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Tonaufzeichnungsträger und Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung
bezieht sich auf die Tonaufzeichnung und im besonderen auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Anzeige des Fortschrittes der Tonaufzeichnung bei einem Tonaufzeichnungsmittel
der Art, bei welchem die Tonaufzeichnung so bewirkt wird, daß keine durch Sicht
wahrnehmbare Änderung an dem Mittel eintritt. Die Erfindung bezieht sich gleichfalls
auf einen in Verbindung mit dem vorgenannten Verfahren und der Vorrichtung brauchbaren
Tonaufzeichnungsträger und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Tona.ufzeichnungsträgers.
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Es ist bereits bekannt, im Zusammenhang mit einem Filmstreifen zwei
Tonstreifen vorzusehen, von denen der eine auf magnetischem Wege und der andere
z. B. photographisch oder mechanisch. erzeugt ist. In diesem Fall dient aber die
Anbringung der beiden Tonstreifen in erster Linie dazu, mehr Tonaufzeichnungen unterzubringen.
Ferner wurde schon ein Magnettonband unter Schutz gestellt, bei dem zusätzlich eine
sichtbare Schrift in einer Wachsschicht aufgezeichnet wird; die leicht löschbar
ist.
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Gegenüber diesen Maßnahmen besteht die Erfindung im wesentlichen darin,
daß die Oberfläche des Aufzeichnungsmittels mit einem druckempfindlichen Überzug
versehen wird, der durch die Ausübung von Druck verformbar ist, um den Fortschritt
der Aufzeichnung in dem Mittel kenntlich zu machen.
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Bei der Benutzung der meisten Tonaufzeichnungsvorrichtungen, wie z.
B. Bürodiktiermaschinen, wünscht der Diktierende gewöhnlich den Fortschritt der
Aufzeichnung zu beobachten, so daß er
feststellen kann, welcher
Teil des Aufzeichnungsträgers zu irgendeiner bestimmten Zeit benutzt worden ist.
Auch wenn er die zuvor aufgezeichneten Teile der Tonaufzeichnung wieder abhört,
ist es für ihn zweckmäßig, nach dem Abhören in der Lage zu sein, durch Sicht den
Punkt zu ermitteln, an dem die Tonaufzeichnung fortgesetzt werden kann, ohne die
vorherige Aufzeichnung zu beeinträchtigen: Im Fall magnetischer Aufzeichnungsmittel
sitzt der Aufzeichnungskopf, der mit dem das magnetisierbare Material enthaltenden
Aufzeichnungsträger zusammenarbeitet, an der Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials,
aber markiert das Aufzeichnungsmaterial gewöhnlich nicht. Und selbst wenn er dies
tut, ist die entstandene Markierung des Aufzeichnungsmaterials nicht ausreichend,
um für einen Betrachter klar sichtbar zu sein.
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Demgemäß wird durch die Erfindung vorgeschlagen, einen Tonaufzeichnungsträger
der vorgenanntenArt so auszubilden, daß der Fortschritt derAufzeichnung, d. h. das
Maß, in dem eine Aufzeichnung an dem Aufzeichnungsträger stattgefunden hat, an ihm
klar angezeigt werden kann. Ein anderes Ziel der Erfindung ist, in einer einen solchen
Aufzeichnungsträger verwendenden Tonaufzeichnungsvorrichtung eine Einrichtung vorzusehen,-
die mit dem Tonaufzeichnungsträger zusammenzuwirken vermag, um an ihm eine klar
sichtbare Anzeige des Fortschritts der Aufzeichnung hervorzubringen. Ein weiteres
Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Tonaufzeichnungsträgers
vorzusehen.
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Das Aufzeichnungsmittel kann ein magnetisches Mittel oder ein Mittel
sein, welches so beschaffen ist, daß einige seiner sonstigen Eigenschaften ge-Cndert
werden können, um ein gewünschtes Tonmuster ohne sichtbare Änderung in dem Mittei
aufzuzeichnen.
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Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung werden nachstehend
im Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben, die eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung darstellt, welche zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung benutzt werden kann. In der Zeichnung ist Fig.
i eine schaubildliche Ansicht eines auf einem Dorn angebrachten Aufzeichnungsträgers
und eines in Arbeitsstellung dazu angeordneten Aufzeichnungskopfes und Fig. 2 ein
Teilschnitt durch den Aufzeichnungsträger und den Dorn, welcher die Ausbildung des
Trägers und die Art und Weise erkennen läßt, in der der Aufzeichnungskopf und ein
Stift oder Griffel mit dem Träger zusammenwirken, um den Fortschritt der Aufzeichnung
an ihm kenntlich zu machen.
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In der Zeichnung bezeichnet io allgemein einen Dorn mit einer geeigneten
zylindrischen Oberfläche, Sie den Aufzeichnungsträger 14 aufnehmen kann. lm vorliegenden
Fall ist der Aufzeichnungsträger ein rechtwinkliges Blatt, welches um den Dorn io
zerumgelegt ist und an ihm festgehalten wird. Der Aufbau des Aufzeichnungsträgers
14 ist schematisch in Fig. 2 gezeigt und das Verfahren zu seiner Herstellung im
einzelnen nachstehend beschrieben. Der Träger besteht aus einem Papierblatt 16,
auf das eine Schicht i8 aufgetragen ist, die feinverteilte magnetisierbare Teilchen
enthält, die durch ein geeignetes Bindemittel zusammengehalten werden. über der
magnetischen Schicht 18 liegt ein Lacküberzug 2o, der eine eine Anlauffärbung aufweisende
Oberfläche 22 aufweist, die durch Druck leicht verformbar ist.
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Wie in Fig. i gezeigt, ist ein Aufzeichnungskopf 24 so angebracht,
daß er an der Oberfläche des Aufzeichnungsblattes 14 sitzt. Der Dorn ro mit dem
auf ihm befindlichen Aufzeichnungsträger 14 wird gedreht und der Aufzeichnungskopf
24 langsam an dem umlaufenden Dorn hin und her bewegt, um zu veranlassen; daß der
Magnetkopf im Zusammenwirken mit der magnetischen Schicht 18 eine schraubenförmige
magnetische Tonaufzeichnung erzeugt. In der Nähe des Aufzeichnungskopfes 24 ist
ein Griffelarm 26 angebracht, der mit dem Aufzeichnungskopf an dem Dorn hin und
her geht und an seinem oberen Ende mit einem Gewicht 28 und einem Griffel
30 versehen ist. Das Gewicht 28 veranlaßt den Griffel, sich gegen den eine
Anlauffärbung aufweisenden Lacküberzug 2o des Aufzeichnungsträgers 14 zu legen:
Wenn der Aufzeichnungskopf 24 und Griffel 30 relativ zu dem Aufzeichnungsträger
14 bewegt werden, verformt der Griffel die Oberfläche 22 des Lacküberzuges 2o und
erzeugt somit eine Linie oder Markierung von abstehender Färbung, die eine klar
sichtbare Anzeige des Fortschritts der Aufzeichnung innerhalb der magnetischen Schicht
18 des Aufzeichnungsträgers 14 bildet.
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Um die Beschaffenheit des Aufzeichnungsträgers der vorliegenden Erfindung
und die Art und Weise, in der er hergestellt werden kann, ausführlicher darzulegen,
wird das folgende spezielle Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung eines Aufzeichnungsträgers
angegeben: Es wird ein Lösungsmittelgemisch hergestellt, welches 2o % Butylacetat,
-io% Äthylacetat, 25% Methyläthylketon, i o % normales Butanol, 5% vollständig denaturiertes
Äthanol und 30% Toluol enthält (sämtlich in Gewichtsprozenten). In 844 Gewichtsteilen
dieses Lösungsmittelgemisches werden 46 Gewichtsteile von 0,5 zweitgradiger
Nitrozellulose aufgelöst und ein Weichmachungsmittel zugesetzt, welches 8 Gewichtsteile
eines Gemisches von festen chlorierten Diphenylen mit einem Siedepunkt zwischen
385 und 42o° enthält. 2 Teile eines geeigneten Netzmittels, wie z. B. Dioctylnatriumsulfosuccinat,
werden vorzugsweise der Lösung zugesetzt.
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In der so hergestellten Nitrozelluloselösung werden 34o Gewichtsteile
von feinverteiltem Eisenoxyd, d. h. Gamma-Fe2 0g mit einer Teilchengröße von i Mikron
oder weniger dispergiert. Ein solches feinverteiltes rnagnetisierbares Eisenoxyd
kann zweckmäßig ein Pigment handelsüblicher Art sein. Das Gemisch des feinverteilten
magnetischen Materials und der Lösung wird in einer Kugelmühle
gemahlen,
um eine gleichförmige Dispersion des magnetischen Materials in dem Lösungsmittel
zu bewirken, und dann auf ein Blatt 01- oder Pauspapier gespritzt, wobei
zwei Überzüge benutzt werden, um die gewünschte Stärke des Überzuges zu erzielen.
Der Überzug kann eine Stärke der Größenordnung von beispielsweise o.o5 mm besitzen.
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Nachdem das überzogene Papier durch Verdampfung des Lösungsmittels
getrocknet worden ist, wird dann das erhaltene Papier und der magnetische Überzug
mit einem Lack überzogen. Dieser Lack kann 5 g von 0,5 zweigradiger Nitrozellulose
enthalten, die in einem Lösungsmittelgemisch gelöst sind, welches 5o g eines Lösungsmittels
der oben beschriebenen allgemeinen Art, 5o g Äthylacetat und 500 g Methanol
enthält. Der Lack wird in einem feinen Strahl auf den magnetischen Überzug gespritzt,
und man läßt ihn dann für eine Zeitspanne von 15 bis 30 Sekunden in
den Überzug einziehen, worauf er sehr rasch getrocknet wird. Die Trocknung wird
mit einem Strahl feuchter Luft bewirkt, in der vorzugsweise ein feiner wäßriger
Nebel dispergiert ist, um die Überfläche des Lackes zu veranlassen, eine geflammte
Tönung oder Anlauffärbung anzunehmen. Durch Anwendung eines solchen in Luft dispergierten
feinen Nebels zum Verdampfen des Lösungsmittels des Lacküberzuges wird auf dem Lack
eine verhältnismäßig gleichförmige getönte Oberfläche erzeugt, die, wie oben beschrieben,
leicht verformbar ist.
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Der verformbare Überzug nach der Erfindung braucht nicht unbedingt
ein eine Anlauftönung aufweisender Lack zu sein, und nachstehend ist ein Beispiel
einer Zusammensetzung angegeben, die einen verformbaren Überzug ohne die Verwendung
des Lackes ergibt. Es wird ein Lösungsmittelgemisch hergestellt, welches aus 6o
Gewichtsteilen Wasser, 3o Gewichtsteilen Aceton und i Gewichtsteil eines Arylalkylpolyätheralkohols
besteht. In diesem Lösungsmittel werden 5 Gewichtsteile eines festen Polyäthylenglykols,
2,5 Gewichtsteile Hydroxyläthylzellulose und 2,5 Gewichtsteile lösliche Stärke aufgelöst.
Die erhaltene Lösung wird wie zuvor auf dem magnetischen Überzug aufgespritzt, und
man läßt sie dann in der üblichen Weise ohne Aufbringen von feuchter Luft eintrocknen,
wodurch eine zweckentsprechend verformbare Oberfläche gebildet ist.
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Der magnetische Überzug und der eine Anlauftönung aufweisende Lacküberzug
brauchen nicht getrennt hergestellt zu werden, sondern können auch als eine einzige
Schicht gebildet werden. Das folgende Beispiel veranschaulicht eine Zusammensetzung,
die sowohl die magnetische Substanz als auch das die getönte Lackoberfläche bildende
Material umfaßt: 422 Gewichtsteilen des oben in Verbindung mit der Herstellung der
Eisenoxyddispersion beschriebenen Lösungsmittels werden 23 Gewichtsteile von o,5
zweitgradiger Nitrozellulose, 15 Gewichtsteile eines Gemisches von Ortho- und Para-Toluoläthylsulfonamiden,
io Gewichtsteile chlorierter Diphenyle, 3o Gewichtsteile eines Kondensationsproduktes
von- Formaldehyd und aromatischen Sulfonamiden und ein Teil eines Netzmittels zugesetzt.
In dieser Lösung werden 17o Gewichtsteile Gamma-Eisenoxyd wie zuvor dispergiert
und die erhaltene Dispersion auf Öl- oder Pauspapier aufgespritzt und mit feuchter
Luft getrocknet, um auf dem Papier eine magnetische Schicht vorzusehen, die eine
eine Anlaufförmung aufweisende Oberfläche besitzt, welche, wie oben beschrieben,
verformbar ist.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Erfindung
ein einfaches und wirksames Verfahren sowie eine Vorrichtung und einen Aufzeichnungsträger
zur Anzeige des Fortschrittes der Aufzeichnung in einem Tonaufzeichnungsmittel von
der Art vorsieht, bei welchem der Vorgang des Aufzeichnungsverfahrens ein solcher
ist, daß keine durch Sicht wahrnehmbare Änderung in dem Mittel stattfindet: Es wurde
gefunden, daß die hier beschriebenen druckempfindlichen Überzüge und insbesondere
der Überzug des bevorzugten Aufzeichnungsträgers leicht verformbar sind, um eine
klar sichtbare Anzeige des Fortschritts der Aufzeichnung in dem darunterliegenden
Aufzeichnungsmittel zu geben. Da der Überzug ganz dünn ist, beeinträchtigt er überdies
die Aufzeichnungswirksamkeit des Aufzeichnungsmittels nicht übermäßig.
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Die oben angegebenen speziellen Beispiele von Verfahren zur Herstellung
druckempfindlicher Oberflächen dienen natürlich nur zur Veranschaulichung. Beispielsweise
braucht das Unterlagblatt, auf- das die magnetisierbare Schicht aufgetragen wird,
nicht Öl- oder Pauspapier zu sein, vielmehr kann es auch irgendein geeignetes Blattmaterial
einschließlich der in der Beschreibungseinleitung erwähnten sein. Die magnetisierbare
Schicht oder die Lackschicht oder auch beide können auch auf andere Weise als durch
Spritzen aufgebracht werden, beispielsweise durch Bürsten oder Tauchen. Die speziell
beschriebenen Bindemittel und Lösungsmittel können auch durch andere ersetzt werden.