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Verfahren zur Herstellung von Matrizen bzw. Druckformen aus leicht zerbrechlichen Natur- produkten.
Nach dem Stammpatent Nr. 133.908 ist ein Verfahren zur Herstellung von Matrizen bzw. Druckformen aus leicht zerbrechlichen Naturprodukten geschützt, wobei Blätter, Blumen, Gräser und andere empfindliche Naturprodukte a) einer Behandlung mit einer ätzend und pergamentisierend wirkenden Flüssigkeit wie z. B. Schwefelsäure unterzogen werden, um die Epidermis zum Teil zu zerstören (Vorbereitung der Pflanzen), b) mit einem Alkali neutralisiert und mit einer alkoholischen Glyzerinlösung getränkt werden (Härtung der Pflanzen), c) nach dem Trocknen mit einem Lack bestrichen werden.
Es hat sich gezeigt, dass eine derartige pergamentisierende Behandlung vorzugsweise für derbere Pflanzen wie z. B. für Disteln in Betracht kommt, während zartere Pflanzen wie z. B. die Blüten von Alpenveilchen (Zyklamen), Waldreben u. dgl. eine Behandlung mit weniger drastisch wirkenden Bädern erfordern.
Gegenstand der Erfindung des Zusatzpatentes bilden Verbesserungen und Ausgestaltungen des Verfahrens nach dem Stammpatent, um auch zarte Pflanzen ohne Zerstörung bzw. Ver-
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zu färbigen Drucken verwenden zu können.
Die Auswahl der für eine besondere Pflanze in Betracht kommenden Bäder, die Konzentration derselben sowie die Zeitdauer der Behandlung richtet sich nicht nur nach der Art der Pflanze, sondern auch nach den Vegetationsbedingungen, unter welchen die Pflanze gewachsen ist.
Saftreichere Pflanzenteile erfordern selbstverständlich eine etwas andere Behandlung als saftärmere Pflanzen.
Hiebei ist es möglich, dass die Phase a und b in demselben Bad durchlaufen wird oder dass zur Durchführung jeder der beiden Phasen mehrere Bäder Verwendung finden und dass die Phase c auch gelegentlich, wenn die nötige Festigkeit durch die Behandlungsphasen a und b erreicht wird, fortbleibt oder mit der Phase b zusammenfällt.
Beispiel 1 : a) Vorbereitung : Entfernung der Epidermis. Baden von z. B. Pflanzenteilen in einer Aufschwemmung von Chlorkalk unter Zusatz geringer Mengen von Salzsäure und nachfolgendes Waschen mit Wasser und alkalischen Flüssigkeiten. b) Festigung : Durch Baden in einer Lösung von Chromsäure oder deren Salzen, Waschen mit Wasser und Baden in Lösungen von Alkali-oder Erdalkalichloriden. c) Anbringen eines Schutzanstriches : Bestreichen mit Zaponlack.
Beispiel 2 : a) Vorbereitung : Entfernung der Epidermis. Baden in einer Lösung von Kaliumbichromat und Schwefelsäure und nachfolgendes Waschen mit Wasser. b) Festigung : Baden in Essigsäure. c) Anbringung eines Schutzanstriches kann gegebenenfalls wegfallen.
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Beispiel 3 : a) Vorbereitung : Entfernung der Epidermis) Baden in Lösungen von Oxalsäure oder oxalsauren Salzen und nachfolgendes Waschen mit Wasser. b) Festigung : Einlegen in Azeton. e) Anbringung eines Schutzanstriches kann gegebenenfalls fortfallen.
Beispiel 4 : a) Vorbereitung : Entfernung der Epidermis. Behandlung mit Chlorkalk wie nach Beispiel 1. b) Festigung : Nacheinanderfolgendes Baden in Lösungen von Kupfersulfat, Chromsäure, Tannin und Essigsäure. c) Anbringung eines Schutzanstriches kann gegebenenfalls fortfallen.
Beispiel 5 : Vorbereitung und Festigung : Durch Schrumpfung der Epidermis. a) und b) Behandlung mit Alkohol. e) Anbringung eines Schutzanstriches, Behandlung mit Paraffin.
Beispiel 6 : a) Vorbereitung : Entfernen der Epidermis mit Chlorkalkaufschwemmung und Salzsäure mit nachfolgendem Waschen mit Wasser. b) und e) Behandlung mit Gelatinelösung.
Beispiel 7 : Vorbereitung und Festigung : Schrumpfung der Epidermis. a) und b) Behandlung mit Anilin, nachfolgend mit Chromsäure. c) Anbringung eines Schutzanstriches kann entfallen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren nach Patent Nr. 133908, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zerstörung der Epidermis eine Chlorkalklösung mit etwas Salzsäure verwendet wird, die Festigung der Struktur durch ein Bad von Chromsäure oder deren Salzen und darauf durch ein Bad von Alkali-und Erdalkalichloriden erfolgt und als Schutzanstrich ein Zaponlack verwendet wird.
2. Verfahren nach Patent Nr. 133908, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zerstörung der Epidermis ein Bad einer Lösung von Kaliumbichromat und Schwefelsäure verwendet wird und nach Waschen mit Wasser die Festigung durch eine Lösung von Essigsäure erfolgt, wobei die Anbringung eines Schutzanstriches unterbleiben kann.
3. Verfahren nach Patent Nr. 133908, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zerstörung der Epidermis eine Lösung von Oxalsäure oder deren Salzen verwendet wird und nach erfolgtem Waschen die Festigung durch Einlegen in Azeton erfolgt, wonach die Anbringung eines Schutzanstriches entfallen kann.
4. Verfahren nach Patent Nr. 133908, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zerstörung der Epidermis eine Chlorkalklösung mit etwas Salzsäure Verwendung findet, nach Waschen mit Wasser eine Festigung durch aufeinanderfolgendes Baden in Lösungen von Kupfersulfat, Chromsäure, Tannin und Essigsäure erfolgt, worauf die Anbringung einer Schutzschicht unterbleiben kann.
5. Verfahren nach Patent Nr. 133908, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung der Epidermis durch eine Chlorkalklösung mit etwas Salzsäure erfolgt, worauf nach Waschen mit Wasser die Festigung und Bildung eines Schutzanstriches durch eine Gelatinelösung, zweckmässig eine Hausenblasenlösung, erfolgt.
6. Verfahren nach Patent Nr. 133908, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe sanft wasserentziehender oder auf die Epidermis zusammenziehend wirkender Mittel gemäss den Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5 unter Vermeidung von Ätzwirkungen nur eine teilweise Zerstörung der Epidermis der Zellgewebe und eine Zusammenziehung derselben herbeigeführt werden, wodurch die Struktur der Pflanze plastisch hervortretend gemacht, gefestigt und gegebenenfalls durch Anbringung eines Anstriches versteift und geschützt wird.