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Schaltuhr Den Gegenstand der Erfindung bildet eine mechanisch oder
elektrisch angetriebene Uhr, die mit der Schaltvorrichtung mindestens eines elektrischen
Stromkreises derart ausgerüstet ist, daß die Schließung oder Öffnung des Stromkreises
in beliebig wählbaren Zeitpunkten erfolgt. Für die Erfindung ist es gleichgültig,
um «-elche Art von Stromkreis es sich handelt, vorzugsweise ist an einen häuslichen
Betrieb gedacht, um zu einem bestimmten Zeitpunkt ein elektrisches Gerät ein-und
gegebenenfalls zu einem anderen Zeitpunkt wieder auszuschalten. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform dient die Schaltuhr zum Einbau in einen Rundfunkempfänger, der mittel
der Schaltuhr selbsttätig bedient werden kann.
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Es ist bei derartigen Schaltuhren bekannt, zur Festlegung der Schaltzeitpunkte
Schaltstifte zu verwenden, welche in am Umfang des Zifferblattes vorgesehene Löcher
eingesteckt werden. Diese nur mechanisch wirkenden Schaltstifte arbeiten über einen
Schalttrieb mit einem elektrischen Schaltrad zusammen, welches an einer in 24 Stunden
einmal um die Zeigerwelle umlaufenden Isolierscheibe gelagert ist. Eine bekannte
derartige Schalteinrichtung hat den Nachteil, daß die Schaltung entsprechend der
langsamen Drehung der Isolierscheibe erfolgt und daß infolgedessen Starkstromleitungen
nicht geschaltet werden können, weil besonders bei der Ausschaltung Funken oder
Lichtbögen entstehen, die zu einer vorzeitigen Zerstörung der Kontakte führen.
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Um auch Starkstromkreise schalten zu können, sind bei einer Schaltuhr
der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß das Schaltrad und der Trieb getrennt
voneinander an der umlaufenden Isolierscheibe gelagert und durch einen Schalthebel
mit
federnder Schaltklinke derart verbunden, daß die langsame Drehung
des Triebes eine Momentschaltung der mit dem Schaltrad verbundenen Kontakte zur
Folge hat. Ein 2-1-Stunden-Zifferblatt hat sich in der Praxis nicht einführen können,
weshalb die Schaltuhr mit dem bekannten feststehenden 12-Stunden-Zifferblatt versehen
ist. Um trotzdem die jeweilige Stunde des 24stündigen Tages feststellen zu können,
ist erfindungsgemäß ein zweites 24-Stunden-Zifferblatt vorgesehen, welches mit der
obenerwähnten Kontaktscheibe umläuft und dessen Stundenziffer in einem Ausschnitt
des davorliegenden i:2-Stunden-Zifferblattes erscheint. Es kann daher auch in vom
Tageslicht ausgeschlossenen Räumen jederzeit die richtige Uhrzeit festgestellt werden.
Das gleiche gilt, wenn das Uhrwerk aus irgendeinem Grund stehengeblieben ist und
die Uhrzeiger nachgestellt werden müssen. Diese Kenntnis ist wegen der richtigen
Lage der einzusteckenden Schaltstifte von Bedeutung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Schaltuhr dargestellt.
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Fig. i zeigt die gesamte Schaltuhr in einer Seitenansicht, wobei die
Schalteinrichtung und die Zifferblätter in einem senkrechten Schnitt dargestellt
sind; Fig. 2 zeigt den gleichen Schnitt wie Fig. i, wobei die Darstellung auf die
Kontaktscheibe beschränkt ist; Fig. 3 zeigt eine der Fig. 2 entsprechende Vorderansicht
auf die Kontaktscheibe und die mit ihr verbundenen Teile; Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht
der Uhr; Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. a ; in Fig.6 und
7 sind verschiedene Ausführungen des kontaktgehenden Schaltrades von der Seite und
von vorn gesehen dargestellt; in.
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Fig. 8 und 9 ist ein Einstellring besonderer Ausführung von der Seite
und von oben gesehen, teilweise im Schnitt, dargestellt; Fig. io zeigt einen Querschnitt
nach der Linie C-D der Fig. 9.
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Im gezeichneten Beispiel nach Fig. i handelt es sich um ein Synchronuhrwerk
i, das mit einem Tragbüge123 fest verbunden ist. Die Wellen für den Minuten- und
den Stundenzeiger erstrecken sich durch eine mit einer Werksplatine fest verbundene
Büchse 24, auf welcher ein Zahnrad 3 drehbar gelagert ist. Dieses Zahnrad 3 wird
unter Verwendung geeigneter Zwischenräder 2 vom Uhrwerk, insbesondere vom Minutenrad
aus derart angetrieben, daß es in 24 Stunden einmal umläuft. Das Rad 3 ist mit einer
auf der Büchse 24 drehbar gelagerten Hülse 25 fest verbunden, auf welcher mittels
der Mutter 22 eine aus Isolierstoff bestehende Kontaktscheibe 4 befestigt ist. Auf
die Hülse 25 ist vorn ein im Durchmesser verhältnismäßig kleines 24-Stunden-Zifferrad
16 aufgesetzt, das infolgedessen in 24 Stunden einmal umläuft.
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In die Rückseite der isolierten Kontaktscheibe ¢ sind zwei metallische,
konzentrisch zueinander liegende Schleifringe i2 eingebettet, auf denen die beiden
Schleiffedern 13 dauernd schleifen. Die Schleiffedern 13 sind mit einem vom Bügel
23 getragenen Isolierstück 26 verbunden und tragen die beiden Anschlußklemmen i8
für den zu schaltenden Stromkreis.
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Auf einem radialen Arm 4' der Kontaktscheibe 4 ist ein kleiner Schalttrieb
5 drehbar gelagert. Mit den Zähnen des Triebes 5 arbeitet ein Schalthebel 8 zusammen,
der bei 27 auf dem Arm 4' drehbar gelagert ist. Eine mit dem Schalthebel 8 gelenkig
verbundene Schaltklinke 9 arbeitet mit dem Schaltrad 7 zusammen, das um einen Bolzen
28 der Kontaktscheibe 4 drehbar ist. Dem Schaltrad 7 ist eine gleichfalls auf dem
Kontaktarm 4' gelagerte Sperrklinke io zugeordnet. Das Schaltrad 7 besteht zusammen
mit einer vorderen Scheibe 7' und einer hinteren Scheibe 7" aus Isolierstoff. Die
Klinken 9 und io sind zwischen diesen beiden Scheiben 7', 7" geführt. Die Scheibe
7' ist mit einem metallischen Kontaktbelag 6 fest verbunden, dessen radial verlaufende
Kontaktzungen 6' über den Rand der Scheibe 7' winklig umgebogen sind. Der Kontaktbelag
6 steht durch den Bolzen 28 mit dem Inneren der beiden Schleifringe 12 in
leitender Verbindung. Eine mit dem Äußeren der Schleifringe 12 elektrisch verbundene
Schleifkontaktfeder 14 ruht auf dem äußeren Umfang der Scheibe 7' und arbeitet mit
den obenerwähnten Kontaktzungen 6' zusammen. Das Schaltgestänge 8, 9 steht dauernd
unter dem Einfluß einer Zugschraubenfeder 29, die an einem Stift des Kontaktscheibenarmes
q.' aufgehängt ist.
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Vor dem umlaufenden. 24-Stunden-Zifferblatt 16 liegt das feststehende
i2-Stunden-Zifferblatt 17, das in bekannter Weise zusammen mit einer Glasscheibe
30 in der Lünette oder dem Einstellring 2o befestigt ist. Der Einstellring
2o besitzt einen Kreis von kleinen Einstecklöchern 31 zum Einsbecken der Schaltstifte
21, die mit dem obenerwähnten Trieb 5 der Kontaktscheibe4 zusammenarbeiten. Der
vorzugsweise aus Isolierstoff bestehende Einstellring2o ist über Zwischenbleche32
mit dem Bügel 23 fest verbunden. Wie Fig. i zeigt, kann die gesamte Uhr mittels
der Teile 23, 32 und 2o beispielsweise in die Gehäusewandung 33 eines Rundfunkempfängers
eingebaut sein. Dem Einstellring 2o ist im gezeichneten Beispiel (Fig. .4) eine
24-Stunden-Skala 34 zugeordnet. In den Einstellring 2o können beliebig viele dem
Ein- und Ausschalten des Stromkreises dienende Schaltstifte 21 eingesetzt werden.
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Bei laufender Uhr trifft der Trieb 5 der umlaufenden Kontaktscheibe
4 auf den eingesteckten Schaltstift 21 (s. Fig. 3). Mit dem weiteren Umlauf der
Kontaktscheibe4 bewirkt der Schaltstift-2i eine Drehung des Triebes 5, wodurch der
Schalthebel 8 derart gedreht wird, daß sich seine unter Wirkung der Feder 29 stehende
Schaltklinke 9 in Fig. 3 nach unten bewegt und hinter den nächsten freien Zahn des
Schaltrades 7 faßt. Bei der Weiterdrehung gleitet die Nase des Schalthebels 8 von
dem jeweiligen Zahn des Triebes 5 und fällt in die nächste Zahnlücke ein. Im gleichen
Augenblick zieht die Feder 29 das Schaltgestänge 8, 9 zurück
bzw.
in Fig. 3 nach oben, wodurch die Drehung des Schaltrades 7 um einen Zahn erfolgt.
Die Sperrklinke io tritt dabei selbsttätig in die nächste Zahnlücke ein. In Fig.
3 ruht die Schleiffeder 14 auf dem Umfang der isolierten Scheibe 7', wodurch der
Stromkreis ausgeschaltet ist. Durch die beschriebene Schaltdrehung gelangt die Schleiffeder
14 mit der nächsten Kontaktzunge 6' des Belages 6 in Berührung, wodurch der Stromkreis
geschlossen wird. Inzwischen ist der Trieb 5 von dem Schaltstift 21 frei geworden.
Der Stromkreis bleibt geschlossen, bis der Trieb 5 auf den nächsten der eingesteckten
Schaltstifte 21 trifft, wodurch der Stromkreis wieder unterbrochen wird.
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Je nach der Anordnung der Kontaktzungen 6' können auch bei der Zusammenarbeit
mit einem Schaltstift 21 nur kurze Stromstöße gegeben werden.
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Erwähnt sei noch, daß sich in dem i2-Stunden-Zifferblatt 17 ein Ausschnitt
35 befindet (Fig. 4 und 5), durch welchen die jeweilige Stundenziffer des 24--Stunden-Zifferblattes
16 sichtbar ist.
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Um die Schaltstifte 21 auch bei Nichtgebrauch in dem Einstellring
2o belassen zu können, ist die aus den Fig. 8 bis io ersichtliche Rastvorrichtung
vorgesehen. Dadurch ist noch der Vorteil erreicht, daß ein Verlegen oder Verlieren
der einzelnen Schaltstifte vermieden ist und daß sich die Schaltuhr einfacher und
bequemer bedienen läßt. Jeder Schaltstift 2i ist gemäß Fig. io mit zwei Rasten oder
Ringnuten 36 versehen, die in der Längsrichtung des Schaltstiftes nebeneinanderliegen.
In einer rundum laufenden Nut 37 des Einstellringes 2o liegt eine Rundfeder 38,
die aus einem Stahldraht oder einer einen Ring bildenden, eng gewickelten Schraubenfeder
bestehen kann. Durch den Eingriff der Rundfeder 38 in eine der Rasten des Schaltstiftes
ist letzterer in und außer Arbeitslage festlegbar. Die Schaltstifte 21 können also
dauernd im Einstellring verbleiben. Soll ein Schaltstift arbeiten, so wird er einfach
in den Ring 20 eingedrückt, bis die Rundfeder in die entsprechende Rast 36 einschnappt.
Durch teilweises Herausziehen wird der Schaltstift außer Arbeitsstellung gebracht,
wobei er durch die Rundfeder 38 im Ring 2o festgehalten bleibt.