-
Farbspritzpistole für Niederdruckluft Zusatz zum Patent 840 818 Die
Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung der Farlihspritzpistole nach
Anspruch 3 des Patents 84.o 8i8, bei der die Austrittsöffnung der Farbdüse der Farbspritzpistole
für Niederdruckluft als durch die Farbnadel gesteuertes N N adelventil ausgebildet
und von einer ringförmigen Düse für den Austritt der Niederdruckluft umgeben ist.
-
Bei dieser Ausführungsform hat die stets geöffnete ringförmige Düse
zweckentsprechend nur einen verhältnismäßig geringen Austriittsquerschnitt. Es ergibt
sich deshalb eine beträchtliche Stauung der Luft im Pistolengehäuse, die dann auf
das Niederdruckgebläse zurückwirkt und zu einer unerwünschten Erwärmung des Gebläses
führen kann, da dieses in den Arbeitspausen nicht abgestellt wird. Hieran ändert
sich auch dann nichts, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform gemäß obigem
Patent vor der Farbdüse in an sich bekannter Weise regelbare, im stumpfen Winkel
zueinander mündende Hilfsdüsen für den Austritt der Niederdruckluft zur Beeinflussung
des Zerstäubungskegels vorgesehen sind; denn auch diese Hilfsdüsen setzen dem Austritt
der Niederdruckluft selbst in geöffnetem Zustand' einen beträchtlichen Widerstand
entgegen und können insbesondere nach Maßgabe der Spritzarbeit auch dauernd geschlossen
sein.
-
Gemäß der Erfindung wird nun diese störende Erwärmung des Gebläses
bzw. die sie verursachende Stauung der Niederdruckluft im Pistolengehäuse dadurch
wesentlich herabgesetzt, daß das Pistolengehäuse mindestens eine in der Schließstellung
der Farbnadel geöffnete Luftaustrittsöffnung
besitzt und der Abzugshebel
ein Schließorgan für diese Öffnung steuert, das diese beim Öffnen des Farbventils
verschließt. In der Schließstellung des Farbventils kann also die Niederdruckluft
nicht nur an der Vorderseite des Pistolengehäuses, z. B. durch die ringförmige Düse,
sondern vor allem auch noch durch die dann geöffnete Luftaustrittsöffnung oder mehrere
solcher entweichen, ohne daß eine Stauung und Rückwirkung auf das Gebläse eintritt:
Das Gebläse hat dann in diesen Arbeitspausen, die in der Praxis mindestens etwa
die Hälfte der Gesamtbetriebsdauer des Gebläses ausmachen, Zeit, sich wieder abzukühlen
und wird nur während des eigentlichen Spritzvorganges etwas erwärmt, da dann das
Durchtreiben der Farbe durch das Farbventil eine gewisse, wenn auch verminderte
Stauung der Niederdruckluft im Gehäuse verursacht.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Schließorgan
für die besondere! Luftaustrittsöffnung aus einer in Längsrichtung im Pistolengehäuse
verschiebbaren Hülse, deren eines mit der öffnung oder mehreren Öffnungen versehenes
Ende luftdicht passend im inneren Ende, eines hülsenförmigen Verschlußstückes für
das hintere Pistolenende geführt ist, das dauernd geöffnete Luftaustrittskanäle
aufweist. In der Schließstellung des Farbventils kann dann die die verschiebbare
Hülse umgebende Niederdruckluft durch die genannten Öffnungen dieser Hülse in das
Verschlußstück ein- und durch dieses hindurch ins Freie austreten. Beim öffnen des
Farbventils wird dann sebsttätig das hülsenförmige Schließorgan so weit in das Verschlußstück
hineingeschoben, däß seine Luftaustrittsöffnungen durch das Ende des Verschlußstückes
übergriffen und geschlossen werden.
-
Im Rahmen des Erfindungsgedankens könnte man die Steuerung der Luftaustrittsöffnung
in Verbindung mit der Steuerung des Farbventils natürlich auch in anderer Weise
ausführen, z. B. diese Öffnung oder Öffnungen unmittelbar im Mantel des Pistolengehäuses
statt in dessen hinterem Verschlußstück . vorsehen und durch einen geeigneten Verschlußschieber
oder ein Ventil vom Abzugshebel aus steuern. Die vorgenannte Ausführung hat aber
den Vorteil, daß für den Steuervorgang unmittelbar von dem gewöhnlich ohnehin, zur
Steuerung der Farbnadel vorgesehenen Mitnehmer am Abzugshebel und von dem Hohlraum
des üblichen Verschlußstückes Gebrauch gemacht werden kann; an diesem Verschlußstück
kann dann eine Druckfeder abgestützt werden, die das hülsenförmige Schließorgan
gegen den Mitnehmer des Abzugshebels andrückt, so daß dieses bei der Abzugsbewegung
mitgenommen wird und bei Loslassen des Abzugshebels von selbst in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt. Außerdem kann bei dieser Ausführungsform eine der Luftaustrittsöffnungen
am Schließorgan unmittelbar über dem gewöhnlich im Pistolenhandgriff gelegenen Zufuhrstutzen
der Niederdruckluft angeordnet sein, so daß diese in der Offenstellung dieser Öffnung
bzw. der Schließstellung der Farbnadel ungehindert und unmittelbar durch das Verschlußstück
hindurch ins Freie gelangt.
-
Der gewöhnlich gabelförmige Mitnehmer sitzt fest auf der Schwenkachse
des Abzugshebels, und zwar in der Längsrichtung des Pistolengehäuses hinter der
Stopfbüchse zur Abdichtung und Führung der Farbnadel: Da diese Stopfbüchse ge@-legentlich
nachgezogen und häufig ihre Packung ausgewechselt oder das Farbventil nach Entfernen
der Stopfbüchse gereinigt werden muß, würde ein in üblicher Weise fest auf der Schwenkachse
des Abzugshebels sitzender Mitnehmer diese Stopfbüchse unzugänglich oder schwer
zugänglich machen, während die sonstige Ausführungsform der Erfindung durchLösen
des hinterenVerschlußstückes ohne weiteres Zugang bis zu diesem Mitnehmer gestattet.
Gemäß der Erfindung ist daher im Rahmen des Hauptpatents und insbesondere bei der
vorgenannten, verbesserten Ausführung des Hauptpatents vorgesehen, daß der Mitnehmer
für die Steuerung der Farbnadel und gegebenenfalls des Schließorgans für den besonderen
Luftaustritt lose verschiebbar auf der Schwenkachse des Abzugshebels sitzt und nur
in seiner Arbeitsstellung, in- der er an der Farbnadel angreifen kann und zweckmäßig
über diese greift, auf Drehung mit dem Abzugshebel verbunden ist. Demzufolge kann,
in der Regel nach Entfernen der Farbnadel, der Mitnehmer auf der Schwenkachse zur
Seite geschoben und hierdurch die vor ihm liegende Stopfbüchse der Farbnadel zugänglich
gemacht werden.
-
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
in möglichst weitgehender Übereinstimmung mit der bevorzugten Ausführungsform des
Hauptpatents dargestellt, und zwar können gemäß diesem Ausführungsbeispiel auch
die sonstigen Besonderheiten des Hauptpatents, insbesondere ein regelbares Ventil
für die Luftzuführung zum Farbbehälter, vorgesehen sein. In der Zeichnung zeigt
Fig.-r einen mittleren Längsschnitt durch die ganze Pistole, zum Teil schematisch,
Fig: 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt nach der
Linie III-III der Fig. i in der Arbeitsstellung des Mitnehmers des Abzugshebels
und Fig: 4. einen Teilschnitt nach der Linie III-III der Fig. i in der Stellung,
in der nach Entfernung der Farbnadel deren Stopfbüchse zugänglich ist.
-
Das Pistolengehäuse i wird in bekannter Weise durch einen als Handgriff
dienenden Stützen 2 von einem geeigneten Gebläse her mit Niederdruckluft gespeist.
Ein Teil dieser Luft kann aus dem Gehäuse i wie beim Hauptpatent über eine Druckluftleitung
3 und ein nicht gezeichnetes Ventil der Oberseite des abgebrochen gezeichneten Farbbehälters
¢ zugeführt werden, der von einem Stutzen 5 des Pistolengebäuses i getragen wird
und durch diesen hindurch in die Farbdüse 6 mündet. Die Farbdüse 6 mündet kegelförmig
in eine zentrale Düsenöffnung 7, die zusammen mit dem
kegelförmigen
Ende einer Farbnadel 8 ein Nadelventil bildet, das in, an sich bekannter Weise durch
Längsverschiebung der Farbnadel gesteuert wird. Diese ist an ihrem hinteren Ende
gegen eine Schraubenfeder 9 abgestützt, deren Spannung mittels eines in einer Gewindebohrung
io eines Verschlußstückes 33 verschraubharen Stopfens ii eingestellt werden kann,
der zugleich den Weg der Farbnadel nach hinten begrenzt. Das Vcrschlußstück 33 ist
mittels Gewindes 37 am Hinterende des Pistolengehäuses i eingeschraubt.
-
Die Verschiebung der Farbnadel nach hinten und damit das Öffnen der
Farbdüse 7 erfolgt mittels des Abzugshebels 12, der in an sich bekannter Weise fest
mit einer im Gehäuse i schwenkbar gelagerten Achse 13 verbunden ist, auf der lose
drehbar und axial verschiebbar ein Mitnehmer 36 gelagert ist.
-
In der Stellung nach Fig. 3 greift das Gabelende des Mitnehmers 36
über die Farbnadel 8 und liegt an deren verstellbarer Doppelmutter 15 (Fig. i) und
am inneren Ende einer im Pistolengehäuse längs verschiebbar gelagerten Hülse 31
an. In dieser Stellung greift ein Schlitz 38 der Nabe des Mitnehmers 36 über einen
von der Schwenkachse 13 vorstehenden kleinen Zapfen 39 (Fi,g. 3 und 4). Beim Ziehen
am Abzugshebel 12 entgegen dem Druck der Feder 9 wird also die Hülse 31 und zugleich
oder nur wenig später die Farbnadel 8 nach hinten bewegt. Die Hülse 31 ist zweckmäßig
für sich gesondert noch mittels einer weiteren Feder 35 gegen diese Bewegung nach
'hinten am Vcrschlußstück 33 abgestützt.
-
Das hintere Ende der Hülse 31 greift luftdicht passend in die vordere
Bohrung des Verschlußstückes 33 und besitzt gemäß Fig. 2 vier Öffnungen 30, die
in der Ausgangsstellung des Abzugshebels ganz und in der in Fig. i gezeichneten
Zwischenstellung noch teilweise zum Pistolengehäuse i hin geöffnet und nur zum Teil
vom Vorderende 32 des Abschlußstückes 33 überdeckt sind. Außerdem besitzt das Verschlußstück
33 mehrere nach außen führende Luftaustrittskanäle 34. In der Ausgangsstellung des
Abzugshebels und auch noch in der gezeichneten Stellung kann also die Niederdruckluft,
die sich bei geschlossenem Farbventil 7 im Ringkanal 16 staut, frei durch die Öffnungen
30, das Verschlußstück 33 und die Kanäle 34 hindurch ins Freie entweichen, wirkt
also nicht auf das Niederdruckgebläse zurück, das sich daher in der Arbeitspause
bei geschlossenem Farbventil abkühlen kann, weil es dann nur unter ganz geringem
Druck arbeitet.
-
Wird der Abzugshebel über die in Fig. i gezeigte Stellung hinaus nach
hinten geschwenkt, so überdeckt das Ende 32 des Verschlußstückes 33 die Öffnungen
3o der Hülse: 31 vollständig, weil diese vom Mitnehmer 36 vollends nach hinten.
verschoben wurde; Luftaustritt durch den hinteren Teil des Pistolengehäuses ist
dann verhindert, gleichzeitig aber bereits die Farbna@del8 in die Offenstellung
für das Farbventil ? gebracht. Das Gebläse arbeitet dann mit seinem normalen Niederdruck
auf die dein Ventil 7 zugeführte Farbe und spritzt diese, wie üblich, unter Mitwirkung
der aus der Ringdüse 6 dann verstärkt austretenden Luft aus. Wie beim Hauptpatent
mündet der Druckluftraum des Gehäuses i über Bohrungen 17 eines Einsatzringes in
Luftkanäle 18 von Hilfsdüsen i9, die im stumpfen Winkel zueinander vor der Farbdüse
7 und vor der Ringdüse 16 münden. Die Hilfsdüsen bilden gemeinsam eine drehbare
Überschrauhmuffe am vorderenEnde des Pistolengehäuses, und durch Verdrehen dieser
Muffe kann wie beim Hauptpatent der Zerstäubungskegel beeinflußt, z. B. auf Rundstrahl
oder auf Flachstrahl eingestellt werden, was von der Stellung der Kanäle 18 zu den
Bohrungen 17 abhängt.
-
Wie ersichtlich, kann zum Zwecke von Reinigungs- oder Reparaturarbeiten
im Innern des Pistolengehäuses das Verschlußstück 33 aus dem Hinterende herausgeschraubt
und zusammen mit der Hülse 31 und der Farbnadel nach hinten herausgezogen werden.
In der in Fig. 3 gezeigten Stellung des Mitnehmers 36 wäre dann dieStopfbüchse 4o
zwischen Farbnadel und Farbnadelgehäuse immer noch unzugänglich. Gerade diese Stopfbüchse
muß aber gelegentlich nachgezogen oder mit einer neuen Packung versehen oder zwecks
Reinigung des Farbventils ganz entfernt werden. Zu diesem Zwecke kann der Mitnehmer
bzw. die Abzugsgabel 36 auf der Schwenkachse 13 in die in Fig.4 gezeigte Stellung
verschoben werden, in der der Schlitz 38 seiner Nabe den Mitnehmerzapfen 39 freigibt,
so daß er nach oben weggeklappt werden kann und die Stopfbüchse 4o zugänglich wird.