DE623674C

DE623674C -

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Publication number: DE623674C
Application number: DENDAT623674D
Authority: DE

Description

Es ist bekannt, Metall, wie z. B. Stahl oder Eisen, mit einer Oxydschicht zu versehen und hierauf die Oxydschicht nach mustergemäßem Aufbringen von Res ervage mittels Säure o. dgl. zu entfernen. Ein solches Verfahren ist für Aluminium bzw.' Aluminiumlegierungen bisher nicht -bekanntgeworden.

Es ist weiterhin bekannt, auf Aluminium und seinen Legierungen aus einem Schwefel-Säurebad unter Anwendung eines elektrischen Wechselstromes einen farblosen oder weißlichgrauen Überzug zu erzeugten, der aus einem stark basischen Aluminiumsulfat besteht. Dieser Überzug soll gegen viele Säuren und gegen Einwirkung der Luft und des Seewassers widerstandsfähig sein, während durch Alkalien die im Überzug befindliche Schwefelsäure herausgelöst werden soll. Um bei diesem bekannten Verfahren irgendwelche Verzierungen auf dem Aluminium anzubringen, ist es weiterhin bekannt, die gewünschte Verzierung mit Hilfe von Asphalt oder einem anderen gegen Säuren widerstandsfähigen Stoff auf die Aluminiumoberfläche aufzutragen und darauf auf die restlichen Teile der Aluminiumober fläche den vorerwähnten Überzug abzuschneiden. Diese Ausführungsform.- des bekannten Verfahrens ist einerseits mit vielen für die Erzeugung von Überzügen auf Aluminium und seinen Legierungen bekannten Bädern nur unvollkommen durchführbar, weil sich dabei die Asphaltabdeckung leicht teilweise oder ganz ablöst und die gewonnenen Verzierungen mangelnde Konturenschärfe haben. "

Ferner ist ein Verfahren zur Erzeugung schwarzer Oxydschichten auf Aluminium und seinen Legierungen bekannt, bei welchem eine Wechselstrombehandlung in einem Chromsäure enthaltenden Bad stattfindet. Dieses bekannte Verfahren kann entweder in der Weise durchgeführt werden, daß unter geeigneten Betriebsbedingungen zwei Platten o. dgl. aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung als Elektrode in das Chromsäure^ bad eingetaucht werden, oder aber dadurch, daß als Gegenelektrode ein solches Blech aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung verwendet wird, das vorher schon mit einem meist hellfarbigen, oxydischen Überzug versehen ist. In beiden Fällen entsteht auf dem einen Blech o. dgl. ein oxydischer Überzug von tiefdunkler Farbe, der sich durch gute Korrosionsbeständigkeit und verhältnismäßig hohe mechanische Festigkeit auszeichnet.

Die Erfindung bezweckt in einfacher Weise die Vorzüge des nach dem zuletzt beschriebenen bekannten Verfahren gewonnenen tiefdunklen Überzuges zur Herstellung von

Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. Alexander Jenny in Berlin-Charlottenburg und Dr.-Ing. Nikolai Budiloff in Berlin-Friedenau.

schwarzen Schriftzügen, Mustern oder Zeichnungen auf hellem Grunde oder von hellen Schriftzügen auf schwarzem Grunde nutzbar zu machen. Dies wird gemäß der.Erfindung . 5 dadurch erreicht, daß man Aluminium und Aluminiumlegierungen zunächst in einem Chromsäurebad mittels Wechselstromes in bekannter Weise mit einer schwarzen Oxydschicht überzieht und darauf diese schwarze ίο Oxydschicht mittels lösender Flüssigkeiten., z. B. mittels Flußsäure, Salzsäure, Ätzalkalilösung; insbesondere Natronlauge, mustergemäß hell entfärbt, wobei zweckmäßig die nicht zu entfärbenden Stellen in üblicher Weise -durch ein Abdeckmittel geschützt werden. An der Einwirkungsstelle der lösend wirkenden Flüssigkeiten bildet sich eine silberweiße Oberfläche aus.

Zur Durchführung des neuen Verfahrens kann man in der Weise vorgehen, daß man auf die schwarze Oxydschicht zunächst einen durch die genannten Flüssigkeiten praktisch nicht angreifbaren Stoff an denjenigen Stellen aufbringt, welche bei der nachfolgenden Behandlung mit Flußsäure, Natronlauge o. dgl. , schwarz bleiben sollen. Darauf wird der Gegenstand in die genannten Flüssigkeiten eingetaucht oder damit Übergossen. Die nicht abgedeckten Stellen der schwarzen Oxydschicht erseheinen nunmehr hell bzw. silberweiß. Nach Entfernen des Gegenstandes aus dem Bade spült man ihn mit Wasser ab, trocknet ihn und entfernt schließlich die an den schwarz gebliebenen Stellen haftende Abdeckschicht mit einem geeigneten Lösungsmittel.

Man kann auch ohne Abdeckung Schriftzüge, Zeichnungen oder Muster erzeugen, indem man auf die dunkelfarbige oder schwarze Oxydschicht direkt mittels der genannten alkalischen oder sauren Flüssigkeiten schreibt oder zeichnet und die Flüssigkeit bis zum Erscheinen der silberweißen Beschriftung auf der Oxydoberfläche beläßt, darauf mit Wasser abspült und trocknet.

Das neue Verfahren umfaßt somit nur wenige Stufen und ist daher einfach durchführbar. Es ermöglicht die Erzeugung von sich deutlich abhebenden Beschriftungen und Zeichnungen auf Aluminium und Aluminiumlegierungen. Die hohe mechanische Festigkeit und die gute Korrosionsbeständigkeit der ioxydischen Schicht bleiben bei dem neuen Verfahren in vollem Umfange bestehen.

A u s f ü h rungsbeispiele i. Ein Duraluminiumblech wird nach dem oben beschriebenen bekannten Verfahren in einem Chromsäurebad mittels Wechselstromes mit einer schwarzen Oxydschicht versehen, und auf diese Schicht wird eine Schutzschicht aus Wachs oder ähnlichem Material aufgetragen. Durch Schreiben oder Zeichnen mit einem Bleistift oder einer stumpfen Nadel wird die Wachsschicht an den Stellen, die nachher hell erscheinen sollen, entfernt. Danach wird das Blech so lange in verdünnte Flußsäure gelegt, .bis die Beschriftung .oder Zeichnung hell bzw. silberweiß auf dunklem Grunde erscheint. Darauf wird mit Wasser abgespült, getrocknet und die Wachsschicht entfernt.

2. Ein nach dem bekannten Verfahren mit einer schwarzen Oxydschicht versehenes Aluminiumblech wird an den dunkel zu belassenden Stellen mit Asphalt bedeckt. Man taucht nun den Gegenstand in Natronlauge, bis die nicht mit Asphalt bedeckten Stellen weiß erscheinen. Darauf nimmt man das Blech wieder heraus, spült ab und trocknet. Die Asphaltschicht wird anschließend durch geeignete Lösungsmittel entfernt. Es entstehen ■ dunkle Zeichnungen auf hellem Grunde.

3. Ein Duraluminiumblech wird nach dem bekannten Verfahren in einem Chromsäurebad 8g mit einer schwarzen Oxydschicht versehen. Auf diese Schicht werden Schriftzeichen oder Zeichnungen mit Hilfe einer in Natronlauge eingetauchten Feder hergestellt. Nach einiger Zeit erscheinen weiße Schriftzüge auf schwarzem Grunde. Danach wird abgespült und getrocknet.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung von schwärzen Schriftzügen, Mustern oder Zeichnungen auf hellem Grunde und von hellen Schriftzügen usw. auf schwarzem Grunde, dadurch gekennzeichnet, daß man Aluminium oder' Aluminiumlegierungen in einem Chromsäurebad mittels Wechselstromes in bekannter Weise mit einer schwarzen Oxydschicht überzieht und darauf diese schwarze Oxydschicht mittels ^entfärbend-wirkender Flüssigkeit, z. B. mittels Flußsäure oder Natronlauge, mustergemäß hell färbt, wobei zweckmäßig die nicht zu entfärbenden Stellen in üblicher Weise durch ein Abdeckmittel geschützt werden.