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Vorrichtung und Verfahren zur Erstellung von Gebäuden, insbesondere
solchen, welche aus einbaufertigen Montageteilen bestehen Es besteht häufig das
Bedürfnis, einfache barackenähnliche Gebäude in kurzer Zeit unter Verwendung möglichst
arbeitsparenider Methoden zu errichten. Die Gebäude selbst besitzen meistens einen
einfachen rechteckigen Grundriß und können aus zu d fiesem Zweck vorrätig gehaltenen
einbaufertigen Montageteilen hergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren solche Gebäude dadurch herzustellen,
daß die Bauteile des Gebäudes einem das zu errichtende Gebäude überspannenden und
parallel zu dessen Mauerfluchten verfahrbaren, portalkranartigen Gerüst zugeführt,
an diesen im Vorrat aufgehängt, durch das Gerüst und an dem Gerüst zu ihrer Absetzstelfe
verbracht und dort in baugerechter Lage abgesenkt werden. Darüber hinaus betrifft
die Erfindung eine zur Ausübung des Verfahrens dienliche Vorrichtung.
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Wenn auch die Erstellung von Gebäuden aus einbaufertigen und zweckmäßig
etwa stockwerkhohen Wandplatten in vielen Fällen @im Vordergrund des Interesses
stehen mag, so ist die Erfindung dennoch auf derartige Bauten nicht beschränkt und
kann gegebenenfalls auch mit Nutzen beider Herstellung
von anders
zusammengesetzten Gebäuden verwendet werden.
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In der Zeichnung zeigt Fig. i in schaubildlicher Darstellung das zur
Ausübung des Verfahrens dienende Gerüst, Fig.2 bis 5 verschiedene Einzelheiten des
Gerüstes, Fig. 6 bis 8 die Platten-Hub-Verfahrvorrichtung, Fig. 9 eine Einzelheit
des Schienenstranges, Fig. io in schaubildlicher Darstellung das mit der Vorrichtung
gemäß Erfindung auszuführende Bauverfahren.
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Längs des in Fig. io teilweise mit gestrichelten Linien, teilweise
durch Einzeichnung der Wandteile dargestellten Gebäudes i sind zwei Schienenstränge
2, 3 verlegt, auf welchen das in Fig. i in unbeladenem Zustande dargestellte Arbeitsgerüst
vierfahrbar ist. Dieses Gerüst besteht aus zwei Fachwerkscheiben, welche ihrerseits
aus den Ständern .1 ., 5 bzw. 6, 7, den Verbindungsstücken 8, 9 zwischen den Ständern
4 und 5 einerseits bzw. 6 und 7 andererseits, den Auslegerstücken io, ii bzw. 12,
13 und Stützstäben 14, 15 bzw. 16, 17 sowie Eckversteifungsstäben 18, i9 bzw. 2o,
21 bestehen. Diese Fachwerkscheiben sind durch Stäbe 22,23 am unteren Ende
miteinander gekuppelt, wobei die Stäbe 22, 23 bzw. ihre Verlängerungen die Fahrräder
tragen und zum Anschluß von Versteifungsstäben 24, 25, 26, 27 dienen können. Am
oberen Ende sind die jeweiligen Auslegerstücke io, 11, 12, 13 durch Querverbindungsstäbe
28, 29 vereinigt.
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Auf diese `'"eise bilden die beiden portalähnlichen, mit abgestützten
Auslegern versehenen Fachwerkscheiben ein vierfahrbares Gerüst, welches von seinen
beiden Stirnseiten zwischen der Oberkante der Verbindungsstäbe 22 bzw. 23 einerseits
und der Unterkante der oberen Verbindungsstäbe 28 bzw. 29 andererseits zum Zwecke
der Be- und Entladung frei zugänglich ist.
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Wie in Fig.2 bis 5 erläutert, empfiehlt es sich, das Gerüst leicht
auseinandernehmbar anzufertigen und darauf zu achten, daß das Gerüst in auseinandergenommenem
Zustand leicht und ohne große Platzbeanspruchung transportierbar ist, damit es im
Bedarfsfalle schnell an Bauplätze gebracht werden kann, an welchen aus plötzlich
eingetretenen Bedürfnissen heraus Gebäude, insbesondere Wohnräume, errichtet werden
sollen.
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Fig. 2 zeigt den Ständer 4 mit der Auslegerstütze 14 und dem Eckversteifungsstab
18. An dem Ständer 4 sind schellenartige Stücke 30, 31 angeordnet, an deren Flansche
die Kopfstücke der Stäbe 14 und 18 durch Steckbolzen angelenkt sind. Am unteren
Ende des Ständers 4 ist ein gegabeltes Kopfstück 32 angeordnet, welches zum Anschluß
des Ständers an die entsprechende Schelle des das Fahrgestell darstellenden Stabes
22 dient. Am oberen Ende des Ständers ,4 ist ein Schellenstück 33 mit einem quer
zur Längsachse des Ständers 4 angeordneten muldenförmigen Tragstück angeordnet.
welches zur Auflagerung und zum Anschluß der Enden des Mittelstabes 8 und des Auslegerstückes
io dient. Die Stäbe 14 .und 18 können in Richtung der Pfeile A, B zu Transportzwecken
an den Ständer 4 herangeklappt werden.
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Fig. 3 zeigt -den Fahrgestellstab 22 mit den an Schellenstücken gelagerten
Rädern und den beiden Abstützstäben 24 und 26, welche in Richtung der Pfeile C,
D zu Tränsportzwecken an den Stab 22 herangeklappt werden können.
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Fig. 4 zeigt den Portalrahmenmittelstab 8 mit einer Auflagevorrichtung
34 für die an Hand der Fig. 6 bis 8 erläuterten Aufhängestäbe.
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Fig. 5 zeigt die Auslegerstäbe io und 12 sowie den Querverbindungsstab
28.
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Das ganze in Rig. i dargestellte Gerüst besteht aus vier Teilen entsprechend
der Fig.2 und je zwei Teilen entsprechend den Fig. 3, 4 und 5. Ein besonderer Vorzug
dieser Gerüstbauart ist der, daß es, in seine Einzelteile zerlegt, leicht beförderbar
und am Bauplatz leicht unter Verwendung ungelernter Arbeitskräfte und mit einfachen
Verbindungsmitteln, z. B. Steckbolzen mit Muttersicherung, zusammensetzbar ist.
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Die einzelnen Stäbe werden zweckmäßig aus Rohren hergestellt. Es können
verhältnismäßig dünnwandige Rohre verwendet werden, welche zwecks Verhinderung der
Einbeulung (durch Drücke senkrecht zur Rohrachse) und zur Verhinderung der Faltung
(Druckkräfte in der Rohrachse) mit Kunststeinmasse ausgefüllt werden können. Auf
diese Weise kann hochwertiger Baustahl in weitgehendem Maße eingespart und durch
in größerer Menge zur Verfügung stehenden Beton od.,dgl. ersetzt werden.
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Auf den Portalrahmenmittelstäben 8, 9 und den Auslegerstücken io bis
13 laufen, wie aus Fig. 6 bis 8 und io ersichtlich, Laufkatzen 35, welche in bekannter
Weise vom Boden her mittels der Seile 36 vierfahrbar sind und in gleicher bekannter
Form hinsichtlich ihrer Hubarbeit gesteuert werden können. An der Hubvorrichtung
der Laufkatze hängen Haken 37 zur Aufnahme von Stäben 38, an welchen mittels der
Seile 39 dd. dgl. die mit eingearbeiteten Drahtösen versehenen Plattete 4o aufgehängt
sind.
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An die Stäbe 8, 9 sind Auflagervorrichtun:gen 34. für -die Stäbe 38
angeschlossen, die aus zwei senkrecht zueinander verlaufenden Blechstücken und dazwischen
eingesetzten Stücken von etwa dreieckigem Querschnitt bestehen. Durch diese Einsatzstücke
wird die Aufhängevorrichtung 34 in einzelne Fächer zur Aufnahme der Stäbe 38 mit
den daran hängendenPlatten4oaufgeteilt und biegungsfest versteift.
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Wie aus Fig. io ersichtlich, wird die Vorrichtung gemäß Erfindung
so verwendet, daß zunächst einmal die auf einem Transportfahrzeug 41 stehenden Platten
40 mittels der Laufkatzen 35 auf das portalkranartige Gerüst aufgeladen und mit
ihren Haltestäben 38 in die Fächer der Aufhängevorrichtungen 34 eingehängt werden.
Zu diesem Zweck fährt das Transportfahrzeug unter den auskragenden Teil des portalkranartigen
Gerüstes, so daß die Platten 40 in Richtung des Pfeiles E wieder über
die
Wand des Transportfahrzeuges gehoben und an dem Gerüst senkrecht zu dessen Fahrtrichtung
verfahren und aufgehängt werden können. Nachdem das Gerüst, gegebenenfalls von den
beiden Stirnseiten her, mit einer hinreichenden Anzahl von Bauteilen, z. B. Bauplatten
40, beladen worden ist, fährt es an die Stelle, an welcher die ersten, d. h. die
äußersten Platten abgesetzt «.-erden sollen, d. h. es bewegt sich aus der in Fig.
io gezeichneten Stellung in Richtung des Pfeiles F so weit, daß beim Absenken der
beiden äußersten Platten 4o diese sich an die bereits stehenden Platten 41 anschließen.
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Bei dieser Stellung des Gerüstbockes werden die beiden äußersten,
d. h. die beiden zuletzt aufgeladenen Bauplatten 4o abgesenkt. Das Absenken selbst
ist an Hand der Fig. 6 bis 8 erläutert. Bei der Darstellung in Fig. 6 wird die Platte
40 gerade von den Aufhängevorrichtungen 34 hochgehoben, bis der Stab 38 hinreichend
hoch über die die Aufhängevorrichtung versteifenden und unterteilenden Einsatzstücke
kommt.
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Fig.7 zeigt eine teilweise Seitenansicht der Fig. 6. Aus der Stellung
der Fig. 6 und 7 wird die Platte in die Flucht des Gebäudes i verfahren und dann
in Richtung des Pfeiles G bis auf den Erdboden 42 oder das entsprechend vorbereitete
Fundament oder die Oberkante der bereits abgesenkten Wandplatte herabgefördert;
dies in dem Falle, daß es sich um mehrgeschossige Bauten handelt. Nach Beendigung
dieses Arbeitsspieles fahren die Laufkatzen zurück, ergreifen die nunmehr in den
Aufhängevorrichtungen 34 am weitesten außen hängenden Platten und verfahren diese
wieder in die Gebäudeflucht, während das Baugerüst entgegengesetzt zur Richtung
des Pfeiles F um eine Wandplattenbreite vorgeschoben wird, worauf dann die von den
Laufkatzen ergriffenen Wandplatten in der vorher beschriebenen -`'eise abgesenkt
werden,, und nunmehr wiederholt sich das Arbeitsspiel, bis sämtliche am Gerüst aufgehängten
Platten abgesenkt sind, worauf das Gerüst von neuem mit einem entsprechenden Vorrat
von Platten beladen wird.
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Da es sich, wie oben erwähnt, bei dem Gerüst um eine mit billigsten
Mitteln herzustellende und leicht zu transportierende Vorrichtung handelt, empfiehlt
es sich, auch .die zum Verschieben des Gerüstes dienenden Schienen in ähnlicher,
leicht herzustellender und leicht zu transportierender Weise auszubilden.
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Fig. 9 zeigt ein Stück der Schiene 3, nämlich ein Rohr, welches zur
Vergrößerung seiner Beulfestigkeit zweckmäßig mit Beton 43 ausgefüllt ist und an
seiner Unterseite einen durchlaufenden Flanschstreifen 44 trägt.
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Die Schwellen bestehen aus kurzen Rohrstücken 45, die ebenfalls mit
einer Betonfüllung 43 versehen sind und die an ihrer Oberfläche zwei Flanschstreifenstücke
46, 4.,~ tragen, zwischen deren einander benachbarten Stirnkanten der Flanschstreifen
44 hindurchtritt. Zur Verbindung zwischen der Schiene 3 und der Schwelle 45 dienen
ausgesteifte Winkelstücke 48, die aus zwei senkrecht zueinander angeordnetenBlechstreifen
etwa von der Höhe der Flanschstreifen 44, 46, 47 und einem etwa dreieckförmigen
Aussteifungsstück bestehen.
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Die Verbindung .der ausgesteiften Winkelstücke 48 mit den Flanschstreifen
44 bzw. 46, 47 wird durch Schraubenbolzen mit Muttern herbeigeführt. An jeder Verbindungsstelle
können entweder vier solcher Winkelstücke oder wenigstens zwei davon (dann zweckmäßig
in Diagonalstellung) angeordnet sein.