DE278007C

DE278007C -

Info

Publication number: DE278007C
Application number: DENDAT278007D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15/. GRUPPE

OSCAR LAUTHE in LILLE

und CLEMENT LAUTHE in ROUEN, Frankr.

des Umdrucks gestattet.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juni 1912 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Ätzungen mittels kräftiger Ätzmittel auf ebenen oder zylindrischen Druckflächen aus hartem Metall oder sonstigem geeigneten Material, um Drucke auf Papier, Geweben, Linoleum und ähnlichen Stoffen zu erzeugen. Solche Druckflächen wurden bisher mit der Hand graviert oder auf photomechanischem Wege hergestellt. Ebenso hat man

ίο auch schon die mit lithographischer Tusche auf geeignetem Papier ausgeführte oder auf solches abgedruckte Zeichnung auf die zu ätzende Druckfläche übertragen, hierauf die nun auf der Druckfläche befindliche Zeichnung mittels Harzlösung verstärkt, ebenso auch durch Aufbringen von Blattmetall oder Aufstäuben von Harzpulver, worauf man die Druckplatte oder Walze in einen Trockenofen brachte; diese Verfahren sind aber höchstens für Zinkätzungen anwendbar, indem derartig verstärkte Tusche keineswegs einer längeren Einwirkung starker Ätzmittel Widerstand leistet, wie dies für Tiefätzungen in Stahl oder Kupfer erforderlich ist.

Nach der Erfindung wird nun jedoch eine Tiefätzung von Platten oder Zylindern aus Kupfer oder Stahl möglich, ohne daß eine Verstärkung der lithographischen Tuschzeichnung nötig ist, welche unmittelbar vom Papier auf das Metall übertragen wird. Die mittels einer besonderen lithographischen Tusche auf Papier ausgeführte Zeichnung wird durch einfache Aufpressung auf die zu gravierende Fläche übertragen, und kann diese dann sofort mit einem starken Ätzmittel tiefgeätzt werden, indem man z. B. Salpetersäure von 34⁰ Be mindestens 15 Minuten einwirken läßt.

Hierzu eignet sich keine der bisher bekannten lithographischen Tuschen, wohl aber eine solche, die gemäß der Erfindung erhalten wird, wenn man gewöhnliche lithographische Tusche mit fetten und klebrigen Materialien vermischt, die von derselben Art wie die sonst für lithographische Tuschen benutzten Stoffe sind. Zweckmäßig wird die Tusche aus sechs Gewichtsteilen bituminösen oder klebrigen Materials, wie Asphalt, Harz, Wachs, Kolophonium, Mastix, 5 Teilen Fett (Stearin, Seife, Paraffin, Walrat, Hammeltalg) und 5 Teilen gewöhnlicher lithographischer Tusche zusammengesetzt.

Nachdem die Zeichnung auf fettem Papier hergestellt und der zu ätzenden Metallfläche aufgepreßt ist, trennt sich die Zeichnung völlig vom Papier, ohne auf diesem sichtbare Spuren zu hinterlassen; sie haftet dagegen fest am Metall und widersteht völlig der längeren Einwirkung starker Ätzmittel, ohne sich zu lösen oder unter der Einwirkung der Reaktionswärme abzublättern.

Claims

, Patent-Anspruch:

Säurefeste Umdruckfarbe für die Herstellung tief geätzter Druckwalzen oder Platten aus hartem Metall (Kupfer, Stahl) o. dgl., die das Ätzen der mit der Umdruckfarbe bedruckten Walzen oder Platten mit starken Ätzmitteln ohne vorherige Verstärkung des Umdrucks gestattet, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Mischung von ungefähr 5 Gewichtsteilen gewöhnlicher lithographischer Tusche mit ungefähr 6 Teilen bituminöser oder klebriger Stoffe (Asphalt, Harz, Wachs, Kolophonium, Mastix o. dgl.) und ungefähr 5 Teilen Fett 0. dgl. (Stearin, Seife, Paraffm, Walrat, Hammeltalg usw.) besteht.