DE524244C

DE524244C - Verfahren zur Herstellung reliefartiger, farbiger Musterungen auf Gegenstaenden aus Celluloid, Kaseinmassen und natuerlichen Harzen

Info

Publication number: DE524244C
Application number: DEB126668D
Authority: DE
Original assignee: FRITZ BECKER DR ING
Current assignee: FRITZ BECKER DR ING
Priority date: 1926-07-29
Filing date: 1926-07-29
Publication date: 1931-05-04

Description

Verfahren zur Herstellung reliefartiger, farbiger Musterungen auf Gegenständen aus Celluloid, Kaseinmassen und natürlichen Harzen Das neue Verfahren bezweckt die Herstellung von geätzten Druckklischees, von Autotypien für Buch-, Stein- und Offsetdruck sowie von geätzten Schildern, Bildern, Rastern, Skalen usw. aus Celluloseestern. und zwar unter f_ mgehung des Prägeverfahrens, so daß die mit ihm verbundenen -Nachteile vermieden werden. Beim Prägeverfahren müssen nämlich die durch den Prägedruck verursachten Rand- und Linienverzerrungen nachträglich beseitigt werden. Das neue `erfahren erinöglicht ferner die Her stellung von Ätzungen auf grollen Flächen, so daß viele kleine, auf einmal vervielfältigte Schilder usw. nur noch aus der einen fertiggeätzten Fläche geschnitten oder gestanzt werden brauchen. Auch waren Hochprägungen eben der Verzerrungen wegen bislang praktisch nahezu unmöglich, - können aber jetzt durch 1-1ochätzung ersetzt werden, denn erst durch diese neue Ätzung ist es überhaupt möglich, ein künstlerisch hochwertiges Präzisionserzeugnis herzustellen, das außerdem, wenn notwendig. in seinem Grunde oder auf der Oberfläche durch Farbpigmente gefärbt «-erden kann.
Es ist bekannt, da?) inan Ät7scliutzschichten durch direkten Farbdruck, auch Umdruck sowie auch mit flüssigem Wachs und Ceresin oder durch Paraffin herstellen oder mit Lacken (z. B. Gummi- oder Asphaltlack) gewünschte Verzierungen auf Metall. Glas. Celluloseestern, Hartgummi usw. aufbringen sowie die freigelassenen Stellen mit Säuren, z. B. Chromsäure, Schwefelsäure, Flußsäure, ätzen kann, wobei bei Anwendung von Chrom- und Schwefelsäure nur Wachs oder Asphalt in Frage kommt. Auch ist bekannt, daß man nach dein Auftragen dieser Abdeckmittel auf den zii ätzenden Kunststoff, mit Hand oder Maschine die zu ätzenden Stellen freilegen (gravieren) kann: ferner ist bekannt, daß man, uni auf Holz Farbwirkungen zu erzielen, Stanniolfolien als Abdeckinittel verwendet, und daß man dabei auf Holz auch Tiefwirkungen durch Ritzen nach Schablone erzielen kann. Alle diese `-erfahren sind aber zur Herstellung von Noch- und Tiefätzungen auf Celluloseestern, wie z. B. Celluloid, sehr zeitraubend und für Massenätzung unbrauchbar: auch ermöglichen die bisher verwendeten Ätzschutzschichten (erzielt durch direkten Farbdruck oder Umdruck) keine von Durchwirkung freie Ätzung auf Celluloid oder Kunststoffen: ferner werden die üblichen druckfähigen Farben ganz oder teilweise durch die Ätzmittel zerstört, in dem hier mitgeteilten Verfahren wird aber durch besondere Zusammenstellung von unverseifbaren «-achsen, Ölen und Asphalten eine unverseifbare Druckfarbe verwendet, welche zum Unterschied- gegen die solnst verwendeten Farben den Ätzlösungen voll standhält.
Das beanspruchte Verfahren hat gegenüber den bisher bekannten Verfahren den weiteren Vorteil, daß auch farbige Ätzungen erzielt werden können. Seine kennzeichnenden Merkmale bestehen darin, daß als Ätzmittel alkoholische oder wäßrige aceton- oder ketonhaltige Alkalihydrat- oder Alkalicarbonatlösungen verwendet werden und damit die mitunter sehr gefährlichen Säuren als Ätzsäure in Wegfall kommen. Es gelingt auch farbige Ätzungen zu erzielen durch Zusatz von Farbstoffen zum Ätzmittel. Als Abdeckung werden vom Ätzmittel nicht angreifbare Metallüberzüge oder deren chemische Verbindungen z. B. Silbersulfid, Bleispiegel, Bleisulfid usw., verwendet und an den zu schützenden Stellen aufgebracht, welche nach dem Ätzen als Verzierungsstoffe auf dem Erzeugnisse bleiben können. Auch können präparierte Silikatschutzschichten als Abdeckung verwendet «-erden. Die Silikatlösungen werden nach dein Auftragen einer Druck- und Fettfarbe auf die zu ätzende Unterlage aufgebracht, getrocknet, und dann wird der Gegenstand in einer die Farbe lösenden Flüssigkeit derart behandelt, daß die über der Farbschicht liegenden Silikatschichten abgehoben werden und der Untergrund zum Ätzen frei wird. Durch die Verwendung von diesen Ätzschutzschichten auf Celluloid sowie auf Kaseinmassen und natürlichen Harzen ist es möglich geworden, gleichgefärbte brauchbare Massenätzungen herzustellen gegenüber der Einzelherstellung nach den zeitraubenden mühevollen bisherigen Verfahren.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung reliefartiger, farbiger Musterungen auf Gegenständen aus Celluloid, Kaseinmassen und natürlichen Harzen durch Ätzen nach Auftragen von unyerseifbaren Farbinitteln sowie von Schutzstoffen auf die nicht zu ätzenden Stellen, dadurch gekennzeichnet, daß als Ätzmittel farbige alkoholische oder wäßrige aceton- oder ketonhaltige Alkalihvdrat- oder Alkalicarbonatlösungen und als Abdeckmittel von dem Ätzmittel nicht angreifbare Metallüberzüge verwendet werden, die nach dem Ätzen als Verzierungsstoff auf dem Erzeugnis verbleiben können. z. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die zu musternde Oberfläche mit der vertieft herauszuätzenden Musterung in Fettfarben bedruckt und dann auf die Fläche eine Silikatiösung, insbesondere Wasserglaslösung, aufgetragen wird, auf «-elche nach dem Trocknen eine die Fettfarbe lösende Flüssigkeit derart einwirkt, daß durch das Auslaugen der Farbe die über der Farbschicht liegende Silikatschicht abgehoben und der Untergrund zur Ätzung freigelegt werden kann.