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Verfahren zur Herstellung von geätzten Platten oder Walzen aus Kupfer, Stahl oder ähnlichem geeigneten Material.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von mit starken Säuren geäzten Platten oder Walzen aus harten Metallen oder ähnlichen zum Bedrucken von Papier, Stoffen.
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Bisher wurden derartige Platten oder Walzen mittels Hand oder durch photomechanische Verfahren gravier.
Diese Platten oder Zylinder werden gewöhnlich von Hand aus oder durch photomechanische Verfahren graviert, während gemäss der Erfindung die Zeichnung auf diese Platten oder Zylinder nach dem in der Lithographie bekannten Verfahren aufgebracht wird, wobei eine Tusche oder Farbe für die Zeichnung in Verwendung kommt, die aus den bei der Fabrikation von Umdruckfarben allgemein verwendeten Bestandteilen besteht, aber sich von diesen dadurch unterscheidet, dass sie einen sehr grossen Überschuss an fetten bituminösen Materialien enthält.
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auf einem besonderen Papier mittels autcgraphischer Tusche ausgeführt oder reproduziert worden war, worauf die Tusche auf der Platte dadurch verstärkt wurde, dass man sie mit Blattmetall bedeckte oder dass man sie mit Hilfe eines harzigen Stoffes überstäubte und sie im Ofen trocknete ;
alle diese Mittel ergaben jedoch keine befriedigenden Resultate, weil selbst beim Gravieren auf Zink die so verstärkte Tusche einer auch nur etwas längeren Einwirkung der notwendigen Ätzmittel nicht wiederstand.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Herstellung der gravierten Platten oder Walzen
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zieren, um auf diese Weise die Verfahren der photographischen Entwicklung oder die Verstärkung der Tusche, sowie aller daraus folgenden entbehrlich zu machen.
Gemäss dieser Erfindung wird eine mittels einer besonderen Tusche auf Papier hergestellte Zeichnung durch einfachen Druck auf die zu gravierende Platte oder Walze übertragen, die sodann, ohne jede weitere Behandlung, der Einwirkung eines starken Ätzmittels, wie beispielsweise Salpetersäure von 340 Bé., während mindestens 15 Minuten ausgesetzt werden.
Keine andere der bekannten Tusche lässt die Erreichung dieses Resultates zu und um dasselbe zu erhalten verwendet man eine Tusche, welche aus eim Gemenge gewöhnlicher lithographischer Tusche mit fetten und anhaftenden Stoffen besteht, welche der Einwirkung starker Ätzmittel widerstehen können. Um das Verfahren erfolgreich auszuführen, wurde gefunden, dass man die Tusche aus ungefähr 6 Gewichtsteilen bituminösen oder anhaftenden Stoffen, wie Asphalt, Teer. Harz, Wachs, Kolophonium, Mastix in Körnern, aus ungefähr 5 Gewichtsteilen Fettstoffen, wie Stearin, Seife, Paraffin, Walrat, Hammeltalg und aus 5 Gewichtsteilen gewöhnlicher, lithographischer Tusche zusammensetzen müsse.
Sobald die Zeichnung auf einem gefetteten Papier ausgeführt und auf eine metallene Fläche angedrückt ist, löst sich diese Tusche zur Gänze von dem Papier nahezu ab, ohne darauf sichtbare Spuren zurück zu lassen, haftet dagegen am Metall fest und widersteht selbst der längeren Einwirkung von starken Atzmitteln, ohne sich aufzulösen oder unter der Wirkung der durch die chemische Wirkung des Ätzmittels auf das Metall hervorgerufenen
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Temperaturserhöhung zu schuppen. Die besten Resultate wurden erhalten, wenn man der Tusche die folgende Zusammensetzung gab : Asphalt oder Erdharz 250 Gewichtsteile, Kolophonium oder Harz 125 Gewichtsteile, Wachs (weiss oder gelb) 150 Gewichtsteile. Mastix in Körnern 100 Gewichtsteile dazu Paraffin, Walrat, Stearin, Marseiller o. dgl.
Seife, Hammeltalg oder eine Mischung mehrerer Talgarten 500 Gewichtsteile, gewöhnliche. lithographische Tusche 500 Gewichtsteile, Die verschiedenen Bestandteile werden bei gelindem Feuer etwa 21/2 Stunden gekocht, erst einzeln und alsdann zusammen. Alsdann werden 100 bis 500 Gewichtsteile Terpentin oder eine ähnliche Substanz in solcher Menge zugesetzt, dass die Tusche nach dem Erkalten die erforderliche Flüssigkeit erhalt. Soll die Auftrocknung der Zeichnung
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Tagen möglich zu machen, so gibt man irgendein Material zu, welches die Zeichnung feucht hält, wie Lavendelessenz, von der 25 Teile für die oben angegebene Mischungsmenge genügen. Die Zeichnung kann allerdings auch unmittelbar mit dieser Tusche auf der zu ätzenden Fläche ausgeführt werden.
Der grosse Vorteil besteht jedoch darin, die Zeichnung mechanisch von einem Blatt Papier oder sonstigem geeigneten Material auf die zu ätzenden Flächen übertragen zu können, ebenso ferner auch darin, dass man mit Hilfe der neuen Tusche lithographische oder andere Abzüge von einer beliebigen auf Papier, Stein, Metall oder sonst einem Material mit der Tusche hergestellten Zeichnung auf diese Weise eine unbegrenzte Zahl von Abdrücken erhalten kann, die auf die Ätzflächen übertragbar sind.
Beispielsweise kann das Verfahren in folgender Weise ausgeübt werden. Es werden Vervielfältigungen der Zeichnung mit der neuen Tusche in irgendeiner bekannten Weise auf einem Übertragungspapier angefertigt, welches sich nicht wirft, wie Kristallpapier, worauf man die Abzüge glatt auf einer Platte oder Walze befestigt und mit Hilfe einer Presse die Zeichnung gegen die zu ätzende Platte oder den Zylinder drückt, worauf die Druckfläche in bekannter Weise, z. B. mittels Salpetersäure, geätzt wird. Als Druckpresse kann jede auch sonst übliche Presse benutzt werden, wobei zweckmässig eine Platte oder eine Walze mittels Daumenwelle oder Kurbel gegen die Gegenfläche gepresst wird.
Zur Reliefätzung kann man nach dem Verfahren mechanisch das Material der tiefen Stellen wegnehmen, ebenso können grosse, matt wiederzugebende Stellen mit der Hand oder durch Sandstrahlgebrässe gekörnt werden, ebenso ist dies auch nach dem Verfahren der Erfindung möglich, um das Anhaften der Farbe zu begünstigen, wenn die Druckwalzen zum Druck von Tapeten, Kattun o. dgl, dienen sollen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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gewöhnlicher lithographischer Tusche, ungefähr 6 Gewichtsteilen bituminöser und klebriger Materialien, sowie aus ungefähr 5 Gewichtsteilen Fettstoffen gebildet ist.