DE517137C

DE517137C - Verfahren zur Herstellung von gemusterten Buntpapieren

Info

Publication number: DE517137C
Application number: DEH121094D
Authority: DE
Original assignee: LUDWIG HENNEBERGER
Current assignee: LUDWIG HENNEBERGER
Priority date: 1929-04-07
Filing date: 1929-04-07
Publication date: 1931-02-02

Description

Verfahren zur Herstellung von gemusterten Buntpapieren Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Buntpapieren, die sich durch eine besonders klare und feine netzartige Musterung auszeichnen.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von sogenannten Marmorpapieren, die den nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Erzeugnissen am nächsten kommen, besteht darin, daß in enthärtetes Wasser mit treibenden Mitteln versetzte Ölfarben getropft und das zu färbende Papier über der Flüssigkeitsoberfläche abgezogen wird. Hierbei werden als Treibmittel gewöhnlich Ochsengalle oder Seifenspiritus verwendet, die den Auftragsfarben der Reihe nach in stets größeren Mengen zugesetzt werden. Auch ist es bereits bekannt, dem Treibmittel Alkali in Form von Pottasche oder Soda zuzusetzen.
Um ein netzartiges Muster von besonderer Klarheit und Vielgestaltigkeit der Zeichnung zu erhalten, werden gemäß der Erfindung die Auftragsfarben tropfenweise mit Salmiakgeist als zusätzlichem Alkalitreibmittel gemischt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann etwa auf folgende Weise durchgeführt werden.
In einem Behälter aus Holz, Zink-, Blei-oder emailliertem Eisenblech, der der Größe des einzufärbendenPapierblattes entsprechend bemessen ist, wird enthärtetes Wasser gefüllt und zweckmäßig etwas Essig zugesetzt. Hierauf werden auf die Flüssigkeitsoberfläche mit Pinseln, Sprenggittern o. dgl. der Reihe nach Ölfarben getropft, .die etwa 8 Tage vor ihrer Verwendung gebrauchsfertig zu behandeln sind. Sie werden zu diesem Zwecke mit Lein- und Terpentinöl angemacht, mit als Treibmittel wirkendem Seifenspiritus versetzt und mit Salmiakgeist gemischt. Dabei trifft bei Verwendung von a Auftragsfarben auf % 1 Ölfarbe ungefähr '/,Teelöffel Seifenspiritus mit etwa ro Tropfen Salmiakgeist, während der gleichen Menge der zweiten Auftragsfarbe ein ganzer Teelöffel Seifenspiritus mit nur 3 bis 5 Tropfen Salmiakgeist zugegeben wird. Der ersten Auftragsfarbe werden überdies noch etwa 15 Tropfen Petroleum beigegeben.
Beim Aufsprengen der so vorbereiteten Farben bilden sich unter der Einwirkung des aus Seifenspiritus und Salmiakgeist bestehenden Treibmittels und infolge der leichten Verschieblichkeit der Ölfarben auf der Flüssigkeitsoberfläche Perlen, Streifen, Adern und unregelmäßige Gebilde mannigfachster Art. Das der ersten Auftragsfarbe zugesetzte Petroleum'wirkt hierbei den auflösenden Treibmitteln entgegen, um die Zahl und Form der zwischen den farbigen Gebilden verbleibenden ungefärbten Zwischenräume abgleichen zu können.
Nachdem sich die Flüssigkeitsoberfläche beruhigt und das perl- oder netzförmige Muster gebildet hat, wird das vorher angefeuchtete Papier sorgfältig über die Farbschicht aufgelegt, um Luftblasen zu vermeiden, und darauf wieder abgezogen. Das Papier wird dann zum Ablaufen aufgehängt und schließlich in bekannter Weise getrocknet.

Claims

PATENTANSPRÜCI3E: i. Verfahren zur Herstellung von gemusterten Buntpapieren, wobei in enthärtetes Wasser mit Alkalien als treibenden Mitteln versetzte Ölfarben getropft und das zu färbende Papier über der Flüssigkeitsoberfläche abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß den Auftragsfarben als zusätzliches Alkalitreibmittel tropfenweise Salmiakgeist zugesetzt wird, z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,. daß der zweiten und den folgenden Auftragsfarben eine stetig abnehmende Menge von Salmiakgeist zugesetzt wird.