körnchen erreicht. Große Körner bilden große Täler, die dann mehr Druckfarbe beim Einfärben halten, so daß dann beim Drucken auch wieder entsprechend viel Druckfarbe an genau dieser Stelle auf das Druckpapier übertragen wird. Vom Farbauftrag (Malen des Bildes) bis zum Abgeben der Druckfarbe auf ein zu bedruckendes Papier besteht also eine ständige Proportionalität über die gesamte Druckschicht, da ja auch die Erhebungen von benachbarten kleinen Körnchen in einem entsprechend kleinen Abstand voneinander stehen. Bei größeren Körnern sind auch die Erhebungen benachbarter Körner weiter voneinander entfernt Das »Bearoeiten« des Farbauftrages nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht lediglich darin, das Pulver über das gemalte Bild zu schütten und dann das Bild abzublasen oder einfach umzukippen, damit das überschüssige Pulver, das also nicht von der Farbmasse gehalten werden kann, entfernt wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Druckplatte stellt ein Negativ vom Original dar, so daß dann ein Abdruck wie das Original, also nicht seitenverkehrt, vorliegt Bei der bekannten Druckplatte wird dagegen ein seitenverkehrtes Bild vom gemalten Bild gedruckt, so daß also der Künstler das körnige Harzpulver seitenverkehrt bearbeiten muß, um dann einen positiven Abdruck zu erhalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispie! einer erfindungsgemäß hergestellten Druckplatte in stark vergrößerter Weise dargestellt In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Bildträger, auf dem der Künstler ein zu druckendes Bild durch Farbauftrag hergestellt hat,
Fig.2 einen Querschnitt durch den Bildträger, den Farbauftrag, die aufgebrachte Pulverschicht und das Druckplattenmaterial und
Fig.3 einen Teil der fertigen Druckplatte im Querschnitt, nach Abtrennung des Bildträgers mit dem Farbauftrag.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte beschrieben, wobei als Bildträger 1 eine Kunststoffolie, als Pulver ein Glaspulver 2 und als Druckplattenmaterial ein bekanntes Gießharz 3 verwendet wird. Die Folie 1 hat eine hochglänzende Fläche 4. Auf diese Fläche malt der Künstler durch Farbauftrag sein Bild. Dieser Farbauftrag ergibt die Farbmasse 5. Dann wird auf die mit der Farbmasse 5 versehene Folie 1 Glaspulver 2 gestreut oder geschüttet, und zwar dann, wenn sich die Farbmasse 5 im für die Glaskörnchen 2 eindringbaren Zustand befindet Dies kann entweder erfolgen, solange die Farbmasse 5 noch feucht ist oder es kann aber auch erfolgen, nachdem die Farbmasse 5 schon getrocknet war, wenn vor dem Aufbringen des Glaspulvers 2 die Farbmasse 5 durch geeignete Maßnahmen wieder teigig gemacht worden ist. Beim Beispiel wurde handelsübliches Glaspulver verwendet, das Körnchen verschiedener Größe enthält Wird das Glaspulver 2 auf die noch feuchte oder wieder teigig gemachte Farbmasse 5 geschüttet, so können die Glaskörnchen 2 in die Farbmasse 5 eindringen. An den Stellen, wo der Farbauftrag nur sehr dünn ist, können sich nur die feinen und feinsten Glaskörnchen halten, da für die größeren und schwereren Glaskörnchen die Eindringtiefe der Farbmasse 5 nicht ausreichend ist. An den Stellen, an denen ein dicker Farbauftrag 5 vorliegt, können auch die größeren und größten Glaskörnchen genügend tief in die Farbmasse eindringen, so daß sie hier Halt finden. Die auf die dicken Farbauftragstellen fallenden feinen und feinsten Glaskörnchen liegen natürlich noch am Grund der gröberen Glaskörnchen oder werden von der dickeren Farbmasse ganz geschluckt. Wird dann die
fci so präparierte Folie abgeblasen oder einfach gekippt, so fallen die von der Farbmasse 5 nicht gehaltenen Glaskörnchen ab. Zurück bleibt eine mit Glaskörnchen bedeckte Farbmasse 5. so wie sie in F i e. 2 dareestellt
ist. Die Bildteile an den Stellen des dicken Farbauftrages werden nunmehr durch die Flächen der gröberen Glaskörnchen und die Bildteile an den Stellen des dünneren Farbauftrages werden von den Flächen der kleineren und kleinsten Glaskörnchen gebildet.
Auf das so präparierte Bild des Künstlers auf dem Bildträger wird nunmehr ein Gießharz 3 im fließfähigen Zustand nach F i g. 2 aufgebracht. Die bisher nur zu einem Teil in der Farbmasse 5 eingebettet liegender. Glaskörnchen 2 werden nunmehr auf ihrer bisher freien Oberfläche vom Gießharz 3 bedeckt und umschlossen, so daß die Glaskörnchen 2 auch in der Gießharzmasse eingebettet liegen. Nach dem Erhärten des Gießharzes sind die Glaskörnchen 2 sehr fest in dem die Druckplatte bildenden Gießharz verankert.
Nunmehr wird die den Bildträger 1 bildende Folie von dem in F i g. 2 dargestellten Gegenstand abgezogen oder abgetrennt. Beim Abziehen der Folie 1 kann die Farbmasse 5 teilweise mit entfernt werden. Sie wird in den meisten Fällen zerteilt, so daß ein Teil mit der Folie 1 abgezogen wird und ein Teil der Farbe 5 an den Glaskörnchen und am erhärteten Gießharz zurückbleibt. Die noch an den Glaskörnchen 2 und allenfalls am erhärteten Gießharz anhaftende Farbmasse 5 wird nunmehr z. B. durch Waschen mit Wasser gelöst und entfernt. Die Farbe 5 kann also z. B. eine wasserlösliche Farbe sein. Die Entfernung der Farbe von den Glaskörnchen 2 kann aber auch z. B. mittels eines anderen Lösungsmittels erfolgen. Ist die Farbe 5 ausgewaschen worden, so liegt die fertige Druckplatte nach F i g. 3 vor. Diese Druckplatte weist hochglänzende Flächen 6 auf, die sich durch die hochglänzende Fläche 4 der Folie 1 ergeben haben. Die vertieften Stellen dieser Druckplatte werden durch Flächen verschieden großer Erhebungen, entsprechend den eingebetteten verschieden großen Glaskörnchen, gebildet. Das bedeutet, daß beim Einfärben der Druckplatte mittels einer Druckfarbe die Farbe die tieferen Täler zwischen den größeren Glaskörnchen und die flacheren Täler zwischen den kleineren und kleinsten Glaskörnchen ausfüllt. Das bedeutet wiederum, daß zwischen d·— größeren Glaskörnchen mehr Druckfarbe in der Druckplatte gehalten wird als zwischen den feinen und feinsten Glaskörnchen. Auf diese Weise werden beim Drucken auch wieder Stellen mit mehr Druckfarbe und dann wieder Stellen mit weniger Druckfarbe gebildet. Durch diese unterschiedliche Druckfarbaufnahme der Druckplatte und somit auch wieder unterschiedliche Abgabe der Druckfarbe können die vom Künstler beim Farbauftrag (Fig. 1) gewählten Helligkeitswerte in feinster Abstufung beim Druck wiedergegeben werden. Mit einer Druckplatte nach Fig.3 können sehr feine Halbtöne hergestellt werden, die mit einer Aquatinta-Technik und sogar mit der sehr aufwendigen Heliogravur nicht erreicht werden können.
Versuche haben ergeben, daß der Künstler beim Schaffen seines Bildes mit sehr dünner Farbe malen kann. Sogar von Aquarellen können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Druckplatten nach F i g. 3 hergestellt werden. Der Künstler hat freie Hand in der Wahl der Farbart hinsichtlich der Konsistenz dieser Farbe. So kann der Künstler z.B. mit üblicher lithographischer Tusche arbeiten. Er kann aber auch zähflüssigere Farbe und ganz dünnflüssige Farbe nehmen. Da er also in keiner Weise auf eine bestimmte Farbkonsistenz beschränkt ist, hat der Künstler auch hier ganz freie Hand, das Bild in einer Mal- oder Zeichentechnik zu schaffen, die ihm wünschenswert erscheint. Er kann ebenfalls mit Kreide arbeiten Wichtig ist lediglich, daß zur Darstellung des Bildes eine Masse auf einen Bildträger aufgetragen wird. Der verwendete Ausdruck »Farbauftrag« soll diesen Auftrag einer Masse ausdrücken. Diese Farbmasse kann natürlich auch farblos sein, wenn dies trotzdem eine Gestaltung eines Bildes ermöglicht. So wäre es ζ. Β möglich, daß mit einer farblosen Masse auf einer Unterlage gemalt oder gezeichnet wird, und daß diese
to Masse nach dem Auftrag matt wird, so daß sie sich vor dem glänzenden Bildträger abhebt. In diesem Fall würde das Bild mit einer farblosen Masse gemall werden.
Der Künstler malt das Bild seitenrichtig auf der
is Bildträger 1. Dies ist sehr wichtig, da der Künstler nichts in seitenverkehrter Darstellung schaffen muß. Schriftzeichen, z. B. Signierungen usw. müssen also nichl seitenverkehrt vom Künstler geschaffen werden. Hai der Künstler das Bild auf dem Bildträger 1 nach F i g. 1 erstellt, so kann er auf einfache Weise und jederzeii Korrekturen und Ergänzungen anbringen. Wird ζ. Β eine wasserlösliche Farbmasse 5 verwendet, so ist ei sofort verständlich, wie einfach hier Farbmasse wiedei entfernt werden kann. Der Künstler hat also Zeit, da!
Bild genau in die ihm am besten erscheinende Fassung zu bringen. Will der Künstler erst nach dem Trockner der Farbmasse 5 mit der Herstellung des Druckstocke! fortfahren, so muß er die Farbmasse 5 wieder in einer solchen Zustand bringen, daß dann die Glaskörnchen ί in die Farbmasse 5 eindringen können. Es können hier jt nach Art der Farbmasse 5 verschiedene Verfahrer angewandt werden. Es kommt z. B. Erwärmung in Frage oder ein Niederschlag von Wasserdampf usw.
Das auf die Farbmasse 5 aufzubringende Pulver kanr aus verschiedenen Materialien bestehen. Gute Ergebnisse wurden auch mit Zementpulver erzielt. Das erwähnte Glaspulver 2 war aber besser, da es feinen Halbtöne beim Drucken ermöglichte. Die Glaskörncher sind auch sehr hart, so daß auch nach mehrmaliger Abzügen die Körnung unverändert blieb. Es ist alsc vorteilhaft, wenn die Körnchen 2 aus einem verhältnis mäßig harten Material bestehen.
Als Bildträger 1 können ebenfalls verschieden« Werkstoffe in verschiedenen Dicken verwendet wer den. Dünne Folien haben sich hierfür sehr bewährt wobei es sehr vorteilhaft ist, wenn die Fläche Ί hochglänzend ist, da dann auch ein Druckstock nach F i g. 3 mit einer hochglänzenden glatten Fläche 6 erziel· wird, um Halbtöne an unerwünschten Stellen bein Drucken zu vermeiden. An Stelle einer Folie kann dei Bildträger 1 auch aus einem anderen elastischer Material sein, z. B. aus Acrylglas. Die Wahl de; Werkstoffes für den Bildträger 1 hängt natürlich aucl von der Wahl des Dnickplattenmaterials 3 ab, dem beide Werkstoffe müssen sich voneinander trenner lassen.
Das Druckplattenmaterial 3 kann ein Kunstharz sein Gießharze, insbesondere die Epoxygießharze haber sich hier bewährt Es kann aber auch ein Polyestergieß
W harz genommen werdea Es ist sehr vorteilhaft, wem das Druckplattenmaterial 3, z.B. mittels Glasfasern armiert wird. Die hergestellte Druckplatte bricht dam nicht so leicht und es kann leichter mit ihr hantier werden.
bs Die Farbmasse 5 kann sowohl wasserlöslich als aucl in einer anderen Flüssigkeit löslich sein.
Ist die Druckplatte nach F i g. 3 fertiggestellt, so kam der Künstler immer noch Ergänzungen oder Korrektu-
ren auf eine der bekannten Weisen anbringen. Er kann also in den Druckstock einritzen, ausschneiden, abschaben und abdecken. Von eine erfindungsgemäß hergestellten Druckplatte nach F i g. 3 können ebenfalls auf bekannte Weise weitere Druckstöcke oder -platten, z. B. auf galvanischem Wege, hergestellt werden. Dies wird man z. B. dann machen, wenn das auf der Druckplatte vorhandene Bild in großer Aneinanderreihung gedruckt werden soll, also z. B. beim Stoffdruck. Die Herstellung der Druckplatte nach F i g. 3 ist neben der Herstellung von einzelnen Kunstblättern kleinerer Auflage, z. B. mittels einer Handpresse, besonders für den Stoffdruck geeignet. Wird das auf dem Bildträger 1 zu malende Bild durch das Auftragen einer dicken Farbmasse 5 gebildet, wird also zum Maien eine sehr dickflüssige Farbe verwendet, so wird eine Druckplatte erhalten, die sehr tiefe Stellen aufweist. Es kann somit viel Farbe an gewünschten Stellen der Druckplatte gehalten werden, so daß ein sehr prägnanter Stoffdruck ausgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen der Druckplate ist auch deshalb für den Stoffdruck sehr interessant, da bei der Verwendung eines durchsichtigen Bildträgers i mit einer ersten Farbe ein Bild oder Ornament gemalt werden kann. Mit einem zweiten, ebenfalls durchsichtigen Bildträger wird dann mit einer zweiten Farbe wieder ein Motiv gemalt. Auf einem weiteren dritien Bildträger kann mit einer weiteren Farbe wieder ein Motiv gemalt werden usw. Werden die in diesem Fall erwähnten drei Bildträger dann zur Deckung gebracht, so sind auch alle drei verschiedenfarbigen Motive zur Deckung gebracht. Der Künstler kann dann leicht überblicken, ob das nunmehr sichtbare resultierende Motiv seinen Vorstellungen vom zu schaffenden Muster für einen Stoffdruck entspricht. Er kann nach Wunsch jeden Bildträger abändern, bis er das gewünschte Motiv hat, wie es sichtbar ist, wenn er alle Bildträger zur Deckung bringt. Dann werden beim Beispiel die drei verschiedenen Druckplatten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. Auf diese Weise kann der Künstler ein Motiv für den Mehrfarben-Sloiftiefdruck schaffen.
Wird die erfindungsgemäß hergestellte Druckplatte für einen kombinierten Hoch- und Tiefdruck verwendet, werden also die Vertiefungen mit der einen und die Flächen 6 mit einer anderen Druckfarbe eingefärbt, so wird infolge der nahe bei der Fläche 6 liegenden, feinen und feinsten Pulverkörnchen 2 ein weicher, nicht abrupter Übergang gedruckt. Das Erzielen der feinen Halbtöne kann also auch hier vorteilhaft sein. Das gleiche gilt, wenn die Druckplatte nur für den Hochdruck verwendet wird, wenn also nur die Fläche 6 mit Druckfarbe versehen wird. Auch in diesem Fall können Halbtöne gedruckt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte, bei welchem auf einem Bildträger mit glatter Oberfläche das zu druckende Bild vom Künstler durch Farbauftrag aufgemalt wird und in diese aufgetragene Farbmasse einzelne andersartige Materialstückchen eingebettet werden, wobei sich die aufgetragene Farbmasse im für die Materialstückchen eindringbaren Zustand befindet, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulver aus Körnchen unterschiedlicher Größe auf die Farbmasse geschüttet und das nicht an die Farbmasse gebundene Pulver von der Unterlage entfernt wird, worauf der Bildträger, der die an den Farbstellen anhaftende Pulverschicht trägt, ein erhärtbares Material in so einem Zustand aufgebracht wird, der das Eindringen der Pulverkörnchen in dieses Material ermöglicht, so daß nach dem Erhärten des aufgebrachten, die Druckplatte bildenden Materials die Pulverkörnchen in diesem Material eingebettet sind, worauf der Bildträger und der Farbauftrag von der das Pulverbild festhaltenden erhärteten Druckplatte abgetrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an der erhärteten Druckplatte (3) oder an der Pulverschicht (2) noch anhaftende Farbmasse (5) durch Waschen entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bildträger (1) für den Farbauftrag (5) eine Kunststoffolie oder eine biegbare Kunststoffplatte verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulver aus Glaskörnchen verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulver aus Zementkörnchen verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als erhärtbares, die Druckplatte bildendes Material ein Epoxygießharz verwendet wird.
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