DE910909C

DE910909C - Nachrichtenuebertragungssystem fuer elektrischen Bahnbetrieb

Info

Publication number: DE910909C
Application number: DEA7651D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Raoul Baranowsky; Dipl-Ing Karl Schmer
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1940-01-20
Filing date: 1940-01-20
Publication date: 1954-05-06

Description

Gegenstand des Patents 758 472 ist ein Nachrichtenübertragungssystem mit Hochfrequenzströmen über die Fahrdrahtleitung im elektrischen Bahnbetrieb zum Zwecke der Nachrichtenübermittlung zwischen beweglichen sowie zwischen festen und beweglichen Stationen. Dieses System ist so ausgebildet, daß jede Station mit Sende- und Empfangseinrichtung ausgerüstet ist, die auf die Anzahl der gleichzeitig in einem bestimmten Streckenabschnitt im Höchstfall möglichen Nachrichtenkanäle umschaltbar sind, wobei die Nachrichten mit einer festen Zwischenfrequenz empfangen werden, die durch Überlagerung der empfangenen Hochfrequenz mit einer anderen örtlich erzeugten Hochfrequenz gebildet wird.

Aufgabe der Erfindung ist nun die Schaffung eines wechselseitigen Telefonieverkehrs bei einem solchen Übertragungssystem. Bei dem im Hauptpatent beschriebenen Nachrichtenübertragungssystem ist ein Telefonieverkehr nicht ohne weiteres möglich, da ja einmal in der Mischstufe eine Zwischenfrequenz erzeugt wird, die bereits im Tonfrequenzgebiet liegt, und ferner hinter dieser Mischstufe ein festes Niederfrequenzbandfilter mit sehr engem Durchlaßbereich angeordnet ist.

Gemäß der Erfindung wird nun die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die auf die verschiedenen Kanäle umschaltbaren Sende- und Empfangseinrichtungen, die normalerweise nur der Zeichenübertragung dienen, auf ein bestimmtes Zeichen hin

von Hand oder selbsttätig auf Fernsprechübertragung umgeschaltet werden.

Das Nachrichtenübertragungssystem kann dabei entweder so ausgebildet werden, daß jeder vorhandene Übertragungskanal von Zeichenübertragung auf Fernsprechübertragung umgeschaltet werden kann oder daß für die Fernsprechübertragung ein oder mehrere für die Zeichenübertragung nicht verwendete Nachrichtenkanäle benutzt werden. Zweckmäßig wird man in gleicher Weise wie bei der im Hauptpatent beschriebenen Zeichenübertragung für beide Sprechrichtungen den gleichen Nachrichtenkanal verwenden, was natürlich ebenso nur ein absatzweises Sprechen in den verschiedenen Verkehrsrichtungen, also einen sogenannten Wechselsprechverkehr, gestattet. Die Umschaltung von Empfang auf Senden und umgekehrt kann in bekannter Weise von Hand erfolgen oder auch selbsttätig durch die Sprachschwingungen gesteuert werden.

Für die praktische Durchführung des Sprechverkehrs sind ebenfalls verschiedene Möglichkeiten gegeben, die an den folgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert werden sollen. Auf der Sendeseite werden die Mikrophonströme nach entsprechender Verstärkung der Mischstufe zugeführt, die dann als Modulator arbeitet. Auf der Empfangsseite kann nun entweder ebenso wie beim Zeichenempfang Überlagerungsempfang Anwendung finden oder die Empfangseinrichtung so umgeschaltet werden, daß Geradeausempfang stattfindet.

Bei Beibehaltung des Überlagerungsempfangs wird gleichzeitig mit der Umschaltung von Zeichenempfang auf Telefonieempfang zweckmäßig der Generator auf eine Hochfrequenz umgestimmt werden, die einen größeren Abstand von der empfangenen sprachmodulierten Hochfrequenz aufweist. Die dadurch erhaltene modulierte Zwischenfrequenz wird über eine Gleichrichterstufe und den Endverstärker dem Lautsprecher zugeführt.

Die zweite Lösung besteht darin, daß die Mischstufe unter Abschaltung des Generators so umgeschaltet wird, daß sie als Gleichrichter arbeitet. Diese Umschaltung erfordert den geringsten Aufwand. In allen Fällen ist es zweckmäßig, an Stelle der festen Hochfrequenzbandfilter mit breitem Durchlaßbereich umschaltbare selektive Hochfrequenzbandfilter vorzusehen, wie dies bereits im Hauptpatent vorgeschlagen wurde. Das Niederfrequenzfilter wird bei Telefonieempfang entweder kurzgeschlossen oder so umgeschaltet, daß es das normale Sprachfrequenzband durchläßt.

Da bei dem in Frage stehenden Anwendungsgebiet des beschriebenen Nachrichtenübertragungssystems neben wirtschaftlichen Fragen und Fragen der Betriebssicherheit der Raumbedarf eine wichtige Rolle spielt, so werden bei der Erweiterung des im Hauptpatent beschriebenen Systems auf Telefonieverkehr besonders vorteilhaft die bei den für andere Zwecke bereits vorgeschlagenen Kommando-Wechselsprech-Lautsprecheranlagen angewendeten Maßnahmen möglichst weitgehend auch im vorliegenden Falle benutzt. So kann z. B. in einfacher Weise der Lautsprecher gleichzeitig als Mikrophon dienen, wobei der Endverstärker richtungsumschaltbar ausgebildet wird. Die Umschaltung wird dann vorzugsweise von Hand mit Hilfe einfacher Relaisschaltungen vorgenommen.

Das Nachrichtenübertragungssystem gemäß der Erfindung ermöglicht nicht nur einen Sprechverkehr zwischen zusammengehörigen beweglichen Stationen, sondern in gleicher Weise wie bei der im Hauptpatent beschriebenen Zeichenübermittlung einen Verkehr mit anderen beweglichen sowie auch mit festen Stationen. Darüber hinaus ist die Möglichkeit gegeben, die für den dienstlichen Verkehr vorgesehenen Einrichtungen auf den Triebfahrzeugen für Zwecke der normalen Zugtelefonie auszunutzen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

I. Übertragungssystem mit Hochfrequenzströmen über die Fahrdrahtleitung im elektrisehen Bahnbetrieb zum Zwecke der Nachrichtenübermittlung zwischen beweglichen Stationen sowie zwischen festen und bewegliehen Stationen mit auf die Höchstzahl der gleichzeitig in einem bestimmten Streckenabschnitt möglichen Nachrichtenkanäle umschaltbaren Sende- und Empfangseinrichtungen in jeder Station nach Patent 758 472, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die verschiedenen Kanäle umschaltbaren Sende- und Empfangseinrichtungen, die normalerweise nur der Zeichenübertragung dienen_s auf ein bestimmtes Zeichen hin von Hand oder selbsttätig auf Fernsprechübertragung umgeschaltet werden.
2. Nachrichtenübertragungssystem nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Nachrichtenkanal von Zeichenübertragung auf Fernsprechübertragung umgeschaltet werden kann.
3. Nachrichtenübertragungssystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Fernsprechübertragung ein oder mehrere für die Zeichenübertragung nicht verwendete Nachrichtenkanäle benutzt werden.
4. Nachrichtenübertragungssystem nach An-Sprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Sprechrichtungen derselbe Nachrichtenkanal verwendet wird und daß die Umschaltung vom Empfang auf Senden und umgekehrt von Hand erfolgt oder in bekannter Weise sprachgesteuert ist.
5. Nachrichtenübertragungssystem nach Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in gleicher Weise wie bei der Zeichenübermittlung auch bei der Sprachübertragung Überlagerungsempfang angewendet wird.
6. Nachrichtenübertragungssystem nach Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Umschaltung von Zeichenempfang auf Sprachempfang der Empfänger in Geradeausschaltung arbeitet.
γ. Nachrichtenübertragungssystem nach Ansprüchen ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für den Empfang der sprachmodulierten Hochfrequenzschwingungen umschaltbare selektive Hochfrequenzbandfilter vorgesehen sind und daß das Niederfrequenzfilter kurzgeschlossen wird.
8. Nachrichtenübertragungssystem nach Ansprüchen ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandbreite des nur auf die Zeichenfrequenz abgestimmten Niederfrequenzbandfilters bei Umschaltung auf Sprachempfang so umgeschaltet wird, daß es für das Sprachband durchlässig wird.
9. Nachrichtenübertragungssystem nach Ansprüchen ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lautsprecher gleichzeitig als Mikrophon benutzt wird.
10. Nachrichtenübertragungssystem nach Ansprüchen ι bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Endverstärker richtungsumschaltbar ist. ao

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