DE720474C

DE720474C - Anordnung zum gleichzeitigen UEbertragen mehrerer Nachrichten mittels einer Traegerwelle

Info

Publication number: DE720474C
Application number: DEL91684D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Alfred Wiessner
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1936-12-22
Filing date: 1936-12-22
Publication date: 1942-05-07
Also published as: US2214916A; GB493674A; FR829118A

Description

Anordnung zum gleichzeitigen Ubertragen mehrerer Nachrichten mittels einer Trägerwelle Es ist bekannt, für die Übertragung mittels ultrakurzer Wellen auf größere Entfernung Relaisstationen zu verwenden, durch die die Nachricht in einer Station aufgenommen und zu einer anderen Station weitergegeben wird. Bei den bekannten Anordnungen werden verschiedene Kanäle in der Weise verwendet, daß je einem Träger eine Nachricht oder auch mehrere Nachrichten einem einzigen Träger unter Verwendung von Zwischenträgerfrequenzen aufmoduliert werden. Die Erfindung befaßt sich mit der Ausgestaltung derartiger Nachrichtenverbindungen; sie ist jedoch nicht beschränkt auf solche, die mit Relaisstationen arbeiten, sondern kann auch dann verwendet werden, wenn es sich nur um die Verbindung zweier Punkte ohne Relaisstationen handelt. Die Erfindung hat sich hierbei die Aufgabe gestellt, die Anlagen so auszugestalten, daß ein einwandfreier Betrieb mit möglichst einfachen Mitteln möglich wird.
Bei der Fernsehübertragung ist ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem das Tonfrequenzband unter Verwendung eines Zwischenträgers übermittelt wird, während die Synchronisierfrequenzen auf den Träger direkt aufmoduliert sind. Hierbei wird jedoch weder ein Ultrakurzwellenträger verwendet, noch findet eine Unterdrückung des Zwischenträgers statt.
Bei der Nachrichtenübermittlung mittels Trägerwellen ist es weiterhin bekannt, ein Seitenband bzw. den Träger und ein Seitenband zu unterdrücken, so daß zur Nachrichtenübertragung lediglich ein Seitenband dient.
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum gleichzeitigen Übertragen mehrerer Nachrichten mittels einer Trägerwelle, bei der eine oder mehrere Nachrichten direkt und die übrigen unter Zuhilfenahme von Zwischenträgern übertragen werden, wobei die Zwischenträger sowie je ein Seitenband unterdrückt werden, tind schlägt vor, daß einer ultrakurzen Trägerwelle die Nachrichten mit großer Frequenzbandbreite (Telefonienachrichten) unter Zuhilfenahme von Zwischenträgern und die Nachrichten mit geringer Frequenzbandbreite (Telegrafienachrichten) direkt aufmoduliert werden, derart, daß die Telegrafiekanäle dem ultrakurzen Träger frequenzmäßig unmittelbar benachbart sind.
Die Telegrafiebänder werden dem ultrakurzen Träger direkt aufmoduliert und mit diesem übertragen. Die Nachrichtenübertragung ist dabei eine Zweiseitenbandübertragung finit Träger, so dali die "1'elegrafiekati<ile in ihrer absoluten Frequenzlage an der Empfangsstelle wieder erscheinen. Um gleichzeitig mehrere -Nachrichtenkanäle zu modulieren, «-erden sie in-ihrer Frequenzlage mit 1-1ilfe einer weiteren Modulationsstufe gegeneinander verschoben, d. h. der bzw. die Sprechkanäle werden in eine höhere Frequenzlage verschoben, wobei gleichzeitig der Zwischenfrequenzträger unterdrückt und nur ein Seitenband übertragen wird.
Würde man bei dem Aufbau des Übertragungssvsteins unigekehrt verfahren, d.li. die Telefonienachrichten dem ultrakurzen Träger direkt aufniodulieren und die Telegrafiekanäle durch eine Einseitenbandübertragung eines Zwischenträgers in ihrer Frequenzlage verschieben, sb ergäben sich bei diesem Verfahren gegenüber dein erfindungsgemäßen wesentliche Nachteile. Die Telegrafiesysteme haben einen sehr geringen Abstand voneinander und schmale Frequenzbänder. Überträgt man die Telegrafiekanäle durch eine Einseitenbandübertragung mit unterdrücktem Träger. so muß bei der Demodulation der Träger wieder zugesetzt «-erden, und es ist eine außerordentlich genaue übereinstiminung des Zwischenträgers notwendig, um zti verhindern, daß durch das Abwandern der Trägerfrequenz der Telegrafievorgang gestört wird. Um dies zu erreichen, wären umfangreiche Schaltmittel notwendig, die bei der erfindungsgemäßen Anordnung vermieden werden.
Die Sprachbänder vertragen eine Verschiebung der Frequenzlage um etwa 2o bis 30 Hz ohne wesentliche Beeinträchtigung der Sprachverständlichkeit.
Gegenüber der bekannten Anordnung zur Mehrfachausnutzung einer normalen Fernspreclileitung, bei der unterhalb von 3oo Hz ein Gleichstromtelegrafiekanal übertragen ,wird und außer dem üblichen Telefoniekanal mehrere Trägertelefoniekanäle, hat der Erfindungsgegenstand außer den vorerwähnten Vorteilen noch folgende: Die Anwendung eines Gleichstromtelegrafiekanals scheidet bei der Anwendung einer Trägerwelle aus; er ist nur bei einer niederfrequenten Fernsprechleitung anwendbar und stellt hier die einfachste mögliche Lösung dar. Sollen bei einer niederfrequenten Fernsprechleitung mehrere Telegrafie-Icanäle übertragen werden, so bleibt für den niederfrequenten Telefoniekanal kein Platz mehr. Demgegenüber werden -beim F_rfindungsgegenstand mehrere Telegrafiekanäle übertragen. Ein Vergleich des Erfindungsgegenstandes mit der vorbeschriebenen Anordnung zur Mehrfachausnutzung einer Fern-,prechleitung ist in bezug auf die Telegrafiekanäle aus den vorstehend angegebenen Gründen nicht möglich.
Zu der Einseitenbandübertragung der Telefonienachrichten wird noch folgendes bemerkt: Einerseits genügt die Cbertragung eines Seitenbandes bei der Übertragung von Fernsprechnachrichten, andererseits wird hierdurch ein schmaler Übertragungsbereich erzielt. Außerdem wird durch das Weglassen des Zwischenträgers bei der Zwischenmodulation verständliches Nebensprechen veiliindert und eine wesentliche Vereinfachung der Filter erzielt. Weiterhin ist zu beachten, daß ein Verstärker ein nichtlineares Element darstellt. Da derselbe das gesamte Fernsprechband verstärken muß, ist er in seiner Güte von der zu übertragenden Leistung abhängig. Da der Träger den größten Teil der übertragenen Leistung bildet und der Verstärker nicht belastet ist, , wenn der Zwischenträger nicht übertragen wird, wird durch die Unterdrückung des Zwischenträgers eine wesentliche Steigerung der Güte des Verstärkers erzielt.
In der Abbildung ist schematisch die Lage der verschiedenen Frequenzen dargestellt. Der Ultrakurzwellenträger ist mit fit bezeichnet; es sind drei Telegrafiekanäle vorhanden, die finit itl bis ft, bezeichnet sind. Der Sprachkanal ist mit is angegeben. Es wird nur das untere Seitenband übertragen. Der Zwischenträger des Sprachkanals, der nicht mit zur Übertragung gelangt, ist finit f!,- bezeichnet.

Claims

PATriNT.@Nsrr,uci-1: Anordnung zum gleichzeitigen Übertragen mehrerer Nachrichten mittels einer Trägerwelle, bei der eine oder mehrere Nachrichten direkt und die übrigen unter Zuhilfenahme von Zwischenträgern übertragen werden und dabei die Zwischenträger sowie je ein Seitenband. unterdrückt werden, dadurch gekennzeichnet. daß einer ultrakurzen Trägerwelle die Nachrichten mit grober Frequenzbandbreite (Telefonienachrichten) unter Zuhilfenahme von Zwischenträgern und die Nachrichten mit geringer l,requenzbandbreite (Telegrafienachrichten) direkt aufmoduliert werden, derart, daf die Telegrafiekanäle dein ultrakurzen Träger frequen7mäßi1- unmittelbar benachbart sind.