DE562615C - Verfahren zur Herstellung korrosionsbestaendiger Schutzueberzuege auf Aluminium oderAluminiumlegierungen mit Hilfe eines sauren chromsaeurehaltigen Bades - Google Patents
Verfahren zur Herstellung korrosionsbestaendiger Schutzueberzuege auf Aluminium oderAluminiumlegierungen mit Hilfe eines sauren chromsaeurehaltigen BadesInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung korrosionsbeständiger gefärbter Schutzüberzüge auf Aluminium
oder Aluminiumlegierungen mit Hilfe eines elektrischen Wechselstromes in sauren Bädern,
S insbesondere Chromsäurebädern, sind an sich bekannt. Es wurde nun gefunden, daß die
Schutzschichten auf den beiden im allgemeinen aus dem gleichen Material bestehenden Elektroden
häufig verschiedenartig ausfielen, insbesondere hinsichtlich der Färbung. Während die
eine Elektrode z. B. einen hell- oder dunkelgrauen Überzug erhielt, blieb häufig bei stärker
konzentrierten, z. B. 3%igen Chromsäurelösungen der Überzug der zweiten Elektrode
hell oder gar weißlich gefärbt. Besonders häufig wurden diese eigenartigen Farbunterschiede
bei Legierungen nach Art des Duralumins oder des Lautals beobachtet, während sie sich bei
Reinaluminium seltener zeigten,
ao Diese Beobachtung wird gemäß der Erfindung zur Erzielung gleichmäßig gefärbter Schutzüberzüge in der Weise technisch verwertet, daß ein bereits mit einem oxydhaltigen Überzug versehener Gegenstand beliebig oft als Gegenas elektrode für die Erzeugung eines gefärbten Schutzüberzuges auf einem anderen Gegenstand verwendet wird. Es empfiehlt sich insbesondere, eine solche Gegenelektrode zu verwenden, auf welcher in einer möglichst verdünnten Chromsäurelösung ein hell gefärbter Überzug vor der Durchführung des neuen Verfahrens erzeugt worden ist. In manchen Fällen ist es angebracht, die Erzeugung des Überzuges auf der Gegenelektrode in einer Chromsäurelösung von erheblich geringerer Konzentration durchzuführen, als sie für die Erzeugung der gleichmäßig gefärbten Schutzüberzüge auf den zu überziehenden Gegenständen zur Anwendung kommt. Jedoch ist es auch möglich, mit geringer konzentrierten wäßrigen Chromsäurelösungen bei der Erzeugung der Schutzüberzüge zu arbeiten und dadurch die Wirtschaftlichkeit zu steigern.
ao Diese Beobachtung wird gemäß der Erfindung zur Erzielung gleichmäßig gefärbter Schutzüberzüge in der Weise technisch verwertet, daß ein bereits mit einem oxydhaltigen Überzug versehener Gegenstand beliebig oft als Gegenas elektrode für die Erzeugung eines gefärbten Schutzüberzuges auf einem anderen Gegenstand verwendet wird. Es empfiehlt sich insbesondere, eine solche Gegenelektrode zu verwenden, auf welcher in einer möglichst verdünnten Chromsäurelösung ein hell gefärbter Überzug vor der Durchführung des neuen Verfahrens erzeugt worden ist. In manchen Fällen ist es angebracht, die Erzeugung des Überzuges auf der Gegenelektrode in einer Chromsäurelösung von erheblich geringerer Konzentration durchzuführen, als sie für die Erzeugung der gleichmäßig gefärbten Schutzüberzüge auf den zu überziehenden Gegenständen zur Anwendung kommt. Jedoch ist es auch möglich, mit geringer konzentrierten wäßrigen Chromsäurelösungen bei der Erzeugung der Schutzüberzüge zu arbeiten und dadurch die Wirtschaftlichkeit zu steigern.
Ausführungsbeispiele
ι. Zwei in ein 0,05 °/0 Chromsäure enthaltendes
Bad tauchende Duraluminblechstreifen werden an eine Wechselstromquelle gelegt und bei
gewöhnlicher Temperatur ein anfangs niedrig gespannter Wechselstrom hindurchgeschickt.
Man steigert die Spannung allmählich, ohne daß Funkenbildung eintritt, auf 100 Volt oder darüber
und läßt die Streifen etwa 30 Minuten unter Strom. Nach Entfernung der Streifen aus dem
Bad werden dieselben mit Wasser gespült und getrocknet. Die beiden Blechstreifen sind gleich-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Alexander Jenny in Berlin-Charlottenburg.
56261»
mäßig mit einer dünnen, weißlichen Schicht überzogen, durch die hindurch der metallische
Glanz des Duralumins deutlich sichtbar ist. Einer dieser Blechstreifen A wird nun gemäß
der Erfindung in einem ι °'ö Chromsäure enthaltenden
Bade einem zweiten Duraluminstreifen B gegenüber angebracht und durch beide
an eine Wechselstromquelle gelegte Streifen abermals ein Wechselstrom geschickt, wobei
ι ο die Spannung von 5 Volt auf 40 bis 50 Volt gesteigert
wird. Nach einstündiger Behandlung ist das Blech B mit einer tief schwarzen Schutzschicht
bedeckt, während das Blech --1 unverändert ist. Nach Entfernung des Bleches B aus
dem Bade wird eine beliebige Reihe unbehandelter Bleche an Stelle von B in der gleichen
Weise behandelt. Das Aussehen der Überzüge der S-Bleche ist immer das gleiche, von geringen
Abweichungen im Ton abgesehen, die.auf ünterschiede in der Zusammensetzung der Legierungen
und in der Oberflächenbeschaffenheit und Struktur des Metalls zurückzuführen sind.
2. Zwei an eine Wechselstromquelle angelegte Duraluminblechstreifen werden in einem 1 0Z0
Chromsäure enthaltenden, auf 40° erwärmten Bade mit AYechselstrom behandelt. Man steigert
die Spannung allmählich auf 40 bis 50 Volt und behandelt etwa 20 bis 30 Minuten lang. Das
eine Blech A erscheint hell, das andere Blech B ist mit einem perlgrauen Überzug versehen. An
Stelle von B bringt man nun ein neues, unbehandeltes Blech B1 dem Blech A gegenüber an
und behandelt in gleicher Weise mit allmählich zu 40 oder 50 Volt steigender Wechselspannung
während einer Stunde. Blech B1 erscheint danach schwarz, während Blecht
unverändert ist. Man kann nun an Stelle von B1 eine beliebige Anzahl von Blechen B in
gleicher Weise behandeln. Die Schutzschichten auf den Blechen B sind bis auf geringe Abweichungen
im Ton von gleichmäßiger schwarzer Färbung.
3. Zwei Reinaluminiumgegenstände werden in einer 3°/0igen Chromsäurelösung mit Wechselstrom
während 20 Minuten behandelt, wobei die Spannung von 10 auf 40 \rolt gesteigert wird.
Nach dieser Vorbehandlung ist das eine Blech mit einem hellen, dünnen Überzug, das andere
Blech mit einem dunklen Überzug versehen. Nun wird das hell formierte Blech A in ein
3%iges Chromsäurebad \-on4Oc eingehängt und
ihm gegenüber ein zweites Reinaluminiumblech B angebracht. Die Bleche sind an eine
Wechselstromquelle angeschlossen. Nach einstündiger Behandlung mit Wechselstrom, wobei
die Spannung von niedrigen Werten auf 50 Volt gesteigert wird, ist das Blech JS mit einer gelblichen
bis braungelben Schutzschicht bedeckt. An Stelle von B kann man eine beliebige Anzahl
neuer, unbehandelter Reinaluminiumbleche mit dem gleichen Erfolge behandeln.
4. Ein in verdünnter Chromsäurelösung hell formiertes Aluminiumblech A wird einem unbehandelten
Aluminiumblech 23 gegenüber in wäßriger, 5O°'0iger, auf 40c erwärmter Chromsäurelösung
mit Wechselstrom behandelt derart, daß man, mit niedrigen Spannungen beginnend, allmählich auf 40 bis 50 Volt ansteigt. Nach einstündiger
Behandlung ist das Blech B tiefschwarz gefärbt. Dieser tiefschwarze Überzug,
welcher aus einer mindestens etwa 4O°/„igen
Chromsäurelösung erhalten wird, ist elastischer als der Überzug nach Beispiel 3; er neigt weniger
zur Rißbildung, so daß er z. B. als Isolierschicht für Aluminiumspulen gut geeignet ist.
5. Zwei Gegenstände aus Lautal, von denen der eine in verdünnter Chromsäurelösung hell
formiert, der andere nicht vorbehandelt ist, werden an die Klemmen einer Wechselspannung
angelegt und in einem auf 40 ° erwärmten wäßrigen, 3,5% Chromsäure enthaltenden Bade der
Wirkung eines Wechselstromes ausgesetzt.
Man beginnt die Behandlung mit einer Spannung von etwa 10 Volt und steigert die Spannung
langsam innerhalb 10 Minuten auf 40 Volt, innerhalb weiterer 10 Minuten auf 45 Volt,
schließlich wieder in 10 Minuten auf 50 Volt und hält während weiterer 30 Minuten auf 50 Volt.
Der nicht vorbehandelte Gegenstand überzieht hierbei mit einer grauschwarzen Schutzschicht.
6. Man behandelt zwei an die Klemmen einer Wechselspannung angelegte Lautalbleche, von
denen das eine hell formiert, das andere nicht vorbehandelt ist, in einer auf 40 ° erwärmten
3°/oigen wäßrigen Chromsäurelösung mit Wechselstrom.
Man beginnt die Behandlung bei etwa 30 Volt Spannung und steigert dieselbe innerhalb
5 Minuten auf 50 Volt. Man beläßt etwa 35 Minuten auf dieser Spannung. Bei dieser Behandlungsweise
mit rasch erhöhter Spannung ion bei kürzerer Behandlungszeit überzieht sich das
nicht vorbehandelte Lautalblech mit einer perlgrauen Schutzschicht.
Das neue Verfahren beschränkt sich nicht auf die in den Beispielen aufgeführten Bedingungen,
man hat es vielmehr in der Hand, die Qualität und Farbe der Schutzschichten durch
Abänderung der Badkonzentration, der Badtemperatur, der Behandlungsdauer und der
Spannungsverhältnisse weiterhin zu beeinflussen. 11 ο
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung korrosionsbeständiger Schutzüberzüge aiif Aluminium 115 oder Aluminiumlegierungen mit Hilfe eines sauren chromsäurehaltigen Bades, dadurch gekennzeichnet, daß ein bereits mit einem oxydhaltigen Überzug versehener Gegenstand aus Aluminium oder einer Aluminium- 120 legierung beliebig oft als Gegenelektrode bei der Erzeugung eines Schutzüberzuges aufeinem Gegenstand, der ebenfalls aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, zweckmäßig der gleichen, besteht, verwendet wird zwecks Erzeugung gleichmäßig gefärbter Schutzüberzüge auf letzterem.z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenelektrode eine Elektrode verwendet wird, auf welcher in einer verdünnten, z. B. o,o5°/0igen Chromsäurelösung ein hell gefärbter Überzug erzeugt worden ist.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung der gleichmäßig gefärbten Schutzüberzüge in einer stärker konzentrierten, z.B. 3%igen Chromsäurelösung durchgeführt wird als die Erzeugung des oxydhaltigen Überzuges auf der Gegenelektrode.
Applications Claiming Priority (3)
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