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Verfahren zur Anbringung von Zeichen auf Metallschildern nach dem
Ätzverfahren oder durch anodisches Oxidieren von Aluminium Es ist bekannt, auf Metallschildern
-insbesondere auf solchen aus Messing oder Aluminium - Schriftzeichen,
bildliche Darstellungen oder sonstige Zeichen nach dem Ätzverfahren aufzubringen.
Bisher geht man hierbei so vor, daß man auf das hochglanzpolierte Metallschild die
gewünschte Darstellung, z. B. einen 'Firmennamen, mit einer herkömmlichen, ölhaltigen
Druckfarbe aufbringt, in der Regel nach einem der üblichen Druckverfahren, z. B.
nach dem Offsetdruck-Verfahren. Die gewünschte Darstellung kann positiv oder negativ
aufgebracht werden, also so, daß die später gewünschte Darstellung, z. B. ein Firmenname,
von der Druckfarbe ausgespart bleibt oder daß nur diese Darstellung durch die Druckfarbe
wiedergegeben wird und somit die übrigen Flächen des Schildes von der Druckfarbe
frei bleiben. Da aber die normale Druckfarbe von der im weiteren Verlauf des Verfahrens
anzuwendenden Ätzflüssigkeit angegriffen würde, so wird die aufgebrachte Druckfarbe,
solange sie noch feucht ist, mit Asphaltpuder dicht eingestäubt. Die Überschüsse
des aufgestäubten Asphaltpuders, also die Teile, die nicht an der Druckfarbe haften,
müssen anschließend abgeblasen und leicht abaekehrt werden. Alsdann wird das so
vorbereitete Schild auf eine geeignete Temperatur, etwa zwischen 130 bis
160'-C, erwärmt, damit die aufgestäubte Asphaltschicht mit der darunter befindlichen
Druckfarbe verschmilzt und mit ihr eine zusammenhängende, geschlossene Gesamtschicht
ergibt. Diese Schicht schützt die von ihr bedeckte Fläche beim nachfolgenden Ätzen
vor der Einwirkung der Ätzflüssigkeit. Das Schild wird ferner im Laufe seiner Vorbereitung
für den Ätzvorgan,' auf der Rückseite durch einen gegen die Ätzflüssigkeit widerstandsfähigen
Überzug geschützt.
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Das so vorbereitete Schild wird nunmehr in die Atzflüssigkeit gebracht
und dort so lange belassen, bis die gewünschte Ätztiefe auf den unbedeckten Teilen
erreicht ist. Alsdann wird das Schild aus der Atzflüssigkeit herausgenommen, und
es werden die Reste der Atzflüssigkeit in Spülbädern entfernt. In der Regel wird
nunmehr das Schild auf der geätzten Seite über die ganze Fläche mit einem Decklack
in dem jeweils gewünschten Farbton überzogen. Dieser Decklacküberzug wird
je nach der Beschaffenheit des Lacks an der Luft oder unter Wärmeeinwirkung
getrocknet. Nach vollendeter Trocknung werden die Schilder in ein Bad mit einem
Lösemittel (z. B. Perchloräthylen) eingebracht, das die Druckfarbe mit der Asphaltschicht
und dem darüber befindlichen Teil der Decklackschicht ablöst, dagegen die Decklackschicht,
soweit sie unmittelbar auf dem Metall haftet, nicht angreift. Da die vorher mit
der Druckfarbe bedeckt gewesenen Flächen nunmehr ohne jeden Überzug sind, wird bei
korrosionsempfindliehen Metallen, z. B. Messing oder Aluminium, die Vorderfläche
noch mit einer Deckschicht aus farblosem Schutzlack versehen.
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Bei dem oben beschriebenen, bisher allgemein an-,ewandten cr Verfahren
wird es als besonders lästig empfunden, daß die aufgebrachte Druckfarbe noch mit
Asphaltpuder abgedeckt werden muß, um die erforderliche Ätzbeständigkeit zu erreichen.
Es ergibt sich so eine zusätzliche Verfahrensstufe; diese ist zudem auch deshalb
unangenehm, weil der Asphaltstaub zu einer Verschmutzung der Räumlichkeiten führt.
Er ist auch häufig die Ursache für Ausschuß, nämlich dann, wenn die Asphaltschicht
nicht genügend dicht ist oder wenn Asphaltteilchen sich beim Abblasen und Abkehren
der nicht gebundenen Restmenge auf den blanken Metallzonen festsetzen. Bei einer
nicht dichten Asphaltschicht greift die Atzflüssigkeit auch durch die Druckfarbe
hindurch den Metalluntergrund an. Setzen sich Asphaltteilchen auf den blanken Zonen
des Schildes fest, so kann an diesen Stellen die Atzflüssigkeit nicht anareifen,
so daß später die geätzten Zonen mit ungeätzten Stellen durchsetzt sind und dadurch
unregelmäßig wirken. Ferner erfordert die genannte Verfahrensstufe einen verhältnismäßig
hohen Zeit-und Arbeitsaufwand. Aus all diesen Gründen ist das bisher notwendige
Einstäuben mit Asphaltpulver unangenehm, es bildet zudem einen erheblichen Verteuerungsfaktor.
Man hat daher seit langem versucht,
das Einstäuben der Druckfarbe
mit Asphaltpuder entbehrlich zu machen. Ein Erfolg ist diesen Bemühungen bisher
nicht beschieden gewesen.
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Dies setzt die Forderung voraus, daß die gewünschte Darstellung
- positiv oder negativ - zur Ermöglichung der Serienfertigung in einem
üblichen Druckverfahren, z. B. im Offsetdruck, aufgedruckt werden kann und diese
aufgedruckte Schicht trotz ihrer geringen Dicke hinreichend widerstandsfähig ist
für das folgende Ätzverfahren und daß somit die bisher notwendige Verstärkung der
aufgedruckten Schicht durch Aufstäuben von Asphaltpulver fortfällt.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht in der Verwendung eines druckfähigen
Abdecklacks (Arbeitslacks) aus Asphalt und asphaltverträglichem, unverseifbarem
Kunstharz zum Anbringen von Zeichen auf Metallschildern nach dem Atzverfahren oder
durch anodisches Oxydieren von Aluminium in der Weise, daß die nicht zu ätzenden
oder nicht zu färbenden (nicht zu eloxierenden) Flächen durch den genannten aufzudruckenden
Abdecklack geschützt werden.
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Es sind Druckfarben und Anwendungen von Druckfarben bekanntgeworden,
die ähnliche Vorteile zu versprechen scheinen, wie sie der Gegenstand der Erfindung
aufweist. Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber, daß jene den Gegenstand der Erfindung
nicht vorwegnehmen und auch nicht nahelegen und daß dieser gegenüber dem Bekannten
einen erheblichen technischen Fortschritt mit sich bringt.
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So ist z. B. eine Umdruckfarbe bekanntgeworden, die aus Druckfirnis
und einer Asphaltlösung mit einem Lösungsmittel (z. B. Benzin) zusammengesetzt wird,
das nach dem Mischen verdunstet. Diese Umdruckfarbe ist nur zur Herstellung aufbewahrungsfähiger
Umdrucke, ohne einen nachfolgenden Ätzvoi:#gang, bestimmt und beschrieben. Es läßt
sich jeweils nur ein einziger Abzug herstellen; für die serienmäßige Anfertigung
einer Vielzahl von Drucken nach den üblichen modernen Druckverfahren ist die genannte
Umdruckfarbe nicht geeignet. Außer der allgemein bekannten Verwendung von Asphalt
bei Schwarzdruckfarben weist sie keine Berührung mit dem Gegenstand der Erfindung
auf.
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Es ist auch eine »säurefeste« Umdruckfarbe bekanntgeworden. Das gewünschte
Ätzbild wird dadurch hergestellt, daß die Umdruckfarbe - mit einem Pinsel,
einer Feder od. dgl. - auf fettes Papier aufgebracht wird. Durch Anpressen
dieses mit der Umdruckfarbe, in Gestalt der gewünschten Darstellung, versehenen
Papiers auf das zu ätzende Metall wird die Zeichnung übertragen. Es läßt sich so
jeweils nur ein Einzelstück der gewünschten Darstellung - ähnlich wie bei
der Übertragung eines Abziehbildes - herstellen. Das genügt auch bei dieser
Umdruckfarbe, da sie nur dazu dienen soll, die gewünschte Darstellung auf eine Druckwalze
zu übertragen, die dann geätzt und nach Fertigstellung für gewöhnliche Papierdrucke
benutzt wird. Die Umdruckfarbe enthält zudem, im Gegensatz zum Gegenstand der Erfindung,
leicht verseifbare Stoffe (Kolophonium, Seife, Walrat, Hammeltalg usw.) und ist
trotz diesem Gehalt an verseifbaren Bestandteilen nur darum »ätzfest«, weil sie
in einer verhältnismäßig starken Schichtdicke von dem fetten Papier auf die zu ätzende
Walze, die spätere Druckwalze, aufgetragen wird. Bei einem normalen Druckverfahren
hingegen -, z. B. beim Offsetdruck od. dgl., woran beim Gegenstand der Erfindung
vor allem gedacht ist, erhält man nur außerordentlich dünne Schichtstärken. Unter
solchen Umständen sind, wie gefunden ist, nur chemisch sehr indifferente
Ab-
deckungen beständig, und zwar gemäß der Erfindung solche aus unverseifbarem
Kunstharz neben dem gleichfalls unverseifbaren Asphalt.
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Es sind noch manche »ätzbeständige« Druckfarben bekanntgeworden; sie
unterscheiden sich sämtlich vom Gegenstand der Erfindung einmal durch ein abweichendes
Anwendungsverfahren und ferner dadurch, daß sie eine andere Zusammensetzung haben
und infolgedessen, sollen sie ätzbeständig sein, nicht im üblichen modernen Druckverfahren
aufgedruckt werden können, sondern in dicker Schicht, z. B. mit dem Pinsel oder
durch Spritzen, aufgebracht werden müssen, und dies in der Regel in Verbindung mit
zusätzlichen Maßnahmen, die jeweils ein Gesamtverfahren ergeben, das mit dem einfachen
Verfahren gemäß der Erfindung nicht vergleichbar ist.
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Beim Gegenstand der Erfindung wird im übrigen die asphaltverträgliche
unverseifbare Kunstharzkomponente des Abdecklacks (Arbeitslacks) so gewählt, daß
sie in ihrer Löslichkeit auf das nachfolgende Auswaschbad (z. B. Perchloräthylen)
abgestimmt ist. Innerhalb der Gruppe der asphaltverträgliehen, unverseifbaren Kunstharze
hat sich insbesondere ein nachbehandelter (cyclisierter oder chlorierter) Kautschuk
als gut brauchbar erwiesen.
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Besonders brauchbar ist ein Arbeitslack aus Cyclokautschuk und Asphalt,
vor allem in einem Verhältnis von 2 Gewichtsteilen Asphalt und 1 Gewichtsteil
Cyclokautschuk.
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Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich von den bekannten Verfahren,
wie schon erwähnt, vorteilhaft dadurch, daß an Stelle der Druckfarbe mit der gesondert
aufzubringenden Asphalt-Deckschicht nur eine Schicht aus dem angegebenen Arbeitslack
aufzubringen ist; es ist also zur wirkungsvollen Ab-
deckung der nicht zu
ätzenden Flächen nur noch ein einziger Arbeitsgang notwendig. Anschließend wird
die genannte Deckschicht - so wie früher die Druckfarbe mit der darauf gesondert
aufgebrachten Asphaltschicht - an der Luft getrocknet oder bei etwa 120'
C für eine Zeitdauer von etwa 20 Minuten eingebrannt.
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Das neue Verfahren ist vor allem bestimmt und geeignet für Schilder,
bei denen die nicht bedruckten Teile tief geätzt werden. Es kann aber auch Anwendung
finden - hier beschränkt auf Aluminiumschilder -, wenn die nicht abgedeckten
Flächen nicht geätzt, sondern in an sich bekannter Weise anodisch oxydiert werden
mit anschließender Buntfärbung. Die beiden Verfahren berühren einander dann insofern,
als der Arbeitslack der genannten Art dazu benutzt wird, die von ihm bedeckten Flächen
gegen den Angriff der Ätzflüssigkeit oder aber gegen den Angriff oder die Einwirkung
des Oxydierbades und/oder des Färbebades zu schützen.
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Als eine wesentliche Komponente des zu verwendenden Arbeitslacks ist
Asphalt angeführt. Es ist darunter nicht nur das als Asphalt im engeren Sinne bezeichnete
Naturprodukt zu verstehen, vielmehr kommen auch »künstliche« Asphalte,
d. h. Produkte, die in der chemischen Fachsprache als Bitumene
bzw.
als - blasene Bitumene bezeichnet werden, in le Betracht. Der Arbeitslack
kann zusätzlich zu den beiden angef ührten Komponenten z. B. noch Pigmente ent-C,
halten.