DE634092C

DE634092C - Verfahren zur Herstellung von Beschriftungen, Zeichnungen, Mustern oder anderen Darstellungen auf Aluminium und seinen Legierungen

Info

Publication number: DE634092C
Application number: DES116201D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Nikolai Budiloff
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1934-11-23
Filing date: 1934-11-23
Publication date: 1936-08-17
Also published as: FR795724A; NL41589C; BE411416A; AT150308B

Description

Verfahren zur Herstellung von Beschriftungen, Zeichnungen, Mustern oder anderen Darstellungen auf Aluminium und seinen Legierungen . Die nach bekannten Verfahren durch Bedrucken von Gegenständen, z. B. Blechen, aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen hergestellten Beschriftungen, Muster u. dgl. weisen mannigfaltige Nachteile auf. Beispielsweise ist das Metall an den unbedruckten Stellen gegen Korrosion nicht geschützt. Weiter haftet die Druckfarbe schlecht auf dem Metall. Ferner weisen sowohl die Druckfarbe als auch das Metall geringe mechanische Festigkeit auf und haben daher gegen Verschleiß eine geringe Widerstandsfähigkeit. Schließlich ist die Druckfarbe leicht löslich in organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, ü1, Alkohol u. dgl., so daß die aufgedruckte Schrift der an Maschinen und Apparaten angebrachten Schilder aus Aluminium und seinen Legierungen durch ölhaltige Putzlappen oder ausfließendes Maschinenöl beschädigt oder sogar vollständig entfernt werden kann.
Bei den mit Hilfe von bekannten Oxydationsverfahren mit einer künstlich erzeugten oxydierten Schicht versehenen Gegenständen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen liegen die Verhältnisse ähnlich, jedoch mit dem Unterschied, daß die oxydierte Schicht einen guten Schutz gegen Korrosion und mechanische Verletzungen bietet. und die Haftfestigkeit der Druckfarbe eine bessere ist als auf unoxydiertem Aluminium. Dagegen bleibt immer noch die Gefahr des Ablösens der Beschriftung durch mechanische Beanspruchung und durch Einwirkung von Lösungsmitteln, wie Benzol, Öl u. dgl., bestehen.
Diesen Übelständen wird durch das Verfahren nach der Erfindung abgeholfen. Gemäß der Erfindung wird auf dem mit einer künstlich erzeugten oxydischen Schicht versehenen Gegenstand aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung die Beschriftung aufgedruckt, und zwar mit vorzugsweise in organischen Lösungsmitteln löslichen Druckfarben. flach dem Trocknen der Druckfarbe wird der Gegenstand in eine Farbstofflösung, vorzugsweise in eine erwärmte wäßrige Farbstofflösung eingetaucht und einige Minuten darin belassen, oder er wird nacheinander in zwei Lösungen solcher Stoffe eingetaucht, die miteinander reagierend eine gefärbte Verbindung in der Schicht zurücklassen. Danach wird abgespült und getrocknet. Nach dem Trocknen werden die bedruckten Stellen von der Druckfarbe befreit, z. B. durch Lösen in organischen Lösungsmitteln. Die angefärbten Teile des Gegenstandes bleiben dabei unverändert. Die etwa an der Oberfläche der Oxydschicht verbliebenen Reste der Druckfarbe lassen sich durch nachträgliche mechanische Behandlung, beispielsweise durch Schwabbeln, leicht entfernen. Die .vorher bedruckten Stellen haben nach dieser Behandlung wieder die ursprüng-. liche natürlicbe Farbe der oxydischen Schiet:: angenommen, während die angefärbten Täi@; durch diese mechanische Behandlung nicÜ i _. verändert werden, da der oxydische Überzuge bis in tiefere Schichten hinein gefärbt ist. Hat man einen lichtechten Farbstoff gewählt, der sich von der natürlichen Farbe der oxydischen Schicht deutlich unterscheidet, so erzielt man eine gute Kontrastwirkung und eine sowohl gegen Korrosion als gegen Licht und mechanische Beanspruchung widerstandsfähige Wiedergabe der Beschriftung oder des, Musters.
Man kann das beschriebene Verfahren auch dazu verwenden, um' mehrfarbige Beschriftungen, Muster u. dgl. anzufertigen. Soll beispielsweise das eine Wort einer Beschriftung in roter Farbe, die übrigen Wörter in schwarzer Farbe .erscheinen, so legt man den oxydierten und unter Freilassung der Worte bedruckten Gegenstand auf eine Heizplatte, wärmt ihn auf etwa 6o bis 7o° an und trägt auf die rot anzufärbende Stelle eine angewärmte, wäßrige, rote Farbstofflösung auf, was in beliebiger Weise mit einem Pinsel, einem Stempel o. dgl. geschieht. In entsprechender Weise werden die z. B. schwarz anzufärbenden Stellen. mit der : Lösung eines schwarzen Farbstoffes behandelt. Man beläßt die so aufgetragenen Farbstöfflösungen einige Minuten in der Wärme auf dem Gegenstand, spült in Wasser ab und trocknet. Die übrige Weiterbehandlung erfolgt in der oben bereits beschriebenen Weise.
Als oxydische Schicht im Sinne der Erfindüng kann man insbesondere eine Schicht #nus Aluminiumoxyd verwenden, die beispiels-"weise aus Lösungen von Oxalsäure, Schwefel-,säure, Chromsäure oder von Gemischen solcher Verbindungen untereinander oder mit anderen Stoffen hergestellt ist. Statt dessen kann man aber auch andere Sauerstoffverbindungen enthaltende Schichten benutzen, z. B. Phosphatschichten.
Gegebenenfalls kann bei der Erzeugung solcher oxydischen Schichten ein Gleich- oder ein Wechselstrom angewendet werden.
Für das Verfahren eignen sich solche oxydischen Schichten besonders vorteilhaft, die für Farbstofflösungen gut saugfähig sind, so daß der Farbstoff dieser Lösungen tief in sie eindringt.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Beschriftungen, Zeichnungen, Mustern oder anderen Darstellungen .auf Aluminium und seinen Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer künstlich erzeugten oxydischen Schicht in an sich bekannter Weise versehene Aluminiumgegenstand. bedruckt, darauf der unbedruckte Teil der oxydischen Schicht mit gegebenenfalls verschiedenen Farbstoffen gefärbt wird, die in dem Lösungsmittel für die Druckfarbe nicht löslich sind, und schließlich der Aufdruck wieder entfernt wird.